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Die Restauration von 1977 bis 1982 : vom Umgang mit einem historischen Erbe

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(1)Die Restauration von 1977 bis 1982 : vom Umgang mit einem historischen Erbe. Autor(en):. Ryser, Werner / Ferraino, Enrico. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Akzent. Band (Jahr): - (2002) Heft 3. PDF erstellt am:. 01.02.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-843287. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) AKZENTE Die iteMawrafz'0/2 eon 1977 his J982. Vom Umgang mit einem historischen Erbe Zwischen 1977 bis 1982 hat Enrico Ferraino vom Architekturbüro Vischer die umfangreichen Restaurierungsarbeiten am Rathaus geleitet. Das Ziel der Restaurierung war klar definiert. Es galt, das Erscheinungsbild des BauWerkes, wie es um die Jahrhundertwende beim grossen Umbau und der Erweiterung durch die Architekten Vischer 8> Fueter geprägt wurde, für eine weitere Zukunft zu erhalten.. Vorgängig der eigentlichen Restaurierungsarbeiten waren umfassende Voruntersuchungen notwendig, an denen sich namhafte Restauratoren und Experten der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt beteiligten. Die Bedeutung des Bauwerkes und seine künstlerischen Qualitäten machten es unerlässlich, die damals neuesten Ergebnisse der konservierungstechnischen Forschung heranzuziehen.. Die Architekten Vischer und Fueter ihrerseits waren gehalten, den ursprünglichen Bau aus dem 16. und 17. Jahrhundert so zu bewahren, dass trotz geplantem Turm und nördlichem Annexbau ein einheitliches Bild erhalten bliebe. Es entstand ein Bauwerk, das sich an den Formen der Frührenaissance orientierte und durch entsprechende Bemalung eine weitgehende Übereinstimmung mit dem Bestehenden anstrebte.. mal zu verschmelzen and inshesonde-. Kop/zerbrechen machten in der. re der äusseren Erscheinung des Ge-. Pat weniger die bautechnischen Sa-. häades eine nachhaltige Ausdrucks-. nierungsarbeifen als vielmehr die Restaurierung der mit Wandbildern geschmückten Eassaden und der Skulpturen. Diese Au/gabe setzt ein unendlich breites Wissen voraus, das ein Einzelner gar nicht haben kann. Nur mit einer interdisziplinären Expertenkommission aus Denkmalp/legern, Kunsthistorikern, Restauraforen, Wissenscha/tlern und weiteren Eachexperfen ist es möglich, eine solche Au/gabe optimal zu lösen.. /orm zu verleihen. Nun waren Vischer und Fueter in der Gestaltung ja nicht frei. Sie mussten den bestehenden Bau mit Stilelementen der Gotik und Renaissance weiterführen... /heute würde man wohl eher mit Eontrasfen arbeiten. Selbstverständlieh bliebe der Bau aus dem /6. und / 7. Jahrhundert bestehen. Die beiden A/eubauten zur Einken und Rechten aber würden wohl Zeugnis vom gegenwärtigen Zeitgeist ablegen. Es gibt in der Architektur hervorragende Beispiele, wo alt und neu harmonisch nebeneinander Platz haben. Damals, um J900, war es selbstverständlich, die Erweiterung im Sinne der ersten Baumeister vorzunehmen.. hatten nicht den Auftrag, etwas Neues zu schaffen. Sie mussten die veraltete Infrastruktur des Hauses - Heizung, Lüftungsanlage, elektrisehe Installationen usw. erweitern. Vor allem aber hatten Sie kunsthistorische Werte aus vielen Jahrhunderten zu restaurieren. Wie geht man an eine solche Aufgabe heran? Sie selber. -. Alterung, Bindemittelschwund, aggressive Schmutzablagerungen und Verwitterungsschäden hatten das Gefüge zum Teil sehr geschwächt. Es galt, schadhafte Steine und Mörtel auf Festigkeit und lösliche Salze zu untersuchen. Wo grössere Partien zerstört waren, setzte man neue Quader ein. Sonst behalf man sich mit Aufmörtelungen, die es erlaubten, am kranken Stein, ähnlich wie der Zahnarzt am faulen Zahn, nur das Notwendigste zu entfernen und zu «flicken». Untersuchungen mussten auch über den Aufbau der Malschichten durchgeführt werden. Bei der Schadenau/hahme am mittleren JTaapibaa, der aas dem J6.. Der Auftrag, den Ihre Vorgänger seit dem 16. Jahrhundert erhielten, Enrico Ferraino, war gewiss reizvoll. Was denkt sich ein Architekt, wenn er mit den Planungsarbeiten beginnt?. Er ist sich bewussi, dass durch den Au/trag, einen derart wichtigen and repräsentativen Pro/anbau /'ür Gerichfshar/ceif and Poiifih im Zentrum der Stadt zu erstehen, hohe Pra'artangen an sein technisches and künstlerisches Wissen gesteht werden. Sein Ehrgeiz and sein Können werden ihn he/Iäge/n, ahe wesenthchen sfädtebaulichen, technischen, künstlerischen and organisatorischen Aspekte, die ein solches Bauwerk er/ordert, opfiHans Bär - «Fr re/tatete d/e Bas/er Fabn and starb a/s He/d be/ Mar/gnan». Akzent 3/02. 7.

(3) s. K Z E N T E. Jahrhundert stammt und am Erizzez'teruzzgsbau aas dem 77. Jahrhundert, haben zzzt'r za/z/rezc/ze Stez'nmefz-Zezchen ge/undezz. Es hande/f sied dabei geiazssezzzzassezz z/m die zndz'zzz'dueZle «[ThterschrzjJ» der Sfezzz/zaaer an z'/zren. frej/en hatte, zzzar, au/zzzelche Fassung man bei der Pestaaratz'on zurückgehezz soll. Dabei konnte es auch zzorkozzz/zzen, dass offensichtliche Fehler in der originalen Version behoben zzzarden.. Wez'fcsZzzcA;ezz, dz'e azo/zZ aZs/lz'Zzez'ZszzacZz-. zzzezs/dr dz'e LoZzzzaZzrecZzzzazzg diente.. Fehler?. Konkret waren es rund 450 Zeichen mit über 100 voneinander abweichenden Typen. Es entsteht das Bild von vielen Arbeitern, die an den Bauten eingesetzt wurden. Teamwork im Mittelalter. Teamwork auch fünfhundert Jahre später. Wie gestaltete die Expertenkommission ihre Arbeit?. Man korrigierte beispz'elszzzeise das Mülhaaser Wappen z'm /nnenho/ bei. Wz'r gingen efappezzizzezse zzor Dz'e Kommz'ssz'ozz tra/sich regelmässig zzor Orr, am Zaa/end die PzuZzZematz'fc der. Pesfaa/'ierazzgsarizeiZerz za erörtern and am die Arbeiten izaaZzzaZz - aac/z aa/ dem Baageräsr - äZzerazacZzea za können. Man «pröbeife», diskafz'erre, erazog das Für and Wider Fs z/zar ein langsames FZeraniasren. Se/bsfzzersrändZiclz scZzz'ckre znan Materiatproben an ein spezielles Lahor Fär die. Aas/älzrazzgsenZsc/zeidangen massie ein Konsens ge/anden azerden.. Können Sie das an einem Beispiel illustrieren?. Die jetzige Farbgebung des Manarias Plancus, zzzie er beute im Do/des Patbaases sfebf, gebt aa/ die älteste nacbzzzeisbare Fassang in der Zeit zzon Dans Poc/c za Beginn des 17. /abrbanderts zurück. Das azar nur dank sorg/ältz'ger Sondierungen and mikroskopischer Analysen möglich. Manatz'as zzzar irgendez'nmal im 78. Jahrhundert zzon Kopf bis Fuss mit einem Silberoxydierten Anstrich bemalt, efzzzas später rotbraun. Der Entscheid, den. die TCommission immer. zzzz'eder. za. Farben zzerkehrf angebracht zzzaren. Wir haben z'n diesem Zasammenhang einen Deraldz'ker zugezogen.. dem. dz'e. Fehler wurden aber auch belassen. So etwa wegen der besseren Erkennbarkeit das unhistorische Kreuz beim Schwyzer Wappen. Die grösste Schwierigkeit war offensichtlich die Tatsache, dass die Kommission in detektivischer Arbeit herausfinden musste, was wann mit welchen Materialien gemacht wurde, um möglichst den originalen Zustand herauszufinden und um folgerichtige Materialien für die Restaurierung zu bestimmen. Irgendeinmal wird das Rathaus erneut renoviert werden müssen. Haben Sie bei den Arbeiten auch an Ihre Nachfolger gedacht? Gewiss: Einerseits haben uzz'r dz'e gesamte Restaurierung rezzerslbel zzor-. genommen, d.h. alle Materialien, die zzzlr zzerzzzendefen, Insbesondere alle Farbansfrlche, Firnisse usuz., können zzzz'eder entfernt azerden, ohne daranter liegende Schichten zu beschädz'gen. Andererseits zzzarden unsere Arbelten au/ über 260 Selten dokumenfz'erf. Wer immer z'n Zufcun/t am Pafhaus Pesfauratlonsarbez'ten zzornehmen muss, zzzlrd genau zzzlssen, zzzas zzzlr getan haben und zzzeshalb. /nferzzz'ezzz:. Werner Pyser. Enrico Ferraino, geboren 1931. in. Zürich, Schulen im Tessin und in Basel, von 1969 - 1984 Projektleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Firma Vischer Architekten SLA/BSA. 1984- 1996 Teilhaber der Firma Vischer AG, Architekten + Planer, Basel.. Verwendete Fiterafwr zu den foeiden flaZtiaus-zlrft'fceZn .RadzaMS. in Basel 1904,. Bawdeparfemenf i/on ßaselsfadf, 1904 Ferraz'no Fnrico, Die flathans-Bestaurierang. 1977-1982, ßas/er SfadffeMcti 1982, CLnsfopL Merlan Vertag, 1982 FwrsfenfcergerMarfcas, Basel cor ZOO/ahren, Pharos- Vertag, Hansrwdo t/Sctz wahe AG, Basel 1974. ttrets Georg / eon Warfhurgßeaf, Basel Gesctitctife einer städtischen Gesellscha/i, Christoph Merlan Vertag, 2000. -. Staafsfcanzlei des Bantons Basel-Sfadz, Das Baster Bathaws, FWedrich Bernhardt Vertag, Baset, t983 Few teherg Bene, Basler Gesetz letz Ze, Christoph Merlan Vertag, 1988. Geseilschajt Jur Schweizerische ßunsfgeschichfe, Bern. Funst/ïihrer durch die Schweiz, Band 8, Bnchter Verlag, Wahern 1982. Mittelbau, Hojffassade. ttbp/des/wpifers con Hans Boele, 1609 1 Bbermalung eon Wilhelm Batmer (1903.) mit Freitegungsproben an der Stirn. 2 Freigelegte Fignr und Hinfergrand mit Fehlsfellen. 3 Betoachen.. 8. Akzént 3/02.

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