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Archiv "NOBELPREISE: Richtige Entscheidung" (04.11.1983)

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Bericht und Meinung

BRIEFE AN DIE REDAKTION

NOBELPREISE

Zu dem Beitrag von Prof. Dr.

phil. Max Thürkauf, „Verwech- selte Nobelpreise" in Heft 38/1983:

Richtige Entscheidung

Der Beitrag Max Thürkaufs ist eine verspätete Abrech- nung mit den prominenten Teilnehmern an dem „be- rüchtigten" Ciba-Symposi- um 1962 in London („Man and His Future"), über das es genügend ideologiebe- frachtete Kritiken auch in Buchform gibt. „Gerech- terweise" hätte Thürkauf auch den deutschen No- belpreisträger Manfred Ei- gen zitieren müssen, der

nicht einsehen will, warum wir dem Evolutionsschritt vom Molekül zum Einzeller mit größerer Ehrfurcht be- gegnen sollen, als dem vom Atom zum Molekül.

Oder den Hamburger An- thropologen Walter Scheidt, für den auch Füh- len, Denken und Handeln des Menschen naturkund- lich erklärbar erscheinen.

Vielleicht auch die Geneti- ker der DDR, die soeben erst die Intelligenzleistung verschiedener Genotypen aufgeklärt haben und die bedauern, „daß eigentlich die Zeit noch nicht reif ge- nug ist, Eingriffe in das Erbgut von (menschlichen) Keimzellen bereits öffent- lich zu propagieren", weil bestimmte Leute „vom Konservativen bis zum Ul-

tralinken" versuchen, „sol- che Entwicklungen mit vordergründigen, letztlich nicht stichhaltigen Argu- menten von vornherein ta- buisieren" (Erhard Geiss- ler 1981).

Thürkauf verkennt, daß bisher jeder echte Fort- schritt in der Medizin na- turwissenschaftlicher For- schung zu verdanken ist.

Und daß auch das Krebs- problem von manipulie- renden Molekulargeneti- kern gelöst werden wird, nicht von philosophieren- den Metaphysikern. Ideo- logie ist Vorurteil, Natur- kunde ist Nachurteil.

Paradoxerweise bekämp- fen ausgerechnet jene Menschen die genetische

Manipulation am kompro- mißlosesten, nach deren Ideologie (Glaube an die schöpferische Allmacht Gottes, Glaube an die All- macht modelnder Milieu- faktoren) experimentelle Eingriffe in das Erbmate- rial des Menschen eigent- lich unwirksam sein müß- ten.

Warum nur diese geradezu archaische Angst vor den angeblich demiurgischen Perspektiven mikrobiologi- scher Menschenversuche?

Offenbar, weil man insge- heim oder unbewußt fürch- tet, sie könnten unbeque- me Erkenntnisse zutage fördern, die unsere ideolo- gischen Vorurteile ad ab- surdum führen würden.

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resistente Hypokaliämie, Sulfonamidüberempfindlichkeit, bei Phäochromozytom nur bei gleichzeitiger a-Blockade; nicht einzusetzen während der Stillzeit und im 1. Trimenon der Schwangerschaft, im weiteren Verlauf nur bei strenger Indikationsstellung.

Dosierung:1 Retard-Tbl. PRELIS comp täglich am Morgen. Bei nicht ausreichender Wirksamkeit Erhöhung der Dosis auf bis zu 2 Retard- Tbl.. Bei milder Hypertonie kann 1/2 Retard-Tbl. am Morgen ausreichen. Nebenwirkungen: Zu Beginn der Behandlung unter PRELIS comp können gelegentlich Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit vorkommen, die leichter Natur sind und sich von selbst

zurückbilden, evtl. unter Verringerung der Dosis. Letzteres gilt auch für vereinzelt auftretende Schlafstörungen, teils mit gesteigerter Traumaktivität, depressive Verstimmungen und gelegentliche Magen/Darmstörungen. Disponierte Patienten reagieren auf PRELIS comp ganz vereinzelt mit Muskelschwäche und Wadenkrämpfen bzw. Uberernpfindlichkeitsreaktio- nen der Haut. Bei Patienten mit asthmoider Bronchitis, allergischer Rhinitis kann selten der Atemwiderstand erhöht werden.

Ebenfalls selten sind Pulsverlangsamung, Kältegefühl in den Gliedmaßen, Blutbildveränderungen, Hypotonie, Herzinsuffi- zienz und AV-Überleitungsstörungen. Bei Patienten mit intermittierendem Hinken kann es anfänglich zu verstärkten Beschwerden kommen. Verstärkte Beschwerden bei Raynaud'scher Krankheit treten in Einzelfällen auf. Kontaktlinsenträger

sollten eine Verminderung des Tränenflusses beachten. Wechselwirkungen: Die kardiodepressive Wirkung von Narkotika kann durch PRELIS comp verstärkt werden. Die gleichzeitige Gabe von Verapamil und trizyklischen Antidepressiva kann zu verstärkter Blutdrucksenkung führen. Additive Effekte bei gleichzeitiger Gabe von Verapamil sind zu berücksichtigen.

MAO-Hemmer sollten nicht gleichzeitig mit PRELIS comp eingenommen werden, Clonidin ist erst nach PRELIS comp abzusetzen. Cimetidin kann die Wirkung von PRELIS comp verstärken. Die Wirkung von Insulin und oraler Anitdiabetika kann durch PRELIS comp vereinzelt vermindert oder verstärkt werden. Evtl. trittverstärkte Kaliumausscheidung bei der Kombination von PRELIS comp mit anderen kaliumausscheidenden Medikamenten auf. Kaliummangel erhöht die Empfindlichkeit gegenüber Digitalis. Der negative Einfluß von Lithiumsalzen auf Herz und Gefäße kann durch PRELIS comp erhöht werden. Hinweise: Bei einzelnen Diabetikern oder bei strengem längeren Fasten können durch Hypoglykämie bedingte Warnsymptome durch PRELIS comp unterdrückt bzw. verschleiert werden. Selten kann ein latenter Diabetes mellitus oder eine Gichterkrankung manifest werden. Bei entsprechender Disposition sind Blutzucker, Harnsäure und Blutfette zu überwachen. Bei langfristiger Anwendung von PRELIS comp sollten die Serumelektrolyte, besonders Kalium und Kalzium, kontrolliert werden. Kaliummangel

kann durch kaliumreiche Kost bzw. Kaliumpräparate ausgeglichen werden. Bei Überdosierung und bei zu starker Pulsverlang- samung, Bradykardie, wird die Verabreichung folgender Gegenmittel empfohlen: 1 mg Atropinsulfat, i.v., bei ungenügendem Frequenzanstieg einß-stimulierendes Sympathikomimetikum. Auch Glukagon kann

verabreicht werden in 1- 5 (10) mg Dosierung. Handelsformen und Preise: 20 Retard- Tbl. N1 DM 37,75; 50 Retard-Tbl. N2 DM 84,79; 100 Retard-Tbl. N3 DM 156,11;

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Brunnengräber

14 Heft 44 vom 4. November 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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Die Information:

Bericht und Meinung BRIEFE AN DIE REDAKTION

Wäre die genetische Mani- pulierbarkeit etwa der In- telligenz, des Charakters, des Verhaltens nicht der bisher brutalste Beweis dafür, daß der Mensch in seiner individuellen Ein- maligkeit weder das Werk eines übernatürlichen Schöpfers noch das Pro- dukt seiner sozialen Um- welt ist? Daß er vielmehr weit überwiegend durch die spezifische Basense- quenz seiner DNS-Molekü- le determiniert wird.

Wie, wenn unsere zauber- hörige Zeit und gleich- heitsgläubige Welt vom ra- tionalen Menschenbild der Biologie sich eines Tages überzeugen ließe? Was bliebe dann vom Christen- tum? Was vom Marxis-

mus? Ich glaube, das Stockholmer Nobelpreis- Komitee hat nichts ver- wechselt. Es hat richtig entschieden; soeben erst wieder im Fall der Botani- kerin Barbara McClintock für ihre Entdeckung der

„springenden Gene".

Dr. med.

Egon Kehler

Chefarzt der Lungenklinik Robert-Koch-Straße 1 2122 Bleckede

Kraftvoller Rundumschlag

Sicherlich ist es für das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT wichtig, sich mit ethischen

Fragen auseinanderzuset- zen, die aus der Biologie und Biotechnologie ent- stehen. Statt einer Ausein- andersetzung mit diesen Fragen, zitiert der Autor je- doch nur einige aus dem Zusammenhang gerissene Sätze, Utopien und War- nungen. Wirbt mit Sprü- chen, die bei Ärzten alle- mal gut ankommen: „Es bedarf eines Denkens über Chemie und Physik hin- aus", „Bildung" statt nur

„Ausbildung". Der Hin- weis, „dabei gäbe es viele Ärzte, die für ihre Leistun- gen den Nobelpreis für Medizin verdient hätten", läßt uns Ärzte zusammen- stehen. Ich frage mich nur:

„gegen den genetischen Code"? Kraftvoll, der Rund- umschlag von Max Thür-

kauf gegen die Molekular- genetik. Den Hinweis des Autors auf die Fundamen- talsätze der Logik, insbe- sondere auf den Satz des hinreichenden Grundes, sollte man jedoch präzisie- ren: „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf".

Ch. Morgenstern — (Palm- ström, „Die unmögliche Tatsache").

Mit Hilfe der Gentechnolo- gie hergestelltes Interfe- ron und Humaninsulin kann nun nicht wirken, da es den universalen geneti- schen Code nicht geben darf.

Dr. rer. nat.

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Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 44 vom 4. November 1983 15

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