Simone Rychard, lic. phil. Psychologin Fachstelle Lebensräume
Fachstelle Lebensräume, insieme Schweiz:
Psychologische Beratung und Begleitung
im Fokus:
Aspekte der Zusammenarbeit zw.
Angehörigen & Fachpersonen
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insieme Schweiz
Elternvereine für Menschen mit einer kognitiven
Beeinträchtigung
Fachstelle Lebensräume, insieme CH
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Fachstelle Lebensräume
WAS?
psychologische Beratung &
Begleitung
in schwierigen Lebenssituationen
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Fachstelle Lebensräume
psychologische Beratung & Begleitung
in schwierigen Lebenssituationen
Eltern
Personen mit kognitiver Beeinträchtigung
Angehörige
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Informationen
Gesetzliche Vertretung,
Fachpersonen
Team
Beratung: Inhalte
Beratung: Inhalte
Eltern, Angehörige (Auswahl)
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• Konflikte mit betreuender Einrichtung:
Kommunikation, Leistungen, Kündigung
verlorenes Vertrauen
• Suche geeigneter Wohnplatz (bei hV)
• Umgang Kindes- und
Erwachsenenschutzbehörde KESB
Beratung: Inhalte
Eltern, Angehörige (Auswahl)
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• Partnerschaften: Manipulation durch PartnerIn/ Familie der PartnerIn
• körperliche Veränderungen
• Krankheit, dementielle & altersbedingte Prozesse
• Tod von Angehörigen
Beratung: Inhalte
Personen mit kogn. Beeinträchtigung (Auswahl)
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• Wunsch nach Wechsel des Wohnplatzes/ -ortes
• Umgang mit Gefühlen des Verliebtseins
• Kontaktaufnahme zu anderen Menschen
• Begleitung in der Schwanger- und
Elternschaft
Beratung: Inhalte
Fachpersonen (Auswahl)
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• Menschen mit stark herausforderndem Verhalten
• Behinderung und Sexualität/
Aufklärungsmaterialien
• Sexualberatung und –assistenz
• Sterilisation
• sexuelle Übergriffe
• Kinderwunsch von Menschen mit Lern-/ geistiger Behinderung
Beratung: Inhalte
gesetzliche Vertretung
(ohne Angehörigenstatus)
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(Minderheit unter Beratungsanfragen)
• drohende Verwahrlosung
• anderweitige Gefährdung
• (sexuelle) Übergriffe
• Begleitung Elternschaft
Zusammenarbeit Rollenverständnis
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System
Person mit Unterstützungs-
bedarf Eltern/
Angehörige
Einrichtung/
Fachpersonen
Weitere Bezugspersonen
Weitere Unterstützungs-
systeme
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Persönliche Zukunftsplanung
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Zusammenarbeit
Zusammenarbeit zw. Angehörigen & Fachpersonen = wichtig, unumgänglich:
•
Gemeinsame Biographie → Wissen vorhanden
•
Person mit kB oft lebenslang auf andere Menschen angewiesen (privat, professionell)
•
Leben in verschiedenen Lebenswelten
•
Angehörige z.T. einzige Bezugspersonen
•
Überlappende Aufgaben: Abstimmung, Angleichung
•
Gesetzliche Vertretung
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System
Person mit Unterstützungs-
bedarf Eltern/
Angehörige
Einrichtung/
Fachpersonen
Weitere Bezugspersonen
Weitere Unterstützungs-
systeme
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Spannungsfelder
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Spannungsfeld
Unterschiedliche Rollen
Unterschiedliche Perspektiven
Haltung ggnb. Angehörigen
Haltung ggnb.
Fachpersonen
Weitere Gründe
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Spannungsfeld
Unterschiedliche Rollen
Unterschiedliche Perspektiven
Haltung ggnb. Angehörigen
Haltung ggnb.
Fachpersonen
Weitere Gründe
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Spannungsfeld
> Verständnis
aufbauen
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Spannungsfeld:
Unterschiedliche Rollen
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Spannungsfeld: Unterschiedliche Rollen
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Situation Fachpersonen Situation Eltern/Angehörige
Berufliche/fachliche Beziehung
Entscheiden sich für Arbeit mit Menschen mit Behinderung
Haben Ausbildungszeit und können sich einarbeiten
Information: Ausbildung, Fachzeitschriften
Verwandtschaftlich/elterliche Beziehung
Haben das Kind mit
Behinderung nicht ausgewählt
Werden plötzlich damit konfrontiert, ein Kind mit Behinderung zu haben
Informationsbeschaffung selbständig, aufwändig
Spannungsfeld: Unterschiedliche Rollen
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Situation Fachpersonen Situation Eltern/Angehörige
Arbeiten im Team, haben fachliche Partner, sind interdisziplinär vernetzt
Können Kurse besuchen, Supervision beantragen
Fachwissen =
allgemeines Expertenwissen und –können
Mütter/ Väter sind oft allein verantwortlich für das Kind und werden allein gelassen
Müssen sich selber
organisieren und Kosten selber tragen
Lebensnahe Erfahrung = individualisiertes
Expertenwissen und Verstehen
Spannungsfeld: Unterschiedliche Rollen
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Situation Fachpersonen Situation Eltern/Angehörige
Beruf kann gewechselt werden
Berufliche
Selbstverwirklichung
Haben privaten Wohnraum, haben Freizeit und können Distanz schaffen
Elternrolle kann nicht aufgegeben werden
Selbstverwirklichung durch Verantwortung eingeschränkt
Passen privaten Lebensraum den Bedürfnissen des Kindes an, sind rund um die Uhr für das Kind da
Spannungsfeld: Unterschiedliche Rollen
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Situation Fachpersonen Situation Eltern/Angehörige
Hoher Sozialstatus in
Gesellschaft und Anerkennung für Engagement für MmgB
Begleiten Person mit Behinderung auf einem Stück Lebensweg
Lernen MmgB (im
Erwachsenenbereich) als erwachsene Person kennen
Gleichzeitige
Begleitung/Betreuung von mehreren Personen mit Unterstützungsbedarf
z.T. Stigmatisierung / Schuldzuweisung
Lebenslange Begleitung, lebenslange (gefühlte) Verantwortung
Begleiten den Weg des MmgB vom Säuglings- über das Kindes- und Jugendalter bis hin zum
Erwachsenenalter
i.R. Begleitung/Betreuung von einem Angehörigen mit
Unterstützungsbedarf,
häufig gleichzeitige Betreuung von Geschwisterkindern
Spannungsfeld:
Unterschiedliche Rollen
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Situation Fachpersonen Situation Eltern/Angehörige
…
…
…
…
1. …weitere Unterschiedlichkeiten?
2. …wo liegen Gemeinsamkeiten?
Spannungsfeld
Unterschiedliche Rollen
Unterschiedliche Perspektiven
Haltung ggnb. Angehörigen
Haltung ggnb.
Fachpersonen
Weitere Gründe
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Selbstbestimmung: Spannungsfeld?
Selbstbestimmung
Fürsorge/ Schutz Selbstbestimmung
Fürsorge / Schutz
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Variabilität… → Situation
→ Thema
→ Person
System
Person mit Unterstützungs-
bedarf Eltern/
Angehörige
Einrichtung/
Fachpersonen
Weitere Bezugspersonen
Weitere Unterstützungs-
systeme
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Selbstbestimmung: Scheinwerfer Eltern und Angehörige
Selbstbestimmung
Fürsorge/ Schutz Selbstbestimmung
Fürsorge / Schutz
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Selbstbestimmung: Scheinwerfer Person mit Unterstützungsbedarf
Selbstbestimmung
Fürsorge/ Schutz Selbstbestimmung
Fürsorge / Schutz
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Selbstbestimmung: Scheinwerfer Fachperson/Einrichtung
Selbstbestimmung
Fürsorge/ Schutz Selbstbestimmung
Fürsorge / Schutz
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Spannungsfeld & verschiedene Perspektiven
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Selbstbestimm
ung Fürsorge/
Schutz
versch. Perspektiven:
Eltern und Angehörige
versch. Perspektiven:
Person mit Unterstützungsbedarf
versch. Perspektiven:
Fachperson/Einrichtung
Experiment: Verschiedene Blicke
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Experiment: Verschiedene Blicke
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versch. Perspektiven = Ganzes
Person mit Unterstützungs-
bedarf Eltern/
Angehörige
Einrichtung/
Fachpersonen
Experiment: Einzelteile = Ganzes
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? verschiedene Haltungen ?
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Gemeinsame Haltung!
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Gelingende Zusammenarbeit
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Gelungene Zusammenarbeit
„Ganz wichtig war die Kommunikation mit den
Betreuungspersonen. Er kann ja seine Befindlichkeiten am Telefon nicht äussern. Ich muss ihn face-to-face haben, um zu sehen, wie es ihm geht. An der Mimik und an der
Körperhaltung merke ich es sofort. Und das war schon ein Stück Arbeit, dass die Betreuungspersonen sich darauf
eingelassen haben. Dass sie es nicht als Misstrauensvotum aufgefasst haben, sondern dass sie sich darauf einlassen konnten. Sie und wir müssen uns zusammenschliessen,
damit es ihm da zwischen uns gut geht.“
In: Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete VHN, 2I2015, Auszug aus einem Interview
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Video-Beispiel: V. F. Birkenbihl
V. F. Birkenbihl: Kommunikations-Probleme
https://www.youtube.com/watch?v=lrh32N7G3ag&a pp=desktop
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Alles Gute!
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