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FORUM-5-2012-Patientenorientierung-Selbsthilfe-interaktiv

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Patientenorientierung 36

k VB Forum 5/2012

D

ie Kommunikationsplatt- form wurde als sichere Al- ternative zu Facebook und Co. entwickelt und ist Ende 2011 an den Start gegangen. Sie dient der gemeinschaftlichen Selbsthilfe im Web 2.0 und bietet Hinweise auf seriöse Selbsthilfeforen im Internet sowie die Möglichkeit zum Infor- mations- und Erfahrungsaustausch.

Da Bayern als Modellstandort aus- gewählt wurde, ist die Plattform gerade für die landesweite Vernet- zung sehr interessant und wird in- tensiv von bayerischen Selbsthilfe- gruppen genutzt. Zielgruppen der Plattform sind aber nicht nur Be- troffene, sondern auch interes- sierte Professionelle aus dem Ge- sundheitswesen und dem Sozial- bereich. Insbesondere Ärzte kön- nen Patienten auf die Plattform hin- weisen oder sich im dortigen Forum einbringen und mit Selbsthilfeinter- essierten ins Gespräch kommen.

Momentan sind bei der Plattform 230 Teilnehmer angemeldet und im Februar wurden über 5.000 Be- suche gezählt. Das ist für den Start eine erfreuliche Zahl, die durch in- tensive Öffentlichkeitsarbeit konti- nuierlich gesteigert werden soll.

Plattform auf drei säulen Erklärtes Ziel der Betreiber ist es, mit der Plattform eine unabhängi- ge, geschützte Plattform für den Selbsthilfeaustausch von Betroffe- nen im Internet zu schaffen. Die meisten Beiträge in den Foren können auch ohne Registrierung gelesen werden. Zum Schreiben genügt eine einfache Anmeldung.

Dazu ist nur eine funktionierende E-Mail-Adresse nötig.

Die Plattform ist auf drei Säulen aufgebaut und bietet so einen über- sichtlichen Zugang zu geprüften

Themenforen (Säule 1), Themen übergreifenden Diskussionsforen (Säule 2) sowie zu Säule 3 – den Datenbanken der Nationalen Kon- takt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) und der SeKo Bayern. Hinweise auf themenspezifische Selbsthilfe-In- ternetforen, die von der NAKOS geprüft wurden, finden sich unter Säule 1 „Im Netz orientieren“. Die dort gelisteten Angebote werden von Betroffenen betrieben und sind nichtkommerziell ausgerich- tet. Sie informieren über ihre Ziele und ihre Finanzierung, gewährleis- ten den Schutz persönlicher Daten und sind unabhängig und nutzer- freundlich. Die Liste wird kontinu- ierlich ausgebaut und die aufge- führten Foren werden regelmäßig auf die Einhaltung der von der NA- KOS erarbeiteten Kriterien über- prüft.

Wie können sich Selbsthilfeaktive im Internet finden, vernetzen und Informatio- nen austauschen, ohne im Dickicht des World Wide Web den Überblick zu verlieren? Wie können auch Internet-Ungeübte dort einen sicheren Raum finden und vor unseriösen Anbietern geschützt werden? Theresa Keidel, Geschäftsfüh- rerin der Selbsthilfekoordination (SeKo) Bayern, stellt im KVB FORUM das neue Internetprojekt www.selbsthilfe-interaktiv.de vor

wer eine selbst- hilfegruppe sucht oder grün-

den möchte, ist ab sofort im in- ternet nicht mehr auf sich allein gestellt, sondern kann auf einer ge- schützten Platt- form seine anliegen vor- bringen und in verschiedenen Foren informa- tionen sammeln.

neue PlattForm Für selBst-

HilFeaustausCH im internet

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37 Patientenorientierung

k VB Forum 5/2012

einhaltung der netiquette durch geschulte moderatoren Unter Säule 2 „Hier mitdiskutie- ren“ können Fragen zur Gründung von Selbsthilfegruppen, zum Um- gang mit Konflikten in Gruppen oder zur Organisation von Treffen gestellt werden. Zudem wird rege über den Schutz sensibler persön- licher Daten in Internet-Selbsthilfe- foren diskutiert. Fachkompetente und gut geschulte Moderatoren sor- gen für einen reibungslosen Ablauf und die Einhaltung der sogenannten Netiquette. Stoßen Besucher auf Beiträge mit fragwürdigem Inhalt, können sie diese umgehend melden.

„Mit welchen Methoden habt Ihr gute Erfahrungen gemacht?“, fragt beispielsweise eine Nutzerin und möchte damit im Forum „Gruppen- leben gestalten“ Tipps von anderen Nutzern erhalten, wie sie die Tref- fen ihrer Selbsthilfegruppe künf- tig attraktiver gestalten kann. Im Forum „Selbsthilfe und Internet“

ist unterdessen eine Diskussion da- rüber entbrannt, ob eine Selbsthil- fegruppe sich aus Datenschutz- gründen überhaupt online präsen- tieren soll. Und im Forum „Öffent- lichkeitsarbeit“ sucht eine Selbst- hilfeaktive nach Möglichkeiten, neue Mitglieder für ihre Gruppe zu gewinnen.

Eine Brücke zur „realen“ bayeri- schen Selbsthilfe bietet Säule 3

„Vor Ort andere finden“. Hier kön- nen die Adressen von örtlichen

Selbsthilfekontaktstellen und the- menspezifisch arbeitenden Selbst- hilfevereinigungen abgefragt wer- den.

Diese Säule schafft auch die Ver- bindung zu der sehr informativen Seite www.seko-bayern.de, die Kontakt zu den 11.000 Selbsthilfe- gruppen, den regionalen Selbsthil- fekontaktstellen und den landes- weiten Selbsthilfevereinigungen hat. Eine Stichwortsuche hilft Ärz- ten übersichtlich und schnell, Be- troffene an die passende Selbst- hilfegruppe zu verweisen. Gibt es zu einer Erkrankung noch keine bayerische Selbsthilfegruppe, wird auf die Selbsthilfebörse Bayern hin- gewiesen. Hier kann nach einzelnen ebenfalls Betroffenen gesucht wer- den.

Virtuelles gruppentreffen Selbsthilfegruppen sollen im Laufe des Jahres außerdem die Möglich- keit zu virtuellen Treffen erhalten.

So können gerade Menschen mit seltenen Erkrankungen oder spezi- ellen Problemen in geschütztem Rahmen ihr eigenes, virtuelles Grup- pentreffen anbieten und dabei selbst bestimmen, wer den „Gruppen- raum“ betreten darf. Dieses Ange- bot bietet eine echte Alternative zu anderen sozialen Netzwerken wie Facebook. Dort gibt es schon jetzt eine große Anzahl solcher Treffen, wobei der Datenschutz hier fragwürdig ist. Es ist deshalb

selbsthilfe inter@ktiv

Selbsthilfe inter@ktiv ist das gemeinsame Ange- bot der Nationalen Kontakt- und Informations- stelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) und des Vereins Selbsthilfekontaktstellen Bayern e. V. mit seiner Geschäftsstelle SeKo. Es wird auf Bundesebene von der BARMER GEK und bayernweit von der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Selbst- hilfefördergemeinschaft der Krankenkassenver- bände in Bayern unterstützt.

Kontakt und Information Theresa Keidel,

Geschäftsführerin SeKo Bayern Telefon 09 31 / 2 05 79 12 E-Mail Selbsthilfe@seko-bayern.de Internet www.seko-bayern.de www.selbsthilfe-interaktiv.de sinnvoll, Patienten, die den Aufbau

einer virtuellen Gruppe planen, auf die Plattform www.selbsthilfe-inter- aktiv.de hinzuweisen.

Theresa Keidel, SeKo Bayern

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