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Archiv "Transplantationsmedizin: Werbung für die Organspende" (10.06.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 23–24

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10. Juni 2013 A 1129

RANDNOTIZ

Vera Zylka-Menhorn

Medienberichte über vermeintliche Gesundheitsgefahren könnten Krank - heitssymptome auslösen, obwohl es dafür keine objektive Grundlage gebe, so das Resümee einer experimentel- len Studie der Johannes-Gutenberg- Universität Mainz. Für die im „Journal of Psychosomatic Research“ veröf- fentlichte Studie (2013; 74: 206–

12) wurden 147 Probanden im Al- ter von 19 bis 68 Jahren am Londo-

ner King’s College nach dem Zufalls- prinzip in zwei Gruppen geteilt. 76 von ihnen sahen eine neunminütige BBC-Dokumentation über die ge- sundheitlichen Auswirkungen von Mobiltelefonen und WLAN-Signalen.

Auch Personen, die unter elektro- magnetischer Hypersensitivität litten, wurden befragt. 71 Personen ver- folgten einen gleich langen BBC- Bericht über die Sicherheit von Inter- net- und Handydaten ohne gesund- heitliche Aspekte.

Anschließend wurden alle Test- personen einem 15-minütigen WLAN-Scheinsignal ausgesetzt. Da- nach mussten sie einen Fragebogen beantworten, inwiefern ihre Befinden durch elektromagnetische Felder be- einflusst wurden. 86,4 Prozent der Befragten gaben an, dass sie glaub- ten, einem WLAN-Signal ausgesetzt gewesen zu sein, 54 Prozent klagten über Beunruhigung, Kribbeln in den Extremitäten, Konzentrationsbeein- trächtigungen und Beklemmung, zwei Probanden brachen den Test ab, weil sie so starke Symptome zeigten, dass sie sich keiner weite- ren (Schein-)Strahlung aussetzen wollten. Dass die körperlichen Be- schwerden bei den Betroffenen tat- sächlich existierten, zeigten Untersu- chungen mittels Kernspintomogra- phie: Die schmerzverarbeitende Ge- hirnregion war tatsächlich aktiviert.

Nur vier Probanden gaben an, dass sie keinem Signal ausgesetzt waren.

Medien können krank machen

Kurz vor dem „Tag der Organspen- de“ am 1. Juni haben die Delegier- ten des 116. Deutschen Ärztetages in Hannover ein deutliches Zeichen für die Bereitschaft zur Organspen- de gesetzt. „Organspende verdient Vertrauen, weil wir klar und eindeu- tig sehen, dass die von Selbstver- waltung und Gesetzgeber nach dem Transplantationsskandal ergriffenen Maßnahmen für mehr Kontrolle und Transparenz bei der Organvergabe greifen. Tausende Patienten verdan- ken ihr Überleben der Transplanta - tionsmedizin und der Bereitschaft von Menschen, Organe zu spen- den“, sagte der Präsident der Bun- desärztekammer, Prof. Dr. med.

Frank Ulrich Montgomery.

Auch das Bundesgesundheitsmi- nisterium und die Bundeszentra- le für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben eine gemeinsame

Kampagne vorgestellt. Sie steht un- ter dem Motto: „Das trägt man heu- te: den Organspendeausweis.“ Bun- desgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hofft, „dass wir mit unserer neuen Kampagne die Menschen, die diesem Thema bisher aus dem Weg gehen, anregen können, hier zu einer persönlichen Entscheidung zu kommen“.

Bei der Eröffnung des Deutschen Ärztetages hatte Bahr ebenfalls für die Organspende geworben: „Jeder, der sich zu einer Organspende be- reiterklärt, ist ein potenzieller Le- bensretter.“ Es habe ihn allerdings massiv geärgert, dass es gerade zu einem Zeitpunkt, „als wir einen parteienübergreifenden Kompromiss TRANSPLANTATIONSMEDIZIN

Werbung für die Organspende

beim Transplantationsgesetz gefun- den haben, zu diesem Skandal kam“, sagte der Minister. Auch Montgo- mery sprach von einem „schweren Vertrauensverlust in die Gerechtig- keit der Medizin“. „Unser aller An- liegen muss es jetzt sein, durch Aufklärung und Information für neues Vertrauen in die Organspende zu werben.“ Dabei gehe es nicht nur um die Ausstellung möglichst vieler Organspendeausweise, es gehe vor allem auch um das Gespräch mit der Familie und um die Diskussion innerhalb der Familien, wie man zur Frage der Organspende steht, noch bevor der schwere Entschluss auf einen zukomme.

Vom Gesetzgeber wurde die Bun- desärztekammer aufgefordert, den Stand der Erkenntnisse der medizi- nischen Wissenschaft in Richtlinien festzustellen. Deshalb fordern die

Delegierten den Gesetzgeber auf,

„geeignete Rahmenbedingungen zur schnellstmöglichen Einrichtung ei- nes Transplantationsregisters zu schaffen“. Dieses Transplantations- register sei bei der Bundesärzte- kammer und damit bei den Partnern der Selbstverwaltung anzusiedeln.

„Wir wissen, dass die große Mehrheit der Menschen in Deutsch- land grundsätzlich eine positive Einstellung zur Organspende hat, aber die wenigsten dokumentieren ihre Bereitschaft in einem Organ- spendeausweis“, sagte Prof. Dr.

med. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. Auf großen Plakaten sollen nun Prominente für die Organspen-

de werben. Kli

Signal vom Deutschen Ärztetag: Die Delegierten in Hannover war- ben für die Or- ganspende.

Foto: Alexander Raths Fotolia

A K T U E L L

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