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Archiv "BERGEN-BELSEN: Ergänzungen" (25.04.1991)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

efäßp ot .

G

Defluina -mite. Zusam- mensetzung:

1Filmtablette Defluina peri enthält: Buflomedil- HCI 300 mg; 1 Filmtablette Defluina peri mite enthält: Buflome- dil-HCI 150 mg. Anwendungsge- biete: Periphere arterielle Durch- blutungsstörungen im Stadium II nach Fontaine. Gegenanzeigen:

Unmittelbar nach der Geburt und bei schweren arteriellen Blutungen soll Defluina peri nicht angewendet werden. Während der Schwan- gerschaft, Stillzeit und bei Kindern soll Defluina peri bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen nicht angewendet werden. Sobald eine gefäßchirurgische Behand- lung erwogen werden muß, ist eine medikamentöse Therapie nicht mehr angezeigt. Nebenwirkun- gen: Vereinzelt können Kopf- schmerzen, Blutdruckabfall mit Schwindelgefühl, Verdauungsstö- rungen, Übelkeit, Juckreiz und flüch- tige Hauterscheinungen auftreten.

Eine Oberdosierung äußert sich vor- wiegend in einer Beschleunigung des Pulses und niedrigem Blutdruck.

fijß

Überdosierun- gen bis zur aku- ten Vergiftung kön- nen zu Tiefschlaf oder krampfartigen Anfällen führen. In letztge- nannten Fällen sollte neben einer Magenspülung ein Benzodiazepin i.v. gegeben werden. A. Natter- mann &Cie. GmbH, Nattermann- allee 1, 5000 Köln 30

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Anwen- dung von anderen gefäßerweitern- den Arzneimitteln (Vasodilatato- ren), Calciumantagonisten und blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Antihypertensiva) sowie gleichzei- tiger Genuß von Alkohol können die blutdrucksenkende Wirkung von Defluina peri verstärken.

Packungsgrößen und Preise:

Defluina peri: 20 Filmtabl. N1 27,50 DM, 50 Filmtabl. N2 57,05 DM, 100 Filmtabl. N3 98,95 DM, 500 Filmtabl. (Klinikpackung).

Defluina peri mite: 50 Filmtabl.

N2 36,80 DM, 100 Filmtabl. N3 57,50 DM, 500 Filmtabl. (Klinik- packung). Stand: 2/91

BERGEN-BELSEN

Zu dem Kurzbericht „Deutsche Ärzte im ,Nach-Konzentrationsla- ger Bergen-Belsen 1945-1951/52"`

von Dr. Friedrich J. Bassermann in Heft 10/1991:

Ergänzungen

Die Zustände in diesem KZ, die die Briten bei dessen Einnahme im April 1945 vor- gefunden haben, sind hinrei- chend bekannt. Tausende von Häftlingen waren bei der Be- freiung des Lagers bereits umgekommen, auch danach blieb die Todesrate noch wochenlang hoch infolge schwerster Unterernährung und der grassierenden Krank- heiten, besonders Tuberkulo- se, Fleckfieber und Durch- fallerkrankungen. Die Briten, die offenbar von dem vorge- fundenen maßlosen und letzt- lich unbeschreibbaren Elend der Häftlinge völlig über- rascht waren, gingen bei der Durchführung der Hilfsmaß- nahmen sehr aktiv und prag- matisch vor. Sie erwiesen sich dabei als glänzende Organisa- toren und Improvisatoren.

Der nahe beim KZ gelegene große Kasernenkomplex des Truppenübungsplatzes Ber- gen wurde zum Teil zum La- zarett umfunktioniert. Auf dem Transport vom KZ dort- hin wurden die Lager-Insas- sen durch eine Zwischenstati- on geschleust, wo sie gewa- schen und entlaust wurden.

Zu diesem Zweck wurden sie von Kopf bis Fuß geschoren.

Auch die völlig verlauste Kleidung blieb dort zurück.

So wurde Block für Block des KZ geräumt, das anschlie- ßend in Brand gesteckt wur- de. Das für diesen Einsatz notwendige geschulte Perso- nal suchten sich die Briten, wo immer sie es unter den ge- gebenen Umständen fanden:

vor allem unter den Alliier- ten, aber auch unter deut- schen Kriegsgefangenen die- ser Region.

Es wurden strukturell in- takte Sanitätseinheiten der deutschen Wehrmacht eben- so eingesetzt wie deutsche Ärzte und andere Sanitäts- personen, die damals, Anfang

Mai 1945, einzeln im Raum Lauenburg-Lüneburg in briti- sche Gefangenschaft geraten waren. Darunter waren auch wir beiden Medizinstudenten, obwohl wir damals nur zwei klinische Semester absolviert hatten.

In den von Deutschen ver- sorgten Bereichen behielten die Briten sozusagen die Fä- den in der Hand: zwar waren auf den Krankenstationen deutsche Ärzte und Schwe- stern tätig, es gab aber jeweils eine britische Stationsschwe- ster (selbstverständlich in Of- fiziersrang und Offiziersuni- form) sowie einen britischen Pfleger („orderly"). Ein bri- tischer Sanitätsoffizier be- treute als „Supervisor" meh- rere Stationen (zum Beispiel durch wöchentliche Kranken- visiten). Die Patienten unse- rer Stationen umfaßten fast alle Altersstufen (einschließ- lich Kinder im schulpflich- tigen Alter) und gehörten verschiedenen europäischen Völkern an. Vor allem waren es jüdische und nichtjüdische Polen. Wir erinnern uns aber auch an Franzosen, Hollän- der, Jugoslawen und nicht zu- letzt an mehrere Deutsche, darunter ein 12jähriges Bau- ernmädchen aus der Eifel, das ihren Angaben nach in den letzten Kriegsmonaten von der SS zusammen mit der ganzen Familie verhaftet wor- den und schließlich im KZ Belsen gelandet war!

Die erste Zeit dort war schlimm, zumal trotz aller Be- mühungen der Briten die ver- fügbaren Nahrungs- und Arz- neimittel quantitativ und qua- litativ sehr unzureichend wa- ren, wenn auch nur für relativ kurze Zeit. Überraschend war, daß die meisten ehe- maligen KZ-Häftlinge uns Deutschen sehr schnell viel Vertrauen entgegenbrachten.

Die zunächst große Aversion der Briten gegen die Deut- schen war nach den Eindrük- ken bei der Befreiung des La- gers verständlich. Trotzdem waren sie uns gegenüber im- mer sehr korrekt! Zwar wur- de das Verhältnis zwischen Deutschen und Briten nie freundlich, war aber später

Neue Bezeichnung

ab 1.4.1991

Defluinci peri Defluinä peri mite

c

i

eRHÖNE-POULENC RORER

A. NATTERMANN & CIE. GMBH

A-1434 (6) Dt. Ärztebl. 88, Heft 17, 25. April 1991

(2)

THERAPIE WOCHE KARLSRUHE

30. August bis 1. September 1991

Medizinische Fortbildung konzentriert an drei Tagen: Freitag, Samstag, Sonntag

Foren: Gastroenterologie, Pädiatrie, Kardiologie

Praxisorientierte Vorträge

Fachspezifische Kurse und Seminare mit Berechtigungsschein zur Ausübung (Beginn teilweise ab Montag, 26. August)

Programm für Mitarbeiterinnen und Helferinnen

Begleitende Fachausstellung mit umfangreichem Angebot aus Forschung, Medizintechnik und Elektronischer Datenverarbeitung in unmittelbarer Nähe vor den Vortragssälen.

Die wissenschaftlichen Veranstaltungen der Therapie- woche Karlsruhe sind von der Bezirksärztekammer Nordbaden als Ausbildungsveranstaltungen für Ärzte im Praktikum (AiP) nach §34c der Approbationsord- nung anerkannt.

Auskunft und Programmanforderung:

Wissenschaftliche Leitung:

Therapiewoche Karlsruhe Dr. P. Hoffmann

Kaiserallee 30 7500 Karlsruhe 21 Telefon 0721/84 30 21

Organisation Karlsruher Kongreß- und Ausstellungs-GmbH Festplatz

7500 Karlsruhe 1 Telefon 0721/37 20-128

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0

Schnelle und genaue Unter- suchung der Sehschärfe mit

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Berücksichtigung der natürlichen Sehbedingungen für Ferne, Nähe und mittlere Entfernung

1/' SCHWARZHAUPT MEDIZINTECHNIK

Sachsenring 37-47 • 5000 Köln 1 • Tel. (0221) 3 39 31 • Fax 3 39 35 27

doch durch gegenseitigen Re- spekt geprägt.

Bei unserer Verlegung in das Entlassungslager Mun- sterlager im September 1945 war das Lazarett zwar noch nicht ganz aufgelöst, hatte aber doch seine ursprüngliche Aufgabe weitgehend erfüllt.

Prof. Dr. med. W. Feu- erlein, Heinrich-Laube-Weg 10, W-8000 München 81, Dr. med. M. Stammberger, Franz-Klingler-Str. 9, W-8630 Coburg

AIDS

Zu einem AIDS-Symposium und der anschließenden Informati- on für Laien:

Spiel auf der Klaviatur der Gefühle

Im Anschluß an eine Fort- bildungsveranstaltung der Akademie der Ärztekammer Westfalen-Lippe zum Thema AIDS fand in Gelsenkirchen ein an Laien gerichteter Vor- trag von Herrn Prof. Segal, Berlin, zum gleichen Thema statt. Tatsächlich fanden sich auch einige Kollegen, die am Vormittag klinische Behand- lungskonzepte erfahren hat- ten, am Abend in Gelsenkir- chen wieder zusammen.

Segal hält weiterhin an seiner Hypothese einer verse- hentlichen Freisetzung eines durch gentechnologische Ex- perimente erzeugten AIDS- Virus fest. Erstaunlicherwei- se stellte sich wenig Kritik von Ärzten und Biologen zu den vorgestellten Theoremen ein. Weitaus lebhafter hinter- fragten Zuhörer, deren Be- redsamkeit auf eine K-Kader- Schulung schließen ließ, die mutmaßliche Intention einer wissenschaftlichen Weltver- schwörung, welche Segal die Disputation seiner Lehrsätze in der Fachpresse unmöglich macht. Offensichtlich war aber der breite Anklang Se- gals bei den fachfremden be- ziehungsweise nicht aka- demisch-politisch geschulten Laien. Sein Gedankengebäu- de — ein vom Visna-Virus des Schafes abstammendes gentechnisch modifiziertes A-1436 (8) Dt. Ärztebl. 88,

HTLV-Virus beweist durch die Eigenart seiner Infektiösi- tät die künstliche Genese — besticht den Zuhörer durch seine in sich geschlossene lo- gische Struktur. Die teils tele- ologischen Kausalketten, die für eine vormals (?) in den neuen Bundesländern gelehr- te dialektische Biologie ty- pisch sind, können leicht der Aufmerksamkeit des Kriti- kers entgehen.

Neu ist Segals an Multipli- katoren und HIV-Infizierte gerichteter Aufruf, auf eine Frühbehandlung durch ihre Hausärzte zu drängen. Dabei negiert er parallele Ansätze der Schulmedizin mit der Be- gründung merkantiler Erwä- gungen der „Verantwortli- chen". Tatsächlich fanden sich unter Segals Moderation im Anschluß an den öffentli- chen Vortrag niedergelassene Ärzte zu einem Arbeitskreis zusammen, um die Möglich- keiten einer adjuvanten Früh- therapie bei HIV-Infizierten zu erörtern. Bedenklich stimmt mich, welche Erwar- tungen bei den Betroffenen geweckt werden könnten, wenn sich rein regional eine solche Therapiemöglichkeit etablieren würde. Segals Ver- sprechen, erste Ergebnisse über die Wirksamkeit einer solchen Behandlung an 100 symptomfreien Patienten schon nach Jahresfrist vorle- gen zu können, muß bei je- dem Kenner klinischer Studi- en große Zweifel wecken. Bis- lang kaum beachtet von klini- schen und experimentellen Untersuchern, entwickelt ei- ne derartige, von politischen Verlagen unterstützte Parain- formation hoch angstbelade- ner Patienten eine Dynamik, die jedwede sinnvolle klini- sche Therapiekontrollen un- terlaufen kann.

Frühtherapie ist ein gefäl- liger Begriff, der rasch zum Drahtseil des Balanceak- tes menschlicher Hoffnungen werden kann. Die Entschei- dung hierüber gehört jedoch in die Hände klinisch kontrol- lierter Studien .. .

Martin Wedig, Klinik Eichholz, Walkenhausweg 8, W-4780 Lippstadt 4

Heft 17, 25. April 1991

Referenzen

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