Zur Fortbildung Aktuelle Medizin.
Dopplerverfahren kombinierte Im- mersions-Scanner. Durch Verfah- ren der digitalen Bildverarbeitung werden möglicherweise nicht nur die bildlichen Darstellungen der Sonogramme verbessert werden können, sondern auch andere Sy- stem-Kombinationen an Bedeu- tung gewinnen.
Noch keine klinische Bedeutung haben dagegen Verfahren, die sich noch im Entwicklungs- oder Forschungsstadium befinden wie die nicht auf der Reflexion, son- dern auf der Transmission beru- hende Ultraschall-Computer-To- mographie, die Ultraschall-Holo- graphie und die Ultraschall-Kame- ra, die das Schallfeld nach dem Durchgang durch das Objekt zum Aufbau eines Bildes nutzen will.
Literatur
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(Hrsg.): Ultraschall in der medizinischen Dia- gnostik, Walter de Gruyter (1980)
Anschrift der Autoren:
Prof. Dr. rer. nat. Adolf Habermehl Prof. Dr. med.
Bernhard J. Hackelöer Medizinisches Zentrum für Radiologie und
Medizinisches Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der
Philipps-Universität Lahnstraße 4a 3550 Marburg/Lahn
Überlebensrate unter Hämodialyse und Nierentransplantation
In einer multizentrischen Studie aus dem Nordwesten der USA (Staat Washington) wurde die Überlebensrate von nierentrans- plantierten bzw. hämodialysierten Patienten verglichen.
Dabei konnte durch ein differen- ziertes Verfahren die bekannte Be- obachtung statistisch untermauert werden, daß niereninsuffiziente Patienten nach Transplantation ei- ner Verwandtenniere eine signifi- kant höhere Überlebensrate als nach Leichennieren-Transplanta- tion oder unter Hämodialyse auf- weisen.
Dagegen fand sich kein signifikan- ter Unterschied des Überlebens zwischen der Behandlung mit Hä- modialyse und nach Leichennie- ren-Transplantation.
Untersucht wurden 1038 Patien- ten, bei denen zwischen 1960 und 1979 mit der Behandlung des ter- minalen Nierenversagens durch Dialyse bzw. Transplantation be- gonnen worden war. Ein mathe- matisches Modell (Cox „Propor- tional-hazards model) wurde zum Vergleich zwischen den drei Be- handlungsgruppen (Hämodialyse oder Transplantation einer Le- bendspenderniere oder Leichen- niere) herangezogen, das gleich- zeitig den Einfluß einer unter- schiedlichen Verteilung unter den Behandlungsgruppen (z. B. Alter, Geschlecht) und andere Faktoren (Zusatzerkrankungen wie Diabe- tes mellitus, Hypertonie), die die Überlebensrate beeinflussen, be- rücksichtigt.
Von den 1038 Patienten erhielten primär 170 als Transplantat eine Verwandtenniere, 125 eine Lei- chenniere und 743 wurden hämo- dialysiert. Dabei zeigte sich allge- mein, daß Patienten mit Diabetes mellitus (n = 115) oder Hypertonie (n = 74) in allen drei Gruppen schlechter abschnitten als Patien-
ten mit primären Nierenerkran- kungen (n = 849). Darüber hinaus konnte gezeigt werden, daß eben- falls in allen drei Gruppen das Al- ter der Patienten und das Jahr zum Zeitpunkt des Therapiebe- ginns, die Jahre der Hämodialyse vor Transplantation und die Zahl zusätzlicher Erkrankungen einen negativen Einfluß auf die Überle- bensrate ausüben und daher beim Gruppenvergleich mit berücksich- tigt werden müssen.
Beispielsweise enthielt die Gruppe mit Lebendspender-Transplanta- tion die jüngsten und die Hämo- dialyse-Gruppe die ältesten Pa- tienten; weiter hatte die Dialyse- gruppe signifikant mehr Zusatzer- krankungen als die Transplantat- gruppe, so daß es ohne Berück- sichtigung dieser Faktoren zu Un- terschieden in diesen Gruppen kommt, die nicht durch das Be- handlungsverfahren bedingt sind.
Zusammengefaßt zeigt sich, daß unter Berücksichtigung des Alters der Patienten, der Ursache der Niereninsuffizienz, von Zusatzer- krankungen und des Jahres des Behandlungsbeginns kein signifi- kanter Unterschied der Patienten- Überlebensrate zwischen Hämo- dialyse und Leichennieren-Trans- plantation besteht, während bei Empfängern von Lebendspender- nieren eine signifikant höhere Überlebensrate zu erwarten ist.
Falls eine Lebendspender-Trans- plantation nicht möglich ist, sollte die Entscheidung zwischen Lei- chennieren-Transplantation und Dialyse aufgrund der individuellen Lebensverhältnisse des Patienten im Hirtblick auf Rehabilitation, Fa- milie und soziale Integration ge- troffen werden. Ob diese Meinung durch die Verwendung von Cyclo- sporin A in Zukunft zugunsten der Transplantation geändert werden muß, läßt sich gegenwärtig nicht abschätzen. krs
Vollmer, W. M.; Wahl. Patricia W.; Blagg, Chr.
R.: Survival with dialysis and transplantation in patients with end-stage renal disease, New England Journal of Medicine 308 (1983) 1553-1558, Dr. Blagg, Northwest Kidney Cen- ter. 700 Broadway. Seattle WA 98122/USA.
FÜR SIE GELESEN Sonographie
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A 68 Heft 41 vom 14. Oktober 1983 80. Jahrgang