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Archiv "Einblicke in die Evolution des Diabetes mellitus Typ 2" (30.09.2005)

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auch die Verfügbarkeit diagnostischer Verfahren nach dem Stand der Wis- senschaft umfasst. Die sozioökonomi- schen Aspekte von Erkrankungen und die daraus zu ziehenden Konsequen- zen sind Angelegenheit der Politik.

Das Interesse des Arztes zielt auf die bestmögliche Versorgung des Patien- ten; hierzu gehört nach unserer Auf- fassung auch die Beendigung sinnloser Therapien im Fall einer infausten Pro- gnose.

Die von Herrn Prof. Firsching erho- benen Einwände stehen im Gegensatz zu den von anderen im Beitrag zitier- ten Autoren und von uns selbst ge- machten Beobachtungen in Bezug auf das Outcome bei Läsionen in Corpus callosum und Basalganglien. Die Größe der Kontusionsherde ist in der Tat in ihrer Bedeutung für den Lang- zeitverlauf umstritten. Dies alles steht jedoch nicht „im diametralen Gegen- satz“ zu dem pathophysiologischen Modell von Ommaya und Gennarelli;

Letzteres besagt nämlich, dass die

„Tiefe“ der Läsion im Gehirn mit dem Ausmaß der Gewalteinwirkung eben- so wie mit der Schwere des Verlaufs korreliert, sodass eine Läsion im Hirn- stamm, der eine „tiefe“ Struktur des Gehirns darstellt, mit einem ungünsti- gen Langzeitverlauf verbunden ist – was genau durch die MRT-Untersu- chungen von Firsching et al. bestätigt wird.

Das Ausmaß einer Schädelhirnver- letzung allein computertomographisch erfassen zu wollen, ist sicher nicht mehr zeitgemäß. Hier sind heute sowohl eine MR-tomographische als auch eine elektrophysiologische neben der klinisch-neurologischen Untersu- chung zu fordern.

Die Autoren aller Diskussionsbeiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des Internatio- nal Committee of Medical Journal Editors besteht.

Literatur

1. Garcia-Larrea L, Artru F, Bertrand O, Pernier J, Mauguiè- re F: The combined monitoring of brain stem auditory evoked potentials and intracranial pressure in coma. A study of 57 patients. J Neurol Neurosurg Psychiatry 1992; 55: 792–798.

Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Wedekind Klinik für Allgemeine Neurochirurgie Universität zu Köln

50924 Köln

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 39⏐⏐30. September 2005 AA2649

Die Entschlüsselung der Variabilität des menschlichen Genoms ermöglicht einen vertieften Einblick in die evolutionäre Dimension von Gesundheit und Krank- heit. Die Variabilität an einem Locus kann auf die evolutionäre Bedeutung eines Gens hinweisen. Ein Genomabschnitt mit einer Genvariante, die für ihren Trä- ger vorteilhaft ist, breitet sich im Genpool übermäßig schnell aus. Die Variabi- lität in diesem Genomabschnitt ist dann eher gering.

Die vorliegende Arbeit knüpft an die Thrifty-Genotype-Hypothese bei Dia- betes mellitus Typ 2 von James Neel an. Hiernach prädisponieren Genotypen, die in Jäger- und Sammlergesellschaften einen raschen Abbau von Energie- reserven bei Nahrungsmangel verhinderten, beim heutigen Lebensstil mit Be- wegungsmangel und Nahrungsüberangebot zu Adipositas und Typ-2-Diabetes.

Aufbauend auf dieser Hypothese analysierten die Autoren die genetische Varia- bilität am CALPAIN-10-Locus (CAPN10). Wie zuvor an großen Fall-Kontroll- Kollektiven gezeigt wurde, ist ein bestimmtes Allel einer CAPN10-Gen-Varian- te mit Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert.

Das mit Diabetes assoziierte Allel ist evolutionär älter; Menschenaffen tragen beispielsweise ausschließlich dieses Risikoallel. Das andere Allel des CAPN10- Polymorphismus ist in der Menschheitsgeschichte jünger und wirkt protektiv gegenüber Diabetes. Der genomische CAPN10-Abschnitt mit dem protektiven Allel wies nun eine im Vergleich zu seiner Häufigkeit beim Menschen vermin- derte Variabilität auf, er scheint sich evolutionär in kurzer Zeit stark ausgebrei- tet zu haben. Worin der evolutionäre Vorteil des protektiven Allels liegt, ist un- klar. Die Autoren erwägen, dass das Geburtsgewicht von Trägern mit dem pro- tektiven Allel vorteilhafter sein könnte. Der evolutionäre Vorteil dürfte jeden- falls nicht durch ein geringeres Erkrankungsrisiko für Diabetes mellitus Typ 2 vermittelt werden, da sich die Erkrankung erst im höheren Lebensalter manife-

stiert. shm

Vander Molen J, Frisse LM, Fullerton SM et al.: Population genetics of CAPN10 and GPR35: Implications for the evolution of type 2 diabetes variants. Am J Hum Genet 2005; 76: 548–560.

Dr. Anna Di Rienzo, 920 East 58th Street, CLSC 507F Chicago, IL 60637, USA, E-Mail: dirienzo@genetics.uchicago.edu

Einblicke in die Evolution des Diabetes mellitus Typ 2

Referiert

Der 13C-Harnstoff-Atemtest wird, nicht zuletzt aus Kostengründen, zunehmend durch den Stuhlantigen-Test abgelöst, obwohl der Atemtest ab dem dritten Le- bensjahr auch bei Kindern eingesetzt werden könnte.

Die Autoren führten eine Metaanalyse bezüglich der diagnostischen Wertig- keit von Helicobacter-pylori-Stuhlantigen-Tests durch, in die 89 Studien mit 10 858 unbehandelten Patienten eingingen. Die mittlere Sensitivität, Spezifität und der positive prädiktive und negative prädiktive Wert betrugen 91 Prozent, 92 Prozent, beziehungsweise 87 Prozent beziehungsweise 93 Prozent. Auch nach einer Eradikationstherapie, vier bis acht Wochen nach Behandlungsende durch- geführt, lagen diese Werte in einem vergleichbaren Bereich (86 Prozent, 92 Pro- zent, 76 Prozent beziehungsweise 93 Prozent).

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Stuhlantigen-Tests, insbeson- dere in der monoklonalen Variante, sich gut bei Kindern eignen und eine ko- steneffektive Methode zur Helicobacter-pylori-Diagnostik darstellen. w Gisbert J P, J M Pajares: Stool antigen tests for the diagnosis of Helicobacter pylori infection: A systemic review. Heli- cobacter 2004; 9: 347–368.

Dr. J. P. Gisbert, Playa de Mojácar 29, Urb. Bonanza, E-28669 Boadilla del Monte, Spanien, E-Mail: gisbert@meditex.es

Stuhlantigen-Tests zur H.-pylori-Diagnostik?

Referenzen

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