• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Transplantationsmedizin: Optimierung der Abstoßungsprophylaxe" (28.02.2003)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Transplantationsmedizin: Optimierung der Abstoßungsprophylaxe" (28.02.2003)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

E

rgänzt man die Basisthe- rapie der Herzinsuffizienz (ACE-Hemmer,Diuretika, Digitalis) mit einem Betarezep- torenblocker, lassen sich Mor- talität und Hospitalisierungsra- te signifikant senken. Nachge- wiesen ist dies durch große Stu- dien für drei Substanzen, dar- unter für Carvedilol.Dieser Be- tablocker unterscheide sich in seinen Eigenschaften deutlich von anderen Substanzen, be- tonte Prof. Martin Wehling (Mannheim). Carvedilol (Dila- trend®) weist eine umfassende antiadrenerge Wirkung auf, die nicht nur Beta-1- und Be- ta-2-, sondern auch Alpha-1- Rezeptoren einschließt. Damit bewirkt die Substanz eine peri- phere Vasodilatation und nicht wie andere Betablocker eine periphere Vasokonstriktion.

Klinisch wird dies zum Bei- spiel daran deutlich, dass Car- vedilol die freie Gehstrecke von Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit erhöht.

Alpha-1-Rezeptoren sind auch an Hypertrophie und Remodelling des Myokards beteiligt. Dies lässt erwarten, dass Carvedilol das myokar- diale Remodelling, das dem Fortschreiten der Herzinsuf- fizienz zugrunde liegt, besser beeinflusst als Beta-1-selekti- ve Substanzen und vielleicht auch besser als ACE-Hem- mer. Untersucht wurde dieser Effekt in der CARMEN- Studie (Carvedilol and ACE- Inhibitor Remodelling Mild Heart Failure EvaluatioN trial), in der erstmals ein Betablocker direkt mit ei- nem ACE-Hemmer vergli- chen wurde.

Bekannt war, dass ACE- Hemmer das Remodelling zum Beispiel nach einem Herzinfarkt zum Stillstand bringen können. An der CARMEN-Studie nahmen 572 Patienten mit stabiler leichter Herzinsuffizienz teil. Sie er- hielten für 18 Monate entwe- der Carvedilol (Zieldosis 2

25 mg, bei Patienten über 85 kg 2 50 mg) oder Enalapril (2 10 mg) oder eine Kombi- nation aus beiden Substanzen.

Die Kombinationstherapie erwies sich als die wirksamste Strategie. Sie senkte den end- systolischen Volumenindex (LVESVI), einen Surrogat- marker für das Remodelling,

im Vergleich zu Enalapril bereits nach sechs Monaten signifikant. Carvedilol zeigte zwar auch einen stärkeren Ef- fekt als Enalapril; doch dieser Unterschied erreichte keine statistische Signifikanz. In der Verträglichkeit gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Wie Prof. Willem J. Remme (Rotterdam) meinte, sollte der Betablocker nach diesen Da- ten von Anfang an mit zur Therapie der Herzinsuffizi- enz gehören. Der Arzt kann die Therapie ohne Probleme auch mit einem Betarezepto- renblocker alleine beginnen, wenn ein ACE-Hemmer nicht einsetzbar ist. Doch Remme schränkte diese Empfehlung ausdrücklich auf Carvedilol ein. Dr. med. Angelika Bischoff

Pressekonferenz der Firma Hoffmann-La Roche zur Carvedilol-Studie CARMEN anlässlich des Europäischen Kardiolo- genkongresses in Berlin

V A R I A

A

A574 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 928. Februar 2003

Chronische Herzinsuffizienz

Carvedilol wirkt mit ACE- Hemmer in Kombination

E

inen Wendepunkt in der Transplantationsmedizin stellte die Einführung von Cyclosporin (Sandimmun®) im Jahr 1983 dar, dem sich die Optimierung der Ab- stoßungsprophylaxe anschloss, da dieses Immunsuppressi- vum zwar hochpotent ist, aber zu den Pharmaka mit gerin- ger therapeutischer Breite gehört. Einen wesentlichen Beitrag zur Dosistitration lei- stete die Weiterentwicklung der Galenik. Statt als lipophi- le Suspension mit intra- und interindividuell sehr variabler Absorption steht Cyclosporin seit Mitte der 90er-Jahre als wasserlösliche Mikroemulsi- on (Sandimmun® Optoral) zur Verfügung.

Die reproduzierbare Phar- makokinetik dieser Darrei- chungsform ist nicht nur com- pliancefreundlicher, sondern erlaubt auch ein zuverlässige- res Therapiemonitoring. In- zwischen weiß man, dass die zwei Stunden nach Einnahme gemessene Wirkstoffkonzen- tration (C2-Wert) besser mit der Cyclosporin-Gesamtex- position korreliert als der Tal- blutspiegel (CO-Wert).

Mit Basiliximab (Simu- lect®) wurde Ende der 90er- Jahre die Palette der trans- plantatschützenden Substan- zen erweitert. Es handelt sich dabei um einen humanisierten monoklonalen Antikörper zur komplementären Induktion der Immunsuppression in der prä- und frühen postoperati- ven Phase der Transplantation.

Molekülvariante verbessert die Galenik

Zur Zulassung bei der eu- ropäischen und US-amerika- nischen Arzneimittelbehörde eingereicht ist Mycophenolat- natrium (Myfortic™), eine Molekülvariante des bereits seit einiger Zeit erfolgreich zur Unterstützung der Ba- sisimmunsuppression nach Transplantation eingesetzten Mycophenolatmofetil (Cell-

cept®). Wesentliche Unter- schiede sind die schnellere und höhere Bioverfügbarkeit sowie die bessere gastroin- testinale Verträglichkeit, denn der Wirkstoff wird in der ak- tiven Form, nicht aber als Pro- drug zugeführt; die Resorp- tion erfolgt aufgrund der an- dersartigen Galenik erst im Dünndarm und nicht bereits im Magen. In Hinblick auf den therapeutischen Effekt haben sich nach Aussage von Prof.

Björn Nashan (Hannover) die beiden Varianten als äquiva- lent erwiesen.

In der Phase III der klini- schen Entwicklung befindet sich Everolimus (Certican™).

Die Substanz ist der zweite Vertreter der mTOR-Inhibi- toren (mammalian Target of Rapamycin), einer neuen Klasse von Immunsuppressi- va mit proliferationshemmen-

den Eigenschaften. Damit er- scheint Everolimus besonders geeignet, das vaskuläre Remo- delling – als primäre Ursache für das chronische Transplan- tatversagen – zu verhindern.

Außerdem sind mTOR-Inhi- bitoren nach dem gegenwärti- gen Erkenntnisstand weniger nephrotoxisch als Calcineu- rininhibitoren (Cyclosporin und Tracrolimus).

Als einen Hoffnungsträger für die Transplantationsmedi- zin bezeichnete Dr. Tomasc Sablinski (Basel) das FTY720.

Aufgrund des völlig anderen und wesentlich zielgerichte- teren Wirkprinzips sei die Substanz eher ein Immunmo- dulator als ein Immunsup- pressivum.Am Tiermodell hat man gezeigt, dass die Abwehr- kräfte gegen systemische vi- rale Infekte nicht beeinträch- tigt würden. FTY720 wird zur- zeit in Phase-II-Studien ge- prüft. Gabriele Blaeser-Kiel

Satellitensymposium „New Data on Cur- rent Immunosuppression in Transplanta- tion and What is New in the Pipeline of Novartis“, veranstaltet bei der 11. Jah- restagung der Deutschen Transplantati- onsgesellschaft in Hannover

Transplantationsmedizin

Optimierung der

Abstoßungsprophylaxe

Unternehmen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Diese Pausenaktivität soll nicht nur die Folgen des Bewegungs- mangels der Schulkinder lindern, sondern sie stellt nach Untersu- chungen des Hamburger Instituts für

Die wiederum haben ganz un- terschiedliche Regelungen getrof- fen: Mal schreiben sie vor, dass Spender und Empfänger vor der Kommission persönlich anzuhören sind, mal darf rein

Nach einer Studie der Herzchirurgischen Klinik Großhadern führt das neue Verteilungsverfahren für thorakale Spender- organe zu längerer Ischämie und deutlich höheren Kosten.. Die

Auch für die postoperati- ve Betreuung ist die „epi- durale Pumpe" vorteil- haft: Der durch konti- nuierliche Zufuhr eines Analgetikums versorgte Patient bleibt über länge-

J eder Patient, der ein neues Or- gan benötigt, aber wegen Organ- mangels nicht transplantiert werden kann, ist eine Zerreißprobe für Ärzte.. Das gilt besonders, wenn es um ein

Bei der Eröffnung des Deutschen Ärztetages hatte Bahr ebenfalls für die Organspende geworben: „Jeder, der sich zu einer Organspende be- reiterklärt, ist ein potenzieller

Die Deut- sche Gesellschaft für Innere Medizin und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie hätten eine Taskforce ge- bildet, um Transparenz und Erfolg der Transplantationsmedizin

„Die Organspende muss in Deutschland nicht staatlich organi- siert werden“, betonte Bundes - gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) und erteilte damit den in den letzten