Sieben Ärzte im
Repräsentantenhaus
WASHINGTON. Bei der Neu- wahl des Repräsentantenhauses, die gleichzeitig mit der Präsidentenwahl stattfand, hat sich die Zahl der Ärzte unter den Abgeordneten von vier auf sieben erhöht (fünf Republikaner, zwei Demokraten). Alle vier bisheri- gen ärztlichen Abgeordneten wurden wiedergewählt. Besonders beachtet wurde die – ganz knappe – Wieder- wahl der republikanischen Abgeord- neten Nancy Johnson, einer Arzt- Ehefrau. Sie gehört dem „Haus“ jetzt in ihrer achten Wahlperiode an und war bisher unter anderem Vorsitzen- de des Ethik-Ausschusses. Ebenfalls wiedergewählt – für seine dritte Amtsperiode als Gouverneur des Staates Vermont – wurde der Arzt Howard Dean (Demokrat). gb
WHO: Kampagne gegen vermeidbare Erblindung
GENF. Die Weltgesundheitsorga- nisation (WHO) will eine Kampagne gegen vermeidbare Blindheit und Seh- schwächen starten. Nach Angaben der WHO erblinden jährlich rund sieben Millionen Menschen. Mehr als 70 Pro- zent könnten jedoch ihr Augenlicht durch eine Behandlung wiedererlan- gen. Wichtigste Ursachen für eine ver- meidbare Erblindung seien der graue und der grüne Star, die beide erfolg- reich behandelt werden könnten. Die WHO schätzt, daß weltweit rund 38 Millionen Menschen blind sind, 112 Millionen leiden unter schweren Seh- störungen. Neun von zehn Erblindeten lebten in Entwicklungsländern. afp
Chemiegifte sollen verboten werden
GENF. Der Einsatz von rund zwölf krebserregenden organischen Chemiegiften, wie DDT, PCB und Di- oxin, soll künftig in der Landwirtschaft und in der Industrie verboten werden.
Darauf einigten sich die Vertreter von 28 Staaten nach einer UN-Konferenz.
Das Abkommen soll im Juni geschlos- sen werden, teilte ein Vertreter der Re- gionalen Wirtschaftskommission Eu- ropa (ECE) der UNO mit. afp
„World Watch“:
Umweltzerstörung geht weiter
WASHINGTON. Fast fünf Jahre nach den Vereinbarungen des Um- weltgipfels von Rio im Juni 1992 geht die Zerstörung der Umwelt nahezu ungebremst weiter. Zu diesem Ergeb- nis kam das World Watch Institute in einem Bericht über den Zustand der Welt 1997. Seit dem Rio-Gipfel sei die Weltbevölkerung um 450 Millionen Menschen gewachsen, riesige Wald- flächen seien gerodet worden, und der jährliche Kohlendioxid-Ausstoß habe neue Rekordmarken erreicht.
Die Verfasser der Studie beab- sichtigen, eine „E8-Gruppe“ zu bilden.
Ihr sollten die Nationen angehören, die laut World Watch die „Schwerge- wichte für die Umwelt“ sind: China, Deutschland, Indien, die USA, Indo- nesien, Brasilien, Rußland und Japan.
Vertreter dieser Länder könnten sich jährlich treffen, um die Politik festzule- gen, mit der sie die Umweltschutzziele einhalten wollen. SG/afp
EU-Kommission will Tabakkonsum senken
BRÜSSEL. Die Europäische Kommission hat einen Bericht verab- schiedet, der weitere Initiativen ge- gen den Tabakkonsum vorsieht. Sie schlägt vor, ein Datensystem zur Überwachung des Tabakkonsums in der EU einzurichten und einen Ver- haltenskodex zum Recht der Kinder auf eine rauchfreie Umwelt zu ent- wickeln. Studien zum Thema Rau- chen und Jugendliche sollen gefördert werden, die Nikotinsucht soll als Ab- hängigkeit eingestuft werden. Zudem sollen der maximale Teergehalt ver- ringert sowie das Steuerniveau für Ta- bak angehoben werden. SG A-658 (38) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 11, 14. März 1997
T H E M E N D E R Z E I T BLICK INS AUSLAND