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Archiv "Steuerliche Außenprüfung in der Arztpraxis" (22.10.1982)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

Heft 42

vom 22. Oktober 1982

Die Reform der steuerli- chen Betriebsführung, die sogenannte , ,Au- ßenprüfung" geht auch den Arzt als Praxisinha- ber und vor allem dieje- nigen mit Privatklinik an. Der Verfasser nennt bestimmte Indizien, die der Arzt völlig oder zu- mindest in gewissem Umfang vermeiden soll- te, da sie erfahrungsge- mäß Anlaß zur Außen- prüfung geben können.

Steuerliche Außenprüfung in der Arztpraxis

Dem bundesdeutschen Ge- setzgeber im Rahmen sei- ner Gesetzgebungsarbeit unmittelbar eigensüchtige Motive nachzuweisen, dürfte in der Regel nur in den seltensten Fällen gelin- gen. Einer jener seltenen Fälle -zudem noch aus der jüngsten Reform-Vergan- genheit unserer Legislative - liegt jedoch relativ klar auf der Hand:

Es handelt sich um die Re- form der "Steuerlichen Be- triebsprüfung" im Rahmen der Reform der Abgaben- ordnung des Jahres 1977, die jetzt von der "Außen- prüfung" (Paragraph 193 ff der Abgabenordnung) spricht; unter diese Be- triebsprüfungen fallen auch ärztliche Praxen. Bei der Reform des Betriebs- prüfungsdienstes stand nämlich offensichtlich die egoistische Idee Pate, dort und in ihrem Vorfeld (bei der Veranlagung, Para- graph 164 der Abgabenord- nung von 1977) derartige Reformen vorzunehmen, daß in Zukunft noch mehr und effektiver die steuerli- chen Verhältnisse der Steuerpflichtigen überprüft werden könnten, um die ohnehin schon beträchtli- chen Mehrergebnisse der Betriebsprüfer noch weiter zu steigern. Wie ein Wirt- schaftsprüfer also durch ein Mehr an Prüfungen sei- ne Honorareinnahmen an- heben kann, so gedachte der Fiskus durch ein Mehr an Betriebsprüfungen bei seinen "Steuer-Mandan- ten" seine in monetärer Hinsicht stets unersättli- chen fiskalischen Bedürf- nisse durch die eben er-

wähnten Reformen zukünf- tig besser und umfassen- der noch befriedigen zu können. Mangels personel- ler und sachlicher Mittel - vielleicht auch wegen Män- gel der genannten Reform- maßnahmen - konnte die- ses Ziel jedoch nicht im ge- wünschten Maße realisiert werden. ln der Praxis der Betriebs- und Außenprü- fung ist es nach wie vor so, daß nicht alles geprüft wer- den kann, was geprüft wer- den sollte. Es müssen auch weiterhin Kriterien ange- wendet werden, um die fis- kalisch unlukrative Spreu vom lukrativen Weizen zu trennen.

Kriterien zur Auswahl von Arztpraxen

Für eine Außenprüfung be- vorzugt die bundesdeut- sche Finanzverwaltung vor allem Arztpraxen, die fol- gende steuerliche bezie- hungsweise bilanzielle Be- sonderheiten aufweisen:

..,.. Größere Teilwertab- schreibungen bei Grund- stücken und dem sonsti- gen Anlagevermögen (so- wie beim Warenbestand).

..,.. Zu geringe Entnahmen für private Zwecke. Die an- deren Einkünfte des Steu- erpflichtigen, eine aufwen- dige Lebensweise, die ge- sellschaftliche Stellung und ähnliches sind hierbei zu berücksichtigen.

..,.. Größere Sachentnah- men (zum Beispiel an Grundstücken, Wertpa- pieren).

..,.. Hohe Einlagen in das Betriebsvermögen ohne ein entsprechendes Privat- vermögen. Darlehen von Angehörigen .

..,.. Erhebliche Abweichun- gen im Roh- und Reinge- winn von den amtlichen Richtsätzen (äußerer Be- triebsvergleich).

..,.. Größere Abweichungen gegenüber den Roh- und Reingewinnen der Vorjahre (innerer Betriebsvergleich).

..,.. Auffallend hohe Aufwen- dungen für Löhne und Ma- terial während der Zeit der Errichtung eines Privathau- ses für den Arzt.

..,.. Ungeklärter Vermögens- zuwachs.

..,.. Trotz weiterer Investitio- nen und steigendem Perso- nalaufwand keine entspre- chende Erhöhung des Um- satzes.

..,.. Umsatzrückgang trotz Investitionen.

..,.. Größere Aufwendungen für Reparaturen (Erhal- tungsaufwand), hinter dem sich aktivierungspflichtiger Herstellungsaufwand ver- bergen kann.

..,.. Trotz einer Aufforderung durch die Finanzverwal- tung wurde nicht zum Ver- mögensvergleich überge- gangen, obwohl erhebliche Warenbestände und auch Debitoren bei dem Arzt zu vermuten sind.

..,.. Neben diesen Indizien allgemeiner Art, aufgrund derer die Finanzverwaltung - insbesondere also die Veranlagungsbezirke -der

Betriebsprüfungsstelle Arztpraxen zur Prüfung vorschlägt, ergeben sich, aus dem letzten Betriebs-

t\

prüfungsbericht für den

V

Ausgabe B DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 42 vom 22. Oktober 1982 77

(2)

TECHNIK IN DER MEDIZIN

Neue Spektralphotometer

So hoch war 1981 die Verzinsung

10,2(Y0

Soviel blieb nach Abrechnung des Preisanstiegs Pfandbriefe,

Kommunal-

obligationen 4,1%

4295

Sparbriefe

4 9%

einlagen

(gesetzl Kuncigungsfrist)

Leserdienst:

Hinweise •Anregungen WIRTSCHAFT

Veranlagungsbeamten noch wichtige Merkmale spezieller Art, da bestimm- te steuerliche Fragen in einzelnen Arztpraxen tur- nusgemäß wiederzukehren pflegen.

Die hier aufgezeigten Krite- rien der Finanzverwaltung zur Auswahl von Arztpra- xen für die Steuerliche Au- ßenprüfung gelten in erster Linie für die Einkommen- steuer, die „Königin" un- ter den bundesdeutschen Steuern und für deren

„Prinz" — um die königli- che Allegorie fortzusetzen

— auf kommunaler Ebene, die Gewerbeertragsteuer.

Für die Umsatzsteuer kön- nen andere Merkmale eine Rolle spielen. Eine Umsatz-

Überdurchschnittliche Verdienste im

Pharma-Außendienst?

Ein typischer Durch- schnittsverkäufer wird 1982 58 000 DM verdienen.

Davon werden 46 000 DM als Fixum gezahlt, der Rest sind Provisionen, Prämien, geldwerte Leistungen aus Verkaufswettbewerben.

Spitzenkräfte können auf ein Jahresgehalt von 75 000 bis 80 000 DM kom- men. Fünf Prozent aller Verkäufer überschreiten sogar die Einkommens-

„Schallmauer” von 100 000 DM. Überdurchschnittlich verdient wird auch im Au- ßendienst der Pharmaindu- strie (Pharmaberater, Kli- nikreferenten etc.). Die ex- akten Einkommenswerte für Führungs- und Fach- kräfte im Pharmaaußen- dienst werden gerade von der Kienbaum Vergütungs- beratung, Gummersbach, ermittelt. Erfragt werden Grundgehälter, Höhe und Ausgestaltung von Prä- mien und anderen varia- blen Vergütungskompo- nenten. Ebenfalls erfaßt werden auch betriebliche Sozialleistungen, Dienst-

steuer(Sonder-)prüfung wird beispielsweise in er- ster Linie bei Arztpraxen mit relativ hohen Vorsteu- erbeträgen angesetzt.

Trotz der eben genannten Einschränkung kann je- doch aus den aufgezählten Kriterien für den Steuer- pflichtigen in pragmati- scher Hinsicht der wichtige Rat abgeleitet werden, daß sich eine Außenprüfung möglicherweise dann ver- meiden läßt, wenn es ihm und seinem Berater ge- lingt, die genannten Indi- zien völlig oder in bestimm- tem Umfang zu vermeiden.

Diplom-Volkswirt Willi Strunz

wagen- und Spesenrege- lungen. Interessenten kön- nen noch Fragebogen di- rekt bei der Kienbaum Ver- gütungsberatung, Postfach 15 09, 5270 Gummersbach, Tel.: 0 22 61/6 50 48, anfor- dern. EB

Zinsen gegen Inflation

Die Spareinlagen sind 1981 erstmals geschrumpft, wäh- rend festverzinsliche Wertpa- piere gekauft wurden, denn Pfandbriefe und Kommunal- obligationen brachten eine Rendite von durchschnittlich 10,2 Prozent. Damit lagen sie immerhin so weit über der Teuerungsrate, daß auch nach Abrechnung des Preis- anstiegs (5,9 Prozent) noch ei- ne reale Verzinsung von über vierProzent übrigblieb WZ

Eine neue UVNIS-Spektral- photometer-Generation ar- beitet mit Mikroprozessor- Technologie und erreicht damit hohe Genauigkeit und großen Bedienungs- komfort bei kleinen Geräte- abmessungen.

Die Einstrahl-Spektralpho- tometer (200 nm bis 900 nm) und (325 nm bis 900 nm) arbeiten mit mikropro- zessorkontrollierter Optik.

Nach dem Einschalten wird der Monochromator, ein hochauflösender Gitter- Monochromator mit 1200 Linien/mm, auf seine Wel- lenlängengenauigkeit (± 1 nm) überprüft und gegebe- nenfalls automatisch nach- kalibriert. Dadurch wird si- chergestellt, daß sowohl bei langen als auch bei kur- zen Wellenlängen eine ein- wandfreie Reproduzierbar- keit (± 0,5 nm) erreicht wird.

Nach der Kalibrierung kön- nen durch Tastendruck 0 Extinktion oder 100%

Transmission eingestellt werden. Unter Berücksich- tigung der Lampenenergie sowie des Dunkelstromrau- schens ermittelt der Mikro- prozessor den optimalen Nullpunkt und bietet damit die Voraussetzung für eine weitgehende Kompensa- tion der ansteigenden bzw.

abfallenden Kennlinien der Deuterium- und Wolfram- Halogen-Lampe beim Ver- stellen des Wellenlängen- bereiches. Diese elektroni- sche Kontrolle der Optik und Detektion ergibt eine

Nullinien-Stabilität, die es ermöglicht, mit einem Mini- computer einen Wellenlän- gen-Scan durchzuführen.

Durch die übersichtliche Digitalanzeige und die in bedienungsfreundlicher Reihenfolge nebeneinan- der liegenden 8 Funktions- tasten ist eine einfache und fehlerfreie Bedienung ge- währleistet. Tasten für die Betriebsarten Extinktion, Transmission und Konzen- tration ermöglichen dem Anwender ein schnelles Wechseln von eingestellten Parametern. Auf dem über- sichtlichen LED-Display werden neben der Küvet- tennummer die Wellenlän- ge und der Meßwert digital angezeigt.

In dem großen Küvetten- raum können bis zu 6 Pro- ben nacheinander durch den sich drehenden Küvet- tenhalter automatisch in Meßposition gebracht wer- den. Neben Standard-Kü- vetten aus Quarzglas und optischem Glas wird als Zubehör ein automatischer Probengeber für kleine Vo- lumina mit Durchflußküvet- te und Zellhalter angebo- ten. Über die V-24-Schnitt- stelle oder den Analog- Ausgang (0 bis 1 V/1 E) kön- nen Drucker bzw. Schrei- ber zur Meßwertregistrie- rung angeschlossen wer- den. Ha/Werkfoto (LKB)

Spar-

Hersteller: LKB Instrument GmbH, Lochhamer Schlag 5, 8032 Gräfelfing

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