1. Lorentz-Kraft (2+2+3)
Einem elektrischen Feld Erwird ein Br
-Feld überlagert.
a) Wie muß das elektrische Feld gewählt werden, damit ein Elektron, das mit der Geschwindigkeit vr0 =
(
0,0,v0)
senkrecht zum Magnetfeld Br =
(
0,B,0)
eintritt, nicht abgelenkt wird?b) Wie groß ist vr0
, wenn bei Br =
(
0,B,0)
und Er =105 V m keine Ablenkung des Elektrons erfolgt?c) Berechnen Sie die Bahnen des Elektrons, wenn nur das Er
-Feld bzw. nur das Br -Feld eingeschaltet ist. Verwenden sie dabei ein Koordinatensystem, dessen Ursprung mit dem Eintrittspunkt des Elektrons in den Feldlinienbereich zusammenfällt.
Lösung:
a) Damit das Elektron nicht abgelenkt wird, muß die wirkende Gesamtkraft (durch das elektrische Feld und die Lorentzkraft) verschwinden
0 v
!
0× =
⋅ +
⋅
=e E e B
Fr r r r
(
v ,0,0)
v
v0× = × 0 = ⋅ 0
−
=
⇒Er r Br Br r B
b) Der Betrag der Geschwindigkeit, mit der das Elektron in den Feldbereich eintritt, ist s
m m 10
Vs 0.01
m V
v 10 2 7
5
0 = = = =
B E B E r r r
c) Wirkt nur das elektrische Feld, so wird das Elektron mit einer konstanten Kraft
(
e E,0,0)
Fr = ⋅
beschleunigt, d.h. es ergibt sich eine Parabelbahn. Die Geschwindigkeit ist vr =
(
vx,vy,vz)
=(
a⋅t =eE m⋅t,o,v0)
und die Ortskurve dann(
x y z) (
eE m t t)
rr= , , = 2 ⋅ 2,0,v0⋅
, also eine Parabel in der x,z-Ebene. Wirkt nun das magnetische Feld Br
, dann ist der Betrag der Geschwindigkeit konstant, da die Beschleunigung jeweils senkrecht zur Geschwindigkeit ist, d.h. es ergibt sich eine Kreisbahn mit Radius r:
B e r m m r
B e F FB Z
⋅
= ⋅
⇒
⋅
=
⋅
⋅
⇔
= 0 20 0
v v v
r r
Die Kreisfrequenz ist dann m
B e r T
= ⋅
=
= 2π v0 ω
Tritt das Elektron bei rr=
(
0,0,0)
in das magnetische Feld ein, so beschreibt es einen Halbkreis rr
( )
t =(
r⋅(
1−cosωt)
,0,r⋅sinωt)
und verlässt bei rr
(
π ω) (
= 2r,0,0)
mit der Geschwindigkeit vr =
(
0,0,−v0)
den Feldlinienbereich.
2. Magnetfeld bewegter Ladungen I (4+3):
zwei lange, gerade Drähte mit Abstand 2a verlaufen parallel zur y-Achse in der x,y-Ebene und befinden sich im Vakuum. Sie werden von einem Strom I =20mA durchflossen.
a) Berechnen Sie das Magnetfeld Br
( )
z =(
Bx( ) ( ) ( )
z ,By z ,Bz z)
der Anordnung auf der Symmetrieachse (z-Achse) für den Fall, dass (i) der Strom im Leiter 1 Parallel zu dem in Leiter 2 fließt, (ii) die Ströme antiparallel fließen. Welche Magnetfeldstärke ergibt sich im Ursprung (z=0) für beide Fälle?
b) Die Leiteranordnung befinde sich in einem homogenen Isolator mit der magnetischen Permeabilität µr =120. Welche Kraft pro Länge wirkt auf die Leiter, wenn a=1cm beträgt, für parallelen und antiparallelen Stromfluß?
Lösung:
Ein Punkt auf der z-Achse hat den Abstand r = a2 +z2 zu beiden Leitern. Das Magnetfeld eines Leiters ist tangential ausgerichtet mit dem Betrag
2 2 0
0 1
2
2 a z
I r
B I
B = = ⋅ = ⋅ ⋅ +
π µ π µ r
a) Mit
sin φ = z a
2+ z
2 und φ2 =π −φ1(
sinφ2 =sinφ1 ,cosφ2 =−cosφ1)
ergeben sich die beiden Magnetfelder zu
−
= −
−
=
= −
1 1 2
2 2 2
2 1
1 1
1 cos
sin cos
, sin cos
sin
φ φ φ
φ φ
φ B B B
B
Br r
wobei B1 =B2 =µ0I
(
2π⋅ a2 +z2)
für gleiche Ströme I1 =I2 und −B1 =B2 für antiparallele Ströme I1 =−I2 gilt.(i): I1 = I2, d.h. beide Ströme fließen in die gleiche Richtung:
( )
⋅ +
− ⋅
=
= −
− + −
−
= +
= 0
1 0
sin 2 cos
sin cos
sin
2 2 1 0
1 1
1 1
1 1
2
1 a z
I z B
B B B z
B π
φ µ φ
φ φ
φ r
r r
Für die Komponenten des Feldes gilt also Bz =0 und Bx ~1 z für z >>a. (ii): I1 =−I2, d.h. antiparallele Ströme:
( )
⋅ +
− ⋅
=
=
−
− −
−
=
−
= 1
0 sin
2 0 cos
sin cos
sin
2 2 0 1
1 1
1 1
1 1
2
1 a z
a B I
B B B z
B π
µ φ
φ φ φ
φ r
r r
Für die Komponenten des Feldes gilt also Bz =0 und Bx ~1 z2 für z>>a. Am Ursprung
(
x=0,z =0)
ergibt sich:(i): I1 = I2 ⇒Bx =0;Bz =0⇔ Felder sind entgegengesetzt gleich (ii): I1 =−I2 ⇒ Bx =0;Bz =µ0I
( )
πa =2B1(
z =0)
.b) Wir berechnen die Lorentzkraft, die durch bewegte Ladungen innerhalb eines Längenstückes L im Leiter 1 im Magnetfeld des Leiters 2 auf den Leiter 1 wirkt:
( )
B(
r a)
L q L
B q
L
F v v 2
2 1 1 2 1 1
21 = × = ⋅ =
r r
da aufgrund der Symmetrie vr1 Br2
⊥ gilt. Mit r1 1vr1 ρ
=
j bzw.
(
1)
1 1
1 1
v = j ρ = I A⋅ ⋅ρ und ρ1 =q1
(
L⋅A)
folgt dann( )
( )
m 10 N 8 . 4 A 10 m 20
01 . 0
120 Cm
10 Vms
4 2
1 2 2
7 2 2
3 2
2 7
2 1 0 2
0 1 2
1 1 1 21
−
−
− ⋅ ⋅ ⋅ = ⋅
=
⋅
⋅
=
⋅
⋅
=
=
⋅
⋅ ⋅
⋅
= I I
a a
I I a r A B I q
A L L q L
F r r
π µ µ π
µ µ
3. Magnetfeld bewegter Ladungen II (2+2+2):
Ein unendlich langer, nichtmagnetischer zylindrischer Leiter mit Innenradius a und
Außenradius b wird von einem Strom I durchflossen (Leiter- und Stromrichtung sei die z- Achse). Die Stromdichte im Leiter sei homogen. Berechnen Sie das durch den Strom I erzeugte Magnetfeld Br =
(
Br,Bθ,Bz)
als Funktion der Zylinderkoordinaten
(
r,θ,z)
a) Innerhalb des hohlen Leiters
(
r <a)
. b) Im Leiter selbst(
a <r <b)
.c) Außerhalb des Leiters
(
r >b)
.Lösung:
Die Stromdichte im Hohlleiter ist gegeben durch
(
b2I a2)
A j I
= −
= π
Folglich kann man den Strom, der durch einen Kreis mit dem Radius r fließt, wie folgt als Anteil des Gesamtstroms I schreiben:
( ) ( ) ( )
2 2
2 2 2
2
a b
a r j I a r r
I −
= −
⋅
−
=π
Aus dem Ampère’schen Gesetz für einen Kreis S senkrecht zum Leiter mit einem Radiusr (oder 4. Maxwell-Gleichung mit zeitlich konstantem elektrischen Feld) folgt
(durchS)
SB⋅ds = ⋅I
∫
r r µ0Außerdem steht das Magnetfeld senkrecht zum Leiter, d.h. Bz =0 und aus Symmetriegründen Br =0. Für die drei zu betrachtenden Fälle ergibt sich dann
a) Br
( ) (
r = Br,Bθ,Bz) (
= 0,0,0)
für r<a b)
( )
= ⋅ −− ,0,2
0 2 2
2 2 0
a b
a r r r I
B π
µ r
für a<r<b
c)
( )
π θµ e r r I
Br r
2
= 0 für r>b
4. Gesetz von Biot-Savart (4):
Berechnen Sie explizit mit Hilfe des Biot-Savart’schen Gesetzes
( ) ( )
∫
−−′ ×′ ′⋅
= − 0 3
4 r r
r d r I r
r
B r r
r r r r
r
π µ
das Magnetfeld in der Umgebung eines unendlich langen, stromführenden geraden Leiters, der in z-Richtung verläuft.
Lösung:
Die Berechnung des Magnetfeldes eines stromführenden geraden Leiters ist ein
Rotationssymmetrisches Problem um die z-Achse, d.h. das angepasste Koordinatensysten sind Zylinderkoordinaten.
Der Vektor e)t
ist der in der x,y-Ebene liegende tangentiale Vektor zum Kreis mit Radius R und zeigt in Richtung des B-Feld-Vektors.
( ) ( )
∫
∫
−− × =− ⋅ −×⋅
= − 2
2 1
2 0
3 2 1
2 2 1 0
1 4 4 r r
r d e I r
r
r d r r r I
B rr r
) r r
r
r r r r
r
π µ π
µ
Aufgrund der Zylindersymmetrie gilt Br
( )
rr1 =Br( )
rr1 =Br( )
R , außerdem setzen wir r1−r2 =r r r mit dem Einheitsvektor e)rin Richtung rr1 rr2
− . Daraus folgt dann
( )
R = −40 ⋅I∫
e ×r2dr2B r
) r r
π µ
In Zylinderkoordinaten gilte)t ×drr2 =−e)t ⋅cosα⋅dz
. Weiter gilt r=R cosα und α
⋅tan
=R
z , also dz da=R⋅
(
cosα)
−2. Damit ergibt sich für das Magnetfeld( )
R = −40 ⋅I ⋅e ⋅∫
cosr2⋅dzB t α
π
µ )
r
( ) ( ) [ ]
R I R
d I R
R I B R
B π
α µ π
α µ π α
µ π
π π
π sin 2
cos 4 4
2 0 2 0
2
2
0⋅ ⋅ ⋅ = ⋅ ⋅ = ⋅
=
= −
−
∫
r