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„Selbsthilfe ist IN“ – Aktion im Bayerischen Landtag

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Bayerisches Är zteblatt 9/2012

Anfang Juli 2012 veranstaltete die Selbst- hilfekoordination in Bayern (SeKO Bayern) anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens einen Aktionstag im Bayerischen Land- tag, zu dem rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Selbsthilfegruppen, Ärzteschaft, Apothekern und zahlreiche Landtagsabgeordnete kamen. Im Foyer des Maximilianeums konnten die Besucher an verschiedenen Ständen Wissenswertes über die Selbsthilfe und die Arbeit der ver- schiedenen Selbsthilfegruppen erfahren und an zahlreichen Aktionen teilnehmen.

Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) informierte an einem Stand gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bay- erns (KVB) über die Möglichkeiten zur Selbsthilfe mit mehr Bewegung und Prä- vention im Alltag.

Die Präsidentin des Bayerischen Landtags und Schirmherrin Barbara Stamm, MdL, lobte in ihrem Grußwort die Arbeit der SeKO Bayern und freute sich über das erfolgreiche Jubilä- um der Organisation. Etwa eine halbe Million Menschen engagierten sich in der Selbsthilfe, was für Bayern eine stolze Anzahl von 11.000 Selbsthilfegruppen zu rund 800 Themenfeldern ergebe. Die Selbsthilfe sei heute eine wich- tige Stütze der gesundheitlichen Versorgung, sowohl wirtschaftlich als auch im direkten Umgang mit Betroffenen. Stamm beschrieb Selbsthilfe als ein Zeichen von Stärke und lobte diejenigen, die bereit sind, für andere Verant- wortung zu übernehmen. Das bislang gezeigte ehrenamtliche Engagement in diesem Bereich sei besonders wertvoll.

Die Geschäftsführerin der SeKO Bayern, There- sa Keidel, gab in der Jubiläumsfeier am Nach- mittag im Senatssaal des Bayerischen Land- tages einen kurzen Abriss über die Entwicklung der Selbsthilfe in den vergangenen Jahrzehnten und berichtete von 18 neuen regionalen Selbsthilfeeinrichtungen seit 2002. Heute ge- be es bayernweit 30 Einrichtungen, die sich mit der Selbsthilfe beschäftigen, davon seien 20 Selbsthilfekontaktstellen, drei Kontaktstellen seien im Aufbau und sieben in Nebenaufgabe tätig. Nicht umsonst sei die Selbsthilfe auch die vierte tragende Säule im Gesundheitssystem.

Keidel sprach aber auch von Nachwuchssor- gen, die durch zusätzliche Aufgaben und sich mehrende Aktivitäten der Selbsthilfestellen auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter zukämen.

Für die Zukunft hoffe Keidel auf eine stärkere Vernetzung zwischen der heute immer stärker aufkommenden virtuellen Selbsthilfe via In- ternet und den Face to Face-Gruppen, die sich auch regional noch besser zusammenschließen sollten. Unverzichtbar seien hierfür Kommuni- kation und Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Patienten auf Augenhöhe. Keidel erhoffe sich zudem mehr finanzielle Unterstützung durch den Freistaat.

Auch Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin der BLÄK, betonte in der Talkrunde „Blitzlichter aus dem Jahr 2022 – wohin geht die Selbst- hilfe-Reise?“ die wachsende Bedeutung der Selbsthilfe. Sie berichtete von der Aktionsge- meinschaft Selbsthilfe Bayern (AGSE), in der die BLÄK mitwirke und helfe, dass jeder Arzt in Bayern über die Funktionsweise von Selbst- hilfe informiert sei, seine örtliche Selbsthilfe- kontaktstelle kenne und seine Patienten dahin vermitteln könne. Lux zeigte sich davon über-

zeugt, dass die Zusammenarbeit von Ärzten und Selbsthilfegruppen funktioniert. Der „Tag der seltenen Erkrankungen“, das Netzwerk zur Hypophyse oder die Kooperationen beim The- ma Diabetes seien Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Für 2022 habe Lux die Vi- sion, dass Patientinnen und Patienten über den Arztkontakt von Selbsthilfe erfahren. „Jede Seite hat ihren Part“, erklärte die Vizepräsi- dentin: „Während die Ärzte gut verständliche Diagnosen und Therapien in der Selbsthilfe darlegen, ist es das große Verdienst der Selbst- hilfegruppen, sich durch den Austausch unter- einander zu unterstützen.“ Idealerweise könne der Arzt bereits in seinem Wartezimmer Infor- mationen zur Selbsthilfe auslegen. Sie wünsche sich für 2022 mehr weiterführende Netzwerke, eine engere Kooperation von Ärzteverbänden mit der Selbsthilfe und weitere gemeinsame Veranstaltungen.

Sophia Pelzer (BLÄK)

„Selbsthilfe ist IN“ – Aktion im Bayerischen Landtag

Die BLÄK informierte die Besucher an ihrem Stand über die Möglich-

keiten von mehr Bewegung im Alltag und über Prävention.

Farida Akhtar von der Selbsthilfe- gruppe der Afghanischen Frauen in München, Christine Hauck von der Krebs-Selbsthilfegruppe Ingolstadt und München, Moderatorin Eva Kreling, Sonja Stipanitz, Landesbe- auftragte Selbsthilfegruppen und Dr. Heidemarie Lux (v. li.) sprachen in der Talkrunde „Blitzlichter aus dem Jahr 2022 – wohin geht die Selbsthilfe-Reise?“ über ihre Visi- onen der Selbsthilfe für 2022.

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