• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Lalique-Jugendstil-Schmuck auf Reisen: Millionen werden verpackt" (02.10.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Lalique-Jugendstil-Schmuck auf Reisen: Millionen werden verpackt" (02.10.1998)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

D

as Pariser Musée des Arts décoratifs, das im Marsan-Flügel des Lou- vre beheimatet ist, schickte kürzlich einige seiner größten Schätze auf Reisen nach Übersee. 50 Schmuckstücke und fragile Vasen aus der Hand des Jugendstilkünstlers René Lalique werden in den USA an drei Stationen halt- machen: in New York, in

Washington und schließlich in Dallas. Die Versicherungs- summe beträgt ein bis zwei Millionen Francs pro Objekt, das macht eine Gesamtsum- me von achtzig Millionen Francs, die es zu verpacken gilt.

Für die Reisevorbereitung sind zahlreiche, zeitaufwendi- ge Vorkehrungen nötig. Ex- perten der Versicherungsfir- ma begutachten die Objekte mit besonderem Augenmerk auf Material und Maße. Die- sen speziellen Bedürfnissen

entsprechend, fertigte der Schreiner eigens zwei Trans- portkisten an. Beim Schmuck diente das längste Stück, eine Kette, als Maß. Gemäß ihrer Länge wurde eine lange, ex- trem schmale Kiste gebaut.

Um Wasserschäden zu ver- meiden, werden die beiden Kisten zunächst mit Teerpa- pier ausgekleidet. Eine an- schließende Lage blauen

Schaumstoffes dient zur Wär- meisolation. Silvie Bourrat, die für die Verpackung der Museumsstücke verantwor- lich ist, erklärt, wie die Isola- tion überprüft wird: „Nach Fertigstellung und Ausklei- dung der Transportkiste ha- ben wir einen ersten Versuch gemacht, um die Qualität der Außenverpackung zu testen.

Ein sogenannter Thermo-

hydromètre, das heißt ein Apparat, der Klimaänderun- gen aufzeichnet, wurde ins In- nere der Kiste gestellt. Dann stellten wir sie in den Tuileri- enpark bei kaltem Winter- wetter. Dies entspricht in et- wa den Gegebenheiten im Bauch des Flugzeugs, in dem eine Temperatur von unge- fähr null Grad herrscht. Nach sechs Stunden zeigte der Ap-

parat nur leichte Tempera- turänderungen an.“

In den äußeren Kasten wird eine kleinere, zweite Ki- ste eingepaßt: die eigentliche Schatztruhe. Zwischen diesen beiden liegen in allen vier Ecken L-förmige Klötze, die Raum und somit genügend Sauerstoff zum Ausgleich der thermischen Änderungen schaffen. Die Inneneinteilung

des Schatzkästleins ist so auf- gebaut, daß jedes Komparti- ment getrennt von den ande- ren entnommen werden kann. Dazwischen liegen je- weils dicke Schaumstoffpol- ster.

Silvie Bourrat ist schon seit vielen Jahren mit der Ver- packung betraut und mittler- weile versiert im Umgang mit den Kunstwerken wie auch mit den Verpackern. Sie gibt genaueste Anweisungen, da- mit die wertvollen Objekte sachgemäß verpackt werden.

Die schweren Objekte, wie Schalen oder Vasen, werden zuunterst gelagert. Schmuck und Glas werden getrennt voneinander verpackt.

Für eine Karaffe schnei- det der Verpacker nacheinan- der die Lagen auf deren Um- fang zu. Es werden je nach Größe acht oder mehr Lagen Schaumstoff verwandt, pro Lage zugeschnitten und dann mit heißem Leim aus Harz aufeinandergeklebt. Zwi- schen den Arbeitsschritten wird das Objekt immer wie- der an einen sicheren Platz verbracht. Die Mitarbeiter der Verpackungsfirma legen die Schmuckstücke zunächst auf die dicke Schaumstoff- platte der obersten Lade.

Dann ziehen sie mit einem Stift die Außenformen der Objekte nach. Nun bringt Sil- vie Bourrat die Schmuck- stücke wieder in Sicherheit, und anschließend schneiden die Verpacker deren Außen- formen aus dem Schaumstoff heraus. Dann kleiden sie die tiefen Mulden bis in den kleinsten Winkel mit Tywek aus, einem weißen weichen Fließpapier. Es verhindert, daß die kostbaren Stücke ver- rutschen oder vom Schaum- stoff angegriffen werden.

A-2483 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 40, 2. Oktober 1998 (63)

V A R I A FEUILLETON

Lalique-Jugendstil-Schmuck auf Reisen

Millionen werden verpackt

Das Musée des Arts décoratifs, das im Louvre beheimatet ist, schickt seine Schätze nach Übersee.

Die kostbaren Armbänder, Ketten, Broschen und fragilen Glasvasen des Jugend- stilkünstlers René Lalique werden zur Verpackung vorbereitet.

(2)

D

ie jüngste Kostenstruk- turanalyse des Zentral- instituts für die kas- senärztliche Versorgung (ZI) für das Einkommensteuer- jahr 1996 und die amtliche Analyse aus dem Statisti- schen Bundesamt, Wiesba- den, für das Steuerjahr 1995 bestätigen den seit Jahren sich abzeichnenden Abwärts- trend bei der Umsatz- und Einkommensentwicklung der niedergelassenen Ver- tragsärzte: Die Einnahmen aus der vertragsärztlichen Tätigkeit (KV-Umsätze) je Vertragsarzt gingen in den Jahren 1996/94 zum Vergleich mit der Periode 1993/91 im Jahresdurchschnitt um 0,2 Prozent auf durchschnittlich 376 100 DM (brutto) jährlich zurück. Die Analyse stellt fest, daß das Einkommensni- veau aller niedergelassenen Ärzte auch real gesunken ist.

Der Trend weicht auch von der übrigen Entwicklung der Einkommen der abhängig Beschäftigten ab: Die Brutto- löhne und -gehälter der Be- schäftigten in der Gesamt- wirtschaft stiegen in der Ver- gleichsperiode 1996/94 noch um 3,2 Prozent.

Die Gesamteinnahmen (Bruttoeinnahmen aus kas- senärztlicher und sonstiger Tätigkeit, vor allem aus pri- vatärztlicher und beratender, gutachterlicher Tätigkeit) je niedergelassenem Arzt sind von durchschnittlich 468 300 DM (1993/91) auf 472 500 DM im Jahr (1996/94) gestiegen.

Dies entspricht einem Durch- schnittszuwachs von insge- samt 0,9 Prozent beziehungs- weise 0,3 Prozent jährlich.

Die Betriebsausgaben sind 1994 bis 1996 jährlich um 1,9 Prozent (insgesamt: + 5,9 Prozent) auf durchschnittlich 287 600 DM gewachsen. Dies ergibt sich aus der Steigerung der Personalausgaben um jährlich 2,7 Prozent (insge- samt: 8,4 Prozent) auf 128 892 DM und einer Zunahme der

„sonstigen Ausgaben“ um jährlich 1,3 Prozent (insge- samt: 3,9 Prozent) auf 158 708 DM. Der Anteil der Betriebs- ausgaben an den Gesamt- bruttoeinnahmen wuchs ge- genüber der Berichtsperiode 1991/93 von 58,0 um 2,9 Pro- zent auf 60,9 Prozent (1994/96)

Im Gegensatz zum Ab- wärtstrend aus den Brutto- einnahmen aus kassen-/ver- tragsärztlicher Tätigkeit wur- den im Bereich der „sonsti- gen Einnahmen“ (aus pri- vatärztlicher Tätigkeit, Gut- achten und anderem) noch moderate Einkommenszu- wächse erzielt: jährlich durch- schnittlich 2,4 Prozent. Pri- vatversicherte und Selbst- zahler steuern bei den „son- stigen Einnahmen“ jährlich 96 424 DM zum Gesamtum- satz bei.

Unterschiedlich verlief die Einkommensentwicklung zwischen Allgemein- und Spezialärzten: Insgesamt gin- gen die für Fachärzte Über- schüsse zwischen 1991 und 1996 um 3,3 Prozent pro Jahr zurück. Bei allen Fachärzten sank der Überschuß-Mittel- wert von 221 730 DM auf 200 615 DM (1996). Die Ge- samteinnahmen sanken bei den Fachärzten je Jahr um 0,5 Prozent auf 531 115 DM. Die- ser Rückgang resultiert aus einem jährlichen Minus bei den KV-Honoraren um 0,6 Prozent und einem Rückgang der „sonstigen Einnahmen“

um 0,1 Prozent.

Mit Ausnahme der Inter- nisten (+ 1,4 Prozent jährlich auf 206 600 DM) haben alle Fachärzte Einkommen verlo- ren. Besonders stark gesun- ken sind die Praxisüberschüs- se von Radiologen/Nuklear- medizinern (- 7,8 Prozent p. a.), von Orthopäden (- 7,1 Prozent), von Urologen (- 6,4 Prozent) und von Hautärzten (- 4,4 Prozent).

Den höchsten Praxisüber- schuß erzielten in der Periode 1996/94 die HNO-Ärzte mit durchschnittlich 250 790 DM

A-2484 (64) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 40, 2. Oktober 1998

V A R I A FEUILLETON/WIRTSCHAFT

Tywek wird hauptsächlich in der Medizin und Chemie ver- wandt. Erst wenn das gesam- te Innenleben der Kiste ge- nauestens eingeteilt und fein säuberlich ausgeschnitten ist, wird die Kiste auch mit Kunst gefüllt.

Die Kisten werden nicht mehr wie früher mit dem Aufdruck „Kunsttransport“

versehen, damit die Auf- merksamkeit eventueller Diebe nicht herausgefordert wird. Meistens begleitet Sil- vie Bourrat die Transporte bis zum Zoll, dem Gepäckraum des Flugzeugs und dann wie- der am Ankunftsort bis zur Aufstellung im Museum.

Über den weiteren Verlauf berichtet sie: „Nach Ankunft wird die Kiste ungefähr 24

Stunden ruhig und verschlos- sen in den Ausstellungssaal gestellt, um die Klima- schwankungen auszuglei- chen.“ Bei jeder Ausstel- lungsstation machen die Ver- antwortlichen der Museen Revision, um jede noch so kleine Veränderung festzu- halten.

Daß so viele exquisite Stücke auf einmal verpackt werden, kommt generell eher selten vor. Denn in Kennerkreisen gilt die Mei- nung: „Millionen reisen un- gern . . .“ Dr. Elke Pastré

Einkommenssituation/Kostenstruktur

Praxisüberschüsse gesunken

Die Einkommenssituation der Ärztinnen und Ärzte hat sich zwischen 1994 und 1996 gegenüber dem Zeitraum 1991 bis 1993 spürbar verschlechtert. „Schuld“ daran sind die anhaltende staatsdirigierte Kostendämpfung und die Ausgabenbudgetierung im ambulanten ärztlichen Sektor sowie die gestiege- nen Praxisbetriebskosten. Ergebnisse der jüngsten Kostenstrukturanalyse in der Arztpraxis 1996 (West und Ost), die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Köln, zusammen mit der Ge- sellschaft für betriebswirtschaftliche Beratung mbH (Gebera), Köln, durchgeführt hat.

Tabelle

Anteil der Betriebsausgaben in Prozent des Gesamtumsatzes

Fachgruppe Alte Neue

Länder Länder

Alle Ärzte insgesamt 60,9 60,7

Allgemeinärzte 57,9 55,7

Alle Fachärzte insgesamt 62,2 64,2 Radiologen/

Nuklearmediziner 78,9 89,6

Für jedes Schmuckstück wurde eine paßgenaue Mulde angefertigt – auch für die lange Kette, die als Maß zur Anfertigung der Kiste diente.

Fotos: Dr. Elke Pastré Quelle: Zentralinstitut (ZI), Köln

(3)

je Jahr, gefolgt von Radiolo- gen/Nuklearmedizinern (232 595 DM) und Orthopä- den (229 107 DM). Geringere Überschüsse erzielten dage- gen Allgemeinärzte (155 760 DM), Chirurgen (172 635 DM) und Kinderärzte (174 337 DM).

Abweichend von der Ein- kommensentwicklung der niedergelassenen Ärzte in den alten Bundesländern ver- lief die Entwicklung in den neuen Bundesländern: Ge- samteinnahmen (Bruttoum- sätze) je Arzt: + 7 Prozent auf durchschnittlich 367 900 DM.

Die Betriebsausgaben erhöh- ten sich um 5,6 Prozent auf 223 200 DM. Die Betriebs- ausgaben, gemessen an den Gesamteinnahmen, bertru- gen 60,7 Prozent (West: 60,9 Prozent). Der Gesamt- überschuß stieg von 1995 bis 1996 um 9,1 Prozent; er er-

reichte im Durchschnitt 144 700 DM je Arzt.

Vier Facharztgruppen ha- ben 1996 im Vergleich zu 1995 an Einkommen verloren: die Radiologen: 54,7 (!) Prozent auf jetzt rund 119 000 DM, die Urologen: 6,2 Prozent (jetzt 142 800 DM), HNO- Ärzte: 1,2 Prozent (jetzt:

144 600 DM), und die Hautärzte: 0,7 Prozent (jetzt:

rund 126 700 DM).

Den höchsten Praxisüber- schuß vor Steuern erzielten in den neuen Bundesländern die Neurologen (182 600 DM), gefolgt von den Chirurgen (164 900 DM) und den Inter- nisten (164 600 DM). Danach

folgten die Kinderärzte (116 200 DM), die Gynäkolo- gen (118 000 DM) und die Radiologen (119 000 DM).

Die Allgemeinärzte erzielten in den neuen Ländern 1996 einen Praxisüberschuß vor Steuernin Höhe von durch- schnittlich 139 700 DM.

Dr. Harald Clade

A-2485 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 40, 2. Oktober 1998 (65)

V A R I A WIRTSCHAFT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das Zentralinstitut für die kas- senärztliche Versorgung (ZI), Köln, hat in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Berufsverbänden für einen Großteil der Arztgruppen eine

Das Zentralinstitut für die kas- senärztliche Versorgung (ZI), Köln, hat in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Berufsverbänden für einen Großteil der Arztgruppen eine

So war er lange Jahre Mitglied des Kuratoriums des Zentralinstituts für die kas- senärztliche Versorgung (ZI), Köln, und Beiratsmitglied des Förderkreises „Bad Nauhei-

Die- ser Prozess der Umsetzung der Pro- jektidee in einen größeren Rahmen wird vom Zentralinstitut für die kas- senärztliche Versorgung (ZI), Köln, wissenschaftlich begleitet..

Mit Umsicht und großem Ar- beitseinsatz hat sich Schmitz- Formes für den Ausbau des Köl- ner Zentralinstituts für die kas- senärztliche Versorgung (ZI), der Gemeinschaftseinrichtung

D ie jüngste Kostenstruk- turanalyse des Zentral- instituts für die kas- senärztliche Versorgung (ZI) für das Einkommensteuer- jahr 1996 und die amtliche Analyse aus dem Statisti-

Die Patienten werden durch einen ent- sprechenden Hinweis auf der Schachtel und auf dem Beipackzettel unterrichtet, auch darüber, daß der Apo- theker die Packung zu

D ie Ärztekammer Nieder- sachsen und die Kas- senärztliche Vereinigung Nie- dersachsen haben für das Jahr 2002 erneut Arzt-Webseiten für vorbildliche Inhalte und