• Keine Ergebnisse gefunden

DISSOZIATIVE IDENTITÄTSSTÖRUNG

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "DISSOZIATIVE IDENTITÄTSSTÖRUNG"

Copied!
43
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DISSOZIATIVE IDENTITÄTSSTÖRUNG

(2)

Gliederung

Dissoziative Identitätsstörung 2

Störungsbild, Symptomatik und Diagnostik Ätiologie

Kognition und Neurologie

Therapie

(3)

Dissoziative Identitätsstörung

Störungsbild, Symptomatik

und Diagnostik

(4)

Symptomatik

Dissoziative Identitätsstörung 4

Amnesien/Zeitverlust zwei oder mehr

unterscheidbare

Subpersönlichkeiten

(5)

Symptomatik

Amnesien/Zeitverlust zwei oder mehr unterscheidbare Subpersönlichkeiten Kompensations-

möglichkeiten

(6)

Störungsbild

Dissoziative Identitätsstörung 6

ICD-10 (F44.81)

„Multiple Persönlichkeitsstörung“

DSM-V (F44.81)

„Dissoziative Identitätsstörung“

„Dissoziative Störungen sind durch eine Störung und/oder eine Unterbrechung der

normalen Integration verschiedener kognitiver Prozesse, z.B. Bewusstsein oder

Gedächtnis, gekennzeichnet.“ (DSM-V)

(7)

Entstehung der Symptomatik

Gedächtnis

Wahrnehmung von sich und der Umwelt

Identitätserleben

(8)

Entstehung der Symptomatik

Dissoziative Identitätsstörung 8

Dissoziative Störungen

Erkrankungen, bei denen die normalerweise integrierenden Funktionen des Bewusstseins nachhaltig beeinträchtigt sind

Gedächtnis

Wahrnehmung von sich und der Umwelt

Identitätserleben

(9)

Prävalenz

Gesamtbevölkerung: 0,5% – 1%

Psychiatrische Patientenpopulationen 5%

90% 10%

Problem:

Patienten werden gar nicht oder häufig

fehldiagnostiziert

(10)

Symptomatik

Dissoziative Identitätsstörung 10

Übernehmen wechselweise die Kontrolle über das Erleben und Verhalten des Individuums

Manifestation von verschiedenen Persönlichkeitszuständen

Amnesie zwischen verschiedenen Subpersönlichkeiten möglich

(11)

Verschiedene Subpersönlichkeiten

Anscheinend normale Persönlichkeit (ANP)

• Sozial angepasst

• Im Alltag funktionierend

• Traumatische Erinnerungen vermeidend

Emotionale Persönlichkeit (EP)

• Traumatische Affekte und Erinnerungen

• Wirken in ANPs hinein

• Können für Minuten bis Stunden die Kontrolle über das Bewusstsein

übernehmen

In der Regel 8 – 10 verschiedene

Subpersönlichkeiten

Grad an Bewusstsein für

„die Anderen“ kann

individuell unterschiedlich

sein und sich im Verlauf

der Therapie ändern

(12)

Hinweise für die Diagnosestellung

Im Erstkontakt fallen meist zunächst Sekundär- oder Folgeprobleme auf

• Depressionen, Angst, Beziehungsprobleme

Dissoziative Symptome werden oft erst im Zuge des therapeutischen Beziehungsaufbaus

berichtet

Vorsicht vor suggestiver Diagnostik

• Umfassendes strukturiertes Interview notwendig (z.B. SKID-D)

Dissoziative Identitätsstörung 12

(13)

Differentialdiagnostik

Schizophrenie: Pseudohalluzinatorischer Charakter der dissoziativen Wahrnehmungen

• Abgrenzung: Bei der DIS fehlen die meisten formalen sowie inhaltlichen Denkstörungen

Borderline-Persönlichkeitsstörung, affektive Störungen, Angststörungen

• Wichtig: können allerdings zusätzlich zur DIS vorliegen

Artifizielle oder vorgetäuschte DIS

• Abgrenzung: Symptome des Persönlichkeitswechsels meist sehr plakativ

(14)

Dissoziative Identitätsstörung

Ätiologie

(15)

1.

Diathese-Stress Modell (Trauma Ansatz)

2.

Soziokognitives Modell

Erklärungsansätze

Dissoziative

Identitätsstörung Traumata

Störung der

Informationsverarbeitung

(16)

Diathese-Stress Modell

Zentrales

integrierendes Bewusstsein

"Normale" Kindheitsentwicklung

Dissoziative Identitätsstörung 16

Kind

Aufwachsen

(17)

Diathese-Stress Modell

Zentrales

integrierendes Bewusstsein

• Schwere

Vernachlässigung

• Seelische, körperliche, sexuelle Misshandlung

Trauma

Kind

(18)

Diathese-Stress Modell

• Schwere

Vernachlässigung

• Seelische, körperliche, sexuelle Misshandlung

• Verleugnung &

Abspaltung

• Trauma ist „jemand anders“ passiert

Dissoziative

Identitätsstörung

Dissoziative Identitätsstörung 18

Trauma

Kind

(19)

Diathese-Stress Modell – Evidenz?

• Traumata wurden bisher nur retrospektiv festgestellt​

--> Unklar, ob immer Trauma vorliegen und ob diese ursächlich für die DIS sind Neuronale Veränderungen beobachtbar

90% der Patient*innen berichten Trauma

Gute Erinnerung

traumatischer Inhalte

PTBS

Keine Erinnerung

traumatischer Inhalte?

DIS

(20)

Soziokognitives Modell

Attribution der Problembereiche auf Subpersönlichkeiten

Patienten DIS

Soziokulturelle Einflüsse

Therapeuten Medien

Dissoziative Identitätsstörung 20

Kognitive Probleme Labiler Schlaf- Wach Rhythmus

 erhöhte Dissoziation

Probleme Fantasie

& Realität zu unterscheiden

Emotionale Probleme &

Impulsivität

(21)

Soziokognitives Modell – Evidenz ?

DIS entsteht durch Behandlung

Anzahl Persönlichkeits- zustände erhöht sich während der Behandlung

Fall Sybil: DIS & Anzahl Persönlichkeitszustände deutlich zugenommen

Kulturelle Unterschiede in DIS abhängig von der

Darstellung im Land

(22)

Dissoziative Identitätsstörung

Kognition und Neurologie

(23)

Einseitiger Amnesie

Beidseitiger Amnesie

Gegenseitiges Bewusstsein

Amnesien

(24)

Befunde zur Amnesie

Transfer von expliziten und Impliziten Inhalten

Dissoziative Identitätsstörung 24

(25)

Befunde zur Amnesie

Kein Transfer von expliziten und bedingter Transfer von

impliziten Inhalten

(26)

Gelernte Informationen

Emotionen

Befunde zur Amnesie

Dissoziative Identitätsstörung 26

(27)

Autobiographisches Gedächtnis

DIS Patienten rufen weniger Erinnerungen aus früher Kindheit ab, als gesunde Probanden Wechsel in jüngere kindlichere Persönlichkeiten möglich

Befunde zur Amnesie

(28)

Geringere Aktivierung in Hirnarealen, die für autobiographische Gedächtnis zuständig sind

Dysfunktionalität in Amygdala Hippocampus Komplex Atrophie im Hippocampus, im

Gyrus parahippocampalis und der Amygdala

Neuroanatomische Besonderheiten

Amygdala

Hippocampus

Dissoziative Identitätsstörung 28

(29)

Unterschiede in den Hirnaktivitäten der Subpersönlichkeiten

Neuroanatomische Besonderheiten

Anscheinend normale Persönlichkeit

Emotionale

Persönlichkeit

(30)

Unterschiede zwischen den Subpersönlichkeiten

Dissoziative Identitätsstörung 30

(31)

Dissoziative Identitätsstörung

Therapie

(32)

Therapieziele

Integration Fusion Final Fusion/

Unification

Dissoziative Identitätsstörung 32

(33)

Rahmenbedingungen

Phasenorientiertes Vorgehen (3 Phasen)

• Psychodynamische PT

• KVT

• Zusätzlich:

• EMDR

• Hypnose

• Familientherapie

• Expressive Therapien

Individuelle ambulante Therapie

Notfall: Hospitalisierung

(34)

Primäres Ziel:

Sicherheit und Stabilität

Therapeutische Allianz Psychoedukation

Risikoverhalten minimieren

Dissoziative Identitätsstörung 34

Phase 1:

Sicherheit, Stabilisierung und Symptomreduktion

(35)

Kontrolle der

PTBS-Symptome Skills Training

• Emotionsregulation

• Stresstoleranz

• Soziale

Kompetenzen

Arbeit mit verschiedenen Teilidentitäten

• Bewusstsein

• Akzeptanz

• Kommunikation

Phase 1:

Sicherheit, Stabilisierung und Symptomreduktion

(36)

Phase 2: Konfrontation und Integration des Traumas

Erinnern Tolerieren Verarbeiten Integrieren

Kohärentes Narrativ

• Erinnerungen

• Affekte

• Physiologie

Fusion

Dissoziative Identitätsstörung 36

(37)

Phase 3: Integration und Rehabilitation

Kooperation Integration Kohärente

Autobiographie

⇒ Stabiles Selbst

Fokus auf Gegenwart und Zukunft

• Aktuelle Probleme

• Alltagsfunktion

• Beziehungen

• Zukunftsperspektive

(38)

Pharmakologische Therapie

Nicht kurativ verwendet

Additives Element zur Behandlung von….

PTBS-Symptomen

Komorbiditäten -> affektive Störungen und Angststörungen

Schlafstörungen

Dissoziative Identitätsstörung 38

(39)

Not-to-dos in der Therapie

Favoriten auswählen und unsympathische Teilidentitäten ausschließen oder “loswerden wollen“

Suggestiv zusätzliche Subpersönlichkeiten kreieren

Grenzüberschreitungen

(40)

Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!

(41)

Bildquellen

https://filmpluskritik.files.wordpress.com/2017/10/split-movie-james-mcavoy-ending.jpg

(42)

American Psychiatric Association. (2013). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (5th. ed.; DSM- V). Washington, DC: American Psychiatric Association.

Dorahy, M .J. (2001). Dissociative identity disorder and memory dysfunction: The current state of experimental research and its future directions. Clinical Psychology Review 21(5), 771 – 795. doi: 10.1016/S0272-

7358(00)00068-4

Comer, R. J., Sartory, G., Herbst, G., & Metsch, J. (2008). Klinische Psychologie. Beltz Verlag.

Downar, J., Blumberger, D. M., & Daskalakis, Z. J. (2016). The Neural Crossroads of Psychiatric Illness: An Emerging Target for Brain Stmulation. Trends in Cognitive Sciences, 20(2), 107– 120. doi:

10.1016/j.tics.2015.10.007

Gast, U., Rodewald, F., Hofmann, A., Matthess, H., Nijenhuis, E., Reddemann, L., & Emrich, H. M. (2006). Die dissoziative Identitätsstörung – häufig fehldiagnostiziert. Deutsches Ärzteblatt, 103(47). 3193 – 3200.

International Society for the Study of Trauma and Dissociation. (2011). Guidelines for Treating Dissociative Identity Disorder in Adults, Third Revision: Summary Version. Journal of Trauma & Dissociation, 12 (2), 188 – 212. doi: 10.1080/15299732.2011.537248

Literatur

Dissoziative Identitätsstörung 42

(43)

Kihlstrom, J. F. (2005). Dissociative Disorders. Annual Review of Clinical Psychology, 1, 227 – 253. doi:

10.1146/annurev.clinpsy.1.102803.143925

Kong, L. L., Allen, J. J. B., & Glisky, E. L. (2008). Interidentity memory transfer in dissociative identity disorder. J Abnorm Psychol. 117(3), 686 – 692. doi: 10.1037/0021-843X.117.3.686

Lynn, S. J., Lilienfeld, S. O., Merckelbach, H., Giesbrecht, T., & van der Kloet, D. (2012). Dissociation and

Dissociative Disorders: Challenging Conventional Wisdom. Current Directions in Psychological Science, 21(1), 48 – 53. doi: 10.1177/0963721411429457

Reinders, A. A., Nijenhuis, E. R., Paans, A. M., Korf, J., Willemsen, A.T., & den Boer, J. A. (2003) One brain, two selves. Neuroimage, 20(4), 2119 – 2125. doi: 10.1016/j.neuroimage.2003.08.021

Literatur

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Vermeidungsverhalten, wiederkehrenden Gedanken, de sich bei Angststörungen aber oft auf reale Lebenssituationen beziehen und nicht so skurriler Natur sind wie bei Zwangsgedanken..

◼ Nicht bei Schizophrenie (F2), affektiver Störung (F3) oder F45.0, F45.1 und F45.2.. ◼ Schwerwiegender emotionaler Konflikt oder psychosoziale Belastung als entscheidender

Menschen mit Behinderung habe ich befriedigende Sexualkontakte mit Menschen ohne Behinderung erlebt.. Somit muss die Alternativhypothese verworfen und die Nullhypothese

Erkenntnisse und wichtige Fragen zu definierten Themenbereichen in der Diagnose und Therapie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Erwachsenen im Fachkreis

Auffallend ist, dass die DIS über- wiegend in Nordamerika und einigen westeuropäischen Staaten diagnostiziert wird, in den meisten anderen Staaten, darunter auch Frankreich

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors

Beispiele für dissoziative Störungen sind die dissoziative Amnesien, bei der es zu funktionellen Gedächtnisstörungen kommt oder die De- personalisationsstörung, bei der die

Manche Krankheits- zustände und auch manche schwer erklärbaren Verhaltensweisen, die man im Alltagsleben er- fährt, lassen sich darauf zurückführen, daß eine