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Schwarz wie Tinte

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64 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2016 | www.diepta.de

D

er Gemeine Li-

guster (Ligustrum vulgare) ist ein Strauch aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae), und die einzige in Europa heimische Art der Gat- tung Liguster (Ligustrum). Die

meisten anderen Liguster-Ar- ten haben ihre Heimat im östli- chen Asien. Ligustrum vulgare ist bei uns sehr verbreitet und damit allgemein bekannt, wor- auf sowohl sein Artname vul- gare als auch der deutsche Bein- ame „gemein“ verweist. Der Gat-

tungsname Ligustrum stammt von lateinisch ligare = binden und nimmt auf die frühere Ver- wendung der jungen biegsamen Zweige zum Flechten von Kör- ben Bezug.

Klassische Heckenpflanze Der Gemeine Liguster wächst bei uns in lichten Wäldern, an Waldrändern und in Ge- büschen, wo er trockene, kalk- reiche und warme Böden be- vorzugt. Er kommt von der Ebene bis in Gebirgshöhen von 1100 Metern vor. Die Pflanze entwickelt sehr unterschiedli- che Wuchsformen. Im freien Stand kann sie Wuchshöhen von bis zu fünf Metern er- reichen. In Konkurrenz und im Schatten größerer Gehölze bleibt sie dagegen deutlich klei- ner. Sie wächst dann mehr in die Breite und wird zu dich- tem Unterholz. Das Ölbaumge- wächs ist wegen seiner dichten Struktur und seines schnellen Wachstums sowohl als solitär gepflanztes Ziergehölz als auch zur Grundstücksbegrenzung in Form einer Hecke sehr beliebt.

Aber auch andere Liguster-Ar- ten, vor allem die aus China und Japan, dienen als Hecken- pflanze. Die leichte Schneidbar- keit und gute Schnittfestigkeit ermöglicht schöne Formhe- cken, die sowohl in privaten Gärten als auch in öffentlichen Parkanlagen zahlreich zu finden sind.

Schwarze Beeren Ligustrum vulgare trägt ganzrandige, ei- förmig-lanzettliche Blätter, die oberseits sattgrün und unter- seits heller sind. Sie sind gegen- ständig angeordnet und kurz gestielt (ein bis drei Millime- ter). Die Laubblätter verfärben sich im Herbst häufig violett und bleiben bis ins späte Jahr am Strauch, in milden Lagen fallen sie erst zum Blattaustrieb im nächsten Frühjahr ab. An

© kuczin / iStock / Thinkstock

Schwarz wie Tinte

Ligusterhecken sind bei Hobbygärtnern äußerst beliebt. Oftmals

wissen sie aber nicht, dass es sich dabei um eine Giftpflanze handelt.

Vor allem die Beeren können für kleine Kinder gefährlich werden.

PRAXIS GIFTPFLANZEN

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den Spitzen des Neuaustriebs erscheinen von Juni bis Juli weiße Blüten mit vier Blüten- blättern. Sie bilden bis zu acht Zentimeter lange Rispen und verströmen einen strengen un- angenehmen Duft. Ab Septem- ber entwickeln sich eiförmige bis kugelige, erbsengroße, glän- zend schwarze Beeren mit zwei violetten Samen, die häufig den Winter über am Strauch ver- bleiben.

Bienenweide und Futter- quelle Ligusterblüten sind eine beliebte Pollenquelle für Honig- bienen und andere Bienenarten sowie Nektarspender für ver- schiedene Schmetterlingsarten.

Obwohl die Blüten lediglich ein mäßiges Angebot an Pollen und Nektar bereithalten, stellen sie aufgrund ihrer weiten Verbrei- tung eine wichtige Nahrungs- quelle dar. Von den Beeren er- nähren sich mehr als 20 Vogel- arten. Sie schätzen vor allem das Angebot an Beeren im spä- ten Winter.

Intensiver Farbstoff Der manchmal als Synonym ver- wendete Name Tintenbeer- strauch für den Liguster gibt einen Hinweis auf die frühere Verwendung der Beeren zur Herstellung von Tinte. Die schwarzen Beeren enthalten den Farbstoff Ligulin, worauf die Farbe ihres karminrot bis schwarz-violetten Saftes zu- rückzuführen ist. Der intensiv gefärbte Beerensaft diente zum Färben von Stoffen und Leder sowie von schwach gefärbten Obstsäften und Wein.

Gering giftig Heute wird auf- grund vorhandener Giftstoffe vor dem Verzehr der Früchte gewarnt. Man geht davon aus, dass die Secoiridoid-Bitterstoffe Ligustrosid und Oleuropein für die Toxizität verantwortlich sind. Allerdings existieren

unterschiedliche Bewertungen über ihre Giftigkeit. Die kriti- sche Dosis ist bislang nicht be- kannt. Ältere Berichte über Todesfälle widersprechen heu- tigen Erfahrungen toxikologi- scher Beratungsstellen. Dem- nach werden in der Regel bis zu fünf Beeren problemlos vertra- gen. Erst der Verzehr größerer Mengen an Beeren führt zu Vergiftungserscheinungen. Da- bei kann es zu Übelkeit, Erbre- chen und Durchfällen kommen.

Gelegentlich zeigen sich Kopf- schmerzen, Krampfanfälle, schwere Magen-Darmreizun- gen und Kreislaufstörungen.

Vorsicht walten lassen Ob- wohl die Informationszentralen gegen Vergiftungen nur selten Vorfälle gemeldet bekommen, bleibt der Liguster vor allem für Kinder gefährlich, da er als be- liebtes Zier- und Heckengehölz praktisch überall angepflanzt wird und seine schönen glän- zenden Beeren auf Griffhöhe präsentiert.

Auch die Rinde und Blätter des Ligusters sind gering giftig. Die Toxizität soll auf das Glycosid Syringin zurückzuführen sein, das Hautreizungen auslösen kann (Liguster-Ekzem). Beim Heckenschneiden sollten daher lange Ärmel und Handschuhe getragen werden, um unange- nehmen Hautkontakt zu ver- meiden. ■

Gode Meyer-Chlond, Apothekerin

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