DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Sehr verehrte Frau Kollega, sehr geehrter Herr Kollege!
Vom 29. April bis zum 3. Mai die- ses Jahres wird der 89. Deutsche Ärztetag auf Einladung der Ärzte- kammer Niedersachsen in Hanno- ver tagen.
Das Parlament der deutschen Ärzte- schaft — so die Funktion des Deut- schen Ärztetages — wird in diesem Jahr, nach 1949 und 1969 zum drit- ten Mal in der niedersächsischen Landeshauptstadt zusammentreten.
Im Gebiet des heutigen Bundeslan- des Niedersachsen tagten außer den beiden zuvor genannten auch der 17. Deutsche Ärztetag (Braun- schweig, 1889), der 29. Deutsche Ärztetag (Hildesheim, 1901) und der 65. Deutsche Ärztetag (Norderney, 1962).
Über die Stadt Hannover könnte man Bände schreiben; hier sei nur auf einige wesentliche Punkte hin- gewiesen — und die sind schon um- fangreich genug. Hannover, am
„Hohen Ufer" (Stammbezeichnung des heutigen Namens) der Leine ge- legen, ist nicht nur international bestbekannte Messestadt mit jähr- lich mehreren Hunderttausend Be- suchern, ist nicht nur Industriestadt mit Sitz einer ebenso international bekannten Reifen- und Batteriefa- brik sowie dem Teilwerk eines gro- ßen Autokonzerns, ist nicht nur zen- traler Schnittpunkt der großen Ver- kehrsadern Nord—Süd und West—
Ost, es ist viel mehr. In Hannover finden wir eine Universität, eine Medizinische Hochschule und die älteste Tierärztliche Hochschule (von 1778) Deutschlands mit insge- samt 20 000 Studenten. Wir könnten
— in der richtigen Jahreszeit — in Hannover auch das größte Schüt- zenfest der Welt mitmachen (hierbei die „Lüttje Lage" — kleines Bier und Schnaps in getrennten Gläsern zu- sammen getrunken! — kennenler- nen) und ein bei Hannoveranern nie erahntes Temperament erleben.
Interessant ist auch das kulturelle Angebot dieser Stadt. So zum Bei- spiel das Niedersächsische Landes- museum u. a. mit einer besonders reichhaltigen Sammlung des deut- schen Impressionismus, das Kest- ner-Museum mit einer der bedeu- tendsten ägyptischen Sammlungen Deutschlands, das Wilhelm-Busch- Museum mit Handschriften und Ori- ginalen fast aller Bildergeschichten Wilhelm Buschs, und weitere Mu- seen, Ausstellungen und Galerien.
Dann sind da noch die mehr als 300 Jahre alten Königlichen Gärten in
89. Deutscher Ärztetag in Hannover
vom 29. April bis zum 3. Mai 1995
Herrenhausen, in deren Großem.
Garten (mit Fontäne) jährliche Mu- sik- und Theateraufführungen, Lichtfeste und Illuminationen zu Händels Wassermusik dargeboten.
werden. Die Geschichte des seiner- zeit englisch-hannoveranischen Kö- nigshauses hinterließ ihre Spuren ebenso wie das Geschlecht der Wel- . fen.
Die Aufzählung könnte noch weiter- geführt werden. Am besten besor- gen Sie sich den Stadtführer „Der rote Faden" und folgen zu Fuß der auf das Pflaster gemalten roten Linie zu den einzelnen Sehenswürdig- keiten — dies ist kein Witz, diesen
„Roten Faden" gibt es tatsächlich!
Nun zum Zweck unseres Zusam- menseins. Der diesjährige 89. Deut- sche Ärztetag, dem die von den knapp 200 000 deutschen Ärztinnen und Ärzten gewählten 250 Delegier- ten angehören, wird sich mit der Ak- tualisierung der „Gesundheits- und sozialpolitischen Vorstellungen der deutschen Ärzteschaft (Blaues Pa-
pier)", mit der „Arzneimittelversor- gung" und mit dem für die gesamte Menschheit immer wichtiger und dringender werdenden Thema
„Umwelt und Gesundheit" befas- sen. Diesen komplexen Tagesord- nungspunkten, deren Behandlung sicherlich viel Zeit gewidmet wer- den wird, folgen die üblichen Regu- larien.
Auf der Eröffnungsveranstaltung am 29. April um 15 Uhr werden die Bun- desministerin für Jugend, Familie und Gesundheit, Frau Dr. Rita Süss- muth, der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Dr. Ernst Al- brecht, und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Herbert Schmalstieg, zu den Teil- nehmern und Gästen des 89. Deut- schen Ärztetages sprechen. Auch in diesem Jahr werden wieder drei Ärzte auf Beschluß des Präsidiums des Deutschen Ärztetages für bei- spielhafte ärztliche Haltung, hervor- ragende wissenschaftliche Leistun- gen und ihren Einsatz für das Wohl aller mit der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft ausge- zeichnet werden.
• Vorstand und Hauptgeschäftsfüh- rung der Bundesärztekammer wür- den es begrüßen, wenn neben den Delegierten und den Mitgliedern.
von Vorstand und Präsidium mög- lichst viele Ärztinnen und Ärzte durch Teilnahme an den Plenarsit- zungen Interesse an den für ihre Berufsausübung — aber auch für alle Patienten — wichtigen Problemen zeigten. Eine Übersicht über den bis Redaktionsschluß vorliegenden Ge- samtablauf des 89. Deutschen Ärzte- tages ist auf den nachfolgenden Sei- ten dieses Heftes veröffentlicht.
• Informationen über die Reservie- rung von Unterkünften finden Sie im nachfolgenden Teil dieser Einla- dung (Bestellformular auf Seite 524).
• Für die Bestellung von Rahmen- programmkarten bedienen Sie sich bitte des ebenfalls (auf Seite 525) abgedruckten Formulars.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr
Dr. med. Karsten Vilmar Präsident
der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages BEKANNTMACHUNG DER BUNDESÄRZTEKAMMER
Öffentliche Einladung an alle deutschen
Ärztinnen und Ärzte
Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 9 vom 26. Februar 1986 (21) 521
