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Archiv "Rauchen und Trinken: Soziale Unterschiede" (11.02.1988)

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Rauchen

und Trinken:

Soziale

Unterschiede

Ein in den letzten Jahren zum Teil erheblich geändertes Risikover- halten und eine in allen Bevölke- rungsschichten veränderte Einstel- lung zum Konsum, zum Lebensstil und zum Gesundheitsverhalten hat Infratest Gesundheitsforschung, München, registriert. Vor dem 20.

Wissenschaftlichen Kongreß der Deutschen Zentrale für Volksge- sundheitspflege in Frankfurt berich- tete Jürgen Hoeltz, Geschäftsführer von Infratest, über die Einstellung der Bevölkerung zur Gesundheit/

Krankheit:

~ Heute ist das Gesundheits- bewußtsein bei Jugendlichen und Heranwachsenden ausgeprägter als bei der älteren Generation. Aller- dings ist subjektives Wohlbefinden und Selbstvertrauen bei den Jugend- lichen wenig ausgeprägt oder wird jedenfalls nicht in den Vordergrund gerückt. Gleichwohl steht bei den Jugendlichen und der mittleren Al- tersgeneration das Streben nach Fit- ness und das Freisein von Krankheit , ,als Voraussetzung zur Lebensfreu- de" im Vordergrund.

Positiv wurde in einer Zeit- vergleichsuntersuchung zwischen den Jahren 1980/81 und 1986/87 fest- gestellt, daß gesundheitskonformes Verhalten mit zunehmendem Alter und insgesamt bei allen Altersklas- sen steigt. Der regelmäßige Alko- holkonsum und das suchtartige Rau- chen hat vor allem bei Jugendlichen auffällig abgenommen. Der Rück- gang des Rauchverhaltens ist in den sozialen Schichten unterschiedlich.

Heute ist in höheren sozialen Schichten der Anteil der Raucher geringer als noch 1972 und 1976, als die oberen Schichten die höchsten Raucherkonzentrationen bei Ju- gendlichen aufwiesen. Der weitere Anstieg an qualifizierten Schulab- schlüssen lasse einen weiteren Nicht- raucherzuwachs erwarten, so die Prognose von Infratest-Hoeltz.

Die Intensität des Rauchens entwickelte sich dagegen umge- kehrt. Die starken Raucher (20 Zi- garetten und mehr täglich) erhöhten ihren Anteil stetig: So gab es 1985 zwar wesentlich weniger Raucher, diese konsumierten aber pro Person wesentlich mehr Zigaretten. Der Anteil starker Raucher hat in der Altersklasse 40 bis 64 Jahre bei den Erwachsenen bis in die achtziger Jahre kontinuierlich zugenommen.

Der Anteil intensiver Raucherinnen stieg in den letzten Jahren ebenfalls, erreichte aber bei weitem nicht jene Anteile, die bei männlichen Rau- chern vergleichbarer Altersgruppen festgestellt wurden.

Bei den Erwachsenen nimmt der regelmäßige Alkoholkonsum in

Rheuma:

Geringe Fortschritte

Nach Angaben des im Dezem- ber 1987 vom Bundeskabinett verab- schiedeten Rheumaberichts leiden etwa drei Millionen Bundesbür- ger an chronischen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.

Grund genug für das Bundesgesund- heitsministerium (BMJFFG), die Rheumabekämpfung als ''prioritäre Aufgabe'' der Gesundheitspolitik zu bezeichnen. Als wesentlicher Fort- schritt in den letzten Jahren wird die Einsicht bezeichnet, daß die Lebens- situation der von Rheuma Bedroh- ten oder bereits an Rheuma Er- krankten nur durch Kooperation und Koordination aller Beteiligten in der Prävention, Diagnostik, The- rapie und Rehabilitation entschei- dend verbessert werden kann.

Bisher gingen zur Grundlagen- forschung 30 Anträge beim Bundes- ministerium für Forschung und Technologie ein. Schwierigkeiten bei der Bewilligung der Förderlei- stungen entstanden durch das nicht ausreichende Forschungspotential der Rheumakliniken und den Man- gel der Universitätskliniken an Rheumapatienten. Mit Bundesför- derung wurden daher an der Univer- sität Erlangen-Nürnberg zwei klini- sche Forschungs- und Arbeitsgrup-

den letzten Jahren deutlich zu (im Gegensatz zu den Jugendlichen).

"Abstinente" sind in der Gruppe der erwachsenen Männer oberhalb 40 eine "Rarität" (Hoeltz).

~ Das ausgeprägtere gesund- heitsriskante Verhalten vor allem der älteren Generation und die im Zeitverlauf zunehmende Polarisie- rung des Konsumverhaltens der Er- wachsenen beim Alkohol sollten Anlaß geben hier präventivmedizi- nisch und gesundheitserzieherisch zu intervenieren. Denn es ist eine Er- fahrungstatsache, so Infratest, daß die Sitten und Laster der Erwachse- nengeneration auch prägend für die Einstellung und das Verhalten der jüngeren Generation sein werden.

Dr. Harald Clade

pen der Max-Planck-Gesellschaft eingerichtet, die Wege der Zusam- menarbeit zwischen Universitäten und Rheumakliniken entwickeln sol- len. Das Angebot zur Forschungs- förderung im Bereich der "Rheu- matherapie" wurde dagegen bisher kaum genutzt. Gründe hierfür sieht das BMJFFG unter anderem in der mangelnden Standardisierung und der schwierigen differentialdiagno- stischen Abgrenzung der verschiede- nen Krankheitsbilder. In diesem Be- reich soll ein von der Max-Planck- Gesellschaft geplantes und getrage- nes Verbundprojekt über Funktion und Bedeutung körpereigener Stoffe zur Therapie chronisch entzünd- licher Gelenkserkrankungen Abhil- fe schaffen. Außerdem wurden in ei- nigen Bundesländern Modellvorha- ben gefördert, deren Ziel es war, die Zusammenarbeit zwischen stationä- ren und poststationären Einrichtun- gen und Diensten zu verbessern, um einen lückenlosen Übergang zwi- schen Akutkrankenbetreuung und anschließender medizinischer Reha- bilitation zu gewährleisten. Ange- sichts einer zur Zeit nicht möglichen Prävention und Frühdiagnostik müs- sen diese insgesamt als zu gering er- scheinenden Fortschritte nach dem Bundesgesundheitsministerium zu- mindest als Teilerfolg im Kampf ge- gen die , , Volkskrankheit Rheuma'' gewertet werden. Günter Neu Dt. Ärztebl. 85, Heft 6, 11. Februar 1988 (31) A-283

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