FÜR SIE REFERIERT
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATTSoftlaser-Therapie:
Kein Unterschied zu Placebo
Da ihnen die Erfolgsrate von et- wa 80 Prozent für die Lasertherapie
(Soft- oder MID-Laser) weichteil- rheumatischer Erkrankungen und Arthrosen recht hoch erschien, ha- ben die Autoren die Behandlungs- methode in einer Doppelblindstudie untersucht. Zur Verifizierung wur- den bei den Arthrosepatienten die Gelenkbeweglichkeit nach der Neu- tral-Null-Methode überprüft und für alle Patienten die Schmerzen (Ruheschmerz, Bewegungsschmerz, Druckschmerz) nach einer Bewe- gungsskala (kein Schmerz — wenig Schmerzen — starke Schmerzen — sehr starke Schmerzen) bestimmt, weiterhin wurden thermographische Kontrollen durchgeführt. Die thera- pierenden Personen waren verschie- den von dem Arzt, der die Befunde vor der Therapie erhob und direkt nach der Therapie sowie in einem zeitlichen Abstand kontrollierte.
Das Procedere der Therapie (beglei- tende optische und akustische Signa- le) war für die Verum- und die Pla- cebogruppe das gleiche.
Das Ergebnis: Nach der Neu- tral-Null-Methode ergab sich keine Änderung der Beweglichkeit. Die Schmerzreduktion im Verlauf der Behandlung war erheblich, aller- dings identisch für das verum- und das placebobehandelte Kollektiv.
Bei den schmerzgebesserten Patien- ten mit oberflächlichen Tendopa-
Im Rahmen einer retrospekti- ven Studie sollte durch die Auswer- tung von 886 Fällen versucht wer- den, einen Überblick über die bisher publizierten Fälle der fokal-nodulä- ren Hyperplasie bezüglich Epide- miologie und Klinik zu geben. Wei- terhin wurde versucht, zu prüfen, ob und welcher Zusammenhang zwi- schen der FNH und der Einnahme von Antikonzeptiva besteht. 19 eige- ne Fälle wurden in die Studie einbe- zogen.
thien war die Überwärmung im Ver- gleich zur gesunden Gegenseite ge- ringfügig zurückgegangen, wieder- um im selben Ausmaß in der Ve- rum- wie in der Placebogruppe.
Insgesamt zeigten Patienten, die von der Behandlung aufgrund ir- gendwelcher Sensationen wie Hitze- gefühl beeindruckt waren, größere Erfolge als unbeeindruckte.
Der therapeutische Erfolg wird von den Autoren neben der Place- bowirkung auch auf die Schonung oder die Ausschaltung der schädi- genden Noxe zurückgeführt. Fazit für die Laserbehandlung der über- prüften Indikationen: „. . . läßt sich somit beweisen, daß die Therapie mit sogenannten ,MID`- und ,Soft- Lasern gegenüber der unbehandel- ten Vergleichsgruppe keinerlei Wir- kung hat." oel
Siebert, W., D. Kohn, C. J. Wirth: Stellt die Therapie von weichteilrheumatischen Erkrankungen und Arthrosen mit Hilfe von sogenannten Soft- oder Mid-Lasem einen therapeutischen Fortschritt in der Orthopädie dar? Orthopädische Praxis 7 (1987), 594-599
Siebert, W., N. Seichert und C. J. Wirth:
Therapie von Tendopathien mit Infrarot- diodelasern unter thermographischer Kontrolle (Doppelblindstudie), Orthopä- dische Praxis 9 (1987), 717-720
Dr. med. W. Siebert, Prof. Dr. med. C. J.
Wirth, Orthopädische Klinik, Klinikum Großhadern, Marchioninistraße 15, 8000 München 70
82,2 Prozent von 799 Patienten mit Geschlechtsangabe waren Frau- en, davon hatten 246 (37,4 Prozent) orale Kontrazeptiva oder weibliche Steroidhormone eingenommen 53,2 Prozent der Patienten waren zwi- schen 25 und 44 Jahre alt, 20,7 Pro- zent waren jünger als 20, 19 Prozent waren älter als 45 Jahre. Mit durch- schnittlich 32,5 Jahren bei Diagnose- stellung sind Frauen der „Pillen- gruppe" deutlich jünger als die ent- sprechende Vergleichsgruppe.
Die Tumoren von 378 Patienten hatten einen Durchmesser von 0,3 bis 24 cm. Die Auswertung nach Al- ter, Geschlecht und Antikonzeptiva- Einnahme ergab bei Patienten unter 20 Jahren durchschnittlich größere Tumoren als bei älteren. Die FNH- Herde waren bei Männern deutlich größer als bei Frauen. FNH-Knoten der „Pillengruppe" waren ebenfalls signifkant größer als die bei Frauen ohne Hormoneinnahme. Eine Kor- relation zwischen der Größe der FNH-Tumoren mit der Dauer der Einnahme oraler Kontrazeptiva konnte anhand von 130 Wertepaa- ren ausgeschlossen werden.
Angaben zur Klinik und Sym- ptomatik lagen bei 722 Patienten vor. Beschwerden traten in 139 Fäl- len (19,2 Prozent) auf. Frauen der
„Pillengruppe" äußerten in 35,5 Prozent der Fälle Beschwerden.
Diese Studie weist darauf hin, daß orale Kontrazeptiva als kausal- pathogenetischer Faktor bei der Entstehung der fokal-nodulären Hy- perplasie ausgeschlossen werden können. Ein wachstumsfördernder Effekt der Antikonzeptiva auf be- reits vorhandene FNH kann dage- gen angenommen werden. Im Un- terschied zur FNH werden Leber- zelladenome zu über 90 Prozent bei Frauen (86 Prozent davon im gebär- fähigen Alter) beobachtet. Angaben über Antikonzeptiva-Einnahme bei Adenompatientinnen liegen zwi- schen 73,9 und 92,9 Prozent. Nach amerikanischen Studien wächst das Erkrankungsrisiko mit der Dau- er der Antikonzeptiva-Einnahme ebenso wie die Tumorgröße. Eine klinische Symptomatik tritt bei Adenompatienten in 46,7 Prozent bis 62,3 Prozent der Fälle auf (FNH:
19,2 Prozent).
Ätiologie und Pathogenese der FNH bleiben trotz vieler Publikatio- nen unbekannt cas
Kreitner, K.-F., Thelen, M., Schild, H., Heintz A., und Störkel S.: Epidemiologi- sche und klinische Aspekte der fokal-no- dulären Hyperplasie der Leber. Dtsch.
med. Wschr. 112 (1987), 891-896 Dr. K.-F. Kreitner; Prof. Dr. M. Thelen, Prof. Dr. H. H. Schild: Institut für Klini- sche Strahlenkunde der Universität; Dr.
A. Heintz, Chirurgische Universitätskli- nik; Dr. S. Störkel, Institut für Pathologie der Universität, Langenbeckstraße 1, 6500 Mainz
Die fokal-noduläre Hyperplasie der Leber
Dt. Ärztebl. 85, Heft 1/2, 11. Januar 1988 (41) A-33