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Archiv "über den Umgang mit chronischer Myelose" (13.01.1977)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

KONGRESS-NACHRICHTEN

Abwehrstimulation

Im Prinzip handelt es sich um Lymphozytenstimulation mit zum Teil therapeutischer Relevanz. So ist beispielsweise Levamisol ein Stimulans für die T-Lymphozy- ten, vor allem wenn ein funktio- neller Defekt dieses Systems vor- liegt (Professor Dr. K. 0. Vorlaen- der, Immunologische Laborato- rien, Keithstraße 9, Berlin 30). Bei rheumatoider Arthritis hebt Leva- misol die T-Zellen-Insuffizienz, die bei der Pathogenese dieses progressiven Leidens eine Rolle spielt, zumindest bei jedem zwei- ten Kranken auf. B-Lymphozyten werden nicht beeinflußt. — Ne- benwirkungen der Levamisolthe- rapie (Vorlaender): Agranulozy- tose, reversible Leukopenie, Lichtdermatose. Therapie nicht länger als drei Monate versu- chen!

(Wehrmedizinische Tagung der deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehr- pharmazie, Oktober 1976, Würzburg- Klingholz)

Arteriosklerose stets progredient

Wenn Arteriosklerose einmal in irgendeiner Form klinisch mani- fest geworden ist, muß mit ihrem permanenten Fortschreiten ge- rechnet werden, auch wenn sie nicht immer kontinuierlich ver- läuft. Auch Gefäßchirurgie, vor allem die Bypass-Methoden in der operativen Versorgung der Koronarinsuffizienz, oder körper- liches Training halten nach allen bisherigen Erfahrungen das Fort- schreiten des Grundleidens nicht auf (Dr. R. Buchwalsky, Schüch- termann-Klinik, Bad Rothenfel- de). — Die Auswirkungen der Ge- fäßsklerosen allerdings können bei einem richtigen Einsatz der konservativen, der rehabilitativen und der chirurgischen Maßnah- men oft um Jahre, gelegentlich auch um Jahrzehnte hinausge- schoben werden. Dies natürlich nur nach der Eliminierung der bestehenden Risikofaktoren.

Dann aber offenbar auch bei nicht allzu maligner Koronarskle- rose.

(6. Norddeutsche Therapiegespräche, No- vember 1976, Schneverdingen)

über den Umgang mit chronischer Myelose

Die chronische Myelose-Leuk- ämie verläuft im Erwachsenenal- ter häufig „semimaligne". Diesen Verlauf kann man durch allzu häufige und intensive Chemothe- rapie unter Umständen auch stö- ren. Grund: Normalerweise regu- liert ein biochemischer Faktor über einen Rückkopplungsme- chanismus die Differenzierung der Stammzellen im Knochen- mark. Bei ausreichender Leuko- zytenzahl bremst dieser Faktor die weitere Stammzellenaktivität.

Bei chronischer Myelose wirkt dieser biochemische Rückkopp- lungsmechanismus offenbar nur mangelhaft; er kommt erst bei zehn- bis zwanzigfach höheren Leukozytenzahlen zustande (Pro- fessor Dr. C. G. Schmidt, Tumor- klinik, Universitätsklinikum GSH Essen). Wenn dann zu oft und zu intensiv behandelt wird, kann un- ter Umständen die Stammzellen- aktivität mangels Rückkopp- lungsfaktor intensiviert werden. — In Köln senkt man die Leukozy- tenzahl bei chronischer Myelose deshalb auch nicht unter 20 000 Zellen/mm 3 (Dr. D. Gerecke, Me- dizinische Universitäts-Klinik Köln-Lindenthal). — Im übrigen kann man aus der Dauer der Re- missionen recht gut auf den vor- aussichtlichen Verlauf der Myelo- se zurückschließen. — Ausmerzen könnte man die Leukämiezellen bei Myelose — im Gegensatz zu allen anderen Leukosen — nur durch totale Eliminierung der ge- samten Hämatopoese; denn das charakteristische Philadelphia- Chromosom findet sich in den Stammzellen aller Blutzell-Linien (Gerecke).

(ii. Praktiker-Krebskongreß der GBK, No- vember 1976, Dortmund)

Viren im Badewasser

Im Trinkwasser ist es die Gefahr der sekundären Verunreinigung, im Wasser der Freibäder der ge- nerell geringere Reinheitsgrad, die Viruskontamination zur Folge haben können. Mangelhaft vor- behandelte und ungeklärte Ab- wässer führen nicht selten Ente- roviren (Polio-, Coxsackie- und Echoviren), Adenoviren, Reovi- ren und Hepatitis-A-Erreger den Wasserreservoiren und Flüssen zu (Oberstarzt Dr. E. Schäfer, In- stitut für Wehrmedizin und Hy- giene „Ernst-Rodenwaldt-Insti- tut, Koblenz). Dazu gehören auch die Erreger der akuten Gastroen- teritis der Erwachsenen. Zumin- dest die dodekaederförmigen Vi- ren überleben im Wasser ziem- lich lange! Im Moment fehlt es freilich noch an Nachweismetho- den für kleinste Virusmengen im Wasser. „Wasserbedingte Virus- seuchen" sind nicht grundsätz- lich von der Hand zu weisen. In den USA konnte schon manche Hepatitis-A-Epidemie mit Virus- ausbreitung im Wasser in Zusam- menhang gebracht werden.

(Wehrmedizinische Tagung der deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehr- pharmazie, Oktober 1976, Würzburg- Klingholz)

Myome

in der Schwangerschaft

Schwangerschaften im Uterus myomatosus verlaufen häufig sehr kompliziert. Häufige intensi- ve Ultraschallüberwachung läßt eine Reihe dieser Komplikatio- nen rechtzeitig erkennen: Einen- gung der Fruchthöhle, Implanta- tionsstelle der Plazenta usw.

Lage und Wachstum des Föten werden kontrolliert. Die regelmä- ßige Ultraschallüberwachung trägt maßgebend zur Sicherung der Prognose sowie zur Ent- scheidung über den Entbin- dungsmodus bei (Dr. H. D. Bött- cher, Universitäts-Frauenklinik

Münster). WP

(Kongreß der Deutschen Arbeitsgemein- schaft für Ultraschalldiagnostik, Septem- ber 1976, Heidelberg).

80 Heft 2 vom 13. Januar 1977

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