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Pferd sein in der Schweiz

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Academic year: 2022

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Pferd sein in der Schweiz

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope

Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse

Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Tiere

Agroscope Transfer | Nr. 218 / 2018

Eine grosse Umfrage

über die Equiden in der Schweiz

Um die aktuelle Situation der Schweizer Pferdebranche zu erfassen, wurde Ende 2017 eine Online-Umfrage durchgeführt mit 11‘000 in der Tierverkehrsdatenbank registrierten Equidenbesitzern. Rund 45 Fragen wurden zu verschiedenen Themengebieten der Haltung, Fütterung und Nutzung von Equiden gestellt. Die Lebensbedingungen von 12‘800 Equiden konnte so untersucht werden.

In dieser Publikation werden vorerst die Antworten der 3'719 Besitzer von 1-10 Equiden präsentiert.

Autoren Josie Siegel Anja Zollinger Iris Bachmann

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Pferd sein in der Schweiz

Agroscope Transfer | Nr. 218 / 2018

Zusammensetzung der Stichprobe der Umfrage „Pferd sein in der Schweiz”

Einen grossen Anteil nimmt dabei, in der hier vorgestellten Studie, die Rassekategorie Warmblutartige mit 37% ein, gefolgt von Ponys und Kleinpferden mit 30% und den Frei- berger Pferden mit 17%. Esel inkl. deren Hybriden sind mit 8% und Vollblutartige mit 6% weniger verbreitet (n=10‘559).

Wo werden Equiden in der Schweiz gehalten?

Der Anteil Equiden, die in traditionellen Haltungssystemen wie Ständen oder Innenboxen gehalten werden, nimmt ste- tig ab. Vermehrt nachgefragt werden moderne Aufsta- llungssysteme wie Auslaufboxen oder Gruppenhaltungsan- lagen (Abbildung 1).

Vergleich der Häufigkeit verschiedener Haltungssysteme im Laufe der letzten 20 Jahre

Abbildung 1: Datenvergleich der im Jahr 2017 durchgeführten Studie mit Bachmann & Stauffacher (2002) und Knubben et al. (2008)

Warmblutartige: z.B. Hannoveraner, Holsteiner, Tra- kehner, Selle Français, KWPN, Schweizer Warmblut, diverse Kreuzungen

Vollblutartige: z.B. Englisches Vollblut, Achal Tekki- ner, Vollblutaraber, Angloaraber, diverse Araberkreu- zungen

Freiberger: Freibergerpferde und Freibergerkreuzun- gen

Ponys & Kleinpferde: z.B. Connemara, Dartmoor, Deutsches Reitpony, Fellpony, Isländer, Welshponys, Shetland, Camargue-Pferd, Haflinger, Criollo, Norwe- ger, Tinker, diverse Kreuzungen

Esel und deren Hybriden: Maultiere, Maulesel

1 Anbindehaltung, Innenbox, Aussenbox, Gruppenbox

In der Umfrage von 2017 beträgt das Alter dieser Pferde im Median 13 Jahre. Im Vergleich dazu lag es bei einer ver- gleichbaren Erhebung aus dem Jahre 1997 im Median bei 8 Jahren (Bachmann & Stauffacher, 2002) und 2004 bei 11 Jahren (Knubben et al., 2008). Dies bestätigt, dass die Equidenpopulation immer älter wird.

78% der Equiden ohne permanenten Zugang zu einem Aussenbereich1 erhalten täglich Auslauf auf einer Wiese oder einem Paddock (n=1‘852). Bei 71% dieser Tiere erfolgt der Auslauf in einer Gruppe (mit mindestens einem Artge- nossen).

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Pferd sein in der Schweiz

Agroscope Transfer | Nr. 218 / 2018

Von allen genutzten Equiden werden 37% der Tiere nicht beschlagen (n=9‘140).

27% der genutzten Equiden werden immer oder gelegent- lich gebisslos geritten z.B. mit einem Halfter, Bosal oder Side-pull (n=9‘146).

Rund 15% der genutzten Equiden werden für Wettkämpfe eingesetzt, sei es in den klassischen oder in diversen ande- ren Disziplinen wie z.B. Gymkhana oder Patrouillenritten (n=9‘064).

Wie werden Equiden in der Schweiz heutzutage genutzt?

Die meisten Equiden in der Schweiz werden heute nicht nur in den klassischen Disziplinen (Springen, Dressur, CC, Fahren) sondern vermehrt in vielfältigen und facetten- reichen Disziplinen genutzt: beispielsweise für Ausritte (26%), Bodenarbeit (16%) und Spaziergänge an der Hand (15%, n=7‘417).

© Martin Rindlisbacher

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Pferd sein in der Schweiz

Agroscope Transfer | Nr. 218 / 2018

Impressum

Herausgeber: Agroscope

Schweizer Nationalgestüt SNG Les Longs-Prés, 1580 Avenches, Schweiz www.agroscope.ch

Auskünfte: Für weitere Informationen, konsultieren Sie www.harasnational.ch

Fotos: Schweizer Nationalgestüt SNG Layout

und Druck: media f SA - Glassonprint, 1630 Bulle Copyright: © Agroscope 2018

Nachdruck bei Quellenangabe und Zustellung eines Belegexemplars an die Herausgeberin gestattet.

ISSN: 2296-7222 (print), 2296-7230 (online) Fazit:

Die Ergebnisse der Umfrage und der Vergleich mit den Vorgängerstudien aus 1997 sowie 2004 bestätigen den starken Wandel in der Haltung und Nutzung von Pferden in der Schweiz im Verlaufe der letzten 20 Jahre. Diese aktuellen Daten tragen dazu bei, neue Herausforderungen zu identifizieren und die Themen bestimmen, die besonders im Hinblick auf Prävention, Forschung und Wissenstransfer hervorgehoben wer- den müssen.

Abbildung 2: Anteil verschiedener Einstreumaterialien

Wie werden Equiden in der Schweiz gefüttert?

Ein Drittel der erfassten Equiden erhalten ihr Raufutter immer oder teilweise nicht nur lose vorgelegt, sondern in einem Slow-Feeding-System. Solche Futterdispenser ver- langsamen die Futteraufnahme und führen damit zu kürze- ren Fresspausen bei gleicher aufgenommener Menge Futter.

23% der Equiden in Einzelhaltung und 30% derjenigen in Gruppenhaltung erfahren nie eine Fresspause von mehr als 5 Stunden (n=7‘669), wohingegen ein Anteil von 17% in Ein- zelhaltung und 12% in Gruppenhaltung Zeitdauern von 6 und mehr Stunden ohne Zugang zu Heu oder Gras aufwei- sen. Eine saubere Stroheinstreu kann Pferde während lan- ger Fresspausen natürlich ebenfalls beschäftigen.

Allerdings sind alternative Einstreuarten stark verbreitet.

Für 45% der Pferde besteht die Einstreu aus einer nicht fressbaren Variante wie z.B. Sägespäne (n=9‘952; Abbil- dung 2).

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