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Psychosoziale Belastung und der Konsum von psychotropen Substanzen bei Veterinärmedizinern : eine empirische Untersuchung

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Academic year: 2021

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H O C H S C H U L E F Ü R A N G E W A N D T E

W I S S E N S C H A F T E N H A M B U R G

FAKULTÄT LIFE SCIENCES

STUDIENGANG GESUNDHEIT

DIPLOMARBEIT

P S Y C H O S O Z I A L E B E L A S T U N G U N D

D E R K ON S U M V O N P S Y C H O T R O P E N S U B S T A N Z E N B E I

V E T E R I N Ä R M E D I Z I N E R N

-E I N -E -E M P I R I S C H -E U N T -E R S U C H U N G

Tag der Abgabe:

20. Oktober 2006

Vorgelegt von:

Melanie Harling

Borgfelder Straße 16

H.11.1.c

20537 Hamburg

Matrikelnummer:

1644141

Betreuende Prüfende:

Prof. Dr. Petra Strehmel

Zweiter Prüfer:

Dr. med. Albert Nienhaus

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Danksagung

An dieser Stelle möchte ich Frau Prof. Dr. Petra Strehmel und Herrn Dr. med Albert Nienhaus recht herzlich danken, die durch ihre freundliche, tolerante und unterstützende Betreuung maßgebend zum Gelingen meiner Diplomarbeit beigetragen haben.

Meine Kollegen aus der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und

Wohlfahrtspflege, Frau Dr. Madeleine Dulon, Kathrin Kromark und Dana Piepkorn haben mir durch ihre Beiträge sehr geholfen. Dafür recht herzlichen Dank.

Vielen verdanke ich wertvolle Anregungen bei der Erstellung des Fragebogens, stellvertretend möchte ich hier Herrn Dr. Lutz Nickau, Berufsgenossenschaft für

Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege und Frau Dr. Barbara Schöning,

Tierärztekammer Hamburg, danken.

Besonderer Dank gilt den Tierärzten und Tierärztinnen, die an der Befragung teilgenommen haben und somit neue Erkenntnisse für die Forschung aufgezeigt haben. Bei meinen Freunden und meiner Familie möchte ich mich ganz besonders herzlich für ihr Verständnis und ihren Beistand während der Diplomarbeitszeit bedanken.

(3)

Zusammenfassung

Hintergrund

Aus der internationalen Fachliteratur bestätigt sich, dass Veterinärmediziner vermehrt Stress erleben. Weiterhin ist bekannt, dass Stress und Belastungen Risikofaktoren für den Konsum von psychotropen Substanzen und für psychische Befindlichkeitsstörungen darstellen können. Dieser Zusammenhang wurde hinsichtlich der Zielgruppe der Veterinärmediziner bisher jedoch nicht untersucht. Aufgrund dessen soll anhand der vorliegenden Studie geprüft werden, welche Faktoren Belastungen auslösen. Darüber hinaus wird untersucht, ob Zusammenhänge zwischen der Belastung, der psychischen Befindlichkeit und dem Konsum von psychotropen Substanzen bestehen. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, zielgerichtete gesundheitsfördernde Maßnahmen und präventive Programme zu entwickeln.

Methode

Die vorliegende Untersuchung wurde in Form einer Querschnittsstudie durchgeführt. Zur Datenerhebung wurde 2012 Tierärzten, die bei der Bundestierärztekammer in Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gemeldet sind, ein

schriftlicher Fragebogen zugesendet. Der Fragebogen erfasste neben den

soziodemographischen Merkmalen Informationen über die berufliche Situation, die psychosoziale Belastung, die Demoralisierung und über den Konsum von Nikotin, Alkohol und Medikamenten.

Ergebnisse

Insgesamt beteiligten sich 1136 Veterinärmediziner an der Befragung. Dies entspricht einer Responserate von 56,5 %. Über die Hälfte der Tierärzte (50,4 %) war selbständig und 49,6 % waren als Angestellte oder Beamte in einem abhängigen Arbeitsverhältnis beschäftigt. Die Anzahl an Arbeitsstunden pro Woche beträgt im Mittel 47,8 Stunden und 14,2 % arbeiten sogar mehr als 60 Stunden pro Woche. Die Befragten berichteten vor allem durch den Umgang mit schwierigen Kunden, den Zeitdruck bei der Arbeit, häufige Überstunden und durch die Bereitschafts- und Wochenenddienste belastet zu sein. Anhand der Demoralisierungsskala gaben die Teilnehmer im Durchschnitt an, manchmal unzufrieden mit sich selbst zu sein und nur manchmal optimistisch und zuversichtlich zu sein. Beruflich selbständige Tierärzte sind häufiger psychosozialen Belastungen und Veterinäre in einem abhängigen Arbeitsverhältnis sind häufiger von Demoralisierung betroffen. Die Raucherprävalenz bei Tierärzten ist im Gegensatz zu anderen Teilen der

(4)

Bevölkerung eher gering. Tierärzte konsumierten jedoch etwas häufiger Alkohol und die Prävalenz des gefährlichen Alkoholkonsums ist bei den teilnehmenden Frauen deutlich höher als in anderen Erhebungen. Weiterhin zeigt sich, dass demoralisierte Tierärzte häufiger hinsichtlich ihres Alkoholkonsums als auffällig gelten. Der Gebrauch von Medikamenten ist mit der Prävalenz in anderen Teilen der Bevölkerung vergleichbar, jedoch werden diese häufig ohne die Kontrolle durch einen Arzt eingenommen. Des Weiteren wurde festgestellt, dass eine starke psychosoziale Belastung und/oder eine starke Demoralisierung mit dem Konsum von Alkohol und Medikamenten assoziiert ist.

Schlussfolgerung

Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass gesundheitsfördernde Programme für

Veterinärmediziner vor allem Techniken zur Verbesserung des Zeit- und

Terminmanagements, Strategien zur Bewältigung von Konflikten und

Kommunikationstrainings beinhalten sollten. Anzumerken ist außerdem, dass diese Untersuchung nur einen ersten Ansatz darstellt und daher keinen Anspruch auf

Vollständigkeit erhebt. Aufgrund dessen wäre wünschenswert, weitere

Forschungsprozesse anzustoßen und die vorliegenden Ergebnisse zu ergänzen und zu validieren.

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Abstract

Background

The international scientific literature confirms that veterinary physicians are suffering from increasing stress. It is also known that stress can be a risk factor for the consumption of psychotropic substances. This correlation has not yet been investigated for veterinary physicians. The present study is therefore intended to study which factors trigger stress and whether these influence the consumption of psychotropic drugs. The results of this study should help in the development of specific health measures and preventive programmes.

Methods

The present investigation was performed as a cross-sectional study. Data was collected by sending a written questionnaire to 2012 veterinary physicians registered at the Federal Veterinary Physicians Council in Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. This questionnaire covered sociodemographic characteristics, the professional situation, psychosocial stress, demoralisation and consumption of nicotine, alcohol and drugs.

Results

A total of 1136 veterinary physicians participated in the questionnaire. This corresponds to a return rate of 56.5%. More than half the veterinary physicians were self-employed (50.4%) and 49.6% were in a dependent professional situation as employees or civil servants. The mean number of hours worked per week was 47.8 hours. Thus veterinary physicians work much more than the usual 40 hours per week; 14.2% even work more than 60 hours a week. The answers concentrated on stress from having to deal with difficult customers, pressure on their time at work, frequent overtime, being on call and having to work at weekends. The mean answers in the demoralisation scale indicate that the participants are sometimes dissatisfied with themselves, and only sometimes optimistic and confident. Self-employed veterinary physicians more often report that they are exposed to psychosocial stress. Externally employed veterinary physicians were more often demoralised. The prevalence of smoking among veterinary physicians is rather low in comparison with the rest of the population. However, veterinary physicians consumed somewhat more alcohol than other sample populations. The prevalence of dangerous alcohol consumption is markedly increased among the female participants. It also turned out that the alcohol consumption of demoralised veterinary physicians was unusually high.

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Drug use is comparable to that of other sections of the population, although these are often taken without the control of medical prescription. In addition, it was established that intensive psychosocial stress and/or intense demoralisation are associated with the consumption of alcohol and drugs.

Conclusions

On the basis of the results, it is clear that health support programmes for veterinary physicians should concentrate on techniques to improve time and appointment management, strategies for mastering conflicts and communication training. In addition, health support programmes should concentrate on the specific professional situation, as self-employed and externally employed veterinary physicians are exposed to different forms of stress. It should also be noted that this investigation is only an initial approach and therefore cannot claim to be complete. It would also be desirable to initiate further research, to complement and validate the present results.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 9

2. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren des Veterinärmediziners 11

2.1 Das Berufsbild des Veterinärmediziners 11

2.2 Aktueller Forschungsstand 12

3. Konzept der empirischen Untersuchung 16

3.1 Theoretischer Bezugsrahmen 16

3.2 Ziel und Fragestellung 18

4. Das Erhebungsinstrument 20

4.1 Soziodemographische Merkmale 20

4.2 Berufliche Situation 21

4.3 Psychosoziale Belastung im Beruf 21

4.4 Demoralisierung 24

4.5 Prävalenz des Konsums von Tabakwaren 24

4.6 Prävalenz des Konsums von alkoholischen Getränken 25

4.7 Prävalenz des Medikamentengebrauchs 28

5. Methodik und Projektverlauf 29

5.1 Durchführung der Untersuchung 29

5.2 Die Datenauswertung 31

6. Häufigkeiten und Prävalenzen 36

6.1 Beschreibung der Stichprobe und Non-Responderanalyse 36

6.2 Berufliche Situation 38

6.3 Psychosoziale Belastung im Beruf 41

6.4 Demoralisierung 44

6.5 Prävalenz des Konsums von Tabakwaren 45

6.6 Prävalenz des Konsums von alkoholischen Getränken 48

6.7 Prävalenz des Medikamentengebrauchs 52

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 54

7.1 Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation

und der psychischen Befindlichkeit 54

7.2 Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation

und dem Konsum von psychotropen Substanzen 57

7.3 Zusammenhang zwischen der psychischen Befindlichkeit

(8)

8. Vergleich mit anderen Studien und Diskussion 66

8.1 Die psychische Befindlichkeit 67

8.2 Der Konsum von Tabakwaren 69

8.3 Der Konsum von alkoholischen Getränken 71

8.4 Der Gebrauch von Medikamenten 75

8.5 Einschränkungen der Aussagekraft 76

8.6 Fazit 77

9. Handlungsempfehlungen und Ausblick 80

9.1 Vorschläge zur Implementierung von gesundheitsfördernden Programmen 80

9.2 Akteure 82 9.3 Zusammenfassung 84 Literaturverzeichnis 85 Abkürzungsverzeichnis 89 Abbildungsverzeichnis 90 Tabellenverzeichnis 91 Eidesstattliche Erklärung 92 Anhang 93

(9)

9

1. Einleitung

„Auch „Götter in Grün“ müssen ausruhen. Nicht nur unsere

humanmedizinischen Kollegen an den Kliniken, auch viele Tierärzte leiden unter ausufernden Arbeitszeiten.“

(Krafzels, Ina, Kleintierklinik Hannover, 2006)

Diese Aussage charakterisiert die Situation vieler Tierärzte1 in ihrem Berufsalltag und verdeutlicht, dass der Beruf des Veterinärmediziners häufig mit einer hohen arbeitszeitlichen Belastung einhergeht. Des Weiteren ist die Tätigkeit durch ständige Rufbereitschaft und durch eine hohe Erwartungshaltung der Klienten gekennzeichnet. Solche Faktoren können jedoch zu psychosozialen Belastungen führen und psychische Befindlichkeitsstörungen, Erschöpfungszustände und unter Umständen einen vermehrten Konsum von psychotropen Subtanzen nach sich ziehen. Dieser Zusammenhang wurde für die Zielgruppe der Tiermediziner bisher jedoch nicht untersucht.

Aufgrund dessen wurde die vorliegende Arbeit im Auftrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) erstellt. Es wird untersucht, welche Faktoren zu psychosozialen Belastungen führen und inwiefern sich diese auf die psychische Befindlichkeit und auf den Konsum von Tabak, Alkohol und Medikamenten auswirken. Für das geplante Forschungsvorhaben wurde eine Querschnittsuntersuchung eingesetzt. Kernstück der Untersuchung war ein schriftlicher Fragebogen, der an alle tierärztlich Tätigen in Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein versandt wurde. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen dazu dienen, Handlungsempfehlungen für potenzielle Anbieter von gesundheitsfördernden und präventiven Programmen zu erarbeiten.

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in folgende Abschnitte:

Im folgenden Kapitel soll beschieben werden, welchen arbeitsbedingten

Gesundheitsgefahren Veterinärmediziner ausgesetzt sind. Zunächst wird das Berufsbild des Veterinärmediziners kurz vorgestellt. Des Weiteren wird ein kurzer Überblick über den aktuellen Forschungsstand hinsichtlich der Zielgruppe der Tiermediziner gegeben.

1

Im Folgenden wird für Berufsbezeichnungen im Sinne eines flüssigeren Lesens nur das generische Maskulinum, welches beide Geschlechter einschließt, benutzt. Diese steht stellvertretend für das weibliche und männliche Geschlecht, also „Veterinärmediziner“ für Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmediziner, „Tierarzt“ für Tierärztinnen und Tierärzte usw.

(10)

1. Einleitung 10

Kapitel 3 stellt das Konzept der empirischen Untersuchung vor. Zunächst wird anhand einer systematischen Aufbereitung von theoretischen Ansätzen aus der Psychologie beschrieben, wie psychosoziale Belastungen entstehen und welche Auswirkungen sie haben können. Anschließend wird das Ziel der Untersuchung näher dargestellt und aufgrund der theoretischen Überlegungen ein Modell zur Herleitung der Fragestellung entwickelt.

Die Entwicklung des Erhebungsinstrumentes, sowie die einzelnen Variablen und Merkmalskomplexe, die in der vorliegenden Untersuchung Verwendung fanden, werden in Kapitel 4 beschrieben.

In Kapitel 5 wird die Methodik und der Projektverlauf genauer dargestellt. Hier wird die Durchführung der Untersuchung sowie die Vorgehensweise bei der Analyse der Daten näher beschrieben.

Häufigkeiten und Prävalenzen werden in Kapitel 6 und die Ergebnisse der bivariaten Analyse zur Prüfung der Zusammenhänge, werden in Kapitel 7 dargestellt.

Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung erlauben einen Vergleich mit den Daten und Ergebnissen aus anderen Studien und Surveys. Diese Gegenüberstellung, sowie eine umfangreiche Diskussion, wird in Kapitel 8 vorgenommen. Des Weiteren werden die wichtigsten Ergebnisse, die für die Erarbeitung von gesundheitsfördernden Programmen und für die Etablierung weitere Forschungsprozesse von Bedeutung sind, in einem Fazit zusammengefasst.

Abschließend werden in Kapitel 9 Handlungsempfehlungen zur Implementierung von präventiven und gesundheitsfördernden Programmen dargestellt. Außerdem werden Akteure vorgestellt, die einen guten Zugang zu der Zielgruppe der Veterinärmediziner aufweisen.

(11)

11

2. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren des Veterinärmediziners

In der Fachliteratur bestätigt sich, dass Veterinärmediziner durch ihre Tätigkeit vielfältigen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind (vgl. Nienhaus et al., 2005). Daher wird im Folgenden, zum besseren Verständnis dieser Gefährdungspotenziale, das Berufsbild des Veterinärmediziners kurz vorgestellt. Anschließend wird der aktuelle Forschungsstand hinsichtlich der Zielgruppe der Veterinärmediziner beschrieben.

2.1 Das Berufsbild des Veterinärmediziners

Dem Veterinärmediziner steht ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Berufsausübung zur Verfügung. Nachstehend wird aufgrund dessen das Berufsbild des Tierarztes anhand der verschiedenen Tätigkeitsfelder dargestellt.

Tätigkeit in einer Praxis / Klinik

Etwa zwei Drittel aller Tierärzte sind entweder beruflich selbständig oder als Angestellte in einer Praxis/Klinik für Klein- und Heimtiere oder in einer Praxis/Klinik für Groß- und Nutztiere tätig (vgl. Schöne und Jöhrens, 2005).

Klein- und Heimtierpraktiker betreuen Tiere die als Haustiere ohne wirtschaftliche Absichten gehalten werden. Zu den Klein- und Heimtieren zählen Hunde, Katzen, Hamster, aber auch Exoten wie Reptilien (Schlangen, Schildkröten) oder Amphibien. In einer Praxis/Klinik für Groß- und Nutztiere werden hauptsächlich Tiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel oder Pferde betreut. Diese Tiere werden meist nicht in der Praxis, sondern in Ställen oder auf der Weide behandelt. Der Groß- und Nutztierpraktiker verbringt also während der Ausübung seiner Tätigkeit viel Zeit mit der Fahrt von einem Patienten zum anderen.

Aufgaben in einer Praxis/ Klinik sind (vgl. Bundestierärztekammer, 2006):

• Diagnose, Therapie oder operative Behandlung von Krankheiten

• Überwachung von Tierzucht und Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft

• Vermeidung von und fachliche Kompetenz bei Krankheiten, die zwischen Mensch und Tier übertragen werden können (Zoonosen)

• Maßnahmen zur Seuchenerkennung und Seuchenbekämpfung

• Tier- und Umweltschutz

• Vorbeugung durch Schutzimpfungen und Vorsorgeuntersuchungen auf erbliche Erkrankungen, z.B. der Knochen (u.a. Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie) oder der Augen.

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2. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren des Veterinärmediziners 12

Tierärzte im öffentlichen Veterinärwesen

Im öffentlichen Dienst tätig sind nach Angabe der Bundestierärztekammer (BTK) alle, die als Beamte oder Angestellte in der Veterinärverwaltung und an Instituten (Bundesgesundheitsämter, Veterinär- und Landesuntersuchungsämter, Tiergesundheits-ämter) beschäftigt sind. Des Weiteren gehören zu dieser Gruppe Veterinäre, die an Hochschulen, an veterinärmedizinischen Ausbildungsstätten und in der Fleisch-untersuchung tätig sind (vgl. Schöne und Jöhrens, 2005).

Aufgaben im öffentlichen Veterinärwesen sind (vgl. Bundestierärztekammer, 2006):

• Überwachung/Bekämpfung von Tierseuchen und Tierkrankheiten

• Überwachung der vom Tier stammenden Lebensmittel

• Überprüfung des Tierarzneimittelverkehrs

• Ermittlung/Ahndung von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz

• Laboruntersuchungen

• Forschung und Lehre

Weitere Betätigungsfelder für Tierärzte

Darüber hinaus sind Tierärzte in der Industrie und in der freien Wirtschaft beschäftigt, und zwar hauptsächlich in den Bereichen pharmazeutische Industrie, Futtermittelindustrie, sowie Fleischwaren- und Lebensmittelindustrie. Ein weiteres Berufsfeld bilden die

Besamungsstationen (z.B. Überwachung der Nutztierzucht) und die

Untersuchungslaboratorien (vgl. Schöne und Jöhrens, 2005).

Die Einsatzbereiche der Tierärzte in der Bundeswehr sind hauptsächlich die Sanitätskommandos und die zentralen Institute des Sanitätsdienstes. Zu den Aufgaben zählt die Überwachung der Truppenverpflegung (Lebensmittelhygiene), die Überwachung der Bedarfsgegenstände aus mikrobiologischer Sicht, die Tierseuchenprophylaxe und der Tierschutz (vgl. Bundestierärztekammer, 2006).

2.2 Aktueller Forschungsstand

In Deutschland wurden hinsichtlich der Zielgruppe der Veterinärmediziner bislang eher wenig Studien durchgeführt und veröffentlicht. Zu nennen ist hier vor allem eine Studie der BGW (vgl. Nienhaus et al., 2005) und eine Studie zum Verkehrs- und Unfallgeschehen in Tierarztpraxen (vgl. Trimpop et al., 2000). Dennoch wird deutlich, dass Tierärzte durch ihre Tätigkeit vielfältigen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. Im Folgenden wird ein Überblick der Literatur zum Thema arbeitsbedingte Risiken und Erkrankungen bei Veterinärmedizinern vorgestellt.

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2. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren des Veterinärmediziners 13

Arbeits-, Wege- und Verkehrsunfälle

In der Studie unter Verwendung der Unfallversicherungsdaten der BGW bestätigt sich, dass das Risiko für einen Arbeitsunfall bei Tierärzten deutlich höher liegt als bei Humanmedizinern, die in einer Allgemeinarztpraxis tätig sind. Die meisten dieser Unfälle (66 %) werden durch die behandelten Tiere verursacht. Die häufigsten Verletzungen sind Kratzer und Bisse. Knochenbrüche kommen seltener vor und werden überwiegend von Großtieren verursacht (vgl. Nienhaus et al., 2005). Diese Ergebnisse lassen sich durch Studien aus dem Ausland bestätigen. Bei Thipgen et al. (1973) betrug der Anteil der durch Tiere ausgelösten Arbeitsunfälle 55 % und bei Smith und Stilts (1996) 59 %. Andere Studien stellten fest, dass über 60 % der Tierärzte während ihrer Karriere eine schwere tierbedingte Verletzung erleiden (vgl. Jeyaretnam et al., 2000; Langley et. al, 1995; Hill et al. 1998). Verletzungen durch Stolpern und Stürzen sind nach Angabe der BGW der zweithäufigste Unfallgrund (10,7 %) und 9,6 % sind Verkehrs- und Wegeunfälle, die häufiger zu schweren Verletzungen mit verlängerter oder unvollständiger Heilung führen. Weiterhin werden 5,7 % der Unfälle durch die Verwendung von Nadeln und Skalpellen ausgelöst und führen zu Schnitt- und Stichverletzungen (vgl. Nienhaus et al., 2005).

Berufskrankheiten

Nach Nienhaus et al. (2005) zählen allergische Reaktionen der Haut und der Atemwege auf Tierhaare, Schuppen und Federn zu den häufigsten Ursachen (23,8 %) für eine Berufskrankheit in der Veterinärmedizin. Andere Studien aus dem Ausland bestätigen diese Ergebnisse. In Finnland wurde festgestellt, dass Tierärzte neben Bäckern und Malern die höchste Inzidenzrate für arbeitsbedingte Asthmaerkrankungen aufweisen (vgl. Karjalainen et al., 2000). Von Zootierärzten in den USA berichteten 32 % über eine allergische Reaktion auf Tiere (vgl. Hill et al., 1998). Weiterhin ist nach Angabe der BGW Latex, durch die Verwendung von Latex-Handschuhen, das zweitwichtigste Allergen (10 %) bei Tierärzten. Eine Hautmykose tritt bei 6,3 % der Fälle auf. Des Weiteren sind Zoonosen (13,8 %) eine Berufskrankheit bei Veterinären. Zoonosen sind Krankheiten die zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Allerdings führten solche Erkrankungen in Deutschland recht selten zu einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit (vgl. Nienhaus et al., 2005).

Schwangerschaftskomplikationen und Krebserkrankungen

Mehrere Studien aus dem Ausland untersuchten das Risiko für spontane Aborte oder eine Schwangerschaftskomplikation bei Veterinärmedizinerinnen (Vaughn et al., 1984; Johnson et al. 1987, Schenker et al., 1990; Lindbohm und Taskinen, 2000). Bisher sind die Ergebnisse jedoch nicht eindeutig.

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2. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren des Veterinärmediziners 14

Außerdem deuten einige Studien aus dem Ausland darauf hin, dass die Sterblichkeit durch eine Krebserkrankung der Lymphdrüsen, der Haut und des Darms bei Veterinären erhöht ist (Miller und Beaumont, 1995; Blair und Hayes, 1982; Fasal et al., 1966). Allerdings wurde diesbezüglich bislang ebenfalls keine ausreichende Evidenz hergestellt, da andere Studien einen solchen Zusammenhang nicht feststellen konnten und weiterhin Forschungsbedarf besteht (vgl. Kinlen, 1983; Fritschi, 2000). Explizite Untersuchungen zu Schwangerschaftskomplikation oder Krebserkrankungen bei Veterinärmedizinern sind in Deutschland bislang nicht erschienen.

Stress, Burn-out und der Konsum von psychotropen Substanzen

Die deutsche Studie zum Unfallgeschehen in Tierarztpraxen (Trimpop et al., 2000) bestätigte, dass eine hohe Anzahl wöchentlicher Arbeitsstunden mit Stress assoziiert ist. Außerdem erleben vor allem ältere Tierärzte und verheiratete bzw. in einer eheähnlichen Gemeinschaft lebende Veterinäre Stress.

Studien aus dem Ausland liefern ebenfalls Hinweise, dass Veterinärmediziner durch ihren Beruf Stress erleben. In einer Langzeitstudie aus den USA wurden Veterinäre, die über eine 10 jährige Berufserfahrung verfügten, befragt. Demnach haben etwa zwei Drittel dieser Tierärzte Schwierigkeiten Berufs- und Privatleben zu trennen und sind durch beträchtlichen Stress belastet. Außerdem würden 36 % den Beruf des Veterinärs nicht wieder ergreifen (vgl. Heath, 2002).

Eine Studie zu arbeitsbedingtem Stress bei Veterinären in Neuseeland bestätigte, dass Tierärzte vor allem durch die geleisteten Arbeitsstunden und die Erwartungshaltung der Klienten Stress erleben (vgl. Gardner und Hini, 2006).

Bei dänischen Tierärzten wurde festgestellt, dass ein Burn-out Syndrom mit einer hohen Arbeitsbelastung, unregelmäßigen Arbeitszeiten, unsteter Arbeitsorganisation, hohen Erwartung an die eigene Arbeit und Zweifel an den eigenen Fähigkeiten im Zusammenhang steht (Stembert et al., 2003).

Ein Fallbericht aus Hannover beschreibt, dass Tierärzte bei Massenkeulungen zur Vermeidung der Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) und der Maul- und

Klauenseuche (MKS

)

psychosozial belastet waren und pathologische

Traumatisierungszustände erlitten. Hierbei spielten die Tötung einer großen Anzahl von Tieren sowie die Durchsetzung der Keulung bei den bäuerlichen Familien, die durch den Verlust der Tiere teilweise in ihrer Existenz bedroht sind, eine Rolle (vgl. Wichert von Holten, 2003).

Hinsichtlich des Konsums von psychotropen Substanzen bei Veterinärmedizinern wurden in Deutschland sowie im Ausland bisher keine Untersuchungen publiziert. Ein Fallbericht aus Göttingen beschreibt jedoch die siebenjährige Krankengeschichte eines hochgradig

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2. Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren des Veterinärmediziners 15

opiatabhängigen Veterinärmediziners. Dieser berichtete, das intravenöse Morphin zunächst zur subjektiv empfunden Stressreduktion und Leistungssteigerung eingesetzt zu haben, wobei sich nach kurzer Zeit eine Substanzabhängigkeit manifestiert hatte (vgl. Lundberg, 2005).

Suizid bei Tierärzten

In der Fachliteratur aus dem Ausland bestätigt sich, dass die Suizidrate bei Veterinären im Vergleich zu anderen Teilen der Bevölkerung und im Vergleich zu anderen medizinischen Berufen erhöht ist (vgl. Mellanby, 2005; Blair und Hayes 1980; Blair und Hayes 1982; Miller und Beaumont, 1995). Des Weiteren wurde in einer Studie in England und Wales festgestellt, dass vor allem medizinische Berufe mit Griffnähe zu effektiven Methoden (z.B. Zugang zu Medikamenten und toxischen Substanzen) mit einem erhöhten Risiko für einen Suizid assoziiert sind (vgl. Charlton, 1995). Hier wurden vor allem Veterinäre genannt. Bislang bleibt jedoch ungeklärt, welche Faktoren (z.B. hohe Arbeitsbelastung, Depression, Burn-out) einen Suizid bei Veterinären beeinflussen. In Deutschland wurden bisher keine Untersuchungen zum Thema Suizid bei Veterinären veröffentlicht.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Tierärzte vielfältigen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. In Deutschland fehlt es jedoch, neben den beiden bereits genannten Studien, an systematischer Forschung bezüglich des Zusammenhangs zwischen Gesundheit und der Berufstätigkeit als Veterinärmediziner. Unter anderem konnten vor allem Studien aus dem Ausland eine deutliche Stressbelastung bei Veterinären feststellen. Untersuchungen zum Konsum von psychotropen Substanzen bei Tierärzten sind bisher weder in Deutschland noch im Ausland erschienen. Aufgrund dessen ist die vorliegende Untersuchung von Bedeutung und stellt diesbezüglich einen ersten Forschungsansatz dar.

(16)

16

3. Konzept der empirischen Untersuchung

In diesem Kapitel wird zunächst anhand von theoretischen Ansätzen aus der Psychologie und der Arbeitspsychologie beschrieben, wie Stress und psychosoziale Belastungen entstehen. Außerdem wird dargestellt welche Folgen und Auswirkungen solche Belastungen haben können. Anschließend wird ein Modell entwickelt, welches als Grundlage der Hypothesengenerierung dient und die Zielsetzung und Fragestellung der vorliegenden Untersuchung darstellt.

3.1 Theoretischer Bezugsrahmen

Zur Beschreibung des theoretischen Bezugsrahmens werden zwei Modelle aus der Fachliteratur herangezogen. Diese werden im Folgenden näher beschrieben.

Das Stressmodell von Lazarus

Das theoretische Modell von Stress und Stressbelastung wurde von Richard S. Lazarus erstellt und über Jahrzehnte weiterentwickelt (vgl. Lazarus, 1981; Lazarus und Launier 1981, zit. n. Strehmel, 2006, S. 51).

Demnach wird Stress als ein relationales Konzept beschrieben. Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht in der Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, d.h. Stress wird erlebt, wenn eine Situation und die resultierenden Anforderungen die Bewältigungsressourcen einer Person übersteigen.

Eine Situation bzw. eine Anforderung wird dabei von der Person anhand individueller Bewertungsprozesse beurteilt und zwar durch

• die Situationseinschätzung („Primary appraisel“)

• die Handlungseinschätzung („Secondary appraisel“)

Lazarus weist deutlich darauf hin, dass diese Prozesse der Situations- und Handlungseinschätzung dabei nicht nacheinander abgearbeitet werden, sondern parallel laufen und ineinander greifen.

Die Person bewertet in der Situationseinschätzung, welche Bedeutung die Situation für sie hat und ob aus dieser Belastungen entstehen. Weiterhin wird beurteilt, ob und mit welcher Wahrscheinlichkeit aus dieser Situation ein Schaden, ein Verlust, eine Bedrohung oder eine Herausforderung resultieren kann.

In der Handlungseinschätzung wird eine Bewertung der verfügbaren Ressourcen vorgenommen. Hierbei wird beurteilt, ob die personalen Ressourcen (z.B. Selbst-vertrauen, kognitive Kontrolle, Erfahrungen mit schwierigen Problemen fertig zu werden)

(17)

3. Konzept der empirischen Untersuchung 17

und die situationalen Ressourcen (z.B. soziale Unterstützung, Einsatz von Arbeitsmitteln) ausreichen, um der erlebten Belastung adäquat begegnen zu können.

Das Stresserleben schließlich resultiert aus diesen Einschätzungsprozessen. Bewertet die betreffende Person die Situation als bedrohlich oder schädigend und die Ressourcen als ungenügend, wird die Situation als belastend erlebt. Es treten Symptome wie

Anspannung, Ärger, Frustration, Angst, Erschöpfung und psychosomatische

Beeinträchtigungen auf.

In der Folge versucht die betreffende Person, diese negativen Symptome zu bewältigen. In der Fachliteratur wird dies als „Bewältigungsversuch“ oder „Coping“ bezeichnet. Das so genannte Coping kann auf zwei Ebenen eingesetzt werden.

Auf der situationsbezogenen Ebene zielen Bewältigungsversuche darauf ab, die Situation zu verändern (z.B. den Anforderungen gerecht zu werden, adäquater Einsatz von Hilfsmitteln bei der Arbeit usw.).

Auf der emotionsbezogenen Ebene wird versucht, die negativen Empfindungen und

Symptome des Stresserlebens zu reduzieren (z.B. durch Verleugnung,

Selbstbeschwichtigung, Betäubung negativer Gefühle durch den Konsum von psychotropen Substanzen).

Es gibt also eine Vielzahl von Bewältigungsversuchen und meist laufen mehrere Strategien gleichzeitig ab. Nach dem Coping nimmt die Person eine Neueinschätzung (reappraisal) der Situation anhand einer erneuten Situations- und Handlungseinschätzung vor. Coping hat also zum Ziel, die Handlungsspielräume bei der Konfrontation mit Stress zu erweitern.

Eine lang anhaltende Belastung durch Stress kann negative gesundheitliche Folgen haben. Es können psychosomatische Erkrankungen, psychische Befindlichkeitsstörungen und Erschöpfungszustände auftreten (vgl. Strehmel, 2006).

Belastungen und Beanspruchungen nach Rohmert und Rutenfranz

Im deutschsprachigen Raum hat sich das Konzept nach Rohmert und Rutenfranz (1975, zit. n. Ulich, 2001, S. 437) durchgesetzt. In diesem Modell werden Belastungen und Beanspruchungen definiert. Demzufolge sind Belastungen Faktoren und Größen, die von außen auf den Menschen einwirken. Beanspruchungen werden als deren Auswirkungen im Menschen und auf den Menschen beschrieben. Allerdings wird diese Beziehung durch vielfältige Vermittlungs- und Rückkopplungsprozesse beeinflusst, sodass die Beziehung zwischen Belastung und Beanspruchung nicht als eine einfache Ursache-Wirkungsbeziehung beschrieben werden kann. In der Fachliteratur werden mögliche Auswirkungen solcher Belastungen und Beanspruchungen benannt, die im Folgenden kurz dargestellt werden sollen (vgl. Ulich, 2001, S. 438):

(18)

3. Konzept der empirischen Untersuchung 18

• physiologisch, somatische Beanspruchungsfolgen:

Kurzfristige Reaktionen sind erhöhte Herzfrequenz, Blutdrucksteigerung und Adrenalinausschüttung. Langfristig können chronische Reaktionen wie allgemeine psychosomatische Beschwerden und Erkrankungen auftreten.

• Psychische Beanspruchungsfolgen:

Kurzfristig können Reaktionen wie Anspannung, Frustration, Ärger und Ermüdungsgefühle entstehen. Aus diesen können sich langfristig Unzufriedenheit, Resignation und Depressionen entwickeln.

• Verhaltensmäßige Beanspruchungsfolgen:

Kurzfristig werden Konzentrationsschwächen, Fehler und Leistungsschwankungen verursacht. Zu den langfristigen Reaktionen werden unter anderem vermehrter Nikotin-, Alkohol- und Tablettenkonsum sowie vermehrte Fehlzeiten und Krankheitstage genannt.

3.2 Ziel und Fragestellung

In diesem Abschnitt wird aus den vorangegangenen Überlegungen anhand eines Modells das Konzept, sowie das Ziel und die Fragestellung der vorliegenden Untersuchung beschrieben.

Anhand der Modelle nach Lazarus sowie nach Rohmert und Rutenfranz zeigt sich, dass Stress und Belastungen negative Folgen für die psychische Befindlichkeit nach sich ziehen können. Des Weiteren wird deutlich, dass unter Umständen der vermehrte Konsum von psychotropen Substanzen als Copingstrategie zur Bewältigung von Stress sowie als Folge von Belastung und Beanspruchung auftreten kann.

Dementsprechend hat die vorliegende Untersuchung zwei Ziele: Ein Anliegen dieser Studie ist es, die Lebens- und Berufssituation der Veterinärmediziner darzustellen. Darüber hinaus soll die psychische Befindlichkeit sowie der Konsum von psychotropen Substanzen (Nikotin, Alkohol und Medikamente) beschrieben werden. Es werden also drei Dimensionen untersucht:

• Die Lebens- und Berufssituation

• Die psychische Befindlichkeit

• Der Konsum von psychotropen Substanzen

Das zweite Ziel ist es, Faktoren aus der Lebens- und Berufssituation zu identifizieren, die von Tierärzten als Belastung wahrgenommen werden. Des Weiteren soll untersucht werden, ob diese Belastungen die Bewältigungsressourcen der Tierärzte übersteigen und in der Folge Stress im Sinne des Konzeptes von Lazarus auslösen. Darüber hinaus wird

(19)

3. Konzept der empirischen Untersuchung 19

geprüft, ob diese Belastungen mit der psychischen Befindlichkeit und dem Konsum von psychotropen Substanzen assoziiert sind.

Es werden also folgende Zusammenhänge anhand von Hypothesen untersucht:

I. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und der psychischen Befindlichkeit der Veterinärmediziner.

II. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von psychotropen Substanzen.

III. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der psychischen Befindlichkeit der Veterinärmediziner und dem Konsum von psychotropen Substanzen.

In der folgenden Abbildung (Abb. 1) wird das aus den theoretischen Überlegungen hergeleitete Konzept der vorliegenden Untersuchung näher dargestellt. Zusätzlich werden die Variablen und Merkmalskomplexe, anhand derer die unterschiedlichen Dimensionen operationalisiert wurden, benannt.

Abb. 1: Theoretisches Modell für die Herleitung der Fragestellung

Die vorliegende Untersuchung wird in Form einer Querschnittsstudie durchgeführt. Die Erkenntnisse der Studie sollen im weiteren Verlauf dazu dienen, konkrete Handlungsempfehlungen für potenzielle Anbieter von gesundheitsfördernden und präventiven Programmen zu gestalten.

III. Zusammenhang II. Zusammenhang Sozio-demographische Merkmale Berufliche Situation Demoralisierung als Indikator zur

psychischen Befindlichkeit Ausmaß der Psychosozialen Belastung durch den Beruf Konsum von Tabak Gebrauch von Medikamenten Konsum von alkoholischen Getränken D im e n s io n V a ri a b le n / M e rk m a ls k o m p le x I. Zusammenhang Lebens- und Berufssituation Psychische Befindlichkeit Konsum psychotroper Substanzen

(20)

20

4. Das Erhebungsinstrument

Das folgende Kapitel beschreibt ausführlich die Entwicklung des Erhebungsinstrumentes sowie die einzelnen Fragen, die im Fragebogen Verwendung fanden. Einerseits wurden diese Fragen, die so genannten Items, bereits in anderen Erhebungen eingesetzt und auf ihre Validität und Reliabilität hin geprüft. Andererseits sind für die vorliegende Untersuchung eigenständig Items entwickelt worden.

Zur Erfassung der Lebens- und Berufssituation, der psychischen Befindlichkeit und des Konsums von psychotropen Substanzen wurden, wie im Vorangegangenem bereits dargestellt, verschiedene Merkmalskomplexe entwickelt. Diese Merkmalskomplexe wiederum wurden anhand von mehreren Fragen bzw. Items operationalisiert. Zur Datenerhebung wurde im Fragebogen diese Struktur beibehalten.

In der folgenden Tabelle (Tab.1) sind diese Komplexe mit den zugehörigen Frageblöcken benannt:

Tab. 1: Merkmalskomplexe und die zughörigen Frageblöcke im Fragebogen

Merkmalskomplex Frageblock im Fragebogen

Soziodemographische Merkmale Fragen zur Person

Berufliche Situation Fragen zur Berufstätigkeit

Psychosoziale Belastung im Beruf Fragen zur Arbeitsbelastung

Demoralisierung Fragen zur Befindlichkeit

Prävalenz des Konsums von Tabakwaren Fragen zum Konsum von Tabakprodukten

Prävalenz des Konsums von alkoholischen

Getränken Fragen zum Konsum von Alkohol

Prävalenz des Medikamentengebrauchs Fragen zum Medikamentengebrauch

Der Fragebogen ist im Anhang einzusehen. Des Weiteren werden die unterschiedlichen Merkmalskomplexe und die verwendeten Items genauer beschrieben.

4.1 Soziodemographische Merkmale

Der Frageblock zu diesem Komplex besteht aus vier Fragen und erhebt Angaben zum Alter, zum Geschlecht, zum Familienstand und zum Wohnort der Teilnehmer. Anhand dieser Daten wird im späteren Verlauf unter anderem eine Non-Responderanalyse durchgeführt.

(21)

4. Das Erhebungsinstrument 21

4.2 Berufliche Situation

Dieser Frageblock besteht ebenfalls aus vier Fragen, die unter anderem aus den Angaben der Statistik der Bundestierärztekammer (BTK) abgeleitet wurden (Schöne und Jöhrens, 2005).

Erfasst werden Daten über die Berufsgruppe, in der die Teilnehmer hauptberuflich tätig sind (z.B. in einer Praxis oder an einem Institut tätig) und über die berufliche Stellung, in der sie beschäftigt sind (z.B. Angestelltenverhältnis oder selbstständige Tätigkeit). Zudem werden Angaben über die Anzahl der Berufsjahre und der Arbeitsstunden pro Woche erhoben.

4.3 Psychosoziale Belastung im Beruf

Durch die vorliegende Untersuchung soll unter anderem das Ausmaß der psychosozialen Belastung durch den Beruf bei Veterinärmedizinern erfasst werden. Trotz einer umfangreichen Recherche fand sich kein geeignetes Instrument zur Erhebung solcher Belastungen für die Zielgruppe.

Aufgrund dessen wurde in Anlehnung an das Modell beruflicher Gratifikationskrisen (vgl. Siegrist et al., 2003) eine Skala zur Messung psychosozialer Belastungen bei Veterinärmedizinern für den Fragebogen entwickelt. Die Erarbeitung dieser Skala und die Vorgehensweise bei der Auswertung werden im Folgenden beschrieben.

Zunächst wurde eine ausführlichen Literaturrecherche und Sichtung anderer Fragebögen zum Thema Arbeitsbelastung bzw. Stress bei Tierärzten durchgeführt. Hierbei wurde vor allem auf eine Studie zum Unfallgeschehen in Tierarztpraxen (vgl. Trimpop et al., 2000),

einer Veröffentlichung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und

Wohlfahrtspflege (vgl. Kalveram et al., 2003) und dem Modell beruflicher Gratifikationskrisen (vgl. Siegrist et al., 2003) zurückgegriffen.

Anhand dieser Informationen wurden sechs verschiedene Dimensionen erarbeitet, die im beruflichen Alltag eines Veterinärmediziners eine Rolle spielen. Für jede dieser Dimension wurden nach den Grundregeln der Fragebogenkonstruktion nach Diekmann (Diekmann, 2005) Items entwickelt, die in Aussageform formuliert sind und eine bestimmte Situation beschreiben. Die Skala besteht damit insgesamt aus 16 Items. Anhand einer Fünf-Punkte-Skala von 0 = „nein, trifft nicht zu“ bis 4 =„ja, belastet mich sehr stark“ kann der befragte Teilnehmer angeben, inwiefern er sich durch die genannte Situation belastet fühlt. In der folgenden Tabelle (Tab. 2) sind die Dimensionen und die zugehörigen Items dargestellt:

(22)

4. Das Erhebungsinstrument 22

Tab. 2: Dimensionen der Skala und die zugehörigen Items

Dimension Items

Bedingungen am Arbeitsplatz

• Bei der Ausübung meiner Arbeit habe ich Angst vor Verletzungen und Infektionen.

• Aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens besteht häufig großer Zeitdruck.{1}

• Im Laufe der letzten Jahre ist meine Arbeit immer mehr geworden. {1}

• Die Bedingungen an meinem Arbeitsplatz erschweren meine Arbeit. {2}

Kunden- und Klientelkontakt • Es kommt vor, dass ich mit schwierigen Kunden zu tun habe.

• Ich bin für meine Kunden 24 Stunden am Tag erreichbar.

Kollegen und berufliches Umfeld

• Es kommt vor, dass ich die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen/innen als schwierig empfinde.

• Ich empfinde einen starken Wettbewerb in meinem Berufsalltag.

Arbeitszeiten • Ich bin häufig gezwungen Überstunden zu machen. {1}

• Es kommt vor, dass ich am Wochenende

Bereitschafts- und Notdienste übernehme.

• Es kommt vor, dass ich nachts beruflich bedingte Anrufe erhalte.

Freizeitausgleich / Zeit für das Privatleben

• Es ist schwer, eine Urlaubsregelung zu finden, die meinen Bedürfnissen entspricht.

• Ich habe Schwierigkeiten, mein Berufsleben mit meinem Privatleben zu vereinbaren.

• Ich finde, der Feizeitausgleich, der mir zur Verfügung steht, ist nicht ausreichend.

Zukunftsperspektive und Anerkennung

• Ich mache mir Sorgen über meine berufliche Zukunft.

• Meine erbrachten Leistungen finden nicht genug Anerkennung.

{1}

Item aus dem Modell beruflicher Gratifikationskrisen (vgl. Siegrist, 2003) entnommen.

{2}

(23)

4. Das Erhebungsinstrument 23

Ursprünglich umfasste die Skala insgesamt 16 Fragen zur Arbeitsbelastung. Allerdings ergab der Reliabilitätstest des Gesamtdatensatzes nach Cronbach’s Alpha, dass die Skala bei Entfernen eines Items eine Verbesserung erfährt. Daher wurde auf die Frage „Die Bedingungen an meinem Arbeitsplatz erschweren meine Arbeit“ verzichtet und anhand der Daten der übrigen 15 Items durchgeführt. Die Reliabilität der somit modifizierten Skala erwies sich mit einem Wert von 0,86 nach Cronbach’s Alpha als sehr zuverlässig.

Zur Beschreibung der Daten der Skala wird für jeden Teilnehmer durch Addition der Antworten aller 15 Items ein Summenwert gebildet. Es ergibt sich somit eine Spannbreite dieser Werte von 0 bis 60. Je höher dieser Summenwert, desto höher die psychosoziale Belastung durch den Beruf. Außerdem werden die Mittelwerte der Einzel-Items sowie der Itemmittelwert für die gesamte Skala berechnet.

Im Anschluss an die Erarbeitung der Rohfassung der Skala wurden Interviews mit drei

Vertretern des Berufsstandes der Veterinärmedizin organisiert. Diese drei

Experteninterviews dienten dazu, den Gesamteindruck des Fragebogens, und vor allem die Skala zur Messung psychosozialer Belastungen zu diskutieren und ggf. Änderungen vorzunehmen. Hierbei kam folgender Interviewleitfaden zum Einsatz:

Interview-Leitfaden:

• Sind übliche Belastungen des Berufsstandes in der Skala beschrieben?

• Fehlen Ihrer Meinung nach gewisse Arbeitssituationen, die sich als belastend darstellen?

• Sind in der Skala Fragen enthalten, die von Veterinärmedizinern als unpassend oder beleidigend aufgefasst werden könnten?

• Ist die Sprache verständlich?

• Wie ist der Gesamteindruck der Skala (z.B. zu lang, zu kurz)?

• Ist das Lay-out der Skala passend und übersichtlich?

• Sind die Antwortkategorien (0=„nein, trifft nicht zu“ / 4=„ja, belastet mich sehr stark“) verständlich?

Anhand dieser Gespräche sowie durch den Pretest wurde deutlich, dass lediglich geringfügige Änderungen der Skala im Layout nötig waren, die an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden sollen.

(24)

4. Das Erhebungsinstrument 24

4.4 Demoralisierung

In der vorliegenden Untersuchung finden zur Messung psychischer Beeinträchtigungen Teile der Demoralisierungsskala nach Rehm (vgl. Rehm et al., 1988) Anwendung.

Zunächst soll jedoch der Begriff Demoralisierung genauer dargestellt werden. Der Zustand der Demoralisierung geht einher mit Gefühlen der Hilf- und Hoffnungslosigkeit, Entmutigung, einer negativen Selbsteinschätzung und Niedergeschlagenheit. Die genannten Symptome treten auf, wenn wiederholt selbst – und fremdgesetzte Ziele nicht erreicht werden (vgl. Strehmel, 1999, S. 144). Durch dieses Ungleichgewicht von Anforderungen und Bewältigung entsteht beim Betroffenen das Gefühl, Probleme des täglichen Lebens nicht lösen zu können. Das Konstrukt der Demoralisierung umschreibt also einen unspezifischen Indikator für psychische Probleme (vgl. Fichter, 1990, S. 40). Zudem lässt sich in der Literatur eine Vielzahl von Zusammenhängen von Demoralisierung und anderen Variablen, wie z.B. Arbeitslosigkeit (vgl. Rehm et al., 1988) oder Einnahme von psychoaktiven Arzneimitteln (vgl. Fichter, 1990, S. 92), nachweisen. Die Demoralisierungsskala wurde innerhalb des „Psychiatric Epidemiology Research Interview“ (PERI) in der Forschergruppe um B.P. Dohrenwend entwickelt. Eine Kurzform wurde von Rehm und Mitarbeitern ins Deutsche übersetzt und erwies sich als reliables, valides und praktikables Instrument (vgl. Rehm et al., 1988). In der vorliegenden Untersuchung kommt ein Teil dieser Kurzform nach Rehm zum Einsatz. Diese Skala enthält sieben Items und erwies sich in dieser Stichprobe mit einem Koeffizienten von 0,81 nach Cronbach’s Alpha als sehr zuverlässig.

Die Items der Skala sind in Frageform formuliert und beziehen sich auf die letzten 30 Tage. Diese können im Fragebogen im Anhang eingesehen werden. Die Antworten werden anhand einer Fünf-Punkte-Skala von 0 = „fast nie“ bis 4 =„fast immer“ vergeben. Bei einigen Items („Wie oft haben Sie sich optimistisch gefühlt?“ „Wie oft hatten Sie ein Gefühl des Stolzes?“) war es notwendig die Richtung der Verbalisierung umzupolen, und zwar auf 0= „fast immer“ und 4= “fast nie“.

Die Beschreibung der Daten der Demoralisierungsskala wird anhand der aufsummierten Punktwerte, der Einzel-Itemmittelwerte und anhand des Itemmittelwertes für die gesamte Skala durchgeführt.

4.5 Prävalenz des Konsums von Tabakwaren

Dieser Merkmalskomplex besteht insgesamt aus vier Fragen. Diese Fragen wurden in Anlehnung an ähnliche Fragen zum Konsum von Tabak in einer von Kraus et al. (2005) durchgeführten Studie entwickelt.

(25)

4. Das Erhebungsinstrument 25

Zunächst werden Angaben zur Einteilung der Teilnehmer in Jemalsraucher und Nichtraucher erhoben. Diese Einteilung wurde anhand der Definition der World Health Organization (WHO) (vgl. World Health Organization, 1996) für Nichtraucher operationalisiert. Dementsprechend wurden Personen als Nichtraucher definiert, die in ihrem Leben insgesamt weniger als 100 Stück Tabakwaren konsumiert haben. Folglich wurden zur Gruppe der Jemalsraucher Personen gezählt, die insgesamt mehr als 100 Stück geraucht haben.

Außerdem wurden Angaben zum Konsum von Tabak in den letzten 30 Tagen vor der Untersuchung erhoben. Demzufolge gehören zur Gruppe der ehemaligen Raucher Personen, die in ihrem Leben zwar mehr als 100 Stück Tabakwaren geraucht haben, in den letzten 30 Tagen aber abstinent waren. Demzufolge sind Aktuelle Raucher Jemalsraucher, die auch während dieses Zeitraums einen Konsum von Tabakwaren praktiziert haben.

Die Anzahl der durchschnittlich gerauchten Tabakwaren pro Tag wird anhand eines Frequenz-Menge-Index erhoben, wobei die Frage zur Frequenz erfasst, an wie vielen Tagen während der letzten 30 Tage geraucht wurde. Die Menge wird anhand der Frage nach der Anzahl der konsumierten Tabakwaren an einem solchem Tag erfasst. Durch Multiplikation der Frequenz und Menge und anschließender Division durch den angegeben Zeitraum (30 Tage) lässt sich nun die Anzahl der täglich gerauchten Tabakwaren berechnen. Anhand dieser Angaben werden in der vorliegenden Untersuchung Personen mit einem mittelstarken Konsum von 10-19 Stück pro Tag und einem starkem Konsum von 20 Stück und mehr pro Tag klassifiziert.

4.6 Prävalenz des Konsums von alkoholischen Getränken

Der Merkmalskomplex zum Thema Alkohol besteht insgesamt aus neun Fragen. Dieser Komplex enthält Fragen zum Konsum von alkoholischen Getränken bzw. zur Abstinenz,

einen Frequenz-Menge-Index, eine Frage zum Rauschkonsum und den

Alkoholscreening-Test CAGE.

Konsum von alkoholischen Getränken und Abstinenz

Die Daten zum Konsum von alkoholischen Getränken bzw. zur Abstinenz wurden anhand der Frage nach dem Zeitraum des letzten Konsums erhoben. Es wurde erfasst, ob in den letzten 30 Tagen, in den letzten elf Monaten oder noch nie Alkohol konsumiert wurde bzw. ob der Genuss von alkoholischen Getränken länger zurückliegt als ein Jahr.

(26)

4. Das Erhebungsinstrument 26

Der Frequenz-Menge-Index

Die durchschnittlich konsumierte Trinkmenge an Reinalkohol in Gramm wurde anhand eines Frequenz-Menge-Index erfasst. Ein ähnlicher Index wurde bereits in anderen Studien verwendet und erwies sich als zuverlässig und praktikabel (vgl. Kraus et al., 2005; Dunkelberg et al., 2005). Der Frequenz-Menge-Index der vorliegenden Untersuchung besteht aus mehreren Fragen zum Konsum von Bier, Wein/Sekt und Spirituosen während der letzten 30 Tage. Die Fragen zur Frequenz bezogen sich auf die Anzahl an Tagen, an denen alkoholische Getränke (Bier, Wein/Sekt, Spirituosen) während der letzten 30 Tage konsumiert wurden. Die Menge an Alkohol in Liter wurde anhand der Fragen zur durchschnittlichen Anzahl an Gläsern pro Getränk an einem solchem Trinktag erfasst. Hierbei wurde definiert, dass ein Glas Bier 0,265 Liter, ein Glas Wein/Sekt 0,225 Liter und ein Glas Spirituosen 0,02 Liter enthält. Anhand dieser Literangaben lässt sich nun die Menge an Reinalkohol in Gramm bestimmen, wobei die in Tab. 3 dargestellte Berechnungsgrundlage verwendet wurde (vgl. Bühringer et al., 2000).

Tab. 3: Berechnungsgrundlage für die Menge an Reinalkohol in Gramm

Art des Getränks Alkoholmenge in Vol % Reinalkoholmenge in g

Pro Liter Bier 4,8 % Vol 38,1 g

Pro Liter Wein/Sekt 11,0 % Vol 87,3 g

Pro Liter Spirituosen 33,0 % Vol 262,0 g

Die Gesamtmenge an Reinalkohol in den letzten 30 Tagen wurde berechnet, indem die Frequenz (Anzahl der Tage mit Konsum alkoholischer Getränke) mit der Menge (Reinalkohol in g) multipliziert wird. Aus diesen Daten lässt sich die Alkoholzufuhrmenge an Reinalkohol in g pro Tag ermitteln, in dem die Gesamtmenge durch den angegebenen Zeitraum (30 Tage) dividiert wird.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat bezüglich dieser Alkoholzufuhrmenge an Reinalkohol in g pro Tag Richtlinien erarbeitet. Die DGE definiert eine Höchstmenge von 20 g Reinalkohol pro Tag für Männer und 10 g für Frauen als gesundheitlich verträglich (vgl. Burger, 2003). Bei einer Alkoholzufuhrmenge, die diesen Schwellenwert übersteigt, sind also eher gesundheitsschädigende Konsequenzen zu erwarten. Neben den Gesundheitsrisiken birgt ein überhöhter Konsum von alkoholischen Getränken zudem ein gewisses Suchtpotenzial. Aufgrund dieser theoretischen Überlegungen und unter Berücksichtigung der Richtlinien der DGE wird für die vorliegende Untersuchung folgende Klassifikation vorgenommen (vgl. Tab. 4):

(27)

4. Das Erhebungsinstrument 27

Tab. 4: Klassifikation für den Konsum von alkoholischen Getränken Reinalkohol in g pro Tag Klassifikation

Männer Frauen

Risikoarmer Konsum < 20 g < 10 g

Riskanter Konsum 20-29 g 10-19 g

Gefährlicher Konsum > 30 g > 20 g

Frage zum Rauschkonsum

Daten zum als Binge-Trinken bezeichneten Rauschkonsum wurden anhand der Frage nach der Häufigkeit des Konsums von fünf oder mehr Gläsern Alkohol an einem Trinkanlass operationalisiert. Die Frage bezog sich wiederum auf die letzten 30 Tage. Dieses Item fand bereits Anwendung in einer Studie des Instituts für Therapieforschung und wurde mit nur geringfügigen Änderungen übernommen (vgl. Kraus et al., 2005). Angaben zum Binge-Trinken sind von Interesse, da ein Trinkmuster mit seltenerem, aber exzessivem Trinkverhalten pro Gelegenheit das Risiko negativer gesundheitlicher Folgen wie z.B. einer Arteriosklerose erhöht (vgl. Kraus et al., 2005; Pletscher et al., 2005).

Der Alkoholscreening-Test CAGE

Der CAGE-Test wurde von Ewing als Screening-Verfahren für einen problematischen und auffälligen Alkoholkonsum entwickelt (vgl. Ewing, 1984). Die Abkürzung CAGE ergibt sich aus den Inhalten der vier Fragen des Tests:

CUT DOWN: „Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, Sie müssten Ihren

Alkoholkonsum vermindern?“

ANNOYED BY CRITICISM: „Haben andere Personen Sie jemals dadurch

verärgert, dass diese Ihr Trinkverhalten kritisiert haben?“

GUILT FEELINGS: „Haben Sie jemals Schuldgefühle wegen Ihres

Alkoholkonsums gehabt?“

EYE OPENER: „Haben Sie jemals morgens Alkohol getrunken, um einen „Kater“ loszuwerden und wieder leistungsstark zu sein?“

Werden zwei oder mehr der oben genannten Fragen mit „ja“ beantwortet, gilt dies als Kriterium für ein auffälliges Trinkmuster bzw. für eine drohende Alkoholabhängigkeit. Der CAGE-Test wurde für die vorliegende Untersuchung ausgewählt, da er wegen seiner Kurzform und einfachen Handhabung sehr geeignet für eine schriftliche Befragung ist.

(28)

4. Das Erhebungsinstrument 28

Zudem hat sich der CAGE-Test auch in anderen Studien als ein zuverlässiges und valides Instrument erwiesen (vgl. Mayfield et al., 1974; Beresford et al., 1990).

4.7 Prävalenz des Medikamentengebrauchs

Der Frageblock zum Thema Medikamentengebrauch erhebt Angaben zur Prävalenz der Einnahme von Beruhigungs- oder Schlafmitteln, Appetitzüglern oder Anregungsmitteln, Schmerzmitteln, Antidepressiva und Neuroleptika während der letzten 30 Tage vor der Befragung. Diese Medikamentengruppen wurden ausgewählt, da sie im Zusammenhang mit Missbrauch bzw. Abhängigkeit sowie Fehlanwendung häufig genannt werden (vgl. Kraus et al., 2005).

Außerdem wird abgefragt, ob die Einnahme von Medikamenten aufgrund einer chronischen Erkrankung medizinisch notwendig ist und welche Medikamente in einem solchem Fall eingenommen werden. Anhand dieser Angaben werden die genannten Medikamente den oben definierten Gruppen zugeordnet und somit erfasst, ob diese Arzneimittel aufgrund ärztlicher Anordnung eingenommen werden. Weitestgehend unklar bleibt jedoch, ob die vorgegebene Dosierung des Arztes eingehalten wird, da hierzu keine Daten erfasst werden.

Des Weiteren wird die regelmäßige Einnahme von Medikamenten näher dargestellt. Als

regelmäßige Einnahme wird für die vorliegende Untersuchung ein

(29)

29

5. Methodik und Projektverlauf

In diesem Kapitel soll die Durchführung (Feldphase) der vorliegenden Studie und die Vorgehensweise bei der Datenauswertung genauer dargestellt werden.

5.1 Durchführung der Untersuchung

Nachfolgend werden die Beteiligten und Kooperationspartner dieser Arbeit vorgestellt. Anschließend wird die Auswahl der Studienpopulation, die Durchführung des Pretests und der Datenerhebung sowie der Maßnahmenkatalog zur Teilnehmermotivation genauer beschrieben.

Beteiligte und Kooperationspartner

Die vorliegende Studie wurde im Auftrag der BGW durchgeführt. Kooperationspartner für dieses Forschungsprojekt ist die HAW. Außerdem wurde die Untersuchung durch die Bereitstellung der Meldedaten der Zentralen Tierärztedatei (ZTD) durch die BTK unterstützt.

Studienpopulation und Antwortrate

Die Studienpopulation der vorliegenden Untersuchung besteht aus allen in der ZTD als tierärztlich tätig gemeldeten Veterinärmedizinern der vier Bundesländer Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Für die Datenerhebung wurden also alle tierärztlich Tätigen der betreffenden Bundesländer, nachstehend als Region Nord bezeichnet, angeschrieben und um Mitarbeit gebeten. Bei der ZTD als tierärztlich Tätig gemeldet sind alle, die aktiv einen veterinärmedizinischen Beruf ausüben. Ausgenommen sind unter dieser Bezeichnung berufsfremd Tätige, Veterinärmediziner im Ruhestand, Doktoranden, Hospitanten, arbeitslose Tierärzte, Tierärzte ohne Berufsausübung und Tierärzte in Elternzeit. Insgesamt sind demzufolge in der BRD 23.365 tierärztlich Tätige (Stand 10.03.2006) gemeldet. In der Region Nord betrug die Anzahl dieser Tierärzte nach Auskunft der ZTD insgesamt 2061.

Von diesen 2061 angeschriebenen Veterinärmedizinern konnten sieben Tierärzte nicht ausfindig gemacht werden (Empfänger unbekannt) und 22 Veterinärmediziner gaben an derzeit keiner Berufstätigkeit nachzugehen (z.B. Ruhestand, Elternzeit). Außerdem wurden zur Durchführung eines Pretests insgesamt 20 Tierärztlich Tätige aus der Studienpopulation angeschrieben. Somit reduzierte sich der Umfang der Stichprobe auf 2012, womit ein Anteil von 8.6 % aller gemeldeten tierärztlich Tätigen angeschrieben wurde. Insgesamt beteiligten sich 1136 Veterinärmediziner an der Studie. Dies entspricht

(30)

5. Methodik und Projektverlauf 30

einer Antwortrate von 56,5 % und übertraf damit die Erwartungen, die an eine schriftliche Befragung gestellt werden können.

Der Pretest

Im März 2006 wurde ein Pretest als Vorlauf der späteren Datenerhebung durchgeführt, um Hinweise auf evtl. notwendige Änderungen des Fragebogens zu erhalten. Auf Basis eines Zufallverfahrens wurden aus der oben beschriebenen Studienpopulation 20 tierärztlich Tätige ausgewählt, die zur Durchführung des Pretests angeschrieben wurden. Diese 20 Veterinärmediziner wurden in der späteren Datenerhebung nicht mehr berücksichtigt. Allerdings konnte ein Tierarzt nicht ausfindig gemacht werden (Empfänger unbekannt) und somit reduzierte sich die Stichprobe auf 19. In einem Anschreiben wurden die Veterinärmediziner ausführlich über die Studie und den Pretest informiert. Außerdem wurde darum gebeten den beigelegten Fragebogen auszufüllen, ggf. Anmerkungen zu notieren und mit dem frankierten Rückumschlag zurückzusenden. Insgesamt schickten 10 Personen den Fragebogen zurück und damit beteiligten sich 52,6 % an dem Pretest. Nach Sichtung und Auswertung dieser Fragebogen wurde deutlich, dass nur geringfügige Änderungen im Layout des Erhebungsinstruments nötig waren, die an dieser Stelle nicht näher ausgeführt werden sollen.

Die Datenerhebung

Die Versendung der Fragebögen wurde im April 2006 im Rahmen einer postalischen Totalerhebung der Region Nord durchgeführt, wobei 2012 tierärztlich Tätige angeschrieben und um Mithilfe gebeten wurden.

Die Teilnahme an der Befragung war freiwillig und anonym. Das Anschreiben enthielt Informationen zur Studie, zum Datenschutz und über den Fragebogen. Das Anschreiben sowie der Fragebogen, können im Anhang eingesehen werden. Der Bogen und ein frankierter Rückumschlag wurden beigelegt. Im Mai 2005 wurde dann zusätzlich ein Erinnerungsschreiben verschickt. Ende Mai war die Datenerhebung abgeschlossen. Fragebögen die nach dem 31.05.2006 eingingen wurden nicht mehr in die Auswertung miteinbezogen.

Maßnahmen zur Teilnehmermotivation

Aufgrund der Tatsache, dass die vorliegende Untersuchung mit Fragen nach der psychischen Befindlichkeit und dem Konsum von psychotropen Substanzen ein

Tabuthema behandelt, wurde zur Teilnahmemotivation der Tierärzte ein

(31)

5. Methodik und Projektverlauf 31

Zum einen wurde die vorliegende Untersuchung durch eine enge Kooperation mit der Redaktion der Zeitschrift „Das Deutsche Tierärzteblatt“ unterstützt. So erschien im März 2006 bereits ein Artikel, der auf das Thema vorbereitete und die vorliegende Untersuchung ankündigte. In der Aprilausgabe, also zeitgleich mit der Datenerhebung, erschien erneut ein Artikel und ein freundlicher Aufruf zur Mitarbeit an der Studie. Außerdem wurde unter der Mithilfe von Sponsoren ein Preisausschreiben organisiert. So wurden von verschiedenen Unternehmen mehrere wertvolle Reise- und Sachpreise gestiftet. Insgesamt konnten drei Reisegutscheine im Wert von je 693 € für eine Wohlfühlwoche im Hotel „Villa Kunterbunt“ und ein Reisegutschein für ein Wellness-Wochenende im „Maritim Berghotel Braunlage“ verlost werden. Des Weiteren stifteten Lehmanns Fachbuchhandlung und die Schlütersche Verlagsgesellschaft insgesamt 25 Buchgutscheine im Wert von 20 € bzw. 10 €. Außerdem wurden von der BGW 10 Schweizer Taschenmesser verlost. Zur Sicherung der Anonymität wurden die Daten, die zur Teilnahme an dem Preisausschreiben notwendig waren (Name und Adresse), getrennt anhand einer zusätzlich beigelegten frankierten Teilnahmekarte erhoben, die separat vom Fragebogen zurückgeschickt wurde.

5.2 Die Datenauswertung

Im folgenden Abschnitt wird die Vorgehensweise der Analyse ausführlich beschrieben. Nach vorangegangener Plausibilitätsprüfung der Daten kommen deskriptive sowie analytische Methoden zum Einsatz. Die Auswertung der Daten erfolgt mit Hilfe des statistischen Analyseprogramms SPSS für Windows, Version 11.5.1.

Plausibilitätsprüfung

Aufgrund der ausführlichen Plausibilitätskontrolle wurden Inkonsistenzen der Daten aufgedeckt und untersucht. So waren bei der Beantwortung des Fragebogens inkonsistente Angaben möglich, wenn die betreffende Person die Filterführung des Bogens missachtete. So kam es z.B. zu Widersprüchen zwischen der Angabe des Zeitpunkts des letzten Alkoholkonsums und der Angabe zum Genuss von alkoholischen Getränken in den letzten 30 Tagen. In solchen Fällen wurde davon ausgegangen, dass in den letzten 30 Tagen kein Alkohol konsumiert wurde, um eine Überschätzung der Prävalenz zu vermeiden. Außerdem kamen solche und ähnliche Widersprüche nur selten vor und haben daher kaum einen Einfluss auf die Qualität der Daten. Des Weiteren war nur eine geringe Anzahl an fehlenden Werten zu verzeichnen. Aufgrund dieser fehlenden Werte variiert die Anzahl der Personen bei der Auswertung der einzelnen Items. Die gültigen Fälle der Hauptzielvariablen sind daher in den Tabellen angegeben.

(32)

5. Methodik und Projektverlauf 32

Beschreibende Datenauswertung: Häufigkeiten und Prävalenzen

Die Analyse wird in zwei Schritten vorgenommen. Zunächst werden die Daten anhand univariater und deskriptiver Analysemethoden untersucht und beschrieben. Außerdem wird eine Non-Responderanalyse anhand der Daten der ZTD durchgeführt. Die Daten der ZTD ermöglichen eine grobe Abschätzung, ob sich die Teilnehmer der vorliegenden Untersuchung von den nicht teilnehmenden unterscheiden. Die ZTD enthält Angaben über die Grundgesamtheit der in der Bundesrepublik Deutschland gemeldeten Veterinärmediziner und über die Anzahl der Gemeldeten in den einzelnen Bundesländern. Diese Angaben liegen in aktueller Form vor (Stand 10.03.2006). Die Daten bezüglich der Altersstruktur sind nicht in aktualisierter Form erhältlich und werden daher aus der im Juni 2005 erschienenen Veröffentlichung der ZTD (Stand 31.12.2004) (vgl. Schöne und Jöhrens, 2005) entnommen. Allerdings werden die Daten der ZTD davon beeinflusst, ob Veterinärmediziner Änderungen ihres Status melden, was nicht immer zeitnah geschieht. Die beschreibende Datenauswertung wird anhand der verschiedenen Merkmalskomplexe durchgeführt und gliedert sich demnach in folgende Abschnitte:

• Beschreibung der Stichprobe und Non-Responderanalyse

• Berufliche Situation

• Psychosoziale Belastung im Beruf

• Demoralisierung

• Prävalenz des Konsums von Tabakwaren

• Prävalenz des Konsums von alkoholischen Getränken

Prävalenz des Medikamentengebrauchs

Bivariate Analyse

Der nächste Schritt der Auswertung ist die bivariate Analyse. In der vorliegenden Untersuchung sind verschiedene Zielvariablen von Interesse, die wie bereits beschrieben teilweise in Merkmalskomplexe zusammengefasst wurden. Wie aus den vorangegangen Überlegungen deutlich wurde sollen anhand von Hypothesen folgende Zusammenhänge geprüft werden:

I. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und der psychischen Befindlichkeit der Veterinärmediziner. (Hypothese 1-3)

II. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von psychotropen Substanzen. (Hypothese 4-6)

III. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der psychischen Befindlichkeit der Veterinärmediziner und dem Konsum von psychotropen Substanzen. (Hypothese 7-9)

(33)

5. Methodik und Projektverlauf 33

Die Vorgehensweise zur Prüfung der Zusammenhänge wird anhand des bereits vorgestellten theoretischen Modells (vgl. Kapitel 2.2, S. 9) vorgenommen. Es ergibt sich eine komplexe Analyse mit verschiedenen Abhängigkeiten der einzelnen Variablen, die in Abb. 2 näher dargestellt ist.

Abb. 2: Modell für die bivariate Auswertung

Wie aus dem Modell ersichtlich ist, werden die Dimensionen anhand von unterschiedlichen Variablen und Merkmalskomplexen operationalisiert. So wird die Dimension „Berufs- und Lebenssituation“ anhand vier verschiedener Variablen (Geschlecht, Alter, berufliche Stellung, Arbeitsstunden pro Woche) beschrieben, die Dimension „psychische Befindlichkeit“ aus zwei Variablen (psychosoziale Belastung, Demoralisierung) und die Dimension „Konsum psychotroper Substanzen“ aus drei Variablen bzw. Merkmalskomplexen (Konsum von Tabak, Konsum von alkoholischen Getränken, Gebrauch von Medikamenten). Wie im Modell gekennzeichnet, sollen die Zusammenhänge dieser unterschiedlichen Dimensionen geprüft werden. Hierbei werden die verschiedenen Variablen bzw. Komplexe zueinander in Beziehung gesetzt. Somit ergeben sich für jeden zu prüfenden Zusammenhang mehrere Hypothesen:

III. Zusammenhang II. Zusammenhang Geschlecht Alter Berufliche Stellung Demoralisierung Psychosoziale Belastung durch den Beruf Konsum von Tabak Gebrauch von Medikamenten Konsum von alkoholischen Getränken Arbeitsstunden pro Woche D im e n s io n V a ri a b le n / M e rk m a ls k o m p le x I. Zusammenhang Lebens- und Berufssituation Psychische Befindlichkeit Konsum psychotroper Substanzen

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