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Archiv "Georg Wilhelm Orth ✝" (24.09.1981)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

August Wilhelm Forst 1890-1981

Dr. phil. Dr. med. Dr. med. vet. h. c.

August Wilhelm Forst, weiland or- dentlicher Professor für Pharmako- logie, Toxikologie und Chemothera- pie der Ludwig-Maximilians-Univer- sität in München und von 1946 bis 1961 Direktor des Instituts für Phar- makologie, ist am 4. August verstor- ben. Wenige Wochen nach der Voll- endung seines 91. Geburtstages ereilte ihn ein gnädiger Tod.

1890 in Mailand geboren, legte er in Frankfurt am Main am Wöhler-Real- gymnasium das Abitur ab. 1909 be- gann er sein Studium der Medizin und Naturwissenschaften, das ihn von Heidelberg nach Freiburg und München führte. 1914 promovierte er zum Dr. med. mit einer Arbeit über

„Congenitale Varizen". 1924 schloß Forst sein Studium der Chemie mit der Promotion ab; die Dissertation behandelte das Thema „Versuche zur Darstellung der Beta-Oxindol- propionsäure".

Im gleichen Jahr noch trat er als Assistent in das Pharmakologische Institut in München ein, das damals unter der Leitung von W. Straub stand. 1928 habilitierte sich Forst aufgrund einer Schrift über die Ent- giftung der Blausäure.

Nach dem Tod von Straub wurde Forst 1944 zunächst mit der kom- missarischen Leitung des Instituts betraut. 1946 erfolgte seine Beru- fung zum ordentlichen Professor, womit gleichzeitig die Übertragung der Geschäfte eines Direktors des Pharmakologischen Instituts ver- bunden war. 1961 wurde er emeri- tiert.

Es ist hier nicht der Ort, seine vielfäl- tigen wissenschaftlichen Publikatio- nen im einzelnen zu würdigen. In seinen Übersichtsartikeln wie in sei- nen Originalmitteilungen ist August Wilhelm Forst so charakterisiert, wie er sich selbst verstanden wissen wollte: als ständig verfügbarer Ge- sprächspartner und Helfer der klini- schen und praktisch tätigen Medi- ziner.

Dieses Selbstverständnis läßt sich auch anhand der langen Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten in den verschiedensten Gremien ableiten, die sich der Gesundheit unseres Vol- kes widmen, seien es der Obermedi- zinalausschuß in Bayern, der Bun- desgesundheitsrat oder die Arznei- mittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Hohe akademische Eh-

ren wurden August Wilhelm Forst in seinem erfüllten Leben zuteil; davon seien nur einige erwähnt. 1950 war er Vorsitzender der Deutschen Phar- makologischen Gesellschaft, der er seit 1965 als Ehrenmitglied angehör- te. 1951 wurde Forst Mitglied der

Bayerischen Akademie der Wissen- schaften, und 1955 bis 1963 vertrat er sein Fach in der International Uni- on of Physiological Sciences. Seine Anerkennung in der deutschen Ärz- teschaft läßt sich aus der langjähri- gen Mitgliedschaft im Präsidium des Deutschen Ärztetages ablesen.

Bis zuletzt hat August Wilhelm Forst nicht nur tätigen Anteil am Leben seines Instituts genommen, in dem er fast täglich arbeitend anzutreffen war; auch die Agenda der Medizini- schen Fakultät hat er aufmerksam verfolgt. Er hinterläßt trauernde Schüler, Mitarbeiter und Freunde, die sein Andenken bewahren wer- den. Wolfgang Forth, München

Georg Wilhelm Orth t

Am 20. August ist Dr. med. Georg Wilhelm Orth, Gießen, im Alter von 58 Jahren verstorben. Sein Tod kam plötzlich und auch für jene überra- schend, die seit Jahren mit Sorge die zunehmenden körperlichen Be- lastungen nach schwerer Kriegsver- letzung beobachten mußten. Er selbst hat diese Last mit nie versa- gender Willenskraft getragen.

Nach Abschluß des Studiums be- gann Georg Wilhelm Orth seinen wissenschaftlichen und beruflichen Werdegang mit Schwerpunkt auf dem Gebiet der Blutgruppenkunde, u. a. am Institut für Blutgruppenkun- de und Blutgruppenforschung bei Prof. Dahr, für gerichtliche Medizin bei Prof. Laves, in Einrichtungen des

Blutspendedienstes und an speziel- len klinischen Abteilungen.

Zahlreiche Aufgaben, die er in den letzten 20 Jahren wahrgenommen hat, waren die Folge seiner beson- deren Qualifikation und seines pu- blizistischen Engagements: Er war Sachverständiger für Blutgruppen- serologie bei Gericht, besaß die Er- laubnis zur Herstellung von Testse- ren und Serumkonserven, leitete den Fachnormenausschuß Medizin im Deutschen Normenausschuß, als Fachberater wurde er von gesetzge- benden Instanzen zugezogen, wirkte in Bundes- und Landesgremien der ärztlichen Selbstverwaltung; er ar- beitete mit an den Durchführungs- bestimmungen zur Qualitätskontrol- le im ärztlichen Laboratorium, unter- stützte durch Gestaltung und Aus- richtung von Kongressen und Semi- naren die ärztliche Fortbildung und arbeitete mit, die Ausbildung des ärztlichen Assistenzpersonals fort- zuentwickeln und das Berufsbild zu festigen.

Seit 1961 war Georg Wilhelm Orth bis zuletzt in eigener Praxis' in Gie- ßen tätig. Der Umfang seiner Tätig- keit war vom Gebiet der „Laborato- riumsmedizin" sowie „Mikrobiolo- gie und Infektionsepidemiologie"

bestimmt. Ganz selbstverständlich hat auch das Engagement in ärztli- chen Verbänden zu seinem Wir- kungskreis gezählt. Viele Jahre und bis zuletzt haben wir ihn als einen der Sache verschworenen Verfech- ter ärztlicher Anliegen in Wort und Schrift gehört und geachtet*). Be- sondere Aufmerksamkeit galt der Zeitschrift „Das Ärztliche Laborato- rium", deren Schriftleitung er inne- hatte.

Georg Wilhelm Orth hat Qualifika- tion, Erfahrung und ständigen höch- sten persönlichen Einsatz in sein be- rufliches und berufspolitisches Le- ben eingebracht. Wir stehen mit höchster Achtung und Respekt vor dem Ergebnis seiner Bemühungen.

Gertraud Bäcker

*) Ein kurz vor dem Tode von Dr. Georg Wil- helm Orth zum Druck freigegebener Auf- satz ist auf Seite 1833 ff. dieses Heftes wie- dergegeben. — Die Redaktion.

1848 Heft 39 vom 24. September 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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