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Der Kamus erklärt das Wort völlig in dem Sinne, welchen der Zusammen¬ hang rdr das OSbtt) der Massil

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Liebrechl , Tammuz-Adonis. 397

Voo Pboeniciis interessirt Sie vielleicht zu errahren, dass ich jüngst aus Rom einen Gipsabdruck der Inschrift von Malta (Gauliler-Tempel) er¬

bielt, der meiaer Lesung nnd Ergänzung eine vorlrelfliche Bestätigung bringt,

leb habe nochmals nach Malta geschrieben, um womöglich den Stein im

Original zu vergleicben.

Kann denn Wrigbt nichl vielleicht eine Copie von dem Carthagischen Opfertarif verscbaCfen? Es ist doch zu schade, dass der Text so lüderlich in Paris wiedergegeben isl. Den Druckfebler in meiner Ahhandlung XVI,

442, 2. 12. ^^Jjii statt werden Sie scbon selbst corrigirl haben.

Der Kamus erklärt das Wort völlig in dem Sinne, welchen der Zusammen¬

hang rdr das OSbtt) der Massil. voraussetzt. Forlselzung meiner phoen. Ana¬

lecten folgt nächstens.

l'eber neue numismatische Erwerbuagen, die icb Hir die D. M. G. be¬

stimmt habe, habe ich vorige Woche an Stickel gescbrieben. Ich kaufe jetzt nur Raritäten.

Tammüz - Adonis.

Von Felix lilebrecli«.

In seiner Schrift „ Ueher die Ueherreste der altbabyloniscben Literatur in arabischen Uebersetzungen" so wie in einem in einer russischen Zeitscbrift erschienenen Arlikel bat Cbwolson bekanntlicb über „Das Buch von der naba¬

tbäischen Landwirthschaft" gehandelt und als Hauptresultat gefuuden, dass der Verfasser desselhen Qät'ami hiess , dass dieser gegen das Ende des Ii. Jahrhunderts vor Chr. Geb. in der Stadt Babylon gelebt bat und dass endlich das babylonische Original von einem Nachkommen der alten Chaldäer, Namens Ahü-Bakr A'bmed Ibn-Wa'hschijjah im J. SÜ-i ins Arabische iiberselzt wurde. Da sich gegen Chwolson's Ansichten mehrfacher Widerspruch erhaben, eine Entscheidung aber unter den competentcn Richtern nocb nicht festgestellt ist , so will ich im Folgenden auf einige Umstände aufmerksam macben , die bei einer solchen vielleicht in Erwägung zu ziehen sind. Chwolson hat näm¬

lich in einer andern Abhandlung „L'eher Tammiiz uud die Menscbenverehrung bei den alten Babyloniern. Petersb. 186Ü " die Verschiedenheit des Tammüz und Adonis nachzuweisen gesucht und sich dabei auf miihre vun ibm in Ori¬

ginal und Uebersetzung nritgetheilte Stellen der nabatbäischen Landwirthschaft gestützt. Diese nun sind es welche mir zu meinen Bemerkaugen Anlass ge¬

geben und deshalb will ich sie zur Bequemlichkeit des Lesers in ihren wich¬

tigsten Punkten hier wiederholen , da Chwolson's Sehrift vielleicht uicht Jedem zur Hand ist.

„ Die Zeitgenossen Janbüschäd's (so berichtet Qüt'ami) behaupten , dass alle Sakä'in der Götter und die Götterbilder üher Janbüschäd nach dessen Tode trauerten, ebenso wie die Engel und alle Sakä'in über Tammüz! getrauert halten.

Die (iiitterbilder, meinen sie, bätten sich aus allen Gegenden der Erde in dem

Bd. X\ll- 27

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398 Liebrechl , Tammuz-Adonis.

Tempel el-Askiil in Babel versammelt und begaben sicb daranf alle in den Sonnentempel , nämlich zum grossen goldeoen Götterbilde , welcbes zwischen dem Himmel und der Krde (d. b. io der Luft) hing. Ons Sonuenbild stand mitten im Tempel umgeben von alleo Götterbildern der Grde , und zwar stunden ibm zunächst die Sonnenbilder aller L'ander, danu die Bilder des Mondes, darauf die des Mars, dann die des Mercur, die des Jupiter, die der Venus und zuletzt die des Saturn. Das Sonnenbild fiog dann an iiber Tammüzi zu wehklagen , die Götterbilder weinten und das Sonnenbild stellle eine feierlicbe Todtenklage über Tamuiuz an und erzäblte die Geschichte desselben. Alle Götterbilder weinten vom Sonnenuntergang bis zum Sciu- nenaufgang am Scblusse dieser Nacht , w orauf sie , uach ibren Läodern

zurückkehrend, davonflogen Diese Erzählungen (oämlich von

Tammüz und Janbüschäd ) sind iu eine Suumilung aufgenommen worden unü werden in den Tempeln nach den Gebeten gelesen, wobei sie (die Anwe¬

senden) darüber viel weinen und wehklagen Abü - Bekr A'bmed ben

Wa'bschiJJah sagl . . „Alle Ssabier unserer Zeil, sowohl die babylonischen als aucb die 'barränischen , webklagen uod weinen bis auf unsere Tage über Tammüz an einem Keste des.selben iu dem gleichnamigen .Vlonul und stellen, vorzugsweise die Krauen , eine feierliche Todtenklage an ; denn dieselbeu macben sich bier und in 'Harrin insgesammt auf und wehklagen uud weinen über Tammüz. Sie fabeln über diesen einen grossen Unsinn zosummeu ; es ist mir aber klur geworden, dass keine der beiden (erwähutcn) Seelen irgend eine sicbere Nacbricbt über Tammüz besitzt, dass deshalb keiner von ibnen auch die Ursache kennt, weshalb sie dieselben hetraoern." Weiter beisst es, dass ausser dem was sich üher Tammüz, dessen Gedächtnissfest die Ssabier im Aofaog des nach ihm benannten Monats feiern, in der „nabathäischen Luodwirtbscfaafl" fiodet, Ibo-Wa'bschijjab, wie er sagt, eio oahatbäisches Bucb iu Händen gehabt, in welchem die Geschieht« des Tammüz sicb befand uod wo voo demselben Folgendes erzäblt wird : „Tammüz habe einen Künig auf¬

gefordert, die sieheo Plaoeten und die zwölf Zeichen des Tbierkreises göttlich zu verehren , dieser König habe ibn hingerichtet , worauf Tammüz aber am Leben blieb , danu habe jener ihn einigemal binter einander schändlich hinge¬

richtet , wobei Tammüz aber immer am Leben blieb , bis er endlich starb."

Cbwolson Ueber Tammüz S. 50—57; woselbst an einer frübero Stelle (S. SSf.) auch ooch Folgeodes mitgelheilt ist: „Ein chrisilicber Scbriftsteller, Namens Abü-Sa'id Wahb ben Ibrahim, der spätestens in der erslen Hälfte des 10. Jabrb.

gelebt hat . . . sagt in seinem nach den 12 Monaten des Jahres geordneten Fest- uod Opferkalender der syrischen Heiden in 'Harrän von deoselhen Fol¬

gendes: „„Tammüz. Mitten in diesem .Monate isl das Fesl el-Bäqäl, d. h.

der weinenden Frauen,, und dieses ist das Tä-uz-Fesl, welcbes zu Ebren

des Gattes Tl-uz gefeiert wird. Die Frauen beweinen denselben, dass

seio Herr ibn so grausam getödtet, seine Knocbeo in einer Mühle zermablen nnd dieselben dann in den Wind zerstreut hat. Die Frauen essen (während dieaes Fettes) nichts in einer Mühle Gemahlenes, sondern geniessen bloss eingeweichten Waizen a. s. w."" Diese Mittbeilung ist im Ganzen klar uod versländlich, nur ist es zweifelhaft wer dieser Golt Tä-uz oder nach einer aodero Lesart Bä-ür sei, dem zu Ebren dieses Fesl gefeiert wurde. Alle

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Liebrechl , Tammux-Adoni». 399,

VOD mir io meiner Schrift dher die Ssahier gemachten Versuche zur Erklä¬

rung dieses Namens kiinnen als misinngen angesehen werden nnd nnr die einzige Erklärung ist wahrscheinlich, dass Ti-uz einfach eine sprachliche Corruption von Tammüz sei; denn es kann nicht zweifelhart sein, dass hier vom Tammüzfeste die Rede sei."

Wir ersehen also aus den hier mitgetheilten Stellen , dass Ihn Ibrahim und Ihn Wa'btchijjah , die heide zu Anfang des zehnten Jahrb. lebten, darin übereinstimmen , dass noch zu ibrer Zeit ein Tammuzfest gefeiert wurde, namentlich in 'Harran. Es fragt sich also wie weit ihre Melduag riehlig sei und ob sich Angahen finden, dass man dasselbe auch noeh naeh ihrer Zeit begangen bahe. Und allerdings besitzen wir Nachrichten, aus denen nieht nur dies hervorgeht, sondern auch dass dieses Fest sogar bis auf die heutige Zeit gefeiert wird. Zuvörderst verweise ich auf einige Stellen arabischer Schriftsteller, die icb bereits in meiner Ausgabe des Gervasius von Tilbnry (Hannover 1836) S. 180 f. nach d'Herbelot angefdhrt und welche so lanten:

„Ben Sehonah raeonte qu'en l'annee 436 de l'heg., de Jesns-Christ 1063, sous le regne de Caiem , vingt-sixieme calife de la race des Abassidet, oa sema dans Bagdad un bruit qui se ripandit en snile dans toute la province d'lraque, qae quelques Turcs elant ä Ia chasse, virent dans le desert nne tenle noire, sous laquelle il j avait beaucoup de gens de l'nn et-de rattlre sese qui se baltoicnt les joues, et ponssoient de granda cris, oomme il est ordinaire en Orient, quand quelqu'un est morU Parmi ees cris, dn entendoit

ces paroles: le grand roi des Giones est mort, mSlhaar ä ce

pays! et il sortit ensuite une grande tronpe de femmes suivies de beancoup d'autre canaille, qui allerent ä un cimetiere, continuant toujours de se battre en signe de deuil et de douleur."

„ Le celebre historien Eba Athir rapporte que se trouvant l'aa dOO de l'heg. , Jesus-Cbsist 1203, k Mosul sur le Tigre , il eouroit dans' tont ce pays uae maladie epid^mique qo! s'atlachoit i la gorge, et que l'oo disait qu'une femme de l'espeoc des Ginoes , ou des f^es, aemmie Omm Ancoud, ayant perdu an fils, tons ceux qoi oe la consoloieot pas sor eetle mort, etoient atlaques de ce mal : de sorl« qae , poar e« etr« goeris , tes hommes et les femmes s'assemblolent, et, se hattant les jones, eriaieot de toules

leurs forces: Ja Omm Ancoad Aidherina, Mät Ancoud ou ma De¬

ri na „0 mere d'Ancoud, excusez - noui ! Aaeond «st morl et nous n'y aoogioos pas." La mime chose , seloo le rapport de Be« Sehonah ^toiit iijk arrive eo Egypte soos le regne da calife Dhafaele Fathiuiite: an mal de gorge regnant dans le pays, te remede.eloil de faira-nne espece de bouillie fort iptixte, qui est en uSage daos le pays et de la jeter dans le Nil eo repitant plosiears fois ces paroles: „Ja Oiam Halcom A&dh«.riDa, üki

Haleopi oa ma Derloa: „O mire de HalcOm, exeosez-ooas ! Haleon «st

mort ^t noos o'y SoogioDs pas.""

Ks scheiot mir nnn ausser aUem Zweifel, dass die'hier laitgetbeilten Steiles ganz dasselbe Trsnerfest sebitdero wie Ib« Ibrahim ood Iba Wi'b- sohijjab (Qfll'ami);- nnd so wird aueb von Bea Sehonah und Eba Athir dar Sehaoplalz das Festes zweimal gsos ia dieselb« LekalitKt veHegt, wie b«i den tetztgeOaDDleo.

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400 Liebrechl , Tammuz-Adohis.

Aber auch jetzt oocli wird dieses Trauerfest begangea und sogar unler dem nämlichen Nameu den Ben Ibrahim demselben beilegl. Taa zia nümlich beisat das voa den Muhammedanern in Indien gefeierte Fesl , „elahlie en com¬

memoration du marlyr« d'HoufaVn , et semblable en hien des points a celle

du Dunrga-pouja qoe les Hindous celebrent dans le mois de Katik

(Oct. Nov.) en rhonnenr de Dourga, deesse de la morl, epouse de Siva

ou Mabadeo. Le laazia dure dix jours comme le Donrga ■ pouja. Le

dixieme jour les Hindons precipileot dans la riviere la statue de Ia deesse ao milieu d'une foule immense avec uo graod appareil et au son de mille inalruments de mosiqae. La mime chose a lieu pour les representations du tombeao d'Hou^ain que Ton jelte ordioairemeot ä la riviere avec la meme pompe (Shakespeare Diet; p. 251). Oo verra daos la descrlptiuo qui sera dOBsee de eelte fete et de plusieurs antres, que les Mnsulraaos uut adopie, dans lenrs cerimoaies religieuses, des usages loul ä-fait iodiens." Vergl.

Garcin de Tassy im Nouveau Joarnal asial. 8, 89, der dann ebend. S. 164 8°.

das mnbamDedaniscbe Fest folgendernassen scbildert: „Des le momeol oü lu Doovelle lune parait sor rhorizoa, le devot muSuImao fait eoteodre dea soupirs

et des gemisscmeots et prepare ce qu'oo nomme le festin dn denil, ä

savoir: d'un cüle, de I'eaB pour itaneber la soif des gens alleres; de I'autrei des vases de sorbets destines aoz pleureurs. Ces oblations sont chaque jour prepares depuis le premier joar josqa'au dix du mois. Gn outre, chaeon s'etant revitn d'babils noirs, ayant plante des bannieres et dispose des re- preseotatieos de la tombe d'Houjaio, pleure en se frappant la tile poor ex¬

primer son chagrin. Oa prepare uoe salle teodne de ooir avec one cbaire daas la partie superieure. C'est lä qu'on lit chaque soir des dix jours la trisle oarratioo de I'eveoemeot qui est I'objet de eette fete. Celai ä qai est coofli ce saio, accompagne sa tectore de tels gemissemeots , qu'ils passest loule boroe. A leur toor ies asiistans doooent des marques exterienrs de leurs douleurs par des lameotalioos et des cris de salam (paix i.e. surHou- fa'iu). On chante eoinite an poeme eligiaque eo rhooneor do aaiot, poime pleia de details lameolables sor soo martyre et qui e.xcite daos l'assemblee de Dooveaoz saoglols." So er^bll Jawao im Bara-Ma;a p. 94 u. Garcin de Tasty fdgt dann oach andern Qoelleo ooch folgeodes biozu: „Les representa- liuBS de la tombe d'Hon^oin oo poor mieox dire,'de la cbapelle qoi reoferme 100 tombeau soot pint av nioios ricbemeol ornees. Oa ' leur donbe le nom

metapboriqne de deoil ou simplement de eercoeil. Oo les porte eo

procession daos les rues le dixiime jour et alles sont ensuite deposies en terre oo jeties dans uoe riviire on un itang." Wie bereits bemerkt « bat sich der alte Name dieses Festes (T i - n z wahrseheiBlich — Tammüz) bis auf den beutigeo "Tag erhalten ood laalel jetzt laazia d. i. Trauer, offen¬

bar eine spätere ündeutnng. Wenn aber an die Stelle des Tammüz von den Muselmännern jetzt der Märtyrer Hussein (der Sobn Ali's uod der Fatime, der Tochler Mabammeds) gesetzt ist, so wird dies Niemand wundern; denn aolcbe Sohstiloinuigea siad ia der L'ebeflieferung ganz gewöhnlich. So z. B.

bal sich ja auch der syrische Kombabos In Indien in einen .Uolik-Seiodal verwandelt und seia AndenLea lebt uoter diesem Namen durt noch jelzt, wie ich dies zu Gervas. S. -ilß nachgewiesen. Was die sonsligen Kinzelbeiten

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Liebrecht, Tammuz-Adonis. 401

betrilfl, so wird man bemerken, dass in den drei von d'Herbelot mitgetheilten Berichten ebenso wie io dem Qnt'fimi's ond jelzt noch ooter deo Mohamme¬

daoern in Indien Männer und Frauen an dem Trauerfest Theil nebmen und io K lageo ausbrecbeo ; dass ehenso wie in dem ersten Berichte Ben Schooah's jelzt nocb in lelzigensnntem Lande das Fest in einem schwarz ansgescblage- nen Orte gefeiert wird; dass daseihst diese Feier bei Nacht Slatt findet, Wie auch die Gölterhilder nach Qdt'ämi deo Tammoz hei Nacht heweloteo ; uod

eodlich dass mao dabei ooch immer die Leidensgeschicble desseo , deo

man belraoert, ehenso vorliest wie man sie in den ältesteo Zeiten naeb Ben Wa'hschijjah's Angabe vorgelesen baben nnd sie sogar nach Qäl'tmi das Senaenbild erzäblt haben soll. Dies sind, wie man einräumen muss, auf¬

fallende Uebereinstimmungen in den in Rede stehenden Festeo , die an deren Identität kaum zweifeln lassen. In dem Feste der indischen Muhammedaner tritt indess ooch eio neuer wohl zn beachtender Umstand hinzn ; nämlicb dass mao deo Sarg Husseios feierlich durcb die Strassen trägt und ihn end¬

lich begräbt oder ios Wasser wirft, gerade wie mao bei deo Adonis-

festeo mit dem Bilde des Adoois verfuhr (vgL zu' Gervas. S. 179). Sämmt¬

licbe Scbilderungeo des Tammdzfesles erwähoen freilich diesen Schlnss des¬

selben nicht ood man köonte demnach folgern, dass er ersl später hinzutrat und etwa , wie Garcin de Tassy meiot , dem Durgafest eotlebot wurde»

Iodess liesse sich aocb aonehmen, dass zwiaeben letzterem nnd dem T:>mmoz- Adooisfest vielleicbt eioe uralte Verwaodlscfaafl besteheo mag, trotzdem es sich in jenem von eioem weihlicheo, in diesem von eioem mäonlichen Gegen»

stand der Traner handelt ; andererseits aber erwäge man , dass wir auch von dem Ins-Wassef-werfen des Adonisbtldes ans keiner uns überlieferten noch ao aasfobrlichen Schilderung elwas erfuhren, wenn es aiebt znhillig der .Scholiast des Tbeokrit berichtete, dieser Umstand also aocb von deo arabi- Sebeo SchriRstellern so wie voo Qoi'imi mag vergessen wordeo Selo; iodess meldet doch wenigstens, der zweile Bericht Ben Schooah's , dass der dicke Brei (auf den ich noch später zorSekkomme) in den Nil geworfen wurde.

Nscb all' dem bisber AngeFöbrten möchte es denn doeh scheioen, als ob TammAz vnd Adonis identisch seien. Wenn man naneDtlieh Boeb die Elozef- heiteo des bekaooleo Bericbtes bei PInlareb in Betreff des Pap (vgl. zn Gervas. S. 180) in Erwägung ziebt, worio gleichfalls ein Tammdz erscbeint, jedoch wahrscheinlich in einer falschen Rolle, da ibm dort viehnehr die des Paa zukäme , der ibm nnr irrthümlich sabstitnirt Seio nag , wie. dies .unter anderm auch ans dem zo Gervas. S. 179 ff. besproeheneq . Autm^ „der Küaig Ist todt!" uod ähnlichen') hervorgeht, denen, die laste oil Klagegesrbrei empfangene Meldong vom Tode Pnn's bei Piatarch nnd die Scbnerzensrara

£u den dert Knn. 26 besproeheneB Sielten fSge noeh' MannbaHlt's ZeiUchr. f. denUche Mythol. I, 461 f. no. 1—4. II, 60. 183 no. 29. IV, 216.

Schöppner, Baierisch. Sag. II, 26. Baader, Bad. Sag. S. 20. Kuhn o. Schwarz Nordd. Sagen, no. 189, 1 mit der Aam. vgl. no. 323. Kahn WealyWiL Sag.

so. 209. 282. Gräsae Sageosehatz des KSoifr. Ssebsen S. 552 f. Cboiec- Notea froBi Notes and .Queries. Folk-lwe JLond. 1859 9. 36 (vfl. a$iae An>

zeige in Pfeiffers Garaan. 5, 123).

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402 Liehreehl , Tammui- Adonis.

in den arabiscben Bericbten bei d' Herbelot enlspreeben. Diese finden sich aucb angedeutet in dem Klageliede , welcbes bei den Indischen Muhammeda¬

nern die ganze Versammlung unler heftigem Schluchzen anstimmt. Wenn

aher bier wie in den genannlen arabiscben Berichten Männer und Frauen zugleicb aa dem Trauerfeste Tbeil nehmen, wäbrend docb bei den Adonien nur die Frauen als weinend und klagend erscheinen, so lässt sicb lelzterer Umstand ebenso erklären wie wenn von den Tammüzfesten zuweilen gemeldet wird, dass sie nur von Frauen oder docb vorzugsweise von ihnen gefeiert wurden (s. oben Ben Ibrahim und Ben Wa'bschiJJah) ; an den ällesten und seihst bei einigen spätern Adonien mögen nämlicb beide Geschlechter ebenso Theil genommen baben wie an den Tammäzfesten (nacb Qütümi's Angabe) und nocb Jetzt an der Taazia (vgl. aucb Chwolson S. 47 Aom. 3. S. 61. 65).

Dies lässl sich um so eber annebmen, als bei andern in diesen Kreis gehöri¬

gen Trauerfesteo z. B. des Bormos und Maneros gleichfalls alle Theilneh¬

mer (also Männer und Fraueo) in Klagegeschrei ausbrecbeo (Zrittiv ovv nvzov rovi dnd z^t xo*?"! ftnä Tipot fiefteltoSrjfiivov d'^Tjvov xai äva- xk^aeat ^ xai vvv Sxt nävjes ^(^(»usvot SiaTslovai; s. zu Gervas. S. 180 Aom. 28).

Bei der bier aogeoommeneo Ideotität des Tammüz und des Adonis fragt es sicb aber feroer, wie sicb zu letzterm nocb einige andere Umstände fügen, welche Ben Ibrahim, Ibn Wa'bschiJJah und Qu tami anfuhren. So soll Tammüz

nach des letztern Angahe durch Götterbilder, die aus allen Welt¬

gegenden zusammenkamen, beweint worden sein. Diese einen Göll

beweinende Gölterversammlung scbeint sicb seltsam auszunehmen, ist aher docb nicht unerhört; sie fiadet ihr Aoalogoo in der nordischen Mythologie, wo Baldr gleichfalls nach seinem durch Hinterlist verursachten Tode von den versammelten Göttern beklagt wurde, „die so heftig zu weinen anfingen, dass keiner mit Worten dem andern seinen Harm sagen mochte" ; Ja sogar alle Menscben und Thiere, Erde, Steine, Bäum« und alle Erze suchten ihn

aus Hel's Gewalt zu weioeo (Gylfagiooiog c. 49). Bedenkt man nuo wie

oahe Adonis aod Baldr mit einaoder verwaodt siod, so ergiebl sich eioerseits ibre weitere Verwaodtschaft mit Tammüz auch aus dem ehen Angeführten, andererseits aber findeo wir dario nicht minder ein.sicheres Anzeichen, dass Ben Wa'bsebijjab weon nicbt immer so doch gewiss zuweileo sehr alle Qoel¬

leo beoutzt bat. — Feroer nua soll seiner Angabe nach Tammüz eioigemal hiotereinander getödtet und seine Gebeine dann in einer Mühle zermablen nnd in die Luft zerstreut worden sein. Wenn oun Tammüz als Adonis ein Naturgolt war, so muss die Erklärung des erstero Umstandes wie Movers sie gegebeu (s. Chwolson S. 63 f.) aufrecht erhallen werden. Was aber das Zermahleo io der Möble betrifft, so bedeoke man, dass Adoois auch als Bild des Sameokoros gefasst wordeo ist ') und dass man sicb deshalb nicbt wundern darf, wenn man seine Knochen gleieh den Getreidekörnern zwischen Möhl-

1) Oder 'dberbaapt als mit dem Feldhan in Verbindung siebeod gleich ähnliehen mythologischen Gestalten wie Linas, Hylas, Bormos, Lilyerses, Ma¬

neros n. s. w. Vgl. K. 0. Müller's Dorier Buch II, Kap. 8 $. 12. Ueber Palamedes s. Bachofeo in den Annali dell'lstituto etc. 1858 p. 147 f.

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Liebrecht , Tammui- Adonis. 403

steinen zermablen werden liess. Wer denkl uicht hierbei an Burns' John Barleycorn? Auch von diesem heisst es ja:

They wasted o'er a scorching flame The marrow of bis bones , But a miller nsed him worst of all,

For be crnsh'd bim between two stones').

Und zu dieser Reibe von Vorstellungen scbeint es deun aucb zu gehören, dass Adonis zuweilen in Gestail einer nahrhaften Speise, eines dicken Breis ') anflritt und ins Wasser geworfen wird ; denn so erkläre icb mir den zweiten der oben mitgetheilten Berichte Ben.Schonab's , da in demselben jedenfalls von einer Adonisfeier die Rede ist.

Was nnn nocb einige weitere Verschiedenheiten betrifft, die Chwolsoo als zwiscbeo Tammoz nod Adoois bestehend hervorbebt, z. B. dass ersterer kein Gott geweseo (S. 67ff. , obwohl Beo Ibrahim iba allerdiogs so neoot), so werdea sicb diese Punkte erst dann genaner und lohnender untersuchen lassen, wenn erst iiber den Grad der Authentie der „nabatbäischen Land¬

wirthschaft" entschieden sein wird, da dieselbe möglicherweise Erdichtetes oder Unverstandenes mit Aechtem und Altüberliefertem vermiscbt entbalten kann. Zu dem Missverstandenen mag aucb der Umsland gehören , dass nach der Angabe eines oabathäisehen Baches der Tod des Tammoz dadarcb ver¬

aolasst worde , dass letzterer einen König aufgefordert hahe , die Planeten und Sternbilder göttlich zu verehren. Dies scheint eine verwirrte spätere Auffassung der ursprünglichen Vorstellnog voo dem Beklageo seines Todes durch Sonne, Mond und Plaoeten, wie Qii'tämi sie berichtet. Die Abwesen¬

heit einer evQsais bei dem Tammüzfest endlicb, weicbe letztere bei den Adonien Statt fand, lässt sich trotz der Annahme einer ursprünglichen Iden¬

tität dennoch ähnlich erklären wie das Beklagen des Goltes zuweilen durch Männer und Weiber, zuweilen durch letztere allein; enlweder nämlich ist die evQcais bei den Adonien ersl späler hinzugetreten , oder hei dem Tam¬

müzfest scbon früh verloren gegangen. Veränderungen und Abweichungen dieser Art kommen bei weitverbreiteten Festen ja anch sonst nocb häu¬

fig vor.

LSttich.

1) Vgl. über das Zermablen meinen Aufsalz „Eine alte Todes¬

strafe" in Benfey's Orient etc. Bd. II, S. 269 ff. Die dorl gegebene Erklä¬

rung der in Rede stebenden Stelle Ben Ibrahim's steht der obigen oicht ent¬

gegen,'nacb welcher lelzleren eine aueh sonst gehraucblicbe Todesstrafe im figürlichen Sinne auf die Personification des Getreidekorns angewandt er¬

scbeinL Vgl. ebeodas. S. 275.

2) Eine solcbe war auch die römische pnis, die mao auch bei Opfern verwandte und zwar bei allerthümlicben. ,, Et hodie sacra prisca atque na- lalium pulle frit illa conficiunlur." Plin. H. N. 18, 8 (19).

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404

Sprachliche Notizen

voo Babb. Dr» fielfer.

In Bd. XII dieser Zeilschr. S. 547 inachle ich darauf aufuierlcsam , dass in den Analecta Nicaena }^^OV^ einmal, abweicbend von dem im Syr. wie im Arabischen und Neuhebr. gewöhnlichen Sprachgebrauche, von der Luft- misehung der Temperatur gebraucbt werde. Ebenso finde icb nuu in einer hebr. Uebersetzung aus dem Arabischen 3T9 , ^^J^i '>*'' Sleinschneider:

Zur pseudepigrapbischen Literatur insbesondere der geheimen Wissenscbaften des Mitlelallers (Berlin 1862) S. 15 Anm. 7, wo Steinschn. auch diese Ab¬

weichung vom üblichen Sprachgebrauche bervorhebl.

Ebendas. S. 548 berührte icb zwei Stellen aus des Barhebräus horreum mysteriorum, die sich in dem von Larsow beraasgegebenen apecimen S, } col. 2 Z. 17 und S. o col. 1 Z. 17 ff. finden, uud in denen das Wort lcÜ_Dj vorkommt. Dieses Worl , welches sicb im Wörterbuebe nicbt findet, übersetzte ich, dem Zusammenbange nacb, mit: Fixstern. Es sind offenbar die Decane darunter verslanden, wie die drei facies jedes einzelnen Stern¬

bildes im Thierkreise heissen, weil nämlicb eine jede dieser facies 10" be¬

herrscht, vgl. Steinschneider a. a. 0. S. M) Anm. 7.

Breslan 6 Mai 1862.

Nachtrag zu Jahrgang XVI, S. 739.

Mit Vergnügen, wenn freilich auch etwas zu spät, bahe ich wahrgeoom- men , dass Dillmaun die Quadriliteralbilduag durcb ein vor ein Trititerum getretenes Daletb , wie icb sie zur etymologischen Erklärung vou PUTS']!

aus dem Samarilanischen in .Anspruch genommen habe, auch im Aelhiopischen

anerkannt und gleicb mir das Daleth für Erweicbuog aus Thav ('}')

praeformativum erklärt hat. Die vou ihm ätbiop. Gramm. S. III beige-

brachten Beispiele sind Ji'fl't'^: Z«'» Cit'CDf J^'^-flJ?'.

Heuschrecken ('S'lS)» ,?"}ÄQ)I neidisch, streitsüchtig seyn

(nJl5, Uli, Iji), ^^7öl verwirrt, erschreckt seyn

(jjij>^f \J^). Redslob,

Abbildung

fig vor.

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