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Archiv "Histologie bei Refluxkrankheit der Speiseröhre" (06.06.1997)

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A-1571

M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 23, 6. Juni 1997 (55) durchgeführt werden kann, bestrah-

len wir ausschließlich interstitiell und applizieren 60 Gy in 30 bis 42 Tagen.

Der Tumordurchmesser sollte vier Zentimeter nicht überschreiten.

Kombinierte Behandlungen (mikro- chirurgische Teilresektion und stereo- taktische Jod-125-Implantation in die nicht resezierbaren Anteile) werden immer häufiger durchgeführt.

Klinische Befunde

Die mit den beschriebenen Be- strahlungsschemata erzielte mediane Überlebenszeit (Kaplan-Meier-Stati- stik) beträgt bei Erwachsenen mit pi- lozytischen Astrozytomen 110 Mona- te und bei Kindern 140 Monate. Bei Erwachsenen mit Gliomen Grad II (WHO) wurden mediane Überle- benszeiten von 81, bei Kindern von 120 Monaten erreicht (Abbildung 7).

Bei Gliomen Grad III (WHO) (maligne anaplastische Gliome) konn- ten mit der oben beschriebenen Kom- binationsbehandlung erstaunlich gute mediane Überlebenszeiten erreicht werden: Sie betragen bei Erwachse- nen 60 und bei Kindern und Jugendli- chen 110 Monate. Bei Glioblastomen wurden bislang nur unwesentliche Verbesserungen im Vergleich mit kon- ventionellen Behandlungsverfahren (operative Resektion und konventio- nelle Strahlentherapie) erzielt.

Es bestand keine operative oder perioperative Mortalität. Irreversible behandlungsinduzierte Nebenwir- kungen traten in 7,5 Prozent der Fälle auf. Bei weiteren sieben Prozent der Patienten beobachteten wir vorüber- gehene Nebenwirkungen, bedingt durch strahleninduzierte, reversible Ödeme. Ähnliche Ergebnisse wurden von Ostertag und Mitarbeitern in Freiburg (6) erzielt.

DIE ÜBERSICHT/FÜR SIE REFERIERT

Die Diagnose einer Refluxöso- phagitis wird aufgrund des endosko- pischen Aspektes mit erosiven oder ulzerösen Schleimhautdefekten ge- stellt. Die Frage, ob bei endosko- pisch unauffälligem Befund und typi- schen Refluxbeschwerden Gewebs- proben aus dem terminalen Ösopha- gus entnommen werden sollten, ist immer wieder kontrovers diskutiert worden.

Die Autoren führten bei 24 Pati- enten mit Refluxsymptomen und 27 gesunden Freiwilligen, die alle einen unauffälligen endoskopischen Be-

fund boten, eine Studie durch, bei der Zangenbiopsien zwei und fünf Zentimeter oberhalb des ösopha- gogastralen Übergangs entnommen wurden. Bei 13 Patienten fand sich ein pathologischer Reflux bei der 24- Stunden-pH-Metrie; bei elf sympto- matischen Patienten und bei sieben gesunden Probanden war die 24- Stunden-pH-Metrie unauffällig.

Als einziger pathologischer Be- fund fand sich bei der histologischen Aufarbeitung eine Verlängerung der Papillen bei 6 der 13 Refluxpatien- ten, jedoch in keinem Fall bei sym-

ptomatischen Kontrollen und nur bei einem gesunden Probanden.

Da die Sensitivität des histologi- schen Befundes „Länge der Ösopha- guspapillen“ nur bei 46 Prozent lag, empfehlen die Autoren, auf Routine- zangenbiopsien bei Patienten mit Refluxsymptomen und unauffälli- gem endoskopischen Befund zu ver-

zichten. w

Schindlbeck NE, Wiebecke B, Klauser AG, Voderholzer WA, Müller-Lissner SA: Diagnostic value of histology in non- erosive gastro-oesophageal reflux dis- ease. Gut 1996; 39: 151–154.

Medizinische Klinik und Pathologisches Institut Klinikum Innenstadt, Ziems- senstraße 1, 80336 München.

Histologie bei Refluxkrankheit der Speiseröhre

Schlußfolgerungen

Die Entwicklung stereotaktisch- strahlenchirurgischer Verfahren ver- besserte die Behandlungsmöglichkei- ten von tiefliegenden intrakraniellen Tumoren und arterio-venösen Mal- formationen wesentlich. Mit der Line- arbeschleuniger- oder Gamma-Knife- Strahlenchirurgie stehen qualitativ gleichwertige Techniken zur nicht invasiven Behandlung von Hirn- metastasen und nicht oder nur teilwei- se resezierbaren arterio-venösen Mal-

formationen, Meningeomen, Akusti- kusneurinomen, Hypophysenadeno- men und Kraniopharyngeomen zur Verfügung. In der Behandlung von Gliomen hat sich die interstitielle Kontaktbestrahlung mit stereotak- tisch implantierten Jod-125-Seeds ausgezeichnet bewährt.

Strahlenchirurgische Behandlun- gen sind nicht, beziehungsweise mini- mal invasiv, effektiv und mit einer niedrigen Nebenwirkungsrate bela- stet. Sie sind bei kleineren, umschrie- benen Tumoren primär anwendbar

und können bei größeren, raumfor- dernden Tumoren als adjuvante The- rapie nach operativer Teilresektion eingesetzt werden.

In Kürze werden Methoden zur Verfügung stehen, die eine weitere Optimierung der Dosisanpassung an kompliziert geformte Tumoren sowie fraktionierte stereotaktische Bestrah- lungen mit Linearbeschleunigern er- möglichen. Dies wird das therapeuti- sche Potential der Strahlenchirurgie erheblich erweitern. Die Durch- führung strahlenchirurgischer Be- handlungen ist kompliziert und setzt umfassende Spezialkenntnisse in ste- reotaktischer Neurochirurgie, Neuro- radiologie, Strahlentherapie und Me- dizinphysik voraus. Die beschriebe- nen Methoden sollten daher nur fachübergreifend von spezialisierten Teams an ausgewiesenen Zentren an- gewendet werden.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1997; 94: A-1566–1571 [Heft 23]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Volker Sturm Direktor der Klinik für

Neurochirurgie/Stereotaxie und funktionelle Neurochirurgie Universität zu Köln

Joseph-Stelzmann-Straße 9 50924 Köln

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