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Archiv "Plasmaaustauschbehandlung bei Glomerulanephritis" (13.03.1980)

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Aktuelle Medizin Autopsie

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Die Öffentlichkeit und speziell die Verordner und Gesetzgeber müssen über Sinn und Zweck der Autopsie aufgeklärt werden. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, sehen wir uns doch einer Mentalität gegen- über, die den Anspruch des einzel- nen an die Gemeinschaft über- und den Dienst an der Gemeinschaft viel- fach unterbewertet.

Wir denken an den Heiligen Franz von Sales, der in seinem Testament bestimmte, man möge seinen Leich- nam den Ärzten übergeben, damit er auch noch nach seinem Tode der Menschheit diene.

Literatur

Burrows, S.: The postmortem examination - scientific necessity or folly? J. A. M. A. 233 (1975) 441- Carter. J. R.: A renascence role of anatomic pathology in modern medicine, Hu- man Path. 8 (1977) 237- Gravanis, M. B., and Rietz. C. W.: The problem-oriented postmor- tem examination and record, Amer. J. clin.

Path. 60 (1973) 522- Higginson, J.: The role of the pathologist in environmental medicine and public health, Amer. J. Path. 86 (1977) 660- Open Forum: A debate on the autopsy: lts quality control function in medicine, Human Path. 5 (1974) 605- Prutting, J.: Autopsies- benefits for clinicians. Amer. J. clin. Path. 69 Suppl., (1978) 223- Seeliger, H., und Gebhard, W.: Die Tuberkulose als Todesursache im klini- schen Obduktionsgut, Med. Weit 29 (1978) 384 - Selberg, W.: Die Pathologischen Institute in der Bundesrepublik Deutschland, Beitr. Path.

159 (1976) 110- Symposium: The Autopsy: A beginning, not an end, Amer. J. clin. Path. 69 Suppl. (1978)

Anschrift des Verfassers: Professor Dr. med.

Georg Dhom

Direktor des Instituts für Pathologie der Universität des Saarlandes 6650 Homburg/Saar

FÜR SIE GELESEN

Cholezystektomie und Kolonkarzinom

Der Dickdarmkrebs nimmt in den westlichen Ländern konstant · an Häufigkeit zu. Die Autoren sind am eigenen Krankengut der Frage nach- gegangen, inwieweit die Cholezyst- ektomie einen Risikofaktor für die Entstehung kalorektaler Karzinome darstellt.

Die Daten von 737 Patienten mit Dickdarmkrebs ohne Cholezystekto- mie wurden denen von 42 Patienten mit Dickdarmkrebs und Cholezyst- ektomie gegenübergestellt.

Für das Dickdarmkarzinom, assozi- iert mit Cholezystektomie, wurden folgende Besonderheiten herausge- arbeitet:

..,. die Krebsmanifestation lag um zehn Jahre früher

..,. die Tumorlokalisation verschob sich nach oral

..,. es zeigte sich ein Trend zum we- niger differenzierten Karzinom.

Als mögliche Ursachen wurden ge- nannt:

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Gemeinsame Ursache von Litho- genität und Karzinom.

Es gibt viele Literaturhinweise, die einen Zusammenhang zwischen fett- und eiweißreicher Ernährung und der Entstehung einer Choleli- thiasis einerseits sowie der Entste- hung kolarektaler Karzinome ande- rerseits vermuten lassen.

f) Die Gallenblase als Ort und In- duktor krebsverhütender Mecha- nismen.

Man hat festgestellt, daß nach Cho- lezystektomie die B-und T-Lympho- zyten sowie die allgemeine Antigen- abwehr reduziert sind. Konjugiertes - und damit ungiftiges - Methyl- azooxymethanol wird in der Schleimhaut der Gallenblase zum Teil resorbiert und über die Nieren ausgeschieden. Dickdarmbakterien

672 Heft 11 vom 13. März 1980

DEUTSCHES ARZTEBLATT

dekonjugieren diese Substanz zum kanzerogenen Methylazooxymetha- nol.

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Cholezystektomie als Störfaktor des Gallensäurekreislautes, mit Ver- mehrung kanzerogener Substanzen.

Die gefährliche sekundäre Gallen- säure (Desoxycholsäure) ist nach Cholezystektomie relativ vermehrt im Gallensäurekreislauf vorhanden. Die Verlangsamung der Passagezeit des Stuhls, mit Umwandlung der Gallensäuren in andere kanzeroge- ne Substanzen wie Methylcholan- thren, Dimethylhydrazin, Methyl- azooxymethanol, ist möglicherweise auch von Bedeutung. Aloe

Peters, H.; Keimes, A. M.: Die Cholecystekto- mie als prädisponierender Faktor iri der Gene- se des kotorektalen Karzinoms? Dtsch. med.

Wschr. 104 (1979) 1581

Plasmaaustausch- behandlung

bei Glomerulanephritis

Die meisten Formen der Glomerula- nephritis sind durch immunologi- sche Prozesse, entweder durch Ab- lagerung der zirkulierenden Immun- komplexe oder durch die gegen die Niere gerichteten Antikörper be- dingt.

Bei 17 Patienten wurde die Plas- maaustauschbehandlung (Piasma- pherese) parallel zur immunsup- pressiven Therapie durchgeführt: Goodpasture' Syndrom (4), Lupus erythematodes (4), mesangiokapillä- re Glomerulanephritis (2), Glomeru- lanephritis mit gleichzeitiger Leber- zirrhose (2), unspazifische mesan- gioproliterative Glomerulanephritis (3), Glomerulanephritis bei Schoen- lein-Henoch (1 ), Glomerulanephritis bei einer infektiösen Endokarditis (1 ).

Ergebnisse

Goodpasture' Syndrom: Die Lun- genblutung konnte beherrscht wer- den, die Nierentunktion besserte sich bei drei Patienten. [>

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FÜR SIE GELESEN

Lupus erythematodes: Die klinische Symptomatik besserte sich erheb- lich unter der Plasmapherese. Die Nierenfunktion konnte ebenfalls ge- bessert werden, es wurde jedoch keine signifikante Abnahme der Proteinurie beobachtet.

Mesangiokapilläre Glomerulone- phritis: Nur bei einem Patienten konnte eine Besserung der Nieren- funktion erzielt werden.

Glomerulonephritis mit gleichzeiti- ger Leberzirrhose: Bei einem Patien- ten konnte die Proteinurie deutlich vermindert werden, bei dem zweiten Patienten besserte sich die Nieren- funktion.

Unspezifische mesangioproliferative Glomerulonephritis: Es wurde keine signifikante Abnahme der Protein- urie beobachtet. Die renale Funktion besserte sich bei zwei Patienten, bei welchen die zirkulierenden Immun- komplexe nachgewiesen wurden.

Glomerulonephritis bei Schoenlein- Henoch: Es wurde eine günstige Be- einflussung der Hauteffloreszenzen, der intestinalen Blutungen, der ar- thritischen Beschwerden und der Nierenfunktion beobachtet.

Glomerulonephritis bei infektiöser Endokarditis: Unter Antibiotika, Prednisolon und Plasmapherese deutliche Besserung der Nieren- funktion.

Schlußfolgerung

Bei Patienten mit nachgewiesenen zirkulierenden Immunkomplexen oder Antikörpern ist der Einsatz der Plasmaaustauschbehandlung er- folgversprechend. Der Zeitpunkt der Diagnosestellung ist von großer Be- deutung. Kontrollierte Studien sind jedoch notwendig, um den spezifi- schen Einfluß der Plasmapherese auf die Krankheitsverläufe zu präzi- sieren. Vao

McKenzie, P. E.; Taylor, A. E.; Woodroffe, A. J.;

Seymour, A. E.; Chan, Y.-L.; Clarkson, A. R.:

Plasmapheresis in glomerulonephritis, Clin.

Nephrol. 12 (1979) 97-108; Renal Unit, Royal Adelaide Hospital, Adelaide, South Australia

Luft in der Appendix unspezifisch

Shaffer, H. A.; Harrison, R. B.: Gas in the ap- pendix. A sometimes significant, but non- specific diagnostic sign, Arch. Surg. 114 (1979) 587-589, Department of Radiology, University of Virginia, School of Med icine, Charlottesville, VA 22908

Harnsäuresteine durch Urikosurika?

Hyperurikämie und damit das Harn- säuresteinleiden nehmen in der Bundesrepublik als Wohlstands- krankheit zu. Zur medikamentösen Dauertherapie eignen sich prinzi- piell Urikosurika, welche eine ver- mehrte renale Ausscheidung von Harnsäure verursachen sowie Allo- purinol, das durch Eingriffe im Pu- rinstoffwechsel die Harnsäuresyn- these hemmt. Zur Auflösung von Uratgrieß und Uratsteinen in den Harnwegen eignet sich Uralyt®-U.

Urikosurika (Benzbromaronum) können neben der zuverlässigen Senkung des Serum-Harnsäurespie- gels durch eine signifikante Erhö- hung des Urin-Harnsäurespiegels zu

einer übersättigten Lösung und da- mit zur Auskristallisation von Harn- säure und erneuter Steinbildung so- wie Uratverstopfung führen. Auch bei normaler Nierenfunktion und fehlender Steinanamnese ist die Dauerverabreichung von Benzbro- maronum aus der Sicht des Urolo- gen nur unter regelmäßiger Harn- säurekontrolle, Alkalisierung des Harns (Uralyt®-U), Diuresesteige- rung und urologischer Überwa- chung des Patienten zu verantwor- ten. Hii Samberger, N.; Braun, J.; Luchs, B.; May, Harnsäuresteinbildung und Uratverstopfung der ableitenden Harnwege durch Urikosurika, Aktuelle Urologie 10 (1979) 21-27, Professor Dr. P. May, Urologische Klinik des Städtischen Krankenhauses, 86 Bamberg

nach Ileum-Conduit

Pitts und Muecke berichten über die Langzeiterfahrungen mit 242 (davon 115 Kinder) Ileum-Conduit. Die Pa- tienten wurden 8,5 (6,2) Jahre nach- untersucht. Zwei Jahre nach der Operation waren 37 (3) Patienten an malignen Grundleiden verstorben.

Bei 84 von 242 Patienten (35 Pro- zent) traten Spätkomplikationen auf, insbesondere Stomastenosen (n 26), Pyelonephritis (n = 26), Steine (n = 14), Harnleiter-Darmstenosen (n = 10) und verschiedene Stenosen des Dünndarmsegments (n = 10).

Insgesamt traten bei elf Prozent der Patienten renale Komplikationen auf, wobei primär vorgeschädigte beziehungsweise gesunde Nieren gleich oft betroffen waren. Als Ursa- che der Komplikationen diskutieren die Autoren außer operativen Details Veränderungen des lymphatischen Gewebes im Conduit, die Änderung des Urin-pH im Conduit sowie den Reflux infizierten Urins in die Nieren.

Zur Verbesserung der Prognose empfehlen sie neben engmaschigen Nachuntersuchungen ein aggressi- ves Vorgehen bei solchen Komplika- tionen, welche operativ behandelt werden können. Hii

Pitts, W. R.; Muecke, E. C.: A 20-year experi- ence with ileal conduits: the fate of the kid- neys, The New York Hospital, Cornell Universi- ty Medical Center, New York, USA

Der Nachweis von Luft im Processus vermiformis bei der Abdomenleer- aufnahme von Patienten mit unkla- ren abdominellen Beschwerden ist eines der radiologischen Zeichen, welches nach Literaturangaben pa- thognomonisch für eine akute Ap- pendizitis sein soll, vorausgesetzt, die Appendix ist an normaler Stelle im rechten unteren Quadranten lo- kalisiert. Normalerweise findet sich keine Luft im Wurmfortsatz, da dort ein höherer Druck herrscht als im Zökum und bei aufrechter Körper- haltung die Luft bis zur rechten Fle- xur hochsteigt. Die Autoren berich- ten über mehrere Patienten, bei de- nen wiederholt und zum Teil über

mehrere Stunden eine luftgefüllte

Spätkomplikationen

Appendix — mit dem Zökum kommu- nizierend — zur Darstellung kam, oh- ne daß sich Hinweise auf eine Ap- pendizitis boten. Der Nachweis von Luft im Processus vermiformis bei Patienten mit unklaren abdominel- len Beschwerden sollte deshalb nicht überbewertet werden.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 11 vom 13. März 1980 673

Referenzen

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