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Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von psychotropen Substanzen

III. Zusammenhang zwischen der psychischen Befindlichkeit der Veterinärmediziner und dem Konsum von psychotropen Substanzen

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse

7.2 Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von psychotropen Substanzen

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 57

Abb. 12: Grad der Psychosozialen Belastung nach dem Grad der Demoralisierung

25 20

15 10

5 0

60

50

40

30

20

10

0

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Hypothesen 1 bis 3 anhand der Ergebnisse bestätigen lassen. Damit kann ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und der psychischen Befindlichkeit angenommen werden.

7.2 Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 58

Jemalsraucher gehören, größer als der Anteil der Frauen. Dieser Zusammenhang ist signifikant und korreliert mit r=-0,22 schwach negativ (vgl. Abb. 13).

Abb. 13: Verteilung der Raucher und Nichtraucher nach Geschlecht in Prozent

43,2%

65,1%

56,8%

34,9%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Männer Frauen

Nichtraucher {1} Jemalsraucher {2}

Quelle: eigene Berechnung und Darstellung

{1} Jemalsraucher: Bisher >100 Stück Tabakwaren geraucht

{2} Nichtraucher: Bisher <100 Stück Tabakwaren geraucht

Des Weiteren wird deutlich, dass Männer häufiger während der letzten 30 Tage geraucht haben und daher häufiger zur Gruppe der aktuellen Raucher gehören. Dieser Zusammenhang ist signifikant und mit einem Wert r= -0,101 schwach negativ.

Männliche Veterinärmediziner geben außerdem an, pro Tag mehr zu rauchen als ihre weiblichen Kollegen. Männer konsumieren im Durchschnitt also eine höhere Anzahl an Tabakwaren (z.B. Zigaretten, Zigarren, Pfeifen oder Zigarillos) pro Tag als Frauen. Diese Beziehung zeigt sich mit einem negativen und schwachen Wert r=-0,104 als signifikant.

Zwischen dem Alter und dem Anteil an Rauchern kann ebenfalls ein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. So wird mit einer schwach negativen Korrelation (r=-0,168) bestätigt, dass ältere Veterinärmediziner häufiger zur Gruppe der Jemalsraucher gehören als ihre jüngeren Kollegen. Zwischen dem Alter und dem Anteil an aktuellen Rauchern oder der gerauchten Stückzahl pro Tag werden keine signifikanten Ergebnisse angezeigt.

Anhand einer schwach positiven Korrelationen (r=0,14) wird weiterhin nachgewiesen, dass zwischen der beruflichen Stellung und dem Anteil an Jemalsrauchern ein signifikanter Zusammenhang besteht. In der Gruppe der selbständigen Tierärzte sind also mehr Raucher anzutreffen als bei Veterinärmedizinern, die einem abhängigen Arbeitsverhältnis stehen. Hinsichtlich der beruflichen Stellung und der Aktuellen Raucher bzw. der Anzahl an gerauchten Tabakwaren pro Tag werden jedoch keine signifikanten Ergebnisse angezeigt.

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 59

Bei Betrachtung der Ergebnisse bezüglich der geleisteten Arbeitsstunden pro Woche lässt sich ein Zusammenhang erkennen. Denn je mehr Stunden pro Woche gearbeitet wird, umso so größer ist der Anteil der Jemalsraucher in dieser Gruppe. Diese Beziehung ist signifikant und korreliert mit r=-0,101 schwach negativ. Hinsichtlich der übrigen Variablen zum Konsum von Tabakwaren lassen sich keine signifikanten Ergebnisse feststellen.

Tab. 14: Korrelationen zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von Tabakwaren

Konsum von Tabakwaren

Jemals-raucher{2}

Aktuelle Raucher{3}

Stückzahl Tabakware

pro Tag

Korrelation{1} -0,220*** -0,101*** -0,104***

Sig. (2-seitig) 0,000 0,001 0,000

Geschlecht

N 1130 1131 1131

Korrelation{1} -0,168*** -0,048 -0,042

Sig. (2-seitig) 0,000 0,110 0,161

Alter

N 1134 1135 1135

Korrelation{1} 0,140*** 0,000 -0,004

Sig. (2-seitig) 0,000 0,997 0,881

Berufliche Stellung

N 1131 1132 1132

Korrelation{1} -0,101*** 0,051 0,064*

Sig. (2-seitig) 0,001 0,084 0,031

Berufs- und Lebenssituation

Arbeitsstunden pro Woche

N 1130 1131 1131

Quelle: eigene Berechnung

*** Die Korrelation ist auf dem 0,001 Niveau signifikant (zweiseitig).

{1} Korrelation nach Spearman

{2} Jemalsraucher: >100 Stück geraucht

{3}Aktuelle Raucher: während der letzten 30 Tage vor der Befragung geraucht

Hypothese 5:

Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von alkoholischen Getränken.

Wie in Tab. 15 deutlich zu erkennen ist, lassen sich zwischen der Dimension zur Lebens- und Berufssituation und den Variablen zum Konsum von alkoholischen Getränken mehrere signifikante Zusammenhänge feststellen. Damit wird die oben genannte Hypothese 5 bestätigt.

Es zeigt sich, dass das Geschlecht der Teilnehmer einen Einfluss auf den Genuss von Alkohol hat. Demzufolge nehmen Männer, umgerechnet in g Reinalkohol pro Tag, größere Mengen an alkoholischen Getränken zu sich als Frauen. Diese Korrelationen ist signifikant und mit r=-0,247 schwach negativ. Außerdem wird deutlich, dass ein

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 60

Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und der Anzahl an Tagen mit Rauschkonsum nachzuweisen ist. Männliche Veterinärmediziner berichten demnach während der letzten 30 Tage vor der Untersuchung häufiger bis zum Rausch getrunken zu haben als ihre weiblichen Kollegen. Dieser Zusammenhang ist ebenfalls signifikant und mit r=-0,234 schwach negativ. Aufgrund der Ergebnisse kann jedoch nicht nachgewiesen werden, dass Männer häufiger einen gefährlichen Alkoholkonsum praktizieren oder dass sie nach den Kriterien des Alkoholscreening-Tests CAGE häufiger hinsichtlich ihres Alkoholkonsums als auffällig gelten.

Des Weiteren lässt sich feststellen, dass zwischen dem Alter und dem Konsum von alkoholischen Getränken ein Zusammenhang besteht. So zeigt sich anhand einer signifikanten und mit r=0,172 schwach positiven Korrelation, dass ältere Veterinärmediziner eine größere Tagesmenge an Reinalkohol in g konsumieren als ihre jüngeren Kollegen. Zudem wird festgestellt, dass ältere Tierärzte häufiger einen gefährlichen Alkoholkonsum aufweisen als jüngere Tierärzte. Dieser Zusammenhang korreliert mit r=0,134 schwach positiv und ist signifikant. Hinsichtlich der Tage mit Rauschkonsum und des CAGE-Tests lassen sich jedoch keine signifikanten Ergebnisse feststellen.

Die berufliche Stellung zeigt sogar für alle vier Variablen zum Konsum von alkoholischen Getränken signifikante Korrelationen. Demzufolge konsumieren selbständige Veterinärmediziner eine größere Menge an Reinalkohol pro Tag als ihre Kollegen in einem abhängigen Arbeitsverhältnis. Dieser Zusammenhang ist signifikant und korreliert mit r=-0,119 schwach negativ. Weiterhin berichten beruflich Selbständige während der letzten 30 Tage vor der Untersuchung häufiger bis zum Rausch getrunken zu haben.

Diese Korrelation zeigt sich mit r=-0,112 schwach negativ und ist signifikant. Außerdem zeigt sich ein Zusammenhang zwischen der beruflichen Stellung und dem Alkoholscreening-Test CAGE. Demnach beantworten Selbständige häufiger zwei oder mehr Fragen des Tests mit „Ja“ und gelten damit bezüglich ihres Alkoholkonsums als auffällig. Diese Korrelation ist signifikant und mit r=-0,105 schwach negativ. Es lässt sich weiterhin feststellen, dass es bei Selbständigen häufiger zu einen gefährlichen Alkoholkonsum kommt als bei Tierärzten, die in einem abhängigen Arbeitsverhältnis beschäftigt sind. Dieser Zusammenhang ist signifikant und korreliert mit r=-0,142 schwach negativ.

Die geleisteten Arbeitsstunden pro Woche stehen ebenfalls im Zusammenhang mit dem Konsum von alkoholischen Getränken. Denn je mehr Stunden pro Woche gearbeitet wurden, umso häufiger wurde ein Rauschkonsum während der letzten 30 Tage vor der Untersuchung angegeben. Dieser Zusammenhang ist signifikant und korreliert mit einem Wert von r=0,119 schwach positiv. Zwischen den geleisteten Arbeitsstunden und der

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 61

Menge an Reinalkohol in g, dem Alkoholscreening-Test CAGE und dem gefährlichen Konsum von Alkohol wurden keine signifikanten Ergebnisse festgestellt.

Tab. 15: Korrelationen zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von alkoholischen Getränken.

Konsum von alkoholischen Getränken Menge an

Reinalkohol in g pro Tag

Tage mit Rausch-konsum

CAGE- Test

Gefährlicher Alkohol-konsum{2}

Korrelation{1} -0,247*** -0,234*** -0,051 -0,036

Sig. (2-seitig) 0,000 0,000 0,086 0,228

Geschlecht

N 1131 1118 1131 1131

Korrelation{1} 0,172*** 0,038 0,064* 0,134***

Sig. (2-seitig) 0,000 0,198 0,031 0,000

Alter

N 1135 1122 1135 1135

Korrelation{1} -0,119*** -0,112*** -0,105*** -0,142***

Sig. (2-seitig) 0,000 0,000 0,000 0,000

Berufliche Stellung

N 1132 1119 1132 1132

Korrelation{1} 0,071* 0,119*** 0,003 0,050

Sig. (2-seitig) 0,016 0,000 0,909 0,094

Berufs- und Lebenssituation

Arbeits-stunden pro Woche

N 1131 1118 1131 1131

Quelle: eigene Berechnung

*** Die Korrelation ist auf dem 0,001 Niveau signifikant (zweiseitig).

** Die Korrelation ist auf dem 0,01 Niveau signifikant (zweiseitig).

* Die Korrelation ist auf dem 0,05 Niveau signifikant (zweiseitig).

{1} Korrelation nach Spearman

{2} Männer: > 30 g Reinalkohol pro Tag; Frauen: > 20 g Reinalkohol pro Tag

Hypothese 6:

Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Gebrauch von psychotropen Medikamenten.

Anhand der in Tab. 16 dargestellten Ergebnisse lassen sich nur wenige signifikante Korrelationen zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Gebrauch von psychotropen Medikamenten feststellen. Daher wird die oben genannte Hypothese 6 nicht bestätigt.

Es werden lediglich für den Gebrauch von Medikamenten aus der Gruppe der Schmerzmittel signifikante Korrelationen angezeigt, die im Folgenden beschrieben werden sollen. Dementsprechend haben Frauen während der letzten 30 Tage vor der Untersuchung häufiger solche Arzneimittel eingenommen als Männer. Dieser Zusammenhang korreliert mit r=0,211 schwach positiv und ist höchst signifikant.

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 62

Des Weiteren lässt sich feststellen, dass zwischen dem Alter und dem Gebrauch von Schmerzmitteln eine Beziehung besteht. Demzufolge berichten jüngere Veterinärmediziner, dass sie häufiger Schmerzmittel einnehmen als ihre älteren Kollegen.

Dieser Zusammenhang korreliert mit r=-0,194 schwach positiv und ist signifikant.

Hinsichtlich der Einnahme von Beruhigungs- oder Schlafmitteln, von Appetitzüglern oder Anregungsmitteln, von Antidepressiva oder von Neuroleptika bestehen keine signifikanten Zusammenhänge.

Tab. 16: Korrelationen zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Gebrauch von psychotropen Medikamenten

Gebrauch von psychotropen Medikamenten

Beruhigungs- oder Schlafmittel

Appetitzügler oder

Anregungs-mittel

Schmerz- mittel

Anti- depressiva

Neuro- leptika Korrelation{1} -0,011 0,027 0,211*** 0,023 -0,002

Sig. (2-seitig) 0,705 0,372 0,000 0,439 0,935

Geschlecht

N 1113 1109 1111 1105 1103

Korrelation{1} 0,069* -0,031 -0,194*** 0,032 -0,007

Sig. (2-seitig) 0,021 0,299 0,000 0,290 0,825

Alter

N 1117 1113 1115 1109 1107

Korrelation{1} -0,007 0,000 0,064* 0,045 0,000

Sig. (2-seitig) 0,806 0,994 0,033 0,133 0,997

Berufliche Stellung

N 1114 1110 1112 1106 1104

Korrelation{1} -0,005 -0,030 0,004 -0,039 -0,034

Sig. (2-seitig) 0,873 0,322 0,896 0,198 0,254

Berufs- und Lebenssituation

Arbeits- stunden pro Woche

N 1113 1109 1111 1105 1103

Quelle: eigene Berechnung

* Die Korrelation ist auf dem 0,05 Niveau signifikant (zweiseitig).

*** Die Korrelation ist auf dem 0,001 Niveau signifikant (zweiseitig).

{1}Korrelation nach Spearman

Abschließend lässt sich feststellen, dass sich Hypothese 4 und Hypothese 5 bestätigen lassen. Demzufolge besteht zwischen der Lebens- und Berufssituation und dem Konsum von Tabak bzw. dem Genuss alkoholischer Getränke ein Zusammenhang. Allerdings konnte Hypothese 6 nicht bestätigt werden. Es wird deutlich, dass hinsichtlich des Gebrauchs von Medikamenten keine signifikanten Ergebnisse festgestellt werden konnten.

7. Ergebnisse der bivariaten Analyse 63

7.3 Zusammenhang zwischen der psychischen Befindlichkeit und dem