Die Information:
Bericht und Meinung BRIEFE AN DIE REDAKTION
RAUCHEN
Zu dem Leserbrief von Dr.
Faust in Heft 52/53, 1981, in dem ein Urteil des Verwal- tungsgerichtes Schleswig-Hol- stein zitiert wurde, wonach das Rauchen generell als Belä- stigung empfunden werden kann:
Schützenhilfe für Chefärzte
. . . um so mehr verwun- dert es, daß in vielen unse- rer Krankenhäuser, wie zum Beispiel im hiesigen, das Rauchen selbst in 3- Bett-Zimmern erlaubt ist.
Was für einen Gesunden als Belästigung anerkannt ist, muß für einen nichtrau- chenden Kranken in einem Raum, in dem er auch noch schlafen muß, eine Qual sein. . .. Wer soll Abhilfe schaffen? Die Verwaltun- gen überlassen dies den Chefärzten. Diese wieder-
NATURSCHUTZ
Zu dem Artikel von Dr. med.
Eberhard Mayer „Die Bedro- hung unserer Vogelwelt" in Heft 2/1982, Seite 61 ff.:
Gemeinsam handeln
. . . Es ist sehr zu begrüßen, daß der Erörterung des auch für den Menschen exi- stentiellen Problems der permanenten Zerstörung der Natur im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT Raum gege- ben wird. Es ist jedoch be- dauerlich, wenn der Autor zwar verbaliter Jäger und Angler „nicht a priori als Naturschutzverbraucher oder gar als Naturfeinde"
bezeichnet, sie später je- doch so hinstellt und sie in einem Atemzug — noch da- zu an erster Stelle — mit Motorbootfahrern und Ski- läufern nennt, welche An- sprüche an die Natur stel- len, ohne eine Gegenlei- stung zu erbringen. Auch ist die „maßlose Jagdlei- denschaft der südeuropäi-
um fürchten das Fernblei- ben verärgerter Raucher, zumal, wenn diese nur we- gen leichter Erkrankungen oder Verletzungen ins Krankenhaus müssen. „Es ist nicht Aufgabe des Kran- kenhauses, Leuten das Rauchen abzugewöhnen", wird argumentiert. „Nicht- raucher können Einspruch erheben", wird empfohlen.
Aber wer möchte gleich von Anfang an mit seinem Bettnachbarn Streit ha- ben? Gibt es keine ärztli- che Institution, die den Chefärzten besonders klei- ner Häuser, die sowieso Angst vor einer angedroh- ten Schließung zugunsten nicht voll belegter größerer Häuser in der Nachbarstadt haben, in dieser Hinsicht die Verantwortung abneh- men können?
Dr. med. Gerd Höfling Beethovenstraße 5 5603 Wülfrath
schen Vogeljäger" (ob mit oder ohne Jagdschein) wohl kaum die Triebfeder für den Singvogelfang, sondern vielmehr bietet der Vogelzug für die dortigen Menschen eine willkomme- ne Möglichkeit, ihr Ein- kommen zu verbessern.
Die Jäger haben als erste erkannt, daß Biotopschutz und -verbesserung den ein- zig wirksamen Artenschutz darstellen. Sie handeln auch danach unter Einsatz von viel Idealismus und er- heblichen finanziellen Mit- teln. Wenn Jäger Äsungs- flächen und Deckungsin- seln anlegen, profitiert nicht nur das Wild davon, und wenn sie einen Bag- gerweiher begrünen, damit sich Enten aufhalten kön- nen, kommt das Teichrohr- sänger und Feuersalaman- der ebenso zugute. Ge- meinsames Handeln aller an der Natur Interessierten ist das Gebot der Stunde.
Ergebnisse wissenschaftli- cher Untersuchungen soll- ten die Grundlage unserer Argumentation sein und
nicht irgendwelche Res- sentiments . . .
Dr. med. 0. Egeler Mannheimer Straße 16 6702 Bad Dürkheim
Arbeitsgemein- schaft bilden
Der, Artikel des Kollegen Mayer . . . und seine Auf- nahme ins DEUTSCHE ÄRZTEBLATT sind sehr verdienstvoll. Es geht nicht nur um Vögel oder die pri- vate Liebhaberei eines Arz- tes, sondern um das ent- scheidende Problem unse- rer Zeit, ob das menschli- che Verhalten Überleben ermöglicht oder vereitelt.
Ein Problem um Heilen und Sterben ist ein eminent me- dizinisches Problem, in diesem Fall insbesondere ein sozialhygienisches. Es ist daher nicht nur legitim, sondern notwendig, daß sich Ärzte, und zwar mit al- ler nur ermöglichbarer Kraft, dieses Problems an- nehmen. Es wird daher zweckmäßig sein, eine ent- sprechende Arbeitsge- meinschaft zu bilden, mag sie anthropoökologisch oder sonstwie genannt werden, die sich mit dieser entscheidenden Problema- tik theoretisch und aktiv befaßt. Jeder, der zur Mit- hilfe bereit ist, sollte sich an einer zu wählenden Adresse melden können, die im Rahmen des DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTES bestimmt werden kann.
Hans Kaegelmann Internist, Dorfstraße 10 5531 Üxheim-Flesten
SCHWIERIGKEITEN
Erfahrungen bei der Bewer- bung für eine Tätigkeit im pharmazeutischen Außen- dienst:
Aufschlußreich
Kürzlich wurde mir auf- grund einer mißlungenen
Hüftoperation Berufsunfä- higkeit, nicht aber Arbeits- unfähigkeit zugesprochen.
Bei geringgradiger Rente des berufsständischen Ver- sorgungswerkes besteht zur Zeit lediglich eine ge- ringfügige Gehbehinde- rung. Da ich früher relativ viel wissenschaftlich publi- ziert hatte, ca. 50 Veröffent- lichungen, ein Jahrzehnt freier Mitarbeiter einer pharmazeutischen Firma war und auch eine, wenn auch kurzzeitige, pharma- kologische Universitäts- ausbildung absolviert hat- te, bewarb ich mich z. T.
auf eigene Initiative, z. T.
aufgrund von Anzeigen, um eine Tätigkeit als Phar- ma-Berater-Referent im Außendienst bei ca. 50 Un- ternehmen der Arzneimit- telbranche. (Als einziger Wunsch bestand bei mir, im Bereich Ruhrgebiet — Niederrhein arbeiten zu können, auf Krankenver- sorgung und Altersversi- cherung verzichtete ich, ei- gener Pkw ist vorhanden.) Meine Gehaltswünsche entsprechen denjenigen ei- nes nichtakademischen
Außendienstmitarbeiters der Pharmaindustrie, mit 13. Gehalt. Die Ablehnun- gen waren durchaus höf- lich, dabei recht aufschluß- reich:
1.) Umzugsforderung 2.) Andere Bewerber wur- den bevorzugt. (Ich erinne- re mich noch sehr gut an die „Qualifikationen" von Pharmavertretern, die frü- her in eigener Praxis auf- tauchten — vom „abgebro- chenen" Medizinstudenten über den ehemaligen Fri- seur und die frühere Kos- metikerin bis zum Ing.
grad., selten ehemalige MTA's u. PTA's — mit denen kaum ein ärztliches Ge- spräch möglich war).
3.) Alter (60 Jahre) 4.) „Überqualifikation"
(2 Absagen)
Dr. med. Dr. med. dent.
Fritz Weichold Langenfeldstraße 43 4330 Mülheim a. d. Ruhr 13
Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 12 vom 26. März 1982 15