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Archiv "Philatelistische Ärzte-Statistik" (23.05.1997)

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Die weltweite Erfassung aller philatelistisch belegba- ren Ärzte unter Berücksich- tigung aller Arten philateli- stischer Belege, wie sie seit mehr als drei Jahrzehnten seitens der nationalen und in- ternationalen „Medizin“ im Bund Deutscher Philateli- sten betrieben wird, ermög- licht eine weitestgehende Be- standsaufnahme unter chro- nologischen und numeri- schen Gesichtspunkten. Fragt man nach den ersten philate- listisch belegbaren Ärzten,

stößt man zunächst auf Im- hotep, Kanzler, Architekt,

Vorleser, Priester, Weiser, Schreiber, Astronom und magischer Arzt des ägypti- schen Königs Zoser (etwa 2980 v. Chr.), der nach sei- nem Tod von 2850 bis 525 v.

Chr. in Ägypten als Halbgott und seit dieser Zeit bis 550 n.

Chr. als großer Gott der Heil- kunst verehrt wurde. Er er- scheint auf einer ägyptischen Marke von 1928 zum Inter- nationalen Medizinkongreß in Kairo (Abbildung 1).

Als Begründer der wis- senschaftlichen Medizin gilt

Hippokrates von Kos (460 bis 370 v. Chr.), der die Medizin aus ihren magisch-religiösen und mystischen Vorstellun- gen befreite. Ihn zeigt eine Marke Griechenlands von 1947 (Abbildung 2). Die welt-

A-1442 (70) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 21, 23. Mai 1997

V A R I A MEDIZINGESCHICHTE

Philatelistische Ärzte-Statistik

Abb.1

Abb. 2

(2)

weit ältesten, einen Arzt er- wähnenden Briefmarken sind die Lokalpostmarken von New Orleans in den USA von 1861. Sie weisen den Namen von John Leonhard Riddel (1807 bis 1865) auf, der als Chemie-Professor am Medi- cal Department der Univer- sität Louisiana in New Orle- ans wirkte, über Gelbfieber und andere Infektionskrank- heiten forschte, ein binokulä- res Mikroskop konstruierte und auch Postmeister war (Abbildung 3).

1869 gab es in Amerika auch die erste Briefmarke, auf der Ärzte bildlich darge- stellt sind. Der 24-cent-Wert zeigt das Trumbull-Gemäl- de der Unterzeichnung der amerikanischen Unabhängig- keitserklärung in Minifor- mat. Unter Verwendung des existierenden Gemäldeschlüs- sels lassen sich die Unter- zeichner-Ärzte John Bartlett (1729 bis 1795), Benjamin Rush (1745 bis 1813) und Oli- ver Wokcott (1726 bis 1797) exakt identifizieren (Abbil- dung 4).

Als erste ärztliche Porträt- Briefmarken der Welt gelten die des Privat-Brief-Verkehrs der Stadt Bochum von 1888, die den deutschen Dichter- Arzt Karl Arnold Kortum (1745 bis 1824) zeigen (Abbil- dung 5).

Das Porträt des Neurolo- gen und Psychiaters Richard Freiherr von Krafft-Ebing (1840 bis 1902) ist weltweit das erste, das einen Sonder- stempel ziert, und zwar den anläßlich des Internationalen Kongresses für Sexualfor- schung 1926 in Berlin (Abbil- dung 6).

Berlin ist auch der Ausga- beort der ersten Ärzte-Ganz- sache (Postkarte mit Wertzei- cheneindruck). 1927 erschien diese mit dem Porträt des Po- lizeiarztes und Pioniers der deutschen Philatelie Paul Pirl (1873 bis 1947) zum vierten Bundestag und 33. Deutschen Philatelistentag (Abbildung 7).

Unter den auf allen Arten philatelistischer Belege anzu- treffenden Ärzten, die wegen medizinischer Verdienste zu

philatelistischen Ehren ge- langten, ist der deutsche Bak- teriologe Robert Koch (1843 bis 1910) mit 92 Markenaus- gaben, 26 Stempeln und 2 Ganzsachen aus 90 Ländern

„philatelistischer Weltmei- ster“ (Abbildung 8). Sun Yat- Sen (1866 bis 1925), chinesi- scher Volksheld und erster Präsident der Republik Chi- na, ist mit 261 verschiedenen, meist Mehrmarken-Ausga- ben mit Abstand Spitzenrei- ter unter den Ärzten, die we- gen nichtmedizinischer Ver- dienste (als Politiker, Schrift- steller, Sportler etc.) zu phil- atelistischem Ruhm gelang- ten (Abbildung 9).

Namensgeber

Als Namensgeber von Or- ten, Straßen, Krankenhäu- sern, Instituten, Krankheiten, Krankheitserregern, Instru- menten, Heilmitteln, Rea- genzien, Impfstoffen, Publi- kationen, Pflanzen und Tie- ren lassen sich 411 Ärzte aus- machen. Unter diesen nimmt der Schwede Karl von Linné (1707 bis 1778) belegzahlen- mäßig die führende Position ein, wobei die Zahl seiner in- direkten Würdigungen in die Hunderte geht und sich nur schwer ermitteln läßt, da es unzählige Pflanzen- und Tier- marken gibt, auf denen nach einem Pflanzen- oder Tierna- men ein L. als Initial von Linné folgt (Abbildungen 10 und 11).

Unter den 42 philateli- stisch belegbaren Ärztinnen ist die italienische Kinderärz- tin Maria Montessori (1870 bis 1952) die meistgeehrte, wenn auch auf „nur“ fünf Marken und einem Stempel aus sechs Ländern (Abbil- dung 12).

Es sind derzeit 1 810 direkt und indirekt belegbare Ärzte der Humanmedizin auf 6 380 philatelistischen Belegen be- kannt, wobei die Zahl der zu- vor erwähnten Linné-Belege unberücksichtigt bleibt.

Dr. med.

Rudolf Wallossek Herzogenfeld 9 51519 Odenthal

A-1443 Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 21, 23. Mai 1997 (71)

V A R I A MEDIZINGESCHICHTE

Bereits in der Antike ha- ben sich Philosophen wie So- krates mit dem Thema der

„Geisteskrankeit“ auseinan- dergesetzt und erkannt, daß es sich um eine Krankheit handelt. Gleichwohl sind die Ansätze der Heilverfahren für „Irre“ vergleichsweise jung. Eine Pionierrolle auf diesem Gebiet spielte im 19.

Jahrhundert die Rheinische Irren-Heil-Anstalt in Sieg- burg. Sie war die erste Klinik in der damaligen Rheinpro- vinz, die sich pychisch kran- ker Menschen annahm.

Das psychiatrische Doku- mentationszentrum in der Rheinischen Landesklinik in

Düren hat dieser Klinik eine Ausstellung gewidmet, die dort noch bis zum 25. Juni zu sehen ist.

Den weit über die Gren- zen hinausreichenden Ruf der Anstalt hatte ihr damali- gen Leiter, Maximilian Jacobi (1825 bis 1858), begründet.

Er etablierte Siegburg als ei- ne Anstalt, die allen psy- chisch kranken Menschen of- fenstand, die als heilbar gal- ten. Vorher wurden psychisch Kranke, die „Irren“, von der Gesellschaft ausgegrenzt und zusammen mit Verbrechern,

Vagabunden, Waisen und Bettlern weggesperrt.

Jacobis Methodik ist in der Ausstellung anschaulich dokumentiert. Neben der Wassertherapie stand vor al- lem die Beschäftigung mit den Patienten im Vorder- grund. Durch diese personal- intensive Therapie war die Zahl der Plätze begrenzt: Ge- rade 200 fanden Aufnahme in der Anstalt – viel zu wenig für den Versorgungsbedarf.

Neben Abbildungen und Texten sind auch zahlreiche Exponate aus der damali- gen Zeit zu sehen, wie etwa ein Zwangsstuhl oder eine Zwangsjacke.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und kann auf Anfrage ausge- liehen werden. Dieses Ange- bot angenommen hat bereits die Stadt Hilden, in deren Wilhelm-Farby Museum die Ausstellung im Anschluß an den Dürener Termin, vom 24.

Juli bis zum 14. September, zu sehen sein wird.

1 Weitere Informatio- nen: Archiv des Lanschafts- verband Rheinland, „Psych- iatrische Dokumentation“, Meckerstraße 15, 52353 Düren. Marc Seidel

Ausstellung in der Landesklinik in Düren

Die rheinische Psychiatrie

im 19. Jahrhundert

Die Rheinische Irren-Heil-Anstalt in Siegburg. Von 1825 bis zu ihrer Auflösug 1878 wurden hier psychisch Kranke behandelt, die als heilbar galten. Repro: Seidel

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