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Alltag deutscher Muslime im Comic - Ist doch typisch, oder?!

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Academic year: 2022

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Ist doch typisch, oder?! – Alltag deutscher Muslime im Comic

Nach einer Idee von Simone Garve, Merzig, und Annette Theis, St. Ingbert

Themen: Islam in Deutschland; Vorurteile und Stereotype; Gemeinsamkeiten und Unter- schiede der Kulturen; der Streit um das Tragen des Kopftuches

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass die Einstellung zum Islam oft ge- prägt ist von falschen Erwartungshaltungen und Vorurteilen. Sie verstehen, dass Menschen in Kategorien denken und sich daraus Stereotype entwickeln.

Sie setzen sich mit den alltäglichen Problemen einer Muslima in Deutschland auseinander und lernen Möglichkeiten kennen, Brücken zwischen den Kultu- ren zu bauen.

Klassenstufe: ab Klasse 8 Zeitbedarf: 6 Stunden

Nicht immer einfach: Der Umgang mit kulturellen Unterschieden ©

Soufeina Hamed. http://tuffix.net

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Seit dem 11. September 2001 ist die Angst vor islamistischen Terroranschlägen weltweit spürbar, in Europa verstärkt seit den Anschlägen in Paris im Jahr 2015. Aus der begründeten Angst vor islamis- tischem Terror kann Ablehnung von Muslimen allgemein entstehen. Es entsteht eine verbreitete Isla- mophobie auch in Deutschland. Diese pauschale Ablehnung verstellt den Blick auf das Individuum.

Es sollte übrigens nicht vergessen werden, dass weltweit zunächst Muslime Opfer von islamistischem Terror sind – überall dort, wo Islamisten versuchen, aus ihrer Sicht zu weltliche und offene Gesell- schaften zu destabilisieren.

Vielfach sind verhärtete Vorurteile auch mit der Angst vor Überfremdung und vor der Gefährdung der eigenen Identität verbunden. Ursache ist oftmals Unsicherheit. Diese resultiert aus mangelnder Auseinandersetzung mit dem Einzelnen. Nicht alle Frauen, die ein Kopftuch tragen, werden unter- drückt oder sind religiös radikalisiert – wir sollten zunächst immer das Individuum in den Blick neh- men, bevor wir vorschnell ein Urteil fällen.

Den Anderen mit unvoreingenommenem Blick betrachten

Soufeina Hamed trägt selbst ein Kopftuch. Ihre in den Zeichnungen zum Ausdruck gebrachten per- sönlichen Erfahrungen regen zum Nachdenken an. Welche Werturteile bringe ich der Person entge- gen, ohne sie wirklich zu kennen? Unterstelle ich, dass sie keine deutsche Staatsangehörige ist? Sou- feina Hamed führt uns vor Augen, wie oft wir andere in bestimmte Schubladen stecken und mit vor- eingenommenem Blick betrachten. So kommt es leicht zur Ausgrenzung.

Kleidungsvorschriften für Frauen, beispielsweise die Verpflichtung, ein Kopftuch oder eine Burka zu tragen, haben ihren Ursprung in lokalen Traditionen. Sie wurden von konservativen Islamgelehrten übernommen, obwohl es für sie nur schwache islamrechtliche Belege gibt. Der Koran schreibt das Tragen eines Kopftuches nicht explizit vor. Es findet sich allerdings die Aufforderung, sich bedeckt zu halten und weibliche Reize vor männlichen Blicken zu schützen (vgl. Sure 24:31 und 33:59). Viele junge muslimische Frauen entscheiden sich heute bewusst, ein Kopftuch zu tragen. Die Debatte um das Kleidungsstück ist oft sehr aufgeheizt. Nicht vergessen werden sollte, dass auch säkulare Musli- me Kritik am Tragen des Kopftuchs vorbringen – nicht zuletzt in Ländern, in denen die Verhüllung für Frauen vorgeschrieben ist. Ein interessantes Beispiel hierfür war 2016 eine Aktion iranischer Män- ner, die für gleiche Rechte von Frauen eintraten, indem sie im Netz unter dem Hashtag #MenInHijab Fotos von sich selbst mit Kopftuch veröffentlichten (http://www.jetzt.de/netzteil/protest-gegen-kopf- tuch-zwang, 20.07.2017).

In ihren Comics nutzt Soufeina Hamed die Darstellung des Kopftuchs auch einfach als Merkmal der Gruppenzugehörigkeit. Dies ist aber natürlich nur ein Merkmal des „Anderen“, Fremden. Natürlich werden auch junge muslimische Frauen und Männer ohne Kopftuch durchaus ähnliche Erfahrungen machen. Nutzen Sie die subjektive Sichtweise von Soufeina Hamed zur offenen Diskussion.

Rituale als Stützen der Seele – welche Rolle spielen Beten und Fasten im Islam?

Rituale strukturieren das Leben, stiften persönliche, soziale und religiöse Identität. Indem sie den All- tag unterbrechen, schaffen sie Sinn. Alle Religionen verfügen über Rituale und nicht selten ähneln sie sich. Fasten und Beten sind feste Bestandteile aller Weltreligionen. Während das Fasten den Lauf des Jahres einmal unterbricht, teilt das muslimische Gebet jeden einzelnen Tag in fünf Etappen.

Auch heute noch gibt es in allen großen Weltreligionen Fastenzeiten. Das 30 Tage währende Fasten gehört zu den Höhepunkten im islamischen Jahreskreis. Der Fastenmonat heißt Ramadan. Er ist der neunte Monat im islamischen Kalender. Weil sich die Zeitrechnung jedoch nach dem Mondjahr rich- tet, findet das Fasten immer zu einem anderen Zeitpunkt statt. Gefastet wird täglich von Beginn der Dämmerung bis zum Einbruch der Nacht. Am Abend kommen die Fastenden zum gemeinsamen Es- sen und Trinken zusammen. Vor allem in Sommermonaten stellt der Verzicht auf Speisen und Geträn- ke eine besondere Herausforderung dar. Die Fastenzeit endet mit der Feier des Fastenbrechens, oft

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M 6

Woher kommst du? – Eine Comicrallye

Die folgenden Comics zeigen, wie Menschen im Alltag mit Fremdheit umgehen. Allerdings haben die Comics unterschiedliche Aussageabsichten. Diese erarbeiten wir in einer Comicrallye.

Was ist eine Comicrallye? – Zur Vorgehensweise

Bildet vier gleich große Gruppen. Platziert euch vor einem Comic. Nehmt euch Zeit, um den Comic zu betrachten. Tauscht euch darüber aus, worum es in dem Comic geht. Danach wandert ihr im Uhrzeigersinn zum nächsten Comic. Habt ihr alle vier Comics gesichtet, sprecht ihr über das Thema, das allen Comics ge- meinsam ist.

Danach wird ausgelost, mit welchem Comic ihr euch in eurer Gruppe gründlicher befasst.

Führt dazu die unter dem Comic stehenden Halbsätze zu Ende und erläutert diese. Eure Er- gebnisse stellt ihr anschließend in der Klasse vor.

Comic 1: Vorurteil und Stolz

Aufgaben

1. Die Comiczeichnerin macht aufmerksam auf … ___________________________________

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2. Unser Kommentar zum Comic: __________________________________________________

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3. Unser Untertitel zum Comic: ____________________________________________________

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4. Uns würde interessieren … _____________________________________________________

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© Soufeina Hamed. http://tuffix.net

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Aufgaben

1. Die Comiczeichnerin macht aufmerksam auf … ___________________________________

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2. Unser Kommentar zum Comic: __________________________________________________

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3. Unser Untertitel zum Comic: ____________________________________________________

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4. Uns würde interessieren … _____________________________________________________

© Soufeina Hamed. http://tuffix.net

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M 10

„Welcome back“ – ein Comic zum Ramadan

Muslime freuen sich, wenn der Ramadan, die Fastenzeit, vor der Tür steht. Aus einem Gespräch zwi- schen muslimischen Freunden geht hervor, warum das so ist.

Aufgaben

1. Beschreibe die Bilder im Zusammenhang. Erläutere die Raumgestaltung sowie Gestik und Mimik der Person.

2. Schaue dir das Gespräch zwischen muslimischen Freunden an:

www.youtube.com/watch?v=UspPknTR-Rk

(Stimme des Islam – Fasten, wenn die Tage lang sind. Ein Radiofeature, gesendet am 10.08.2010 im ORF, Dauer 5:32 min)

a) Notiere stichwortartig, welche Bedeutung das Fasten für die Familie und die Gemeinschaft der Muslime hat.

b) Notiere stichwortartig, welche Bedeutung das Fasten für den Einzelnen hat.

© Soufeina Hamed. http://tuffix.net

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