• Keine Ergebnisse gefunden

Jahresbericht 2016/2017

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Jahresbericht 2016/2017"

Copied!
128
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

www.uksh.de

Jahresbericht 2016/2017

(2)

Wissen schafft Gesundheit

(3)
(4)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(5)

ÜBER UNS

Universitätsmedizin aus Überzeugung 5

UKSH in Daten 9

UKSH der Zukunft – Baulicher Masterplan 15

HIGHLIGHTS DER MEDIZIN UND W ISSENSCHAF T

Exzellente Krankenversorgung 23

Präzisionsmedizin 24

Roboterassistierte Chirurgie 26 Digitalisierung für das Krankenhaus der Zukunft 29 Institut für Rettungs- und Notfallmedizin 32 Pf lege 35

Forschung und Lehre 41

Acht Millionen Euro für die Lebenswissenschaften 44 25,4 Millionen Euro für das CRIS 46 Richtfest auf dem Medizin-Campus der CAU 47 Nachrichten 48

KON Z E R N

Unternehmensstruktur 63

UKSH-Vorstand erweitert 65

Tochterunternehmen 66

Wir schaffen das 71

Qualitäts- und Risikomanagement 82 Krankenhaushygiene 85

Change Management 86

Compliance Management 87

A R BEI TGEBER UK SH

Familie und Beruf 89

Helene geht gern in die Kita 90 Nachrichten 91 Gesundheitsmanagement 93

GE S E L L S C H A F T L IC HE V E R A N T W OR T UNG

Förderstiftung des UKSH auf Erfolgskurs 95 Gutes tun! Stärkung der Universitätsmedizin 97 Gesundheitsforum 98

A NH A NG

Organigramm UKSH 99

Zentren des UKSH 100

Kliniken Campus Kiel 104

Institute + ZE Campus Kiel 107 Kliniken Campus Lübeck 109 Institute + ZE Campus Lübeck 112 Diagnostikzentrum + ZE 114

Radiologiezentrum 116

Zentrum für Integrative Psychiatrie – ZIP 117 Focus-Ärzteliste (UKSH) 2018 118

Lagepläne 122

Impressum 124

Inhaltsverzeichnis

(6)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(7)

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

mit diesem Bericht blicken wir zurück auf zwei bewegte Jahre, in denen wir viel erreicht haben. Und wir blicken nach vorn, denn das UKSH erneuert sich rasant. Schon im nächsten Jahr wird unser Klinikum der Zukunft eröffnet:

in Kiel am 16. August 2019, in Lübeck am 8. November 2019. Zeitgleich zur Vollendung des Baulichen Master- plans arbeiten wir an unseren inneren Werten. Dazu gehö- ren medizinische Innovationen wie die Präzisionsmedizin des Exzellenzclusters Entzündungsforschung ebenso wie unsere Haltung zur Digitalisierung und eine neue partner- schaftliche Beziehung zwischen Arzt, Pflege und Patient.

Als eines der größten europäischen Zentren für medizi- nische Versorgung und zweitgrößtes Universitäts klinikum in Deutschland deckt das UKSH das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. Mit 88 Kliniken und Instituten in Kiel und Lübeck stellen wir die medizinische Maximalver- sorgung in unserer Region und darüber hinaus sicher. Dabei profitieren unsere Patienten von der engen Verknüpfung

der Spitzenmedizin des UKSH mit der inno- vativen Forschung der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel und der Universität zu Lübeck. Das Ergebnis ist ein exzellentes klinisches Niveau: Das UKSH ist Garant für höchst individualisierte sowie interdis- ziplinäre Diagnostik und Therapie. For- schungsergebnisse gelangen bei uns direkt zum Patienten. Die hohe Anzahl an Patienten

garantiert große Erfahrung und hohe Qualität auch bei neuen Behandlungsformen. Für unseren Baulichen Master- plan haben wir die demografischen und epidemiologischen Herausforde rungen der kommenden Jahrzehnte analy- siert. Das neue UKSH ist baulich so konzipiert, dass es den steigenden Ansprüchen an Krankenversorgung, For schung und Lehre gerecht wird. Leitgedanke unserer Univer- sitätsmedizin der Zukunft ist höchstmögliche Effizienz bei gleichzeitiger Nutzung von Expansionspotentialen, um den besten Standard für Patienten und Mitarbeiter zu gewinnen.

| Universitätsmedizin aus Überzeugung

Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender, UKSH

(8)

6

Wissen schafft Gesundheit

ÜBER UNS

Die Patientenperspektive beachten

Das Verhältnis des Krankenhauspersonals sowohl unter- einander als auch dessen Verhältnis zum Patienten ändert sich. Laut Patienten-Radar 2018 sehen sich sechs von zehn Befragten „auf Augenhöhe mit ihren Ärzten“. Unser Sonderprojekt „Shared Decision Making“ (SDM) wird vom Innovationsfonds für 3,5 Jahre mit 14 Mio. Euro gefördert. Es zeigt deutlich, dass wir es ernst meinen mit der partnerschaftlichen Beziehung zu unseren Patienten.

SDM soll in den kommenden vier Jahren zum Standard- verfahren unserer Therapieentscheidung werden. Im kli- nischen Alltag gilt es dabei, die neuesten medizinischen Erkenntnisse einerseits und die Präferenzen des Patienten andererseits in einem strukturierten Prozess zusam- menzuführen. Wir wollen zeigen, dass wir die am besten passende Behandlung dann identifizieren, wenn Patienten aktiv mitentscheiden. Das Projekt beinhaltet vier Module:

Ärztecoaching, Qualifizierung des Pflegepersonals, Anre- gungen für Patienten sowie die Bereitstellung evidenzba- sierter und laienverständlicher Patienteninformation. Es ist das europaweit umfassendste Projekt dieser Art.

Digitalisierung mitgestalten

Wir wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen, denn sie hilft uns, die strategischen Lücken zwischen Grund- lagen- und Therapieforschung zu schließen. Künstliche Intelligenz und Big Data eröffnen neue Möglichkeiten für Diagnostik und Therapien. Der Weg führt zu Plattform- technologien und Netzwerkökonomie. Das UKSH trägt zum Gelingen bei, indem es den Zugang für Patienten und Partner so einfach wie möglich und die digitale Medizin so personalisiert wie möglich macht. Mit neuen Einheiten wie unserem „UKSH Innovation Hub“ mit IBM oder unserem

„Kurt-Semm-Zentrum für laparoskopische und roboteras- sistierte Chirurgie“ entwickeln wir innovative diagnostische und therapeutische Ansätze – und bringen sie in die Praxis.

Wir verfolgen dabei eine Digitalisierungsstrategie des „First Movements“, um die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern. Unser Ziel ist u.a. das tastaturlose Kran- kenhaus, um Mitarbeiter wie Patienten von Bürokratie zu entlasten, Medizin schneller und wirksamer zu machen und damit mehr Zeit für die wirkliche Beziehung zwischen Arzt

| Universitätsmedizin aus Überzeugung

Wissen schafft Gesundheit

(9)

und Patient zu gewinnen. Die nächste Patientengenerati- on ist per Social Media mit der ganzen Welt vernetzt und wird nicht auf einen Arzttermin warten, sondern sich die Sprechstunde sofort von irgendwoher auf das Smartphone holen. Diese Ansprüche müssen wir schon heute einbe- rechnen und Antworten finden, z.B. indem wir Apps zur Diagnostik, Avatare, elektronische Gesundheitsakten und vieles mehr bereitstellen.

In disruptiven Zeiten braucht es zusätzlich Plattformen, die aktuelle Strömungen, Kreativität und Innovationsgeist aufnehmen. Unser Programmier- und Ideenwettbewerb

„Healthcare Hackathon“ in Kiel ist wie ein Labor, in dem junge Talente auf namhafte Wissenschaftler und technolo- gische Weltmarktführer treffen. Am Ende steht bei jedem Team als Ziel immer ein prototypisch vorführbares Produkt.

Da wir unbedingt die Patienten integrieren wollen, begrü- ßen wir am letzten Hackathon-Tag das Breitenpublikum.

Akzeptierte Innovation entsteht nur im Dialog – den wol- len wir anstoßen und vor allen Dingen auch an konkreten und praktischen Ergebnissen und „Erlebnissen“ führen.

Identität stiften

Unsere Stärke sind unsere hervorragenden Mitarbei- ter – Mediziner, Pflegekräfte und eine Vielzahl weiterer Berufsgruppen. Spezialisierung und Weiterbildung sind ein Teil ihres beruflichen Alltags. Woran wir arbeiten müssen, ist unser Bildungsverständnis, das Persönlich- keitsbildung und die Befähigung zu gesellschaftlichem Engagement einbezieht. Und wir müssen die Ressour- cen für persönliche Fortbildung sowie organisatorische Rahmenbedingungen schaffen – alles das, was Künstliche Intelligenz uns eben nicht abnehmen kann. Ein Kranken- haus ist sehr viel mehr als eine ökonomische Gemein- schaft, es ist auch ein Ort sozialer und kultureller Iden- tität. Deshalb dürfen wir nicht nur fachliche Qualitäten fördern. Die Ausbildung sollte alle Berufsgruppen in die Lage versetzen, kritisch zu denken und neue Lösungen für die komplexen Herausforderungen der Medizin des 21. Jahrhunderts zu finden.

Prof. Dr. med. Jens Scholz, MBA

(10)

8

Wissen schafft Gesundheit

(11)

| UKSH in Daten

Patientenzimmer 1.469

Campus Kiel 772

Campus Lübeck 697

Geländegröße in m

2

788.578

Campus Kiel 241.000

Campus Lübeck 547.578

Gebäudeanzahl 103

Campus Kiel 46

Campus Lübeck 57

Gebäudegesamtfläche in m

2

560.001

inkl. Neubaufläche „Baulicher Masterplan“ 665.487

Campus Kiel 311.442

inkl. Neubaufläche „Baulicher Masterplan“ 375.442

Campus Lübeck 248.559

inkl. Neubaufläche „Baulicher Masterplan“ 290.045

Personal 13.594 Professoren 342

Campus Kiel 181

Campus Lübeck 161

Ärzte > 2.000 Pflegekräfte

(inkl. Funktionsdienst)

> 5.400 Azubis > 700 Studierende 3.809

Campus Kiel 2.067

(1.645 Humanmed., 395 Zahnmed., 27 Medical

Life Sciences) .

Campus Lübeck 1.742

(1.521 Humanmed., 127 Pflege, 73 Physiotherapie,

21 Hebammenwissenschaft) .

(12)

10 ÜBER UNS

Finanzen

in Mio. € 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010

Bilanzsumme 1.406,- 1.307,8 1.241,1 1.175,1 1.055,6 1.026,2 943,1 945,7

Zuweisung öffentliche Hand* 127,6 129,5 135,9 130,8 128,4 122,6 122,8 127,7

davon Investitionsmittelzuschuss 19,8 23,8 23,2 18,5 17,1 14,8 14,9 14,9

Pauschale KHG-Förderung 0,6 0,6 0,6 1,6 0,5 0,4 0,3 0,3

Drittmittel 66,5 63,9 57,7 53,6 51,7 52,5 47,5 47,6

*inkl. Investitionsmittelzuschuss

Verweildauer und CMI

2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010

mittlere Verweildauer

(ohne ZIP) in Tagen UKSH gesamt 6,3 6,3 6,5 6,5 6,6 6,7 6,6 6,8

Campus Kiel 6,5 6,5 6,6 6,6 6,8 6,8 6,5 6,6

Campus Lübeck 6,0 6,0 6,4 6,3 6,3 6,5 6,7 7,1

Radiologiezentrum 9,6 7,9 7,6 7,7 7,5 ./. ./. ./.

CMI

(durchschnittlicher Schweregrad der behandelten Fälle)

UKSH gesamt 1,470 1,466 1,491 1,472 1,465 1,454 1,453 1,473 Campus Kiel 1,615 1,607 1,654 1,598 1,594 1,596 1,562 1,571 Campus Lübeck 1,319 1,326 1,331 1,341 1,331 1,311 1,340 1,374

Radiologiezentrum 1,806 1,584 1,558 1,550 1,530 ./. ./. ./.

| UKSH in Daten

Wissen schafft Gesundheit

(13)

VUD-Benchmark Case-Mix-Punkte 2015 / 2016

Quelle: Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD)

(14)

12

Wissen schafft Gesundheit Wissen schafft Gesundheit

Betten 2.457

Campus Kiel 1.253

Campus Lübeck 1.147

Radiologiezentrum 57

Behandlungsplätze

(Dialyse und Tageskliniken)

275

Campus Kiel 157

Campus Lübeck 118

Patienten

in Fällen im Jahr 2017

Behandlungsfälle ambulant 328.661

Campus Kiel 174.187

Campus Lübeck 154.474

Behandlungsfälle stationär 111.731

Campus Kiel 53.396

Campus Lübeck 56.520

Radiologiezentrum 1.815

ÜBER UNS

| UKSH in Daten

(15)

Geburten/Säuglinge 3.075/3.194*

Campus Kiel 1.500/1.547

Campus Lübeck 1.575/1.647

*damit verzeichnete das UKSH die höchste Geburtenrate seit 15 Jahren

Notfälle 104.916

Campus Kiel 47.789

Campus Lübeck 57.127

25 % aller Krankenhauspatienten in Schleswig-Holstein

Zahlen Stand 31.12.2017

Wissen schafft Werte

Die Universitätsmedizin ist ein bedeutender Innovationsmotor und Wertschöpfungsfaktor in Schleswig-Holstein: In der Ge- sundheitswirtschaft arbeiten 163.018 Menschen – insgesamt 16,9 Prozent aller Beschäftigten im Land. Die Gesundheits- wirtschaft hat einen Anteil von 32 Prozent an der gesamten Industrieproduktion des Landes. Das ist doppelt so viel wie der Bundesdurchschnitt.

Als größter Arbeitgeber und wichtiger Ausbildungsbetrieb des Landes beschäftigt der Konzern UKSH 13.594 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies entspricht einem Gehaltsvolumen von 645,2 Mio. Euro. Um die tatsächliche Bedeutung des UKSH für die regionale Wirtschaft abzuschätzen, müssen die vielfäl- tigen Geschäftsbeziehungen in der Nachfrage von Gütern und Dienstleistungen, die der Konzern in Höhe von jährlich 392,8 Mio. Euro in Anspruch nimmt, hinzugerechnet werden.

Außerdem generiert das UKSH jährlich über 50 Mio. Euro an Drittmitteln (2017: vorl. 66,5 Mio. Euro). Allein das Steuerauf- kommen des Konzerns UKSH zugunsten der öffentlichen Hand betrug im Jahr 2017 456.682 Euro.

(16)

14

Wissen schafft Gesundheit

(17)

2017 feierte das UKSH in Kiel und Lübeck Richtfest für das Klinikum der Zukunft. Im April wurde die Richt- krone am Campus Kiel aufgezogen. Der sechsstöckige Neubau bildet künftig den neuen Mittelpunkt der uni- versitären Maximalversorgung am Campus Kiel. Die klinischen Disziplinen rücken im Neubau räumlich eng zusammen und sind durch den neuen, zentral gelegenen Eingang bequem zu erreichen: Das UKSH wird durch kurze Wege schneller und durch eine effizientere Infra- struktur wirksamer. Das künftige Herzstück des Campus Kiel verfügt über 63.000 Quadratmeter Nutzfläche. „Das lichtdurchflutete Ambiente gibt unseren Patienten Zu- versicht und trägt zur Genesung bei“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Wir haben es geschafft, nur ein Jahr nach der Grundsteinlegung jetzt Richtfest zu feiern und haben damit den halben Weg zum UKSH der Zukunft zurückgelegt.“

Im September wehte die Richtkrone dann auch am Cam- pus Lübeck. Der ebenfalls sechsstöckige Neubau vervoll- ständigt die bauliche Bestandsstruktur des Klinikums und

organisiert die Grundstruktur gleichzeitig neu. Das UKSH bekommt mit dem Anbau einen neuen, großzügigen Eingangsbereich mit direkter Anbindung an das Parkhaus.

„Es entsteht ein Neubau, der den höchsten Ansprüchen an die Medizin der Zukunft gerecht wird. Unser Ziel ist es, dass sich un- sere Patienten, aber auch unsere Mitarbeiter in der hellen und freundlichen Atmosphäre wohlfühlen, die zugleich eine optimale medizinische Versorgung auf höchstem Niveau ermöglicht“, sagte Prof. Scholz. Mit dem Neubau wird das bestehende Zentral- klinikum um ein neues Hauptgebäude mit einer Bruttogrundfläche von 65.000 Qua- dratmetern erweitert. Die bisher separat untergebrachten Kliniken werden in den Zentralkomplex integriert.

Die Umsetzung des Baulichen Masterplans schreitet zügig voran und das Gesicht

| UKSH der Zukunft – Baulicher Masterplan

Im Anschluss an das Lübecker Richtfest führte Prof. Dr. Jens Scholz Ministerpräsident Daniel Günther durch den Neubau – bis auf das Dach, wo der neue Hubschrauberlandeplatz entstehen soll.

Prof. Dr. Jens Scholz führte den damaligen Ministerpräsidenten Torsten Albig, (2.v.r.), Peter- Todeskino, Bgm. der Stadt Kiel (3.v.r.) und Olaf Drehsen, Bevollmächtigter Planungsgemein- schaft Architekten (1.v.l.) nach dem Kieler Richtfest über die Baustelle.

< Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, begrüßte rund 700 Gäste zum Richtfest am Campus Kiel.

(18)

BER EIC HE 16

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(19)

2017 besichtigte der damalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (3.v.r.) das bauliche Großprojekt am Campus Lübeck.

< Gemeinsam zogen sie den Richtkranz in die Höhe: Prof. Dr. Jens Scholz, (Vorstandsvorsitzender UKSH), Bernd Saxe (Bürgermeister der Hansestadt Lübeck), Daniel Günther (Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein), Dr. Markus Koch (Vorstandsvorsitzender BAM Deutschland AG), Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert (Präsident der Universität zu Lübeck), Thomas Jansen (Geschäftsführer TSJ Architekten) und Walter Troger (Geschäftsführer VAMED Wien).

des neuen UKSH ist in Kiel und Lübeck bereits deutlich erkennbar. Beide Standorte bekommen eine einheitliche Architektursprache. Diese soll einen Wiedererkennungs- wert der Marke UKSH erzielen und die Zusammengehö- rigkeit betonen. Es entstehen zwei gestalterisch beson- dere, standortbezogen einmalige, funktional optimale und zudem in einer „corporate architecture“ miteinander verbundene Neubauten. Zahlreiche Politiker, darunter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und sein Vor- gänger Hermann Gröhe, besuchten die Baustellen in Kiel bzw. Lübeck und überzeugten sich vom Baufortschritt.

Der Vertrag zur baulichen Erneuerung des Universitäts- klinikums Schleswig-Holsteins war am 30. September 2014 zwischen dem UKSH und dem Konsortium BAM/

VAMED als Immobilienpartner in Kiel un terzeichnet worden. Das private Konsortium hatte zuvor den Zu- schlag im Vergabeverfahren erhalten und realisiert das Projekt in öffentlich-privater Partnerschaft mit dem UKSH. Exakt ein Jahr nach Vertragsunterschrift erfolgte am 30. September 2015 die Grundsteinlegung für den

Bau der Universitätsmedizin der Zukunft in Schleswig-Holstein am Campus Lübeck.

Am 11. März 2016 wurde der Grundstein am Campus Kiel gelegt. Seit Mai 2016 vermitteln Musterfassaden an beiden Standorten einen Eindruck davon, wie das neue UKSH künftig von außen aussehen wird. Beide zeigen einen Teil des Sockelge- schosses mit der Klinkerfassade und einen Teil des Pflegegeschosses mit der weißen Fassadenverkleidung. In Lübeck ist die Musterfassade vor dem Haupteingang des Zentralklinikums neben der Bäckerei zu finden und in Kiel gegenüber der Einfahrt am Parkhaus.

Das UKSH als größtes Universitätsklini- kum im Norden wird baulich so konzipiert, dass es den steigenden Ansprüchen an Krankenversorgung, Forschung und Lehre gerecht wird. Mit höchstmöglicher Effizienz

2018 erhielt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei seinem Besuch am Campus Kiel einen Eindruck vom Klinikum der Zukunft.

(20)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(21)

und Nutzung von Expansionspotentialen wird der beste Standard für Patienten und Mitarbeiter erreicht. In 600 Planungsrunden waren Mitarbeiter aus allen Kliniken und Instituten an der Konzeption der Neubauten beteilgt. Um Veränderungsprozesse während der Umsetzung des Bau- lichen Masterplans professionell zu begleiten, zu steuern und die Mitarbeiter zu unterstützen hat das UKSH zudem ein Change Management etabliert, das auf Basis einer Kulturanaly se ein hochkarätiges Bildungsprogramm für alle Mitarbeiter entwickelt hat.

Das Gesamtprojekt weist über eine Vertragslaufzeit von 30 Jahren ein Vertragsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro aus und beinhaltet den anschließenden Betrieb und die laufende Instandsetzung der Immobilien. Ver- tragsunterzeichner waren die UKSH-Vorstände Prof.

Dr. Jens Scholz und Peter Pansegrau, Christian Diringer, Geschäftsführer BAM PPP Deutschland GmbH, und Frank-Michael Frede, Geschäftsführer VAMED Health Project GmbH. Die BAM PPP Deutschland GmbH ist eines der führenden deutschen Bauunternehmen und Tochter der niederländischen Royal BAM Group. Die

| UKSH der Zukunft – Baulicher Masterplan

Campus Kiel

Save the Date

Tag der offenen Tür

16. August 2019 Feierliche Eröffnung des Klinikums der Zukunft

< Neubau Campus Kiel im Juli 2018

(22)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(23)

| UKSH der Zukunft – Baulicher Masterplan

baulichen Arbeiten (Neubauten und Sanierungsarbeiten an Bestandsgebäuden) an den Standorten Kiel und Lübeck sollen voraussichtlich 2022 abgeschlossen werden, der Betrieb der Immobilien ist vertraglich bis zum Jahr 2044 vereinbart. Finanziert wird das Projekt zu 75 Prozent vom UKSH, der private Anteil des Bieters liegt bei 25 Prozent.

Das Land ist nicht direkt, sondern nur mittelbar – über eine so genannte Gewährträgerhaftung – von der Finan- zierung betroffen.

Das neue medizinische und baulich-funktionelle Struk- turkonzept sieht eine Zentralisierung vor. In Lübeck erfolgt der Ausbau des Zentralklinikums und in Kiel entsteht ein neuer Zentralkomplex, in den auch Be- standsbauten eingebunden werden. Durch die mit dem Zentralisierungskonzept verbundene Stilllegung von sanierungsbedürftigen Gebäuden entfallen die von Jahr zu Jahr steigenden Sanierungskosten.

Campus Lübeck

Save the Date

Tag der offenen Tür

< Neubau Campus Lübeck im Juli 2018

8. November 2019 Feierliche Eröffnung des Klinikums der Zukunft

(24)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(25)

| Exzellente Krankenversorgung

Die Krankenversorgung ist unsere zentrale Aufgabe. Das Wohlergehen und die individuellen Bedürfnisse der uns anvertrauten Patienten liegen uns am Herzen. Jederzeit lassen wir ihnen die besten ärztlichen und klinischen Leistungen zugutekommen. Ärzte, Pflegende und The- rapeuten arbeiten Hand in Hand, um Heilerfolge zu si- chern und den Patienten zu helfen, ihre Selbstständigkeit wiederzuerlangen. Die Patienten des UKSH profitieren vom unmittelbaren Zusammenspiel zwischen Hoch- leistungsmedizin, interdisziplinärer Forschung und der wissenschaftlichen Kooperation unserer Ärzte und Wis- senschaftler mit Universitätskliniken und Forschungs- projekten in aller Welt. Das Ergebnis ist ein exzellentes klinisches Niveau. Gerade in schweren Situationen können wir unseren Patienten die entscheidende Kom- bination aus aktueller medizinischer Erkenntnis und Sicherheit bieten, denn Forschungsergebnisse gelangen bei uns direkt ans Krankenbett. Die Multidisziplinarität unter dem Dach des UKSH ist der Garant für die umfas- sende Versorgung unserer Patienten.

Experten der unterschiedlichsten Fachrichtungen stel- len den Patienten ihre breit gefächerte Kompetenz und Erfahrung zur Verfügung. Gemeinsam diskutieren und entscheiden sie über die bestmögliche Therapie für ihre Patienten und legen den Therapieplan fest.

(26)

24

Wissen schafft Gesundheit

HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

Gemeinsam mit der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel (CAU) und der Universi- tät zu Lübeck (UzL) hat das UKSH im März 2018 eine neue, gemeinsame Einrichtung für klinische Forschung gegründet. Mit „Preci- sion Health in Schleswig-Holstein“ (PHSH) unterstreicht das Land seinen Anspruch, die Medizin der Zukunft zu gestalten.

Präzisionsmedizin, also die individuell angepasste Diagnose und Therapie von Erkrankungen, wird zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. In diesem Bereich wurde in den vergangenen zehn Jahren Pionierarbeit in Schleswig-Holstein geleistet. Für Prof.

Dr. Lutz Kipp, Präsident der CAU, lag die Besonderheit der neuen Einrichtung auf der Hand: „In PHSH steuern extern ausgewählte Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler direkt die klinischen Forschungsmöglichkeiten in einem Universitätsklinikum. Dadurch wird sicherge- stellt, dass Patientinnen und Patienten immer Zugang zu den neuesten medizinischen Innovationen haben.

Schleswig-Holstein setzt sich mit dieser Exzellenz- gesteuerten Förderung der klinischen Forschung im bundesweiten Vergleich an die Spitze.“

Der Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ hat die erfolgreiche Grundlage für die Strukturen von PHSH gelegt. „Mit PHSH stärken wir langfristig die Partnerschaft zwischen medizinischer Forschung und Krankenversor- gung. Die gemeinsame Einrichtung ist für alle Seiten ein Gewinn und für die Sektion Medizin unserer Universität von großer strategischer Bedeutung. Deshalb beteiligen wir uns gerne an dem Zukunftsprojekt“, betonte die Präsi- dentin der UzL, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach. Der Grundstein für PHSH wurde durch die bereits 2017 als erste „Schleswig-Holstein Excellence Chairs“ berufenen acht Wissenschaftler gelegt. Weitere Runden werden hier folgen, so dass immer die exzellentesten Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftler an PHSH beteiligt sind.

Innovativ ist auch die Organisation von PHSH. Dazu Prof.

Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH: „Die

| Präzisionsmedizin

(27)

Steuerungsstruktur von PHSH soll eine direkte Interak- tion zwischen anwendungsorientierten Forschenden und den Entscheidungstragenden in der Administration des UKSH fördern. Die Landesregierung hat hierzu die Grund- lagen im neuen Hochschulgesetz des Landes Schleswig- Holstein gelegt. Dieses hat mit seiner jüngsten Novelle eine solche partnerschaftlich betriebene Einrichtung erst ermöglicht. Mit dieser innovativen Struktur setzen wir Maßstäbe für ganz Deutschland.“

PHSH startet mit einer substantiellen Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein und der Universitäten. Mit diesen Mitteln werden innerhalb des UKSH Möglichkeiten geschaffen, forschende Ärztinnen und Ärzte zu unterstüt- zen, Infrastrukturen für die Forschung bereitzustellen und Geldflüsse in die patientenzentrierte Forschung zu lenken.

Mittelfristig wird PHSH auch Bundesmittel beantra- gen. Denn bereits jetzt ist PHSH durch den innovativen Steuerungsansatz aufnahmefähig für Gelder, die durch die Öffnung des Artikels 91b GG fließen könnten.

Der schleswig-holsteinische Exzellenzcluster „Inflam- mation at Interfaces“ erforscht seit 2007 mit seinen mehr als 300 Mitgliedern die Ursachen chronisch- entzündlicher Erkrankungen an Barriereorganen wie Haut, Lunge und Darm. Ende September 2018 hat der Forschungsverbund ein positives Votum

der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine dritte Förderperiode im Rah- men der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder erhalten. In der näch sten Förderperiode wird auch eine inhaltliche Weiterent wicklung des Namens die Wichtigkeit der Translation von For- schungsergebnissen deutlich machen:

Aus „In flammation at Interfaces“ wird

nunmehr „Precision Medicine in Chronic Inflamma- tion“. PHSH ist der Motor, der innerhalb des neuen Clusters Gelder an die richtige Stelle bringt und Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ärztinnen und Ärzte miteinander in der patienten zentrierten Forschung verbindet.

(28)

26

Wissen schafft Gesundheit

Das UKSH baut seine Expertise bei roboterassistierten Operationen aus: Sowohl am Campus Kiel als auch am Campus Lübeck wird das hochmoderne „da Vinci“-Chi- rurgiesystem erfolgreich interdisziplinär eingesetzt und laufend erweitert.

Das UKSH und die Medizinische Fakultät der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben im Oktober 2016 das gemeinsame Kurt-Semm-Zentrum für laparo- skopische und roboterassistierte Chirurgie gegründet. Bereits seit 2013 wird am Campus Kiel des UKSH das „da Vinci“-Chirurgiesy- stem eingesetzt. Diese Innovation gab den Anstoß für eine immer intensivere Zusam- menarbeit der chirurgischen Fächer, die schließlich auch organisatorisch verankert wurde: Das Kurt-Semm-Zentrum ist deutsch- landweit das erste interdisziplinäre Zentrum für laparoskopische und roboterassistierte Chirurgie, das sich den drei Zielen Krankenversorgung, chirurgische Ausbildung und Forschung verschrieben hat.

„Die Anschaffung der hochmodernen OP-Systeme und die Gründung des Kurt-Semm-Zentrums sind Teil eines übergreifenden Technologiekonzeptes am UKSH. Ge- meinsam mit unseren Partnern entwickeln wir unser Klinikum und die Region zu einem maßgeblichen An- wendungs- und Forschungsstandort für innovative Zu- kunftstechnologien im Gesundheitswesen – zum Wohle unserer Patienten“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstands- vorsitzender des UKSH.

Die minimalinvasive laparoskopische Chirurgie, auch Schlüssellochchirurgie genannt, hat in Kiel eine lan- ge Tradition. Pionier und weltweiter Wegbereiter war der Kieler Gynäkologe Professor Dr. Kurt Karl Stephan Semm. Während Prof. Semm gegen starke Widerstände kämpfen musste, sind die Vorteile der minimalinvasiven Operationsmethoden gegenüber offenen Operationen (mit großem Bauchschnitt) mittlerweile wissenschaftlich belegt: weniger Schmerzen nach dem Eingriff, bessere kosmetische Ergebnisse, kürzere Krankenhausaufenthalte und weniger Wundinfektionen. Dementsprechend sind HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Roboterassistierte Chirurgie

(29)

laparoskopische Operationen heute weit verbreitet und standardisiert.

Eine Weiterentwicklung der laparoskopischen Chirurgie sind roboterassistierte und computergestützte Techniken.

Dafür wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Innovationen geschaffen, die am Kurt-Semm-Zentrum genutzt und weiterentwickelt werden. Im Mittelpunkt steht dabei das „da Vinci“-Chirurgiesystem, dessen An- schaffung am UKSH durch die Damp-Stiftung großzügig gefördert wurde. Dabei steht der Chirurg nicht direkt am Operationstisch, sondern steuert die Instrumente von einer Konsole, die sich mit im OP-Saal befindet. Ein Computer überträgt die Handbewegungen des Opera- teurs präzise und völlig zitterfrei auf die Roboterarme und Spezialinstrumente. Gleichzeitig ermöglicht das System eine mehrfach vergrößerte, hochauflösende und dreidimensionale Sicht auf das Operationsgebiet. „Es ist, als befände ich mich miniaturisiert im menschlichen Körper“, sagt Prof. Dr. Klaus-Peter Jünemann, Sprecher des Kurt-Semm-Zentrums und als Direktor der Klinik für

Urologie und Kinderurologie einer der ersten „da Vinci“- Operateure am UKSH. „So kann ich auch feinste Ner- ven- und Gefäßstrukturen erkennen und entsprechend schonend vorgehen.“

Nicht nur in der Klinik für Urologie sind die Experten von dem technischen Fortschritt überzeugt. Auch die Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplanta- tions- und Kinderchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Becker und die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe unter der Leitung von Prof. Dr. Nicolai Maass zählen zu den „da Vinci“-Pionieren am Campus Kiel. Zu den Gründungsmitgliedern des

Kurt-Semm-Zentrums gehören außerdem die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Jochen Cremer), die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Andreas Seekamp) und die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Direktor: Prof. Dr.

Dr. Jörg Wiltfang). Eine Besonderheit des Zentrums ist

(30)

28 HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

zudem die Mitgliedschaft des Anatomischen Instituts der CAU unter der Leitung von Prof. Dr. Thilo Wedel. Das Institut stellt Köperspender zur Verfügung, mit deren Hilfe neue Operationstechniken entwickelt und Operateure ausgebildet werden können.

Inzwischen ist am Campus Kiel ein drittes

„da Vinci“-System in Betrieb, das sogenannte Xi-System, eine Weiterentwicklung des Vor- gängermodells. Es ermöglich noch größere Bewegungsfreiheit, lasergestützte optische Platzierung der Roboterarme und simultane OP-Tisch-Bewegungen.

Auch am Campus Lübeck setzt das UKSH auf roboterassistierte Operationen: Seit Juli 2017 wird hier das „da Vinci Xi“–Sys- tem interdisziplinär von den Kliniken für Chirurgie (Direktion: Prof. Dr. Tobias Keck), Gynäkologie und Geburtshilfe (Direkti- on: Prof. Dr. Achim Rody) sowie Urologie

(Direktion: Prof. Dr. Axel Merseburger) genutzt. „Die roboterassistierte Chirurgie erlaubt uns im Exzellenz- zentrum für minimalinvasive Chirurgie schonendes Operieren in die letzten Gebiete weiterzutragen, die bisher einem minimalinvasiven Zugang vorenthalten waren. Insbesondere für Patienten mit komplexen Ope- rationen an Dickdarm, Bauchspeicheldrüse, Magen oder Speiseröhre sehe ich hierbei ein hervorragendes Potenti- al. An der Universität zu Lübeck mit dem Schwerpunkt- forschungsbereich Medizintechnik ergeben sich zudem noch hoch interessante Kooperationsmöglichkeiten, um das Thema wissenschaftlich weiter zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Tobias Keck.

| Roboterassistierte Chirurgie

Wissen schafft Gesundheit

(31)

| Digitalisierung für das Krankenhaus der Zukunft

Smartphones, Drohnen, Sprachsteuerung – neue digi- tale Technologien verändern unseren Alltag und werden auch in der Medizin immer wichtiger. Das UKSH hat sich entschieden, die Chancen der Digitalisierung für seine Patienten und Mitarbeiter zu nutzen. „Wir möchten als Vorreiter in Deutschland die Entwicklung vorantreiben und die Möglichkeiten von Big Data, Apps und Virtual Reality konkret auf das Gesundheitswesen übertragen“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, UKSH-Vorstandsvorsitzender.

Die Digitalisierung verändert die Welt auch im Kranken- haus. Damit wandelt sich das Verhältnis zwischen Arzt und Patient. Am UKSH beschäftigen sich Experten aus allen Bereichen mit der Frage: Wie können beide Seiten von der Digitalisierung profitieren?

Beim Programmier- und Ideenwettbewerb „Healthcare Hackathon“, den das UKSH im September 2017 wäh- rend der Digitalen Woche in Kiel gemeinsam mit IBM, Cisco und den Kieler Nachrichten initiierte, wurden die Potenziale der digitalen Zukunft in der Medizin thema- tisiert. Internationale Teams aus Computerspezialisten

und Fachexperten suchten nach innovativen Lösungen für die medizinischen Herausforderungen von morgen. Die Ergebnisse des Healthcare Hackathons haben das UKSH so überzeugt, dass man zusammen mit IBM und den Kieler Nachrichten den „Innovation Hub“ gegrün- det hat, in dem Ideen weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht werden. Er soll als Marktplatz und Knotenpunkt für digitale Neuerungen dienen, hat aber auch eigene Entwickler, die selbstständig Pro- jekte umsetzen können.

Ein Beispiel, wie dieser Prozess erfolgreich verlaufen kann, ist der Sprachavatar „Hospital Genius“. Der virtuelle Charakter ist ein Produkt eben des Healthcare Hackathons.

Zwar schaffte er es beim Wettbewerb nur auf den dritten Platz, trotzdem hat der Ansatz am UKSH so überzeugt, dass man mit der Basistechnologie den Krankenhaus-

alltag verändern will. Ausgestattet mit einer Spracherkennungssoftware und künstlicher Intelligenz soll der „Hospital Genuis“ das Kran-

(32)

30

Wissen schafft Gesundheit

kenhauspersonal entlasten und Patienten unterstützen. Im ersten Schritt wird er im Bereich der Patientenaufnahme eingesetzt, wo von dem im Mai 2018 erstmals öffentlich gezeigten Prototyp-Produkt u.a. Überweisungen ausge- lesen, Besucher empfangen, Wege beschrieben oder alle

relevanten Aufnahmedaten aufgenommen werden können.

Wie segensreich einfache technische Entwicklungen sein können, zeigt auch die UKSH-App „Meine Stadt ret- tet“. Ziel ist es, für Menschen, die einen Herz-Kreislauf- Stillstand erleiden, noch schneller eine Erstversorgung zu organisieren. Hintergrund:

Jede Minute, die ein Notfall schneller versorgt wird, erhöht die Überlebenschance um zehn Prozent. Das Prinzip ist einfach:

Medizinisch ausgebildetes Per- sonal sowie Menschen mit guten Erste-Hilfe-Kenntnissen können sich beim UKSH registrieren lassen. Im Falle eines Notfalls schickt die Leitstelle der Feu- erwehr wie bisher sofort einen Rettungswagen zum Patienten.

Gleichzeitig wird automatisiert nach registrierten Helfern in der Nähe des Notfalls gesucht HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Digitalisierung für das Krankenhaus der Zukunft

Prof. Dr. Scholz ist „Vordenker 2018“

Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, ist mit dem

„Vordenker-Award 2018“ ausgezeichnet worden. In der Begründung der Jury heißt es: „Prof. Dr. Jens Scholz personifiziert wie kein anderer die Neuausrichtung des deutschen Gesundheitswesens in Zeiten der Digi- talisierung. Frühzeitig hat er das Potential, das der Modernisierung der Universitätsmedizin innewohnt, erkannt und für das Universitätsklini- kum Schleswig-Holstein zu nutzen verstanden. In mustergültiger Weise verknüpft der Laureat Innovationsgeist mit betriebswirtschaftlicher Ratio und ethischer Verantwortung. Damit leistet Prof. Dr. Jens Scholz einen preiswürdigen Beitrag zur Gestaltung einer modernen, bezahlbaren und menschlichen Patientenversorgung.“ Prof. Dr. Jens Scholz ist auch erneut in den Vorstand des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) gewählt worden. Der VUD repräsentiert die 33 deut- schen Universitätsklinika und ist Dialogpartner von Politik und Öffentlichkeit zu den Themen der Hochschulmedizin. Der VUD versteht sich als Mittler zwischen den Universitätsklinika und den Gesetzgebern auf Landes- und Bundesebene.

Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender, UKSH

(33)

und bei ihnen ein Alarm ausgelöst. Wenn ein Ersthelfer den Alarm bestätigt, wird er mit der Navigationsfunk- tion zum Ereignisort geleitet. Das System funktioniert.

Deutschlandweit haben sich knapp 5.000 Helfer registrie- ren lassen. In 36 Prozent der Fälle waren die Ersthelfer drei Minuten vor dem Rettungswagen vor Ort.

Gearbeitet wird darüber hinaus an einer Plattform, auf der verschiedene Krankheitsdaten schnell und automati- siert voranalysiert werden, zum Beispiel Bilddaten oder ein EKG. Jeder, der einen bestimmten Qualitätsstandard erfüllt, soll künftig seine Algorithmen einstellen können.

Diese können dann von anderen Kliniken heruntergela- den und genutzt werden.

Wie technischer Fortschritt im Krankenhaus ebenfalls aussehen kann, zeigt ein humanoider Roboter, der seit Juli 2017 im Rahmen eines Projekts in der Klinik für Kin- der- und Jugendmedizin II am Campus Kiel erprobt wird.

Der 59 Zentimeter große und 4,5 Kilo schwere Roboter

„Zora“ wurde speziell an die Bedürfnisse in der Pflege

angepasst. Zora begleitet und unterstützt zu- nächst die Klinikclowns bei ihrer Visite. Der Roboter soll helfen, Kindern therapeutische Übungen nahezubringen und sie zu moti- vieren. Geplant ist, diese Einsatzmöglichkeit auch bei älteren Patienten auf der neurogeri- atrischen Station der Klinik für Neurologie zu prüfen. Schritt für Schritt soll ausgelotet werden, an welchen Stellen Zora sinnvoll unterstützen kann.

Aktuelle Informationen zum Healthcare Hackathon 2018 in Kiel finden sich unter www.healthcare-hackathon.de (Programm und Ergebnisse). Neben dem Programmier- wettbewerb, dem eigentlichen Healthcare Hackathon, wurden ein Personal- und Bildungstag, ein Fachkongress und eine Publikumsmesse ausgerichtet. Rettungsdroh- nen, findige Apps, sprachgesteuerte Roboter, modernste Operationstechnik – dies und mehr konnten die Besucher in der Sparkassen-Arena erleben und teilweise selbst ausprobieren.

(34)

32

Wissen schafft Gesundheit

HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Institut für Rettungs- und Notfallmedizin

Das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) am UKSH ist das größte notfallmedizinische Institut in Schles- wig-Holstein und ein wichtiger Garant für eine hochwer- tige Notfallversorgung im UKSH. Es bietet eine Vielzahl notfallmedizinischer Aus-, Fort- und Weiterbildungen an und verantwortet die Qualitätssicherung der innerkli- nischen Notfallmedizin am UKSH. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Stärkung der Kooperation mit den Partnern im Rettungsdienst sowie die Vereinheitlichung der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich Notfallmedizin.

Seit seiner Gründung 2015 engagiert sich das Institut unter der Leitung von Prof. Dr. Jan- Thorsten Gräsner national und international aktiv für die Verbesserung der Notfallversor- gung. Als einziger Vertreter Deutschlands hat sich das UKSH 2016 an der Gründung des Global Resuscitation Alliance in Kopenha- gen beteiligt. Kliniken, Rettungsdienste und Experten der Reanimationsversorgung aus den USA, Asien, Australien und Europa einigten sich auf

gemeinsame Anstrengungen zur Steigerung des Wieder- belebungserfolges nach plötzlichem Herzstillstand.

Im Juni 2016 erfasste das Deutsche Reanimationsregister den 100.000. Datensatz. Die Online-Datenbank wird vom IRuN koordiniert. Sie zeichnet ein umfassendes Bild über die notfallmedizinische Versorgung und ist eine der größten ihrer Art in Europa. 2017 wurde das Projekt „Eu- ropäisches Reanimationsregister“ (EuReCa), dessen Leiter Prof. Dr. Gräsner ist, von der American Heart Association mit dem Ian Jacobs Award ausgezeichnet. EuReCa ist ein Zusammenschluss von 29 Nationen in Europa, die jeweils ein Reanimationsregister betreiben. Koordiniert wird EuReCa aus dem IRuN. Innerhalb des Projektes wurde 2014 die erste länderübergreifende Studie zur Reanima- tionssituation in Europa durchgeführt. In der EuReCa TWO Folgestudie, die bis Ende 2017 lief, sind rund 50.000 Reanimationsfälle erfasst worden. Prof. Gräsner und Dr. Jan Wnent, stellvertretender Direktor des IRuN und in der EuReCa ONE und TWO Studie Studienleiter für Deutschland, nahmen die Auszeichnung in Anaheim, Californien, entgegen.

(35)

Federführend mitgewirkt hat das IRuN an der Neuauflage des „Eckpunktepapiers zur notfallmedizinischen Versor- gung der Bevölkerung“. Kern des Papiers ist die Schnellig- keit der Versorgung zwischen dem Eingang eines Notrufs und der Übergabe des Patienten zur Weiterbehandlung in einem Krankenhaus.

Beteiligt ist das IRuN auch am „Nationalen Aktionsbünd- nis Wiederbelebung“, zu dem sich Fachgesellschaften und Hilfsorganisationen zusammengeschlossen haben. In Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung startete das Bündnis eine Informations- und Aufklärungskampagne. In Kiel und Lübeck hat das IRuN gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe Schleswig-Holstein das Projekt „Schüler retten Leben“ auf den Weg gebracht. Landesweit sollen Schüler der 7. und 8.

Klassen zu Lebensrettern ausgebildet werden. Ziel ist eine verbindliche Einführung von Erster Hilfe in den Unterricht.

2017 erhielt das IRuN vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung einen ge-

burtshilflichen Simulations-Rettungswagens sowie zwei Ganzkörper-Geburtssimulatoren. Das Institut übernimmt die flächendeckende Schulung für geburtshilfliche Notfälle im Rettungswagen.

Seit Anfang 2018 leitet und koordiniert das IRuN das Projekt HALLIGeMED. Die akut- medizinische Versorgung von Bewohnern der Halligen stellt eine Herausforderung dar. Die Etablierung eines telemedizinischen Assi- stenzsystems im Rahmen des vom Land mit 750.000 Euro geförderten Projektes hat das Ziel, eine Verbesserung der medizinischen Versorgung zu erreichen. Durch Schulungen des medizinischen Personals und Unterstüt-

zung durch ein telemedizinisches System soll die Sicher- heit der Patienten erhöht werden.

Eine große Aufgabe hatte das IRuN 2015 mit der Erst- untersuchung von Zuwanderern übernommen und eine Infrastruktur zur ärztlichen Versorgung geschaffen. Insge- samt wurden mehr als 12.000 Flüchtlinge untersucht.

(36)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

(37)

Über 3.600 Pflegekräfte tragen am UKSH Tag für Tag gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten die Verantwor- tung für die Genesung der Patienten. Für die universitäre Spitzenmedizin sichern sie pflegerische Versorgung auf höchstem Niveau. Komplexe Krankheitsbilder, schwere Verläufe und seltene Erkrankungen gehören im UKSH zum Alltag und fordern von der Pflege spezialisierte fach- liche Kompetenz.

Unsere Pflegenden arbeiten interdisziplinär im stän digen Austausch mit anderen Berufsgruppen und verstehen sich als Prozessmanager in der Behandlungsabfolge. In die Anwendung modernster Therapieverfahren und Medizintechnik sind sie eng eingebunden. Innovationen wie z.B. das roboterassistierte „da Vinci“-Operations- system stellen dabei nicht nur die Ärzteschaft, sondern auch die Pflegekräfte vor immer neue Herausforde- rungen, sind aber auch eine Motivation, stets auf dem aktuellen Stand zu sein und sich zu engagieren. Die Ein- satzgebiete unserer Pflegekräfte entsprechen der Vielfalt und der hohen Qualität der Universitätsmedizin: Neben

der Allgemeinpflege und der Intensivpfle- ge, dem OP- und Anästhesiedienst sowie der Kinderkrankenpflege gehören auch das Case- und Caremanagement, das Belegungs- management und das Patienteninformati- onszentrum zu den Aufgaben der Pflege.

„Die Arbeit in unseren Pflegeteams zeich- net sich durch gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, Respekt und gemeinsame Ver- antwortung für unser Handeln aus“, sagt Michael Kiens, Vorstand für Krankenpflege,

Patientenservice und Personalangelegenheiten. „Das hohe fachliche Niveau ist untrennbar verbunden mit dem umsorgenden, empathische Aspekt unserer Arbeit, denn auch dafür ist in einem Universitätsklinikum Raum.“

Ein positives Menschenbild zählt ebenso zum Selbstver- ständnis der Pflegenden wie eine klare Ausrichtung am zukünftigen wirtschaftlichen und sozialen Erfolg des UKSH. Durch den Umzug in die hochmodernen Neu- bauten im Jahr 2019 verändert sich auch für die Pflege der

| Pflege

Michael Kiens, Vorstand für Krankenpflege, Patientenservice und Personalangele- genheiten, UKSH

(38)

36

Wissen schafft Gesundheit

HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Pflege

gesamte Betriebsablauf. „Wir nutzen hier die einmalige Chance, alle Prozesse noch einmal zu prüfen und gegebe- nenfalls effizienter und moderner zu gestalten. Die Ideen und Anregungen aus unseren Pflegeteams spielen hierfür eine wichtige Rolle“, sagt Kiens.

Qualität sichern und verbessern

Als Instrument zur Qualitätsverbesserung nutzt das UKSH seit 2016 als eines der ersten Klinika überhaupt „Peer Re-

views“ (Begutachtung durch Gleichrangige) auch in der Pflege. Ziel ist es, Problemstel- lungen zu identifizieren und gemeinsam Lö- sungsvorschläge zu erarbeiten. Dazu sind auf den Stationen „Peer Review“-Teams gebildet worden, die andere Stationen besuchen. Wer- den Schwachstellen entdeckt, versucht man einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, um besser zu werden. Peer Reviews fördern den Austausch zwischen den einzelnen Stationen und helfen dabei, das „Best Practise“ zu finden. Das UKSH stößt damit auf großes Interesse auch bei anderen Kliniken.

Zukunftsfähige Personalkonzepte

Das UKSH bietet Pflegekräften die besten Vorausset- zungen, sich entsprechend der individuellen Potentiale beruflich zu entwickeln. Jeder kann für sich den rich- tigen Bereich finden. Die Identifizierung und Förderung von potentiellen Führungskräften in der Pflege ist ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung am Kli- nikum. Fort- und Weiterbildungen werden strukturiert geplant: Neben dem umfassenden Angebot der UKSH Akademie steht den Pflegenden auch die CNE-Plattform mit umfangreicher Wissensdatenbank, Qualifizie- rungs- und E-Learning-Angeboten zur Verfügung. Das UKSH fördert die Akademisierung der Pflege und bietet in Zusammenarbeit mit der Universität zu Lübeck den ausbildungsintegrierten Studiengang Bachelor of Science in der Pflege an. Die ersten Absolventen der Pflegewis- senschaften schließen 2018 ihr Studium ab.

Die Pflege hat auf den Stationen seit Jahren einen Qua- lifikationsmix etabliert, um die examinierten Pflege- kräfte von Nebentätigkeiten zu entlasten. Die Stations-

(39)

assistenten, meistens Medizinische Fachangestellte, und Serviceassistenten nehmen den Pflegenden viele administrative und logistische Tätigkeiten ab. So können sich die examinierten Pflegekräfte ganz auf ihre Arbeit am Patienten konzentrieren. Einen zusätzlichen Effekt verspricht die zunehmende Digitalisierung: Wenn in Zukunft alle Daten per Patienteninformationssystem an jedem Platz im Klinikum abgerufen werden können, be- deutet das eine große Zeitersparnis. Um hinsichtlich der Einsatzzeiten von Pflegenden noch flexibler zu sein, ist ein Personalpool eingerichtet worden, der die Stationen bei Ausfallzeiten unterstützt.

Vielfältige Ausbildung

Mit Blick auf die Zukunft möchten wir junge Menschen möglichst früh für die Ausbildung an der UKSH Aka- demie und die Arbeit im Klinikum interessieren. Das Angebot umfasst eine Vielzahl von Ausbildungsberufen wie beispielsweise die der Operationstechnischen oder Anästhesietechnischen Assistenten (OTA und ATA).

Sie werden nach ihrer Ausbildung direkt im OP beschäf-

tigt. Mit diesen beiden Ausbildungsgängen spricht das UKSH einen erweiterten Kreis von Schulabgängern an und begeistert sie für einen technischen Beruf im Gesund- heitswesen.

Zum 1. August 2018 haben an der UKSH Akademie 117 Auszubildende in den Beru- fen Pflege (Gesundheits- und Krankenpfle- ge und Gesundheits- und Kinderkranken- pflege), Operationstechnische Assistenten und Medizinische Fachangestellte mit der Ausbildung begonnen. Alle Ausbildungs- plätze in Kiel und Lübeck konnten besetzt werden, pro Ausbildungsplatz gab es sieben bis acht Bewerbungen. Die praktische Ausbildung erfolgt überwiegend in den Fachabteilungen des UKSH. Dort stehen qualifizierte Praxisanleiter zur Verfügung, die individuell unterstützen und begleiten.

(40)

38

Wissen schafft Gesundheit

(41)

| Pflege

Persönlich und authentisch

Um den wachsenden Personalbedarf in der Pflege zu decken und freie Stellen zu besetzen, hat das UKSH im August 2017 gemeinsam mit dem Schleswig-Holstei- nischen Zeitungsverlag eine Medienkampagne mit dem Titel „Pflege zeigt Charakter“ gestartet. Auf www.pfle- gezeigtcharakter.de können sich Bewerber ausführlich über das UKSH als Arbeitgeber informieren und direkt online bewerben. Für die Kampagne wurden Videos von Mitarbeitern angefertigt, die einen Einblick in ihre Arbeit am UKSH geben. Sie vermitteln, warum sie sich für ihren Beruf entschieden haben und wie es ihnen gelingt, in der Freizeit einen Ausgleich zu finden.

Martin Steiner ist einer von ihnen. Am Campus Kiel arbeitet der Gesundheits- und Krankenpfleger als stellvertretender Teamleiter auf der Intensivstation der Herz- und Gefäßchirurgie. Sein Motto lautet „Immer alles geben“ – und das setzt er um, ganz gleich ob in der Klinik oder auf dem Fußballplatz, wenn er mit seiner Mannschaft um den Sieg kämpft. „Krankenpfleger ist ein

absolut anspruchsvoller Beruf mit viel Ver- antwortung. Das gilt besonders auch auf der Intensivstation, wo wir Menschen mit zum Teil sehr schweren Erkrankungen versor- gen“, sagt er. Wenn die Patienten Fortschrit- te machen und auf eine normale Station verlegt werden können, sind das die High- lights in seinem beruflichen Alltag. Martin Steiner empfindet es als großen Vorteil, in einem Klinikum der Maximalversorgung zu arbeiten: „Wir können hier jede Behandlung anbieten und sind sowohl technisch als auch medizinisch immer auf dem neusten Stand.

Ich lerne jeden Tag dazu und habe außerdem viele Möglichkeiten, mich fortzubilden.“

(42)

Schwester auf der Kinderkardiologie, Campus Kiel

Wissen schafft Gesundheit

Wissen schafft Gesundheit

(43)

Die Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Uni- versität zu Kiel und die Sektion Medizin der Universität zu Lübeck sind in Schleswig-Holstein verantwortlich für Forschung und Lehre in der Hochschulmedizin.

Hierfür hält das UKSH gemäß Hochschulgesetz mit sei- nen Einrichtungen an beiden Campi in Kooperation mit den Universitäten die klinischen Voraussetzungen für Forschung und Lehre vor. Durch das enge Zusammen- spiel von interdisziplinärer Forschung und Kranken- versorgung gelingt es, zum Nutzen unserer Patienten aktuelle Forschungsergebnisse schnell in moderne Diagnostik- und Therapieverfahren zu übertragen.

Die Medizinische Fakultät Kiel verfügt mit der Entzün- dungsforschung, Neurologie und Onkologie über drei etablierte wissenschaftliche Profilbereiche, die in die seit 2016 bestehende übergeordnete Forschungsvision „Di- gitale Medizin – Erkennen, Verstehen, Heilen“ integriert sind. Die Forschungsschwerpunkte der Sektion Medi- zin an der Universität zu Lübeck liegen auf den Feldern

„Infektion und Entzündung“, „Gehirn, Hormone,

Verhalten“, „Medizinische Genetik“, „Translationale Onkologie“ sowie Bevölkerungsmedizin und Versor- gungsforschung.

Für den seit 2007 bestehenden Exzellenzcluster „In- flammation at Interfaces“ (I@I) wurde die Medizinische Fakultät Kiel im September 2017 zur Vollantragstel- lung für einen künftigen Cluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) aufgefordert. Ende Sep- tember 2018 hat der Forschungsverbund das positive Votum der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine dritte Förderperiode im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder erhalten. Damit kann die bisherige erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Universität zu Lübeck als Kooperationspartner neben weiteren außeruniversitären Partnern im Exzel- lenzcluster fortgeführt und ausgebaut werden.

Die herausragende Forschungsleistung beider Standorte zeigt sich auch in der Förderung weiterer Verbundvor- haben durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

| Forschung und Lehre

(44)

42

Wissen schafft Gesundheit

HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Forschung und Lehre

(DFG): So sind die in der Medizin angesie- delten Wissenschaftler beider Universitäten an insgesamt sieben Sonderforschungsbe- reichen (SFB) beteiligt. Im Falle des SFB 877

„Proteolyse als regulatorisches Ereignis in der Pathophysiologie“ ist der Sprecher in der Medizinischen Fakultät Kiel beheimatet.

Die Sprecherschaft des transregionalen SFB 134 „Ingestive Behaviour-Homeostasis and Reward“ liegt in Lübeck. Neben einer Gra- duiertenschule konnten die Universitäten für die strukturierte Doktorandenausbil- dung zudem zwei nationale und ein inter- nationales Graduiertenkolleg einwerben.

Die Forscher an beiden Campi waren auch mit Forschungsanträgen beim Bundes- ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) überaus erfolgreich und sind an vier deutschen Zentren für Gesundheits- forschung beteiligt: Deutsches Zentrum für

Herzkreislaufforschung (DZHK, Kiel, Lübeck in Koope- ration mit Hamburg), Deutsches Zentrum für Lungen- forschung (DZL, Kiel, Lübeck in Kooperation mit dem Forschungszentrum Borstel) und Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF, Lübeck in Kooperation mit Hamburg und dem Forschungszentrum Borstel).

Die Universität zu Lübeck ist zudem seit 2015 Partner am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD).

Die Ergebnisse der fachübergreifenden onkologischen Forschung und Therapie fließen in die zertifizierten Organkrebszentren des UKSH ein.

Unsere Wissenschaftler kooperieren mit Universitäten in aller Welt und stellen ihre Expertise auch durch eine Reihe internationaler Projekte im Rahmen der Förderli- nien der Europäischen Union unter Beweis.

Für die Studierenden der Human- und Zahnmedizin sowie der Pflegewissenschaften bieten die Fachbe- reiche Medizin der Universitäten Kiel und Lübeck eine ausgezeichnete Qualität in der Lehre. Die exzellente

Prof. Dr. med. Ulrich Stephani, Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel als Vorstandsmitglied für Forschung und Lehre Prof. Dr. med. Thomas Münte, Komm. Vizepräsident Medizin der Universität zu Lübeck als Vorstandsmitglied für Forschung und Lehre

(45)

Forschung der Ärzte und Wissenschaftler bildet dabei die Basis für ein breit gefächertes Lehrangebot. Neben den klassischen Studiengängen Medizin und Zahn- medizin konnten daher weitere biowissenschaftliche Studiengänge wie Medical Life Science, Biochemie und Molekularbiologie, Master of Hospital Management und Master of Applied Scientific Dental/Medical Education and Research (iMasder) sowie Medizinische Ingenieur- wissenschaften, Medizinische Informatik und Psycho- logie entwickelt und eingerichtet werden. Seit dem Wintersemester 2017 bietet die Universität zu Lübeck erstmals den Studiengang Hebammenwissenschaften an und leistet damit einen bisher einzigartigen Beitrag zur Akademisierung der Gesundheitsfachberufe. Die Studiengänge Ergotherapie und Logopädie befinden sich im Aufbau.

Die fachliche Kompetenz unserer Hochschullehrer und die persönliche Atmosphäre, in der die Studierenden bei uns lernen, sind das Qualitätsmerkmal der Fachbereiche Medizin unserer Universitäten. Besonderen Wert legen

wir auf den engen Bezug zur Praxis. Die Studierenden lernen möglichst früh die praktische Seite ihres späteren Berufs kennen. Gelehrt wird hier auf hohem inhalt- lichem und didaktischem Niveau mit modernen Ausbil- dungsmethoden. Die enge Verzahnung von Forschung und Lehre mit der Krankenversorgung gibt dabei die Richtlinie vor. Neben dem UKSH arbeiten die Fachbe- reiche Medizin der Universitäten Kiel und Lübeck mit insgesamt 33 Akademischen Lehrkrankenhäusern und zahlreichen Lehrpraxen eng zusammen, um die praxis- nahe Ausbildung der Studierenden zu sichern.

(46)

4 4

Wissen schafft Gesundheit

HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Acht Millionen Euro für die Lebenswissenschaften

Ende 2018 endet die zweite Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder für die Förderung der Spitzen- forschung in Deutschland. Der schleswig-holsteinische Ex- zellenzcluster „Inflammation at Interfaces“ hat im Februar 2017 die Weichen für die angestrebte dritte Förderperiode gestellt und Strukturen zur Fortführung exzellenter lebens- wissenschaftlicher Forschung im Norden geschaffen. Von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Universität zu Lübeck wurden dafür acht „Schleswig- Holstein-Excellence-Chairs“(„SH-Chairs“) gemeinsam ausgeschrieben und vergeben. Das zukunftsweisende För- derprogramm ist deutschlandweit einmalig:

Die „SH-Chairs“ sind Professuren, mit denen heraus- ragende Forschende an die schleswig-holsteinischen Standorte gebunden werden sollen. Sie werden für einen Zeitraum von maximal sechs Jahren gefördert und erhalten eine exzellente Karriere- und Lebensperspek- tive in Schleswig-Holstein. Jeder Chair-Inhaber kann eine zusätzliche Juniorprofessur in seiner Arbeitsgruppe einsetzen. Die SH-Chairs werden für sechs Jahre mit

drei Millionen Euro aus Mitteln für Forschung und Lehre gefördert sowie mit fünf Millionen Euro aus dem Struk- tur- und Exzellenzbudget. Ordentlich berufene Professo- rinnen und Professoren beider Universitäten konnten sich um die finanzielle Förderung des eigenen Forschungsum- feldes bewerben.

Der Schulterschluss der Universitäten Kiel und Lübeck sowie die disziplinübergreifende Ausschreibung des För- derprogramms sind ein bewusst gewähltes Modell. Die Universitäten haben seit 2007 sehr gute Erfahrungen mit der standortübergreifenden Zusammenarbeit der Cluster- Wissenschaftler gemacht. Das erfolgreiche Netzwerk, das weltweite Standards gesetzt hat, wollen sie weiter ausbauen und stärken. Das UKSH wird dabei umfassend unterstützen.

(47)

SH-Chairs an der CAU:

Prof. Dr. John Baines ist Professor für Evolutionäre Geno- mik und leitet eine Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön. Baines forscht an der Schnittstelle zwischen evolutionärer Biologie und Medizin.

Prof. Dr. Andre Franke ist Professor für Molekulare Medizin und Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie des UKSH. Franke wertet bioinformatische Daten aus, um chronisch-entzündliche Erkrankungen aufzuklären.

Prof. Dr. Matthias Laudes forscht an der Schnittstelle zwi- schen chronischen Entzündungen und dem Stoffwechsel.

Laudes ist Professor für Klinische Ernährungsmedizin und leitet als Oberarzt den Bereich Ernährungs- und Stoffwech- selmedizin in der Klinik für Innere Medizin I des UKSH.

Prof. Dr. Philip Rosenstiel erforscht das Zusammenspiel des menschlichen Darms mit der Umwelt und wie sich dieses in Gesundheit und Krankheit verändert. Rosenstiel leitet das Institut für Klinische Molekularbiologie des UKSH.

Prof. Dr. Stephan Weidinger ist Professor für Dermatogenetik und stellvertretender Direk- tor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des UKSH. Weidinger forscht an entzündlichen und allergischen Hauter- krankungen.

SH-Chairs an der Universität zu Lübeck:

Prof. Dr. Robert Huber ist Professor für Op- tische in-vivo-Bildgebung. Schwerpunkt sei-

ner Forschung ist die Entwicklung neuer optischer Geräte für den biomedizinischen Einsatz.

Prof. Dr. Ralf Ludwig forscht zu entzündlichen blasen- bildenden Hauterkrankungen und leitet das Institut für Experimentelle Dermatologie des UKSH.

Prof. Dr. Stefan Niemann ist Professor für Molekulare und Experimentelle Mykobakteriologie am Forschungszentrum Borstel. Niemann forscht an einem besseren Verständnis und damit einer besseren Bekämpfung der Tuberkulose.

(48)

4 6

Wissen schafft Gesundheit

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder hat im Juni 2017 die Finanzierung eines Forschungsneubaus an der Universität zu Lübeck über 25,4 Millionen Euro endgültig bestätigt. Damit kann die Universität das geplante Zentrum zur Erforschung von Entzündungen der Haut (Center for Research on Inflammation of the Skin - CRIS) definitiv einrichten. Wis- senschaftliche Zielstellung des CRIS ist die Aufklärung der molekularen Entstehungsmechanismen von nichtinfektiösen („sterilen“) Entzündungen der Haut und die Entwicklung innovativer Konzepte für ihre Be- handlung und Heilung. Prof. Dr. Detlef Zillikens, Direktor der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venero- logie, und Oberarzt Prof. Dr. Christian Sadik werden das Zentrum leiten. Mehr als 140 Wissenschaftler aus zwei Kliniken und sechs Instituten können im CRIS auf 2.500 Quadratmetern interdisziplinär und unter Verwendung modernster Technologien forschen. Integriert wird eine Forschungsambulanz für Patienten und Probanden. Der

Neubau soll auf dem Campus in unmittelbarer Nähe zum Zentrum für medizinische Struktur- und Zellbiologie, zum Zentrum für Biomedizinische Forschung und zum Center of Brain, Behavior and Metabolism entstehen.

Die Haut ist eines der am häufigsten von sterilen Ent- zündungen betroffenen Organe. Alle Typen der sterilen Entzündung können sich an ihr manifestieren. Dies sowie die direkte Exposition an der Körperoberfläche machen die Haut zu einem besonders geeigneten Modellorgan für die Entzündungsforschung. Das Forschungsprogramm des CRIS fokussiert zunächst auf drei Erkrankungsgruppen, die als prototypische Beispiele für jeweils einen häufigen Entzündungstyp ausgewählt wurden – mit breiter medizi- nischer Relevanz über die Dermatologie hinaus. Untersucht werden Pemphigoide (granulozytäre Entzündungen), AN- CA-assoziierte Vaskulitiden (granulomatöse-nekrotisie- rende Entzündungen) und Sklerodermien (lymphozytär-fi- brosierende Entzündungen). Die drei Erkrankungsgruppen sind bisher nur unzureichend therapierbar und daher mit hohem medizinischem Bedarf verbunden.

HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| 25,4 Millionen Euro für das CRIS

(49)

Der neue medizinische Forschungs- und Lehrcampus für die Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel (CAU) nimmt Gestalt an. In nur acht Monaten Bauzeit ließ die Gebäudemanagement Schleswig- Holstein AöR den Rohbau für den ersten Forschungsneu- bau errichten, so dass im Mai 2017 das Richtfest gefeiert werden konnte. Das Land Schleswig-Holstein investiert 27 Millionen Euro in den Neubau, der im Herbst 2019 fertig gestellt werden soll. Bis 2023 will das Land Schles- wig-Holstein ca. 86,9 Millionen Euro in den neuen For- schungs- und Lehrcampus investieren. Der Neubau verfügt über fünf Geschosse und 4.100 Quadratmeter Nutzfläche.

Forschungslabore und Hörsäle, die bisher dezentral in zahl- reichen Kliniken am UKSH verteilt sind, werden künftig in der Campusstruktur an der Feldstraße zusammengeführt.

„Das neue Forschungsgebäude setzt nicht nur klare archi- tektonische Akzente. Der Neubau vereint eine optimale Funktionalität mit Nachhaltigkeit und setzt deshalb neue Standards. Darüber hinaus wird Wissenschaft im städ- tischen Umfeld prominent präsentiert“, sagte Wissen-

schaftsministerin Kristin Alheit. „Der Medizin-Campus ist ein Meilenstein für die CAU. Das Gebäude steht auch für die Kooperation zwischen CAU und UKSH und ist ein sichtbares Symbol für die Zukunft der Spitzenforschung in Schleswig-Holstein.“

„Der künftige Medizin-Campus Kiel bündelt Ressourcen und stellt den Zugang zu hochmo- dernen Technologien sicher“, lobte der Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU, Prof. Dr.

Ulrich Stephani. „Mit diesem Gebäude soll die Vernetzung wissenschaftlicher Arbeits- gruppen gestärkt werden. Wir erwarten einen supra-additiven wissenschaftlichen Mehrwert für die medizinische Wissenschaft und die Krankenversorgung.“„Ich freue mich auf die

weiter erfolgreiche Trias aus Forschung, Lehre und univer- sitärerer Krankenversorgung“, sagte UKSH-Vorstand Prof.

Dr. Jens Scholz. „Der Neubau und die Menschen, die darin arbeiten, werden die innovativen Forschungsleistungen für unsere Patienten künftig noch wirksamer entwickeln.“

| Richtfest auf dem Medizin-Campus der CAU

(50)

4 8

Wissen schafft Gesundheit

Entfernen des Grauen Stars mit Nano-Laser am Campus Lübeck etabliert

Die Klinik für Augenheilkunde, Campus Lübeck, hat 2016 eine neue OP-Technik zum Entfernen des Grauen Stars (Katarakt) etabliert. Das OP-System mit einem soge-

nannten Nano-Laser ist das erste seiner Art in Schleswig-Holstein und bietet viele Vorteile.

„Diese Technik minimiert das Risikopro- fil der Operation. Es kann mit der neuen Technik schonender gearbeitet werden und dadurch verbessern sich die postoperativen Ergebnisse“, sagte Klinikdirektor Prof. Dr.

Salvatore Grisanti.

Der Graue Star ist die am häufigsten auf- tretende Augenerkrankung. Meistens sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen, nur in wenigen Fällen ist der Graue Star angeboren. Es handelt sich bei der Er- krankung um eine Trübung der Augenlinse. Die Seh- verschlechterung lässt sich nur durch einen operativen Eingriff beheben. Zuvor wurde die OP mittels Ultraschall

durchgeführt. Nun jedoch kann der Graue Star mit einem Nano-Laser-System operiert werden. „Es ist die einzige Technologie, die zu 100 Prozent auf Laserfragmentation basiert. Außerdem ist es die derzeit schonendste Technik, um den Grauen Star zu operieren“, sagte Prof. Grisanti.

Bei der Katarakt-Operation wird die eingetrübte Linse mikrochirurgisch entfernt und durch eine neue Kunst- linse ersetzt. Die Behandlung kann in den meisten Fällen ambulant stattfinden.

Universitäres Herzzentrum feiert Gründung Mit einem zweitägigen Symposium feierte das Universi- täre Herzzentrum am Campus Lübeck im Juni 2016 seine Gründung. Zahlreiche Experten aus ganz Deutschland waren eingeladen, über die aktuellsten Entwicklungen der Herz-Kreislauf-Medizin zu referieren. Das Zentrum war 2015 von der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirur- gie, der Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) und dem Institut für integrative und experimentelle Genomik etabliert worden, um die Herz- medizin und die kardiovaskuläre Forschung noch enger HIGHL IGH T S DER MEDI Z IN UND W IS SENS C H A F T

| Nachrichten

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

An der Universität zu Köln steht das IZeF für eine profilierte empirische Bildungsforschung, die sich schwerpunktartig den aktuellen und relevanten

So wird beispielsweise bei jedem Quartierwechsel eines Gastes in einen anderen Beherbergungsbetrieb eine (neue) Ankunft gezählt, oder aber für Gäste, die bereits in einem

Im September 2017 überreichte ein Institutsmitarbeiter den Staatssekretären Aeikens (Bundes- ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)) und Flasbarth (Bundesministerium

Es müssen neue Absatz- märkte erschlossen, Regulierung und Bürokratie einge- dämmt, faire Handelspraktiken gestärkt, Investitionen in mehr Nachhaltigkeit und Qualität gefördert,

Die Aufgabenvielfalt im Fachbereich Wirt- schaft der Landesenergieagentur Sachsen- Anhalt (LENA) war auch im Jahr 2017 gege- ben. Vieles wurde erreicht, weitere Heraus-

Innerhalb Wochenfrist wurde von der FMH auch dieser Tarifeingriff kategorisch abgelehnt, insbesondere mit der Begründung, dass dieser eben nicht, wie vom Bundesrat immer

Mit der Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) unterstützt das BAFA das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) auch in konzeptionellen Angelegenheiten.. Zahlreiche

In diesem Zusammen- hang ist die Bundesstelle auch zuständig für die Erstellung des Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans (NEEAP). Damit wird die Bundesregierung bei der