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Archiv "Ausstellung: „Eine Schicht tiefer“" (17.02.2006)

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in Fenster mit einem massiven Holzrahmen gewährt dem Betrachter einen Blick auf die Welt einer Jugendlichen. Abdrücke ih- rer Handflächen auf dem Fensterglas fordern ihn auf, näher heranzutreten und sich an ihre Stelle zu begeben.

Lässt sich der Betrachter darauf ein, entsteht ein Ge- fühl des Unbehagens. Drei symbolhafte Kugeln, zwei größere in gedeckten Farben und eine kleine schwarze, be- wegen sich direkt auf ihn zu und bedrohen ihn. Er stellt sich die Frage, was da auf ihn zukommt und wie es zu be- werten ist. Steht dem Reflex, sich von der Scheibe weg- zudrücken, um mögliches Unheil abzuwehren, die Fas- zination des unberechenba- ren Schicksals gegenüber?

Oder soll der kleinen schwar-

zen Kugel durch Abwehr der großen farbigen „Geschwi- ster“ eine Chance gegeben werden?

Das Bild der 17-jährigen Anja mit dem Verdacht ei- ner beginnenden Borderline- Störung entstand während

eines sechswöchigen Aufent- haltes in der Klinik für Kin- der- und Jugendpsychiatrie.

Nach langer Erkrankungsge- schichte wurde sie mit aku- ten Angstsymptomen und de- pressiver Verstimmung auf- genommen. Jetzt hatte sie

sich emotional stabilisiert und sollte in einem Heim untergebracht werden. Dies bedeutete eine starke Ver- änderung in ihrem Leben, da die Patientin von ihren El- tern trotz ihrer Rolle als

„Aschenputtel“ unter ihren Drillingsschwestern wegen ihrer psychischen Probleme besonders umsorgt wurde.

In der Psychiatrie fühlte sich die Patientin manchmal „ge- fangen“ und erwartete un- geduldig den Tag des Um- zuges in die Einrichtung.

Aber sie fürchtete sich auch vor dem Verlassen dieses Schutzraumes und vor den neuen Anforderungen. Ge- tragen von der Hoffnung, ei- nes Tages vielleicht sym- ptomfrei leben zu können, konnte sie schließlich den entscheidenden Schritt voll- ziehen. Martina Anlauf V A R I A

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 7⏐⏐17. Februar 2006 AA423

Kinder-Psyche

Gefühl des Gefangenseins

Foto:Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,Marburg

W

We ew we ellssb bu urrg g: Heilkunde im Mittelalter

Saal und Garten der Wewelsburg wer- den vom 9. April bis 30. Juli zum Schauplatz einer Präsentation rund um die Themen Gesundheit und Well- ness. Die Ausstellung führt „zwei Per- len alter Heilkunde zusammen: das An- holter Kräuterbuch von 1470 und die Jesuitenapotheke Büren“. Die Hand- schrift des Kräuterbuches aus der Fürstlich Salm-Salmschen Bibliothek der Wasserburg Anholt am Niederrhein zählt, so das Kreismuseum Wewelsburg, zu den bedeutendsten medizinischen Werken des Mittelalters. In einem ei- gens für die Ausstellung angelegten Kräutergarten gedeihen rund 80 duf- tende Kräuter in Hochbeeten. In vier Beeten haben Schüler des Gregor- Mendel-Berufskollegs den „Wurzgar- ten“ des Jesuitenkollegs Büren rekon- struiert.

Informationen: www.wewelsburg.de. EB

FFo otto og grra affiie en n:: Psychiatrie in Afrika

Fotografien von Leonore Mau, die in den 70er- und 80er-Jahren vor allem in Benin und im Senegal entstanden, sind bis 23. April in der Ausstellung

„Psychiatrie in Afrika – fotografische Erkundungen“ im Kunsthaus Kannen, Münster, zu sehen. Sie gehören zu dem mit Hubert Fichte gemeinsam konzi- pierten Buch „Psyche“, das im März 2005 bei S. Fischer erschienen ist. Die- sen „fotografischen Erkundungen“

sind Bilder gegenübergestellt, die un- ter dem Motto „Psychiatrie weltweit“

für die Sondernummer „Madness“

2001/2002 der italienischen Zeitschrift Colors entstanden.

Informationen: www.kunsthaus-

kannen.de. Kli

A

Au usssstte ellllu un ng g:: „Eine Schicht tiefer“

Auch eine eingelegte Plazenta kann Kunst sein. Diese Ansicht vertritt der Künstler Micha Brendel, und mit ei- ner Ausstellungstour, die im Berliner Medizinhistorischen Museum gestartet ist, will er den Beweis antreten. Er zeigt

„ungewöhnliche Objekte aus vorwie- gend organischen Materialien. In Kon- frontation mit den medizinischen Ob- jekten der ständigen Sammlung hinter- fragen Brendels Arbeiten unser mo- dernes Verhältnis zum Körper.“ Unter dem Aspekt der Trauer und des Todes werden Brendels Arbeiten im An- schluss im Museum für Sepulkralkultur in Kassel zu sehen sein. Im Phyleti- schen Museum in Jena sollen sie Fra- gen nach dem Fortgang der Evolution und der Zukunft der Menschheit auf- werfen. In Berlin wird die Ausstellung noch bis 31. März gezeigt.

Informationen: www.bmm. charite.de.EB

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