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Archiv "Amygdalin gegen Krebs unwirksam" (04.06.1982)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Metalldetektor zur Lokalisation der Koloskopspitze

Die starre Rekto-Sigmoidoskopie wird in der Praxis vielerorts von 60 Zentimeter langen Fiberendoskopen abgelöst, nachdem sich gezeigt hat, daß mit diesen bei annähernd glei- cher Untersuchungszeit die diagno- stische Ausbeute wesentlich höher liegt. Aus der Einführungslänge des Instruments kann jedoch nicht ge- schlossen werden, ob die linke Fle- xur erreicht wurde, da sich im Sigma häufig während der Instrumentation Schleifen bilden. Mit einem einfa- chen Metalldetektor läßt sich die Spitze des Instruments verläßlich or- ten, da ein Röntgengerät häufig nicht zur Verfügung steht. Wird die Instrumentenspitze im 10. ICR in der mittleren Axillarlinie geortet, hat sich keine Schleife im Sigma gebil- det; befindet sie sich hingegen ober- halb oder rechts des Nabels, ist es zu einer Schleifenbildung gekom- men. Dann sollte eine Begradigung vorgenommen werden.

Leicester, R. J.; Williams C. B.: Use of a metal detector for localisation during fibresig- moidoscopy or limited colonoscopy, Lancet 11 (1981) 232-233, St. Mark's Hospital, London EC1V 2PS

Bronchiale

Hyperreagibilität bei Sarcoidose

Bronchiale Hyperreagibilität findet sich bekanntermaßen beim Asthma bronchiale, zystischer Fibrose, chro- nischen obstruktiven Lungenerkran- kungen, nach Infekten des Respira- tionstraktes und nach Inhalation von Ozon. Bei der Sarcoidose findet sich häufig eine obstruktive Ventilations- störung, die meistens als Auswir- kung von granulomatösen oder fi- brotischen Veränderungen in und um Bronchien und Bronchiolen an- gesehen wird. Die Autoren konnten bei 50 Prozent ihrer Sarcoidose-Pa- tienten durch Methacholininhalation eine bronchiale Hyperreagibilität nachweisen, von der sie annehmen, daß sie bedingt sein könnte durch granulomatöse Veränderungen in

der Bronchialschleimhaut. Die bron- chiale Hyperreagibilität ist also auch bei Sarcoidose häufig und kann zu einer obstruktiven Ventilationsstö- rung und Symptomen von seiten des Respirationstraktes beitragen. Sie

Bechtel, J. J.; Starr, T.; Dantzker, D. R.; Bower, J. S.: Airway Hyperreaktivity in Patients with Sarcoidosis, AM REV RESPIR DIS 124 (1981), 759-761.

Alkaliprovokationstest bei symptomatischer Refluxgastritis

Die Refluxgastritis mit den Sympto- men abdominelle Schmerzen, Übel- keit und galliges Erbrechen ist eine geläufige Komplikation nach Ma- genoperationen, bei denen die Pylo- rusfunktion verloren geht. Die Dia- gnose einer alkalischen Refluxga- stritis ist schwierig zu stellen, eine Operation, die den duodeno-gastri- schen Reflux verhindert, bringt in der Regel Beschwerdefreiheit. Die Autoren haben bei Patienten mit den Symptomen einer Refluxgastritis über eine Nasensonde alternierend 20 ml 0,1 nHCI, Kochsalzlösung, 0,1 n NaOH und Magensaft des Pa- tienten instilliert. Jede Lösung wur- de zweimal verabreicht.

Als positiver Test wurde gewertet, wenn die üblichen Beschwerden des Patienten sich durch die Gabe von NaOH oder Magensaft provozieren ließen. 15 von 21 Patienten mit einer Refluxgastritis wiesen einen positi- ven Alkalitest auf, jedoch keiner von 17 Kontrollpatienten mit andersarti- gen Bauchschmerzen und keiner von 18 gesunden Probanden. 9 von 10 Patienten mit einem positiven Al- kalitest wurden durch eine Roux-en- Y-Operation beschwerdefrei, wäh- rend keiner von 5 Patienten mit ei- nem negativen Test und der klini- schen Verdachtsdiagnose einer Re- fluxgastritis von dieser Operation profitierte.

Warshaw, A. L.: Intragastric alkali infusion. A simple, accu rate provocative test for diagnosis of symptomatic reflux gastritis, Ann. Surg. 194 (1981) 297-302, Surgical Services of the Mas- sachusetts General Hospital and the Depart- ment of Surgery, Harvard Medical School Bo- ston, Mass. 02114

Amygdalin

gegen Krebs unwirksam

Ernest Krebs Jr. ließ 1952 in den USA das seit Christi Geburt bekannte Amygdalin unter dem Handelsna- men Laetrile eintragen, um es gegen Krebs einzusetzen. In den letzten 25 Jahren immer wieder gegen dieses Präparat auftretende Zweifel veran- laßten jetzt das National Cancer In- stitute und die Food and Drug Admi- nistration, bei der Behandlung von fortgeschrittenem Krebs einen Kli- nikversuch mit Amygdalin durchfüh- ren zu lassen.

178 Patienten mit Karzinomen wur- den mit Amygdalin, kombiniert mit einer „Stoffwechsel-Therapie", be- stehend aus Diät, Enzymen und Vit- aminen, behandelt. Der größte Teil dieser Patienten befand sich vor der Behandlung in guter Allgemeinver- fassung. Ein Drittel hatte zuvor noch keine Chemotherapie erhalten.

Die Studie ergab keine wesentlichen Erfolge hinsichtlich Heilung, Besse- rung oder Stabilisierung von Krebs, Besserung der mit dem Krebs ver- bundenen Symptome oder Verlän- gerung der Lebenserwartung. Die Zwischenfälle der Amygdalin-Thera- pie bei einigen Patienten wurden auf Symptome von Zyanidtoxizität zu- rückgeführt, oder darauf, daß die Zyanidwerte im Blut die Letalgrenze erreichten. Die Patienten, die sich der Amygdalintherapie unterzogen, wurden über die Gefahr einer Zya- nidvergiftung unterrichtet. Ihre Blut- werte wurden laufend überwacht.

Entgegen der bisherigen Auffas- sung, daß es sich bei Laetrile um ein nichttoxisches Präparat handelt, ka- men die Verfasser zu dem Schluß, daß die Ergebnisse der Studie die Toxizität des Arzneimittels bewiesen haben und daß dieses Medikament bei einer Krebsbehandlung vollkom- men wirkungslos ist. Lng

Moertel, Ch. G.; Fleming, T. R.; Rubin, J.;

Kvots, L. K.; Sarna, G.; Koch, R.; Currie, V. E.;

Young, Ch. W.; Jones, S. E.; Davignon, P.: A Clinical Trial of Amygdalin (Laetrile) in the Treatment of Human Cancer, The New Eng- land Journal of Medicine 306 (1982) 201-206, Dr. Moertel at the Mayo Comprehensive Cen- ter, Rochester, MN 55905, USA

28 Heft 22 vom 4. Juni 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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