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Untersuchungen aus dem

geplenterten Buchen - Niederwald

von Dr. Philipp Flury,

A.djunkt der forstlichen Versuchsanstalt.

Einleitung und allgemeine Uebersicht.

Der geplenterte Buctlellniederwuld hut im Luufe der Zeil stnrk ubgenommcn: dod1 besitzt er in einzelnen Gebieten der Schweiz aud1 heute noch eine gewisse örtliche Bedeutung. Ganz besonders trilTt dies fiit· die gesamte siicllid1e Hülfte des Kantons Te s s i n zu, indem dort der Nieclerwnlcl und spezieJI der geplenter1.e Niederwald in den öffentlichenWuldungen fast die alleinige Betriebsart und demgemäß fiir jene Gegenden ·von aussd,laggebencler Wid1tigkeit ist.

Dns ganze Gebiet siicllid1 von ßiuscu, also clie Umgebung von Bellinzonu, der Eingang ins Verzuscutal, beide Ufer des Lungensees bis zur Landesgrenze. Ricl1tung Luino einerseits und Brissago anderseits, sodann der unterste Absdinitt des Muggiatales und das Centovalli, sd11iefllid1 die ganze Landsdtnft des Sottoceneri (vom Camoghc mit dem Vecleggiotol, Val Collu, Becken des Lugoncrsces, Malcantone und .Men- drisio bis Chiosso) enthält sozusagen nur Niederwald und namentlid1 g e p I e n t e r t e n B u c h e n n i e cl e r w a l d.

„Mit Ausnahme eines kleinen Fid1ten- und Lürd1enhestandes der Gemeinde Isone fom Fuflc des Cnmoghc) und der künstlid1 angelegten Nndelholzwnldnngen im V nl Colln usw. finden wir im ganzen Sottoceneri keinen einzigen Hod1wold. Es erinnern sid1 zwar heute ültere Leute nocl1 ganz gut, doH ausgedehnte FIHd1en, ganze Tnlsdrnften mit präcl1tigen Bud1en, Fid1ten und Lärd1en bestockt wnren" - so äußerte sich Kantons~

forstinspektor Merz 1 ) nn der Jnhresversammlung des sd1weizerischen Forstvereins 1895 zu Lugano in seinem Referat: ,,Die Bewirtscl1n.ftung der Nieclerwaldnngen im Kt. Tessin".

1)

s

Ch w Ci 'I..

z

Ci t s Chr i r t r ü r F O r s t wes e II, 1895,

s.

281 mit Untcrbrcd111ni;cn

hii- ;<,o.

(2)

36

Nur in den nördlichen Teilen des Kantons - Leventina, Oberlauf der Maggia und des ßlenio - trifft man Wälder, wie mun sie nordwärts des Gotthard zu sehen gewohnt ist; es ist Nudelholz-Hod1wald mit Fichte, Lärd1e, Weißtonne mit wenig Bud1en, Esd1cn und Birken.

Nad1 den Ergebnissen der eidg. Forststatistik und den ergänzenden Mitteilungen des iessinisdten Kuntonsforstnmtes verteilt sid1 die gesamte Vfoldfüid1e des Kantons Tessin auf L

J

nnuar 19i0 wie folgt:

73350 Im GesnmtwuldfUiche

wovon produktiv und unproduldiv .

63 174

86,1 % 10 176

, a l3,0 % Hievon sind

Oerrenlliche Waldungen Stnatswuld

Gemeindewaldungen (inkl.

Privutwald

471 hu unproduktive Fläche) 57 484

15 3!J5

Nnch ßelriebsurten gehören vom produktiven Waldboden an:

dem Hochwald 20 027 hn

dem Mittel- und Niederwald :13 810

Vom Niederwald gehören:

den Gemeinden den Privaten .

Totaf 62 8B7 Im 21 278 bn 11 562

Total :12 840 hu Del' .Mitielwuld uml'ufü also im Ganzen blofl 970 hu.

0,6%

78,4 % 21,0 % 46,2 % 53,8 %

64,8 % :15,2 %

Bei den Hod1wnl<lungen ftguriet·en ca. 8800 Im Kastnnicnselven.

lm N i e d e w n 1 d, -..,on dem nun femel'l,in allein die Rede sein wird, herrsd1en in der untersten Zone ,on 200- 700 m Erhebung v01·- nehmlid1 die zahme Kastanie und die Eid1c Yor (Quercus peduucufolll und Cerris, in gcringcremG1·udeQ11ercus sessili/lorn und pubesce11s); cluzu gesellen sid1 Esd,e, ßlume11esd1e (Fraxinus omus), ßud,e, Hopfcnb11d1e (011lrya carpinifolia), Goldregen (Cylisus lnbumum und nigrica11s) und Ziirgclbaum (Celtis australis), Erlen, Puppeln, Birken, llnsclnuß usw.

Dnnk clct· unverwiistlid,en Aussd,lugskraft der zahmen Kastanie und der Eithe ist in den Prh·utwulclungcn - namentlid, in den YOl"-

wiegend mit der znhmen Kustanie bcstnnclcncn Flfühcn zur Gewinnung von Rehstcdrnn - nod1 der Knhlsd,lug in Kleinllüd,eu iiblid,, hezw.

lid1tc Sd1Hige mit ßclnssung von Rcservcstjimmcn in Abstiindcn von 5- 10 m. Dabei ist in der Regel der Boden selbst nn rauhen steinigen Südhängen sd10n nad, VerJluß eines einzigen Jnht·cs mit did1ten, 1- 2 m hohen neuen Stoc:knussd,lügen bedeckt.

(3)

37 Von ca. 700 m Höhenlage an nimmt dann die Budte iiberhand und hildct über 1000 m Erhebung ausgedehntere in c Bcsti.indc bis zu 1500 m und vereinzelt nodt höher hinauf.

Diese reinen ßud1enwaldungen werden - bezw. wurden ·von jeher - g e p I entert, ähnliclt wie in Italien, in Spanien, Frankreich IPyreni.ien). Früher wurde uucb in den unieren und mittleren Lagen des Waadtliinderjurn zwisd1en Nyon und Genf geplentert. In der Gegend

,·on Montreux hat sicl1 diese Nutzungsweise bis auf den heutigen Tag 1 )

vereinzelt erhalten; dod1 hat der geplenterte Niederwald aud.i dort durch Umwandlung in Hod1wald, wie überhuupt aud1 an Bedeutung stark nbgenommen.

Der geplenterte Bud1enniederwul<l ist urspriingliclt nidtt sowohl das Produkt einer während Jahrhunderten uusgeiibten bewußten forstlid1en Betriebsart, als vielmehr einer bloßen, wenig wul<lpfleglidten Nutzungs- weise, einfad1 darin bestehend, alles sfürkere i\luterial auf einmal zu nutzen und nur das junge stehen zu lassen, wcld1es zu schwad1 war oder für welches sid1 sonst ein Arbeitsaufwand ni<ht lohnte. So blieben denn in der Regel nur die Lohden von 1- 3 cm Brusthöhenstiirke stehen. Im sonnenrcidten Klima der fruglid1en Oertlid1kciten entwickelten sid1 diese klüglid1en und zersdmudcnen Wälder dod1 wiederum relativ gut und nach etwa 10- 25 J uhren wiederholte sid1 der Hieb jeweils wieder, wobei nlso Stämme und Stämmd1en mehrerer Altersklassen bunt durd1ein- ander standen.

Der geplenterte Niederwald als S u b j e k t ist also ungleid1 viel iilter als sein forstlidter Begriff. Wußte dod1 die offizielle Forstwirt- sdiaft lange Zeit nid1ts mit ihm anzufangen; er wollte sid1 überhaupt in gar kein bestehendes forstlid1es System hineinbringen lassen. Haftete ihm dod1, wie der Plenterung iiberhaupt, das Odium an, eine wenig pfleglid1e, vielfad1 eher waldverwiistende Nutzungs- und Behandlungs- weise zu sein, und dies war ja aud1 bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ::mm mindesten nid1t aus der Luft gegriffen. Es gingen denn früher audi sozusagen alle Verhesserungsvorsd1li.ige seitens der offiziellen Forstwirt- sdmft clahin, die geplenterten Nieclcrwaldungen in Hoc.hwalcl umzu- wandeln, und tntsäd1lid1 fond dies aud1 ,•ielerorts statt, im ganzen eher gegen den Willen der Bevölkerung. So verlangten im 17. und 18. Jnhr-

1) Man vcrglcid1c hicriibc1•;

Professor Badoux II. - friihcr Kreisforstinspektor in Montrcux - ,.R c n de.

111 c n t d e s t n i l I i s f II r c t c s d e 1 • n r r o n 11 i s s e 111 c II t d c V c v e y".

Journal foresticr suissc 1906, p. 12"-12'.I und 151- 160.

id. ..R C n d C m C II t d C s

r

O r C t s C O Jll III II II u I C s d II d i s t r i C t d (' V c v c y d II r u II t 1 c s 1 0 d c r n i c r c s u n II c c s." j ouruul fo1'csti1•1·

suissc 1908, p. 94--100.

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hundert strenge gesetzlid1c Vorsd,riftcn die IJmwundlung der geplenterten Niederwnldungen in Südfrunkreid1 und speziell in den Pyrenäen; dod•

sd1eitertc die eberriihmng um hurtniilkigen Widerstand der Bevöl- kerung - wumm eigentlicl1?

An mand1cn sold1en Oertlid,keiten, wo die Landwirts(~1uft ein kiimmerlid1es Dasein fristet, wird der W uld ebensosehr, ju ,·ielleicht sognr mehr der W e i cl e uls des 1-1 o l z es wegen gesdüitzt, und für

~leid1zeitigen Weidebetrieb eignet sid1 eben Niederwuld besser als llod1wuld, numentlid1 fiir Kleinvieh und speziell für Ziegenweide.

Forstinspcktm· Merz gibt in seiner Schrirt „Die f o r s t l ich e n V c r h ü lt n i s s e cl es K a n t o n s T es s i n •· uu [ Anfang der t8'2"0er

J

u hre die Zuhl der Ziegen im Kt. Tessin un mit .. iibcr 70,000".

Nad1 dem „Stutistisd1en

J

uhrbud, der Sdnveiz"' ergaben die his- 11erigen Zählungen folgendes:

Zahl der Ziegen und Schafe im Kanton Tessin.

Ziegen Sd111re

Jalir 7,,,1,

tlcr :f.4J,\ der ZnM ,1;,~ Zahl der

Tiere lle•i1t••r pro Ucsiljer Ti~rc llcsit1er pro llcsilter

1870 illl4ar. 7!r.17 8 21702

-

-

1881. ll[il 7\1 7481 0 lll4U2 484a a-i

18\HI iil209 0411 8 IO-Jl2 :mu a

WlS 62tl7H Mll\l \1 \l-l2U 20-U.! a

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Deutlid1 e1·kennt mun hie1· un der Zu- und Abnahme des Kleim•iehes wie 1.1ud1 der Besitzer die rusd1e Anpnssung der Volkswirtsdmft selbst lüncllicl1er Gebicfe un die durd1 den Weltkrieg gL-sdmffenen neuen Yerhältnisse.

So besitzt eben uud1 der geplenterte Niederwald neben der rein 1 o r s t l ich c n nod1 eine wid1iige v o 1 k s wir t s c h a f t 1 ich e Seite.

und c:; mufi dus Besfrcben der Forstwirisdrnl"I sdn. beiden Aufgaben besimtiglid1 gcrc<h f ,rn werden.

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I. Vom geplenterten Niederwald in den Nachbarländern.

Es möge hier zum Vergleim ein kurzer Hinweis auf diese im benach- barten Ausland vertretene Nutzungsweise am Platze sein.

Frankreich.

Im Süden, speziell in den Pyrenücn, besitzt Frankreid1 noch \ erhält- nismüßig zahlreiche Niederwaldungen mit plenterurtiger Nutzungsweise 11nd der Bud1e als Hauptholzart.

Nach den einsmlägigen statistisd1en No.chweisungen waren 1883 an geplentertem Niederwald nod1 vorhanden 1 ):

Hie,·on liegen

Departement Total ha im im

taatswu)d Gemeindewald

ha ha

Ariege

.

;,fö()..l7 rum lül7U

Haute Go.ronne

.

4838 1480 3358

Hautes et Basses Pyrences - 4123

-

4123

Pyreniien tolal 34008 11361 22ßü7

Aveyron . .tß!)i', 2i,SS 2107

Lozere

. .

18il7 1011 17!)]

Puy-dc-Döme, Canto)

1

Ardcd1e

Herault

.

2Bi,O j\150

Nievre

. -

Ain.

. .

Haule Savoic

.

11542 260-1 68-18

Fmnkrcidi total 4B560 140.tr, 20505

Nad1 gütigen J\littcilungen von Prof. Guinier und Prof. Perrin

!Nnncy) hnt im Lnufe der letzten fünfzig

J

uhre der geplenterte Nieder· wnld durd1 Umwandlung un Ausdehnung sturk abgenommen, besonder-;

im öffentlid1en Waldbesitz.

Immer sind es die P y r e n ü e n. wo diese Betriebsform auch im ()Jlentlid1eu Besitz nod1 beuchtens, erten Anteil uuf weist, wie nud1 in der Lundsclmft von Mo r Y n n (cu. 300 km westlich von Basel).

(6)

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Gewisse Servituten - namentlid1 Ilolzberel'htigungen - bewirken uber aud1 bei den Staats- und Gemeindewaldungen ein langsameres Tempo in den Umwandlungen. die in der Regel unter vermehrter Berück- sidttigung der Nadelhölzer mit ihrem größeren Nutzholzertrag zum Hod1waldbetrieb führen.

Die üblid1e Umlaufszeit betriigt durd1sdmittlid1 10 Jahre.

Leider ist in der neueren Statistik vom Jahre 1913 der geplenterte Niederwald 11id1t für sid1 auf gcriihrt; er figuriert bei den Niederwal•

dungcn iiberh11upt, so daß seine heutige Fliid1engröße nidit angegeben werden kann.

In den Privuiwnldungen jcdod1 hat er sid1 mehr zu behaupten ver- mod1t; so gibt es in cler bereits genannten Landsd1uft Morvan {Dep.

Nicvre) allein nodi 16 000 hn Privatwald mit plenterurtigcr Nutzung.

Dns silvo-pastomle Problem mit seinen örtlid1 stark henorsted1enden forstlid1-volkswit-tsdmftlid1en Forderungen und Sd1wierigkeiten wird

,1on selbst clafür sorgen, cluß uud1 in Frankreich der geplenterte Nieder- wald nls forstlid1es Charakteristikum von örtlicl1 wechselnder -volkswirt- srhaftlid1er Bedeutung bestehen bleiben uncl die forstlid1en Instanzen 11ud1 fernerhin mehr oder weniger angenehm besd1iiftigen wird.

Wohl zum Besten und Vollstiindigsten, wus über den geplenterten Niederwald in der einsd,liigigcn Litcmtur hekunnt wurde, gehört eine Abhandlung des französischen Forstbeamten E. Guinier 1 ) aus dem Jahre 1883.

Dieser Autor hnt sid1 der i\liihe unterzogen, den geplenterten Bud,ennieclerwnld eingehend zu studieren. Seine Beohad1tungen seien hier in Kiirze zusamrnengefolH wie folgt:

1. Bishet·ige Plentedypen.

a) Steltenlnssen aller Siiimme unter 30- 15 cm Umfang. bezw. cu.

10- 5 cm Durd1messer;

b) Stehenlassen aller Stiimme unter 20 cm Umfang, resp. ca. 6 cm Stiirke, ferner alter kried1enden und alleinstehenden Exemplar~

uncl dazu uuf jedem Stock mindestens 1 Stamm ü b er 20 cm Um- fung, resp. 6 cm Stiirke;

c) wie unter b, nur mit dem wid1tigen Untersd,icd, dnf! bei jedem Stock ein oder mehrere s tu k e Stämme aud1 dann stehen zu lassen sind, wenn derselbe mit Aussd,li.igcn von weniger als 20 cm Umfang, resp. 6 cm Sti.irke versehen ist;

1) E. G11i11ier w1ir Forsti11spcktor in li'oix, Dcpnrte111crit de J'Aricgc, im iistlidwn Teil der Pyreniicu. Er sturb illl Juhrc 190B.

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d) es werden alle Stämme mit 12, 10, 8 und seihst 6 cm Umfang, resp.

4-3 und 2. cm Stärke stehen gelassen, ebenso die kriechenden Exemplare; daneben werden aber nod1 50-60 Sti:imme pro ha ühergehalten, weld1e unter den gröfiten und sd1önsten Exemplaren auszuwählen sind.

2. Die Buche bildet im Gegensatz zur Kastanie und Eiche nur wenige Adventiv- und Proventivknospen; bei gänzlichem Kahlhieb entsteht dadurch ein Mißverhältnis zwisd1en den Wurzel- und Blattorganen, was schi.idlid1e Saftstauungen hervorrufen und auf rauhem Boden in heifler, sonniger Lage das Absterben der Stöcke bewirken kann.

3. Li.ißt man aber auf jedem Stock mindestens einen Stamm stehen, so wirkt er günstig zur Saftausgleidmng als Saftzieher - tirant de scve.

4. Guinier mad1t auf Grund seiner Studien und Ueberlegungcn emen eigenen Vorsd1lag für die anzustrebende Nutzungsweise und Wald- form.

Er strebt eine Art .Mittelwaldform an mit einer obern und untern Etage (taillis sous futaie rnodific), wobei uber die untere Etage nicht kahlgesdilagen wird.

5. Neue Plentertypen nadi E. Guinier.

a) Es sollen stehen bleiben: Von der obern Etage Oberständer mit 1- bis hödistens 4fodier Umtriebszeit (u

=

20- 30 Jahre), dazu alles Unterholz, das in 10 cm Höhe über dem Stock weniger als 6- 15 cm Umfang, resp. 2- 5 cm Stärke aufweist, sowie olle busd1igen und kried1enden Aussd1Hige. unbekümmert, weld1e Dimensionen dieselben besitzen.

Die Zahl der Oberständer vom Alter u soll pro ha 100- 300 betragen;

b) je nodt dem Zustand des Waldes soll nur Unterholz von 6 bis 15 cm Umfang, resp. 2 bis 5 cm Stärke stehen gelassen werden.

Stämme von mehr als 5 cm Stärke sind in der Regel info)ge des engen Standes verkiimmert, mit sd1]ed1ter Krone.

Guiniers Ziel und Weg ist demnad1 die Ueberführung dieser Nieder- waldungen via Mittelwald in Hodnvald. Dod1 betont und anerkennt er ausdrücklid1, daß auf speziellen Standorten und unter bestimmten Yolkswirtsdiaftlid1en Verhältnissen der geplenterte Niederwald dauernd erhalten bleiben muß.

Italien.

Audi in unserem südlid1en Nad1bnrland spielt der geplenterte Buchenniederwald nudi heute nod1 eine beaditenswerte Rolle.

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4-2

ProL cli Tella, Dozent för Forsl.einrid1tung un der forstlicl1en Hod1-

~d1t1le zu Florenz, hut dem Verfasser in verdunkenswerter Weise hicr- iibcr etwa folgendes mitgeteilt:

Der geplenterte Niederwald kommt in fost allen Teilen Italiens vm·, tritt uhcr nirgends in größeren zusummenhüngenden Fliid1en uuf.

Se:ine Gesamtfliid1e wird auf cu. 30 000 Im gesd1ützt, dus ist bloH 1 % der Fläd1e aller Niederwaldungen (bei 5,3 Millionen Hektnren Gcsamt- wulclfüichc). Die Bud1e ist die einzige Holzurt, welche geplentert wird.

Von den genannten 30000 hu sind 18000 ha Gemeindewnld und 12000 ha Privutwald.

Die Bedeutung dieser geplenterten Niederwuldungen liegt in den ganz besonderen Umstünden ihres Auftretens. Sie bekleiden nämlich die steinigen und irorkencn Steilhänge der Abruzzen der Toscuna und der Homugnn, sowie hohe ruuhe Hergingen der siicllid1 ansd1liefienclen Ge- birgsluudsdiuft. Molise, und eudlid1 uud1 steinige irod.:cne Plutcuux und Terrassen. Sie sincl wie keine andere Wulclform befähigt, dns silvo- pustornle Problem unter ungünstigen V erhiiltnisscn hinsid1tlid1 Klima, Boden und Lage uu[ einfad1ste und nutiirlid1ste Weise befriedigend zu lösen (Bannlegung der Weide auf 2 Jahre) und ein Verbindungsglied zwisd1en Forstwirtsd1uf t, Land- uncl Alpwirtsd1uf't zu sein, ohne clull mun aber imstande wiire, dies zahlenmi.ifüg ausdriid.:en zu können.

Alles in ullcm aber bildet der geplcntcrl.e ~ icderwald eine Betriebs-

111·1. die sid1 vom wulderhultcn<lcn uncl boclcns<~1iitzenden Standpunkt

11 us in Gebirgslagen sehr empliehlt.

Vom Gesid1t.spunkt des Ertrages uus und fiir die Frage, ob bei C.leid1hcit aller Standortsfaktoren der glcidwltrige oder aber der unglei,~uiltrige Betrieb mehr produziere. rchlen zurzeit genaue Erfal1- l'ltngen, wcld1c diese Seite des Problemes exukt zu liisen vermöd1te11.

Die italienisd1e forstlid,c Vcrsud1snus1ult wird in diesem Jahr (1931) im Cebiet der Molise (Provinz Cumpobusso) Studien hieriibe1· beginnen;

diese hctrcll'en Wuld1111gcn. die i11 jener Region uusschliefüi<~I geplentert

\\:erden.

~ud1 Prof. di Tcllu·s ,\littcilungcn gcstultcl sid1 die l<'msteimid1tung in clc11 geplenterten Nicdcrwiilclern cinfod1 so, clafi eine Betriebsklasse in scd1s Sektionen von beinahe gleid1er Fliid1c geteilt wird. Alle sec.hs

Jahre kehl'l cle,· 1 lieh aul' die g-leid1e Sektion zuriic.k, indem mnn in der Regel bei je(ler StockfumiHe auf , ie1· oder fiinf vorhundcne Aussd1li.ige

<'incn nutzt. Die Aussdilüge wiil'(len so dus Alt~r von 24- 25 Jahren erreidicn, weld1es die m i t t 1 er e L:mtriehszeit dieser Niederwnl- cl ungen wiire.

(9)

/lil,I ,.

l'hol. W. ;l:iij?l'li, l'l1R.

\'011 Kiihlcrn gcplculcrll'r ß11d1cn~,',licderw1ild.

,\hrunt•n, ~lont11µ-11a di Pr1!1•cia. P1·01 .. \qnila. Pulll1ill1c ,·un Sun Lon•nzu, t•u. 1710 rn ii U, Osthnni;.

(10)

/IM.!

l'bot. \\' . .\,i~di. 111·,1.

Einjiihrii.:c Aussd1liii;c 1111s 1km Bud1cnslv1t.knll11s.

ßud1e 1'18. Hot•1·olo, Gemeinde Cmlro. (Siehe ~eile h9)

(11)

43 Auf sehr hohen Standorten des Siidcns (Molise), wo die Budte bis uuf 1600- 1?00 m steigt, wo der hohen Sd,neeluge wegen der Sommer- hieb notwendig und sus ist, erreidit die Methode des geplenterten Niederwuldes um besten eine fortwährende Aussd,lngfähigkeit der Stockfnmilie. Die nuf dem Stock verbleibenden A11ssd11iige bilden sogen.

Snf tzieher (.,tirn-succhi").

Der geplenterte Niederwald vermeidet überdies die heim Knhl-

~d1lng eintretende günzlid1e Entblößung weiter kalter Gebiete, wo die ,egetntive Verjüngung der Bud1e sehr clurd, die Fröste hintnngehnlten und gesd1ädigt wird.

Trotz ihrer verhültnismül!ig großen Bedeutung gibt es in Italien wenige Veröffentlidmngcn, die sid, nuf geplenterte Bud,en-Nieder- wnlclungen beziehen. Immerhin bilden sie einen besondern Gegenstand des forstlid1en Unterrid1ts, und zwar sowohl im Waldbau, wie in der Forsteinrid1tung und in cler Forstbenutzung. In den Akten des Forst- kongresses von Neapel 1914 wurde eine kurze Mitteilung von Cavnliere Fosco Tricca vorgelegt, weld1e hier in freier Uebersetzung folgt:

.Die Buchen-Niederwälder auf dem toscanisch-römischen Apennin.

Auf dem toscnnisch-römischen Apennin wur bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts in den Buchen-Niederwaldungen dus System des Auswahlhiebs

(taglio u sceltn - Plenlerhiebes) gebräuchlich.

Es ist bekannt, daß die geplenterten Niederwälder im allgemeinen die ertragreichsten sind, besonders dort, wo aus Mangel an Straßen der Transport schwierig und teuer ist, während die ßuchen•Niederwiilder mit Knhlschlng•

betrieb eine beschränkte Rendite geben, weil sie sich nur in Umtriebszeiten von über 20 Jahren bewirtschaften und nutzen Jassen.

Der Grund dafür liegt nicht sowohl im langsamen Wuchslum der Buche, als vielmehr in der Schwierigkeit, die jungen Sprosse vor dem Tritt und Biß der Weidetiere zu bewahren.

So wird die Ausschlagrähigkeit der Stöcke slnrk geschwächt, was deren frühzeitiges Absterben zur Folge haben kann; vielleicht liegt hierin der Haupt- grund für die Entblößung des größten Teils des hohen Apennins von Holz-

wuchs.

Anderseits besteht der Auswahlschlag, von dem ich sprechen möchte, darin, daß nur das Holz geschlagen wird, das sich zur Herstellung von Kohle eignet.

Das jüngere und schwächere Holz wird den successiven Hieben überlassen.

Die so erzielten Hauptvorteile sind:

a) Man kann die Hiebe mit einer Umlaufszeit von 8- 10 Jahren fül1ren, was erlaubt, zirlm 3700 J{ilozentner J(obJe ü 10 L. auf jeden Hieb und auf 100 ha Flüche zu gewinnen; auch angenommen, der Wald siehe nicht so dicht, so knnn doch die Produktion im Mittel 2220 kg mit einer jährlichen Rendite von 2466 L. ergeben.

(12)

b) Mnn erhält l,rärtigen Graswuchs zwischen den Stöclrnn, wns eine Besloßung dieser Weideplätze mit 75 Kühen und 500 Schufen pro Sommer gestattet, womit ein Mehmutzen von 300 L. für die erstere und von 400 L. für die zweite Tiergattung erreichbar ist. Dies macht zusammen mit dem unter a genannten Erlös Hl66 L. jährliche Rendite.

t'} Die Stöcke bleiben immer mit grünen Ausschliigen versehen und werden daher von den beldagenswerten Nachteilen des l{ahlschlages verschont, wie vom Verbiß und besonders vom Tritt der Weidetiere; dadurch wird dus Wachstum dieser neuen Ausschliige beschleunigt.

d) Die am Boden hinslreichenden Zweige und Ausschläge vermehren sich mit Leichtigkeit und su lüi.H sich die ßesl.oclmng dieser Wiilder leicht erhalten und ergiinzen.

e) Die verbleibenden Stöcke bewnhren ihre Ausschlngskrart und treiben von den Wurzeln aus neue Schosse, die ihrerseits bei späteren Hieben selbst wieder neue Stöcke liefern."

Deutsdtland.

Geplenterter ßud1ennic<lcrwuld kommt als Rarität im Spessart l) (Buyel'Il) -v01·, und zwar in der Gegend Yon Lohr-Asdiaffenburg, an den steilen Einhängen des .Mains, in Hühcnlugen Yon 180- 520 m.

Es sind dies - infolge uneingesd1riiukter Erbteilung - stark par- zellierte Privatwaldungen mit plenterurtiger Nutzungsweise. Alle 5- 10 Jahre kehrt der Hieb wiede1·, und zwar - nad1 der ßcsd1reibung Sceholzers - in sd10nungslosester Weise.

Hauptholzart ist die ßud1e, gemisd1t mit etwas Huinhud1e und Eid1e; der Boden ist lehmiger Sand der ßuntsundsteinformation. Die Bestünde sind slurk verlidtiet, der Boden ist mit Heide und Heidelbeere überzogen, ·versi.iuert und rfükgüngig und dcmgemi.iß der Erfrag gering und sinkend.

Die Aussd1lngfiihigkei( der SWcke ist slurk riiekgängig; viele Stöcke sind kriippelhnft und im Innern faul.

Die Ges11mtnäd1e der nod1 im Plcnlerbetrieb behandelten, bezw.

mißhandelten Niederwuldungen beir,igt 1200 ha.

Audi der geplentcrlc Niede1·wnld bedarf dei· Pnege und einer wald- erhaltendcn Nutzungsweise, nnsonst hat er weder forstlid1e noch volks- wirtsclmftlid1e Bered1tigung.

Ob die begonnene Umwandlung zu Ilolhwald die einzige rationelle Lösung sei, "\'ermng Mer nid1t beurteilt zu werden.

1) Sccholur, Oberforstmeister: F •111duuss1.:hl11gwu ld.

,.Mittcil11ngc11 vo111 Verein tlcr böhcrcu F'orsthcu111tc11 ßuycrus", 193(J., S. 6B- :-o.

(13)

45 Aus anderen Gegenden Deutschlands und Oesterreid1s sind dem Verfasser aus der einschlägigen Literatur keine weiteren Angaben über geplenterte Niederwaldungen bekannt; für allfällige ergänzende Mit- teilungen wäre er dankbar.

II. Zur früheren und heutigen

Niederwald-PJenterung im Kanton Tessin.

Wie lauten nun Grundsätze, Verfahren, Durchführung und die Wirtsdmf tsziele fiir die geplenterten tessinisd1en Bud1en-Niederwnl- dungen, wo diese Betriebsform Selbstzweck ist und bleiben soll?

Hierüber liegen zwei zusammenfassende Arbeiten vor.

Die eine ist das bereits erwähnte Referat von Forstinspektor Merz vom Jahre 1895, die andere hat Forstinspekior Pomelta 1 ) zum Ver- fnsser und lautet: ,,Die Plenterung der Bud1cn-Niederwülder", Referat nn der

J

ahresversummlung des sd1weiz. Forstvereins 1928 in Bellinzona, enthalten in Sd1weiz. Zeitsd1rift für Fm·stwesen, Jahrgang 1929, S. 153 ff.

Beide Referenten stimmen miteinander durin überein, dnfi der geplenterte Budrnn-Niedcrwald, wenn p0eglid1 behandelt, eine walderhul- tende Nutzungs- und Bewirtsdmfiungsweisc sein könne, weld1c nument- lid1 in Gegenden mit ungiinstigcn Faktoren von Luge und Boden gleid1zeitig eine Unterstützung der Lunclwirtsd1uft, bczw. der Volks- wirtsdmft bedeute. Der Boden wird nie \'cillig entblößt, was für die meist steinigen, vielfud1 steilen und heißen Hänge besonders wid1tig ist;

die Laubcledrn bleibt eiern Boden erhulten. so daß er nid1t aushugert und nid1t ausgewaschen wird, was also Schutz der Quellen und Sdmtz gegen Wasserverheerungen bedeutet.

Diese günstigen Wirkungen lassen sich aber nur dann erreid1en, wenn bei den periodisd1 wiederkehrenden S<l1li.igen die Hi e b s - grenze, Durch m c s s er grenze des zur Nutzung gelangenden Materials nicht a 11 zu tief angesetzt wird; der ganze Streit für und gegen dieses Nutzungs• und Wirtsd1Uftssystem dreht sich denn auch in Wirklid1keit um die St li r k e und Art der periodisd1en Eingriffe.

Friiher wurde eine Hicbsgrcnze von mindestens 5 cm Durchmesser in 1 m Höhe verlangt, wodurch dann nud1 dem Sd1lng nur nocl1 Material von 1- 4 cm oder nud1 nur von 1- 3 cm Stärke stehen blieb, so daß sich alsdann sold1e Fläcl1en nad1 stattgehabter Nutzung nid1t stark von Kahl- 8cMügen untersd1ieden.

- - - - -

T) Vcrglcid1e hiczu uudt: Pometfa, "N c 11 c Pr c u I pi t i c i II c s i" (crsd1ic11c11 1916), Lnguno, Lihrcrio A. ,\rnold.

(14)

Seil dem Juhre J908 ist nun die l·Jiebsgt·enze uuf 8 cm (in I m Höhe) festgesetzt und es wmclen spezielle Hiebs-, Nutzuns·s- und Verkuurs- vorsd1riftcn erlussen (Cupiloluto cl'ustu per lu vendita dcl tuglio), wovon um Schlusse dieses Absdmittcs die wid1tigslen Bestimmungen auszugs- weise in deu tsd1er U eberseiz II ug folgen.

Die Anzcidmung cle1· Plenterltiebc soll 1111ler Leitung und Ueber- priil'ung der Kreisoberförster durch die Re,·ierf<frsier erfolgen, 11nd1clem dieselben hiefür clurd1 spezielle Kurse in eins Wesen dieser Nutzungs- weise eingel'iihrt worden sind. Nad1 l'omelln soll die ri.iumlid1e Stellung der Stoddohclen uncl der Siodrnussd1liige unter sid1 und auf dem Stoc~,;:

Yor und nach dem Hieb fiir Anzeidurnng und Reserven mnHgebend sein.') Angestrebt wird eine clreialt.rige Plenterung mit 10- t7- jiihrigen Um lau rszeiten.

Fiir dem Rc\'ierl'örste1· gelten zm· Anzeidmung des A11shiebsrn:iterials im Speziellen ctwn folgende Normen:

ll) ßeobud1hmg der Hiebsgrcnze , on ~ cm im Sinne einer allgemeinen Wegleitung.

L) Keine Stuckfnrnilie soll heim Schlage unberührt bleiben: im Innern der Siockfumilie erfolgt lurnpls1id11id1 Lichtung, wiilrreml in der Peripherie eher zurikkzuhalten ist.

c) Aul' jedem Stock hnl wenigslc11'l c in A11ssd1lag nls Saftzieher zu verbleiben.

d) Bei den Stoddumilien gelungl iibungsgemi.il! cu. 1,1;1 clet· Siiimme (von .i cm SHirke un nuhvi.irts) zur Nufanng.

c) Giinzlidt erlmltcn wird eins iippigc ß11sd1werk mit den sog. ScM011ge11- iistcn nls Reserve und n ls besler Sc~uliz gegen die Ziegenweide.

wiihren<l in der Klnsse von 4, 6 c·m plenlcradige Nni:1:ung zu Gunsten clcs vc1·hleibenden ßesfomlesmnleriuls erfolgt.

~Inn -..-crgleid1e 11nd1 dus nud1stehencle HcglcmcnL

ln allen iilTenUid1e11 Wulclungen cles Kts. Tessin di.irfen heute keim.• Sd,li.igc melll' uusgefiihrt werden, bevor die forstnmtli<he Anzeidmung des Aushiehsmaterinls stntigerunden hnL Die Sd,liige werden von dl•n Gemeinden in der Regel s t c h end und zwur en bluc nuf Grund eines Onrd1sd111iltspreiscs pro Kilozentner vct·knuft. Die Ausfiihrung des S,~1luges und cler Transport des Holzes ins Tu) {meist mittelst Drnht~

lcitung) ist Snd1c des Kiiufors. Die rcstgcsclzte 1 licbsgrcnze von 7 cm ist für den Kiiu rcr absolut ,•erbind1id1. Am Stnpclplntz des Holzes im Tnl wird clus Gesamlgewicht cles Sd1lnges in Anwesenheit eines Vertrders

1) Mnn , cri;lt•id1c im spl•:,,ic•ll,•n eins crwiihnlt· Hcfrrnl.

(15)

der Gemeinde durch direkte Wägung ermittelt. Es sei hier gleich beige- fügt, clufl im Tessin dieses Brennholz durdnveg nach dem Gewidd verkauft, und daß clemgemäfi nudt in den WirtsdmftspHinen der jähr- liche IIiebssutz in Kilozentnern angegeben wird, und zwar nur für die Gesamtmasse (Derbholz

+

Reisig), weil eine Aussd1eidung nucl1 Derb- holz und Reisig weder möglid1 nod1 notwendig ist.

Die Umrcdmung der Gewid1tsangabcn auf Fm erfolgt mit einem spez. Gewid1t von 0,70- 0,75, in der 1\leinung, duH clus meist im Februar gefüllte Holz erst im Luufe des Somme1·s zum Abtransport. ins Tal gelon1:,rt.

In Höhenlugen über 1200 m sollen die Bud1enniederwiilde.r nadt Merz in Hochwald umgewunclelt werden; die Ueberfiihrung sollte ober nid1t. direkt, sondern ullmählid1 via Mittclwuld erfolgen, mittelst UeberhuHen einer angemessenen Zuhl von Snmenbiiumen (50- 200 pro ho), sowie der Stocknussd1läge unter 5- 8 cm Siärkc.

Merz empfiehlt. ferner A11ssd1luß der Viehweide uuf wenigstens 10

J

uhrc und Einpflanzung von Li.ird1en, Fid1tcn. Ahorn, Eschen und Ei<~1en im Bm~1cn-Nicclerwnld.

Ucber den M u s s e n- u n cl G e I der t r u g der tessinisdten geplen- terten Bucl1cn-Nieclerwi.ilcler stehen heute znhlreid1e Angaben zur Verfiigung, besonders uus dem Forstkreis Luguno.

Mitteilungen von Forstinspektor 1',fer:: aus dem .Jahre 1895:

Gemeinde lnlrngnn im Centovnlli.

1891/94 1:17 lut. 25jiihriger Buchenwuld. NW-Hang 700- 1200 m ü. M.

Müßige Am;übung der Weide.

Durchschnilllicher Zuwachs pro hn und ,Jahr . 4 F111.

Gemeinde Cuviano am linken Ufer des Langensees.

1869,170 21 ha. 25jiihriger Buchenwald. NW-Hnng 800- 1200 111 ü. M.

Ziemlich intensive Weidenutzung.

Jiihrlicher Zuwachs pro hn 2,4 Fm.

1892/93 erneuter Hieb.

Jilhrlicher Zuwachs pro lm Gemeinde Arbedo.

1892/'94 30 hn. 20jähriger Buchenwald. Nordlmng 700- 1100 m ü. M.

Stark beweidet. Vollständige Reserve unter 5 cm.

Durchschnittlicher Zuwachs pro hn und Jahr .

Auszug aus dem Referat von Forstinspektor Pometta vom Jahre den Forstkreis Lugano.

2,5 Fm.

4 Fm.

1928, für Von Pometta liegen die Erträge aus 67 Waldungen vor, wovon hier aus- zugsweise die Ergebnisse von 2 Waldgebieten folgen:

(16)

48

Gemeinde Davesco-Soragno.

Waldort: Boglia/Bogliettn.

Waldflüche: Gesamtfläche 52 ha Umlaufszeit: 1006- 1920

=

14 Jahre.

Produktive Fläche ca. 46 Im

Nutzungsmasse total: 26413

508 q 36,3 q

Kilozentner

pro ha

pro Jahr und hn

oder in Fm Netto-Geldertrag total

,, ,, pro ha

,, ,, pro Jahr und ha Gemeinde Duvesco-Soragno.

5,2 Fm

29 663 Fr.

570 Fr.

41 Fr.

574 q 41,0 q

5,9 Fm

645 Fr.

46 Fr.

Waldort: Pignodra.

Wnldfläche: Gesamtfläche 22 ha

Produktive Fläche ca. 18 Im Erste Umlaufzeit: 1005- 1!)15 - 10 Jahre.

Nutzungsmasse total :

pro ha

pro Jahr und ha

oder in Fm

Netto-Geldertrug total

152 q 15,2 q

2,2 Fm

,, ,, pro Im 67 Fr.

3 353 q

1 475 Fr.

,, ,, pro Jahr und ha 6,7 Fr.

Zweite Umlaufszeit: 1915- 1927 - 12 Jahre.

Nutzungsmusse total: 5 060 q

pro ba 230 q

pro Jahr und ha 10,2 q

oder in Fm 2,7 Fm

Netto-Gelderlrng total ,, ,, pro hn

,, ,, pro ,Juhr und ha

4

:mt

Fr.

196 Fr.

16,3 Fr.

186 q 18,6 q

2,7 Fm 82 Fr.

8,2 Fr.

281 q 23,4 q

3,3 Fm 239 Fr.

10,9 Fr.

Ergänzend seien noch die Zuwachsbetriigc au;; den beiden zitierten Artikeln von H. Dadoux für die Waldungen bei Montrem.: beigefügt, ufünlich:

Gemeinde Veytaux Ertrug pro hn und Jahr

1880- 1001 . 4,80 Fm Gesamtmasse

1902- 1905 für die Bruttoflüche 4,:l5 ,, ,.

für die produlttive Wuldrläche . 5 ,, ,.

Gemeinde Les Planches.

1898- 1007 . 3,5 ,,

Die Zuwuchsbcträge sind ziemlic:h besd1eidcn. Dodt ist dabei zu heriid(sidttigen. dufi sidt die Angaben meistens auf die B u t t o • f

l

ü c h e beziehen und auf die wirklich verkaufte Holzmasse, so claf!

der im Wald wirklidt erzeugte Zuwad1s um den Ernteverlust zu erhöhen und det· Zuwnd1sberedmung die p rod u k t i v e Waldßüd1e zu GJ'Unde zu legen wäre.

(17)

49

Regulativ iiber Anzeichnung und Verkauf der Holznutzungen in den öffentlichen Niederwaldungen

der Gemeinden des Kantons Tessin.

Dieses Heglement ist integrierender Bestundteil der Schlagbewilligungen und des Wirtschnflsplanes.

Zuwiderhnndlungen gegen dieses Reglement werden gemüss Art. 5fl des kantonalen Forstgesetzes geahndet.

l. enthält allgemeine Bestimmungen über das Steiger u 11 g so b je kt:

Art. 1- 3. Angaben betr. Waldeigentümer, Waldort, Schlaggröße, Abtei- lung, Wirlschnftsplnn, Grenzen, Voranschlag über Schlag- quantum.

Tl. belehrt über Kaution und Steigerungsbedingungen.

Art. 4-9 Unfallversicherung.

III. U e bergab e und Abnahme des Ho I z s c h I a g es.

Art. 10-12.

IV. DerSchlag:

Art. 13-37.

ArL 13. Hiebsanzeichnung, Uebergabe und Beginn des Schlages.

Art. 14. Im Buchenniederwald ist plenternrtiger Hieb Uebung und Vor- schrift. Anzeichnung des Schlages durch den Unterförster, unter Markierung der Aushiebe am Stock mit dem Forsthammer und oben mittelst Farbe oder Reißer.

Art. 15. Der Minimaldurchmesser (Hiebsgrenze) der zu .belassenden Stämmchen ist 8 cm bei 1 m Höhe.

Reserven:

a) St u n gen, obschon stärkeren Durchmessers als oben ange.

geben, als Samenbäume oder weil einzige Ausschlüge auf einem isolierten Stock.

b) Aus s c h 1 ü g e mit kleinerem Durchmesser als 8 cm, als Saft- zieher oder zur Heranziehung gerader Stämme.

c) A u s s c h I ä g e, kram.förmig gelagert, als Saftzieher oder zum Schutz gegen Weidevieh, oder gegen stnrke Insolation.

Kein Stock darf ohne Heserve sein, wenigstens als Saft- zieher oder Sprossenkranz.

](ein Stock mit mehreren Ausschliigen darf beim Schlage übergangen werden.

Art. 17. Der Schlug hat sich mit einmaliger Anzeiclmung grundsätzlich auf die ganze Flüche zu erstrecken; ein Zurückkommen auf die schon geschlagenen Zonen zur Vornahme weiterer Anzeichnungen bezw. Schlüge ist also unstatthaft.

Art. 18. Der Hieb soll mit scharfer Axt möglichst lief erfolgen, mit glatter, etwas geneigter Abhiehsflüche, im Interesse einer reichliche11 Ausschlagfiiliigkeil der Stöcke.

Art. rn. Die Reserven sind beim Schlug vor allen Schildigungen zu be- wahren, hezw. von allfälligem Hiehsnwterial ungesäumt zu be- freien.

(18)

50

Art. 20. Die Fußwege sind im lnleress einer leichlen und sicheren Schlag~

lwntrolle stets freizuhalten.

Art. 23 und 24. Termine. Der Schlag darf nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 1. April ausgeführt werden. Die Aufrüstung und das Rilumen aus den Stöcken müssen am 1. Mai beendigt sein.

Auf Ende Juni soll der Wald vollständig gerüumt sein.

AlUilllig nötige Frist-Verliingerungen Jmnn das Kreisforstamt von Fall zu Fall erteilen.

Art. 25 und 26. VorschrHten über vollstiindige Schlngriiumung.

Art. 27- 31. Vorschriften über Erstellung und Miete von Holzriesen.

Art. ;\2. Das Wägen. Das Holz. muß mit der Dezimalwage gewogen werden, an der Abladestelle der Drahtriese oder an der niichsten öffentlichen Wage.

Dns Wiigen erfolgt auf l{osten des Akkordanten, unter An•

wesenheit eines Delegierten der betr. Gemeinde.

Art. 33. Sollte Holz aus einer anderen Abteilung geschlagen werden, so muß dieses immer gesondert gehalten werden, sowohl in der Verarbeitung, heim Transport als beim Wögen (denn die Wägung ist die direkte und einzige Grundlage für die Wirtschaftskontrolle), Art. 34. Wird Holz erst nach Ende Juli gewogen, so erfolgt ein Gewichtsr zuschlag von 2 % für je 14 Tage Verspätung (als Reduktionsfaktor für Umrechnung auf Fm gilt zur Zeil ein spe:·ifisches Gewicht von 0 70 , , 1111 "tl . nn d er Q uo t· 1,en t Gcwiu1t 7 in q · ) 1

V. Art 38. Stmfbestin1111m1gen.

J) Die von der Versud1sunstnlt vorgenommenen ßcsti1111111111g •11 <ll'S spezirischen Ge.

widits ergaben bisher Folgendes:

Luftlrocken (d. h.

Grüngewid,t Wnldlrocken 11od1 mit 10- 15°/o W asscrgehnlt)

Bud1e 196, Jahr 1919

Derbholz t,08 0,90

-

Reisig 1,10 0,85 -

Bud1e 200, Jnhr 1931

Derbholz 1,13

-

0,77

Reisig l,tl

-

0,75

(19)

51

Verzeichnis

einiger orlaiiblichcr Ausdrih:kc Im Betrieb des geplcatcrtea Niederwaldes.

Du die F11d1uusdrüd:c für den geplenterten Niederwald in den forstlid1cn Wörtet•

btid1er11 nid1t oder nur uuvollsHindig enthalten sind, 111i>d1tc es wohl mundicm Leser erwti11sd1t sein, hier ein Vcrzcidmis der wid1tigcrcn o, t s ü h I ich e II ted111isd1en Aus- driid,e

rn

r die drei Sprnd1gcbiete zu finden.

1) e 11 t SC h.

Ableger Absenker ,\uslüufcr ,\11ssd1lug

- sfiihigkcit A 11ssd1 lugen Auswnhlhich

(,·crgl. Plcnterhieb) Buschwerk

Derbholz Oreiu I tcrig Dreihiehig Dn11kclsd1lug Fc111cluussd1!11gwnld

(vergl. geplenterter Nicdcrwuld}

Fiillhcstu nd

Knhlschlng

1 tu I i l' 11 i s c h.

propuggine; mnrgotfo; tnleu.

propnggine.

frusehc strisciunti per tcrru; stoloni.

pollonc; germoglio; ,·irgulto.

(sboccinmento dclle eeppuie).

fucoltit pollonifcrn; facoltu gcrmi11u- tin1, o di rimettcrc dulle ceppuie.

ripullulnre dnlle radici; propnggi- nnrc; spuntnre; gcrmoglinrc.

tnglio II sccltn; tnglio sultunrio.

ccspuglio; urbusti; cesto; macchia;

mucchi'cto.

hrundolu; pcrticu; stnngu.

u tre etil.; ternulo.

u sterzo; tcrnuto.

tuglio oscnro; skrzo oscuro.

sottobosco; uggreguti di ricmpirncn.

fo; uggrl'guto replcth·o o ricmpi- tivo.

tnglin rnso.

h..l•rnwud1s 1>iuntu ein scmc; pednlino; mndri- cinulc; pinnte mntricinc.

Kricd1iistc (vergl. 1111d1 rumi o fruschc strisciunti.

(Sch lungeniistc) Lod:ern (t•incr Stock-

fnmilie)

Lnhde

~littl'lwuld Niedcrwul<l,

glcid1ultcrigcr geplenterter von Knstunien -Reserve ,·crwil d erter

svnotnre (räumen, entleeren im r n- nl'rll der Stockfumilie);

dirnclurc (cigcntlid1 plentern, Wcg- huucn nn der Peripherie der Stock- fnmilic).

pollonc; pinntonc; grossn tnlca.

ccduo composfo.

ceduo scmplicc.

ccduo II sccltn, a sterzo;

ccduo saltunrio.

palinu.

pseudomadricina di ceduo semplice.

boscnglia (ceduo inselvatichito).

r

l"ll ll liisisch

murcottc.

murcottc.

truinunts; coulu11ls drugeou; rejet dt•

souchc.

clrugeonncment.

(lrngcouner; rcjefer.

(conpe d'extrnetion).

buisson; nrbrisseau; urbnsle.

bois furl.

cuupl' scunhre.

, 1111s-ctugc.

coupc t, hlum• {>toc;

COIIJlC rnsc;

conpe blunchc.

hrin de scrncnce;

rutuil'.

truinunts.

drngcon; rcjct de souchc.

luill is com pos1\

tnillis simple.

tuillis furete.

tnillis bütnrd.

(20)

52

Deutsch.

Plcntcrh icb Plentern

Jl 11111.lli II g

Suft1.ichcr S11111c11b1111111

~d1lu11gc11iistc {vergl. Kricd1üste) Suwß

Sprussc11kr11n1.

S't1t11gcn - kr11111.

Stod,11ussd1lug

fomilie stummcl

T1·itt und Vcrhiß

ml1111fs1.t•il 11 mt richszcit

\\'11 r,.clhrnt

1 t u l i c II i s d1.

stcrzo; tnglio II sccltn;

cedunzione a sceltn o snltuuriu.

tugliurc II sccltu o s11lh1uri11111c11tc:

trntturc a stcrzo, ditudnrc.

tunclello; rnnclello; tondoue; mo- rellumc,

tirusucchi.

mudriciun.

,·irgulto.

ccsto o corunn 1li fruschc.

stunghc.

corunu cli polloui.

gcrmogliu (neu entstehende, kurze);

Yirgultu (dii1111e, fndcnriirmigc);

pollonc (k:riiftigc); stunghc (sturkc);

rigetti.

gruppo di pollo11i du 111111 solu ccp- puiu; fo111igli11 di pol1011i.

pcdulc; tru11co11c; ccp1>uili sgn rd- tutn,

(·tdpt•sliu c 11111rso dnllc zumpc 1• 1ll'i dt•oti 1lcl h{•stiumc.

turno: rotnziouc.

eidn.

stnlonc; gcrmoglio- dgctti: ,·iq:ulti;

Frunzösisda.

f11rctugc.

j11nli11cr; furctcr.

rn11di11.

tironts de

se,· c .

scu1encicr.

Jet: rro1tsSI.".

rt'jct de souche„

rol11tio11.

rotntion; cyclc.

pollo11i 1111 rndic-r drngeo11.

m. Ausgeführte Versuche im geplenterten Buchen.-Niederwald.

1. Das Versuchsmaterial.

Die forstliche Vcrsmhsunstult hat im Hcrbsi 1919 un<l im h·iih- juhl' 1920 in den Gemeindewaldungen von So n '"j c o und C n d r u

Worstkrcis Lugnno) ; Vcrsud,sOiic~icn von je o,_5 hn im geplenterten ßud1cn-Niederwnld ungclegi und nalh einem Zeiiraum ,·on 10

J

nhrcn

- aul' Ende 1929 - einen zweiicn Plcn erhieb durd1gcl'iihrt, verbunden mit einer weitem Aufnnhmc ur d Angliederung einer 11c11cn .i.. Vcrsud1s- lHic~1c.

B u c h e n f 1 il c h e N r. 1 !I 6.

Waldeigentümer: Oemefod • Sun\'il'u•. Lolmlna111e: Cappella del hmwo.

Meereshiihe: 1070 m.

Exp1,silio11: Nordweslhung, J' nkc Seile des \'al Colla, 111il :1:3' Neigung gegen d1: 11 Cassarnle (Wildh:.rh) uhfal lend.

(21)

33

Boden: Lehmboden, zum Teil steinig, zum Teil etwas feucht.

Grundgestein: Casnnnaschiefer, sericitisch.

Die An1.eichnung des Schlages erfolgte durch Unterförster Ca rat l i und die Ausführung desselben im Februar 1919 durch die Gemeinde; die Aufnahme erfolgte im September 1919.

B u c h e N r. 1

n

8 mittelstarker Hieb, untere Fläche.

Buche Nr. 1 n n starker Hieb, obere Fliiche.

Eigentümer: Gemeinde Cadro.

Lokalname: Roccolo .

. Meereshöhe: 1070 und 1000 111, unmiltellmr übereinander liegend.

Exposition: Westhang mit 25~ Neigung.

Grundgestein: Dolomit mit Beimengung von Urgestein.

Boden: kräftiger Lehm mit viel Steinbeimengung, rauh, etwas felsig.

Die deriniti\'e Anzeichnung des Plenterschlnges erfolgte durch die Ver- suchsanstalt im Mai 1920, nachdem im Februar das Material der durch Unter- förster Cnratti vorgenommenen ersten Anzeichnung gefüllt worden war.

Diese beiden Bestünde sind in ihrer bisherigen Entwicklung etwas ver- schieden, wie auch in der Boniliil.

1111 April

tmn

wurde als Ergiinzung eine weitere Versuchsfläche neben den

beiden vorhergehenden angelegt, unter Vornahme des stärksten Hiebsgrades.

B u c h e 2 0 0 sliirkster Hieb.

Eigentümer: Cadro.

Lokalname: Gromo.

Meereshöhe: 050 m.

Exposition: \V N W 2711

Grundgestein: Hnuptdolomit und Cusannuschiefer, dazu erratische Heste vo11 Urgestein.

Boden: Humoser J{ulkboden, nach unten stark sandig.

2. Methodisches.

a) Alle Erhebungen und Bercdmungen erfolgen nad1 S t ii r k e k I a s s c 11

für den Durd1messer in 1,3 m iiber Boden bezw. ü. d. Stock, nümlid1 1- 3 cm genau 0,5- 3,4 cm

4- 6 •·

.

, 3,5- 6,4

..

8- 14

" ,. 6,5- 14,4 .,

16- 24

" ., 14.5- 24,4

.,

D11 die Stiirkeklusse 8- 14 cm mit 7 cm beginnt, so umfassen die beiden oberen Stiirkeklussen die gesamte Derb h o 1 z m n s s c.

wührencl die beiden unteren Klussen uussd11ießlid1 Reisig enthnlten.

b) Die Anzcidmung der Plenterhiebe geschieht nud1 folgenden Grund- sätzen:

u) Möglid1ste Sdwnung des niedrigen Busd1werkes, also der kleinen Aussd1lügc uncl der sog. Sd1langeni.islc. uus clcnen die Ableger hervorgehen.

(22)

54

{J) Nutzung nller, hezw. eines Teiles der Stümme der zwei oberen Stürkeklnssen 16- 24 und 8- 14 cm nnd1 wcd1selndem Grade.

y) Nutzung in den zwei unteren Stärkeklnssen 4- 6 und i- 3 cm.

e) Im bleibenden Bestand werden hiemuf alle Stümmd1en von 3 resp.

2,5 cm Stärke nn numeriert und übers Kreuz gemessen.

Die Aussd1lüge von 1 und 2 cm Stärke sind mit dem Meßstrid1 (sd1warz) in 1,3 m versehen und uuf gunze Centimeter gemessen und eingetragen.

Ende 1924 - also nnd1 5

J

ahrcn - erfolgte eine Bestundesuuf- uulune, wobei die neu hinzugekommenen l und 2 cm Aussdilügc uud1 gemessen und mit einem (roten) Mcßslrid1 versehen wurden: das gleid1e gcsd1uh bei der 3. Aufnahme auf Ende 1929 mit weißem ,\fo{!.

strid1; ühnlidt wird bei den folgenden Auf' nahmen verfuhren. Da<lurd1 kann man spiiter von jedem Aussd1lug sagen, bei wekher Aufnahme er erstmals in 1,3 m I-föhe mindestens 1 cm slurk wnr, bezw. weld1em Sdilag er cntstummt.

Entspr·ethcncle Altcrscrm i 11111 ngen ergi.inzen dieses :vluleriul, wodurd1 die Hekrnlierung 1111cl Ycrsdiiebung der SHirkeklusscn ,011

einem Plenterhieb zum nnclern ersid1llid1 wird und nud1gewiese11 werden kann.

Auf diese Weise wird mnn einen gc111111e11 Einblid.:: in clen Massen- aufbau nnd1 verbleibendem, aussd1cidendcm 11ncl gesnmlcm Bestand erhalten, wie uud1 auf die Zirn nd1slcistu11g uu<l Zuwad1s,·cl'leilung.

d) Die .Mussenbercdmung gcsd1ieht in gru11dsiitzlid1 analoger Weise wie beim geplenterten llochwul<l, also ershnuls mit I liilfe gefällter Probe- stiimme nnc~1 Sti.irkeklasscn, worauf die jedem Bcstund zukommende Musscncurrn und der zugeh<irencle ~lussentm·if erstellt wird. Der- selbe dient dnnn zur ~lasscnbered11111ng des \'erblcihenden und aus•whciclenden Bestandes muh der nnd1folgc11clcn A11foul11nc11 nls Grundlugc fiir so lange, bis die \fosscncurve dc1· Aushiebe diejenige des bleibemlen Bestandes et·reid1t 11 ncl iiberlwlt, wor1111

r

eine erneute Fi.illung ,·011 Probcsliimmen mit neuem 1\lussenturif erfolgen muR.

Zudem wc1·dcn alle A11.shiebc gcnuu vermessen und ihr wirklidter lnhall 11ud1 Derbholz uncl Hcisig ermiltcll und ihr Vcrhi.iltnis zum Mussenturif des rnrbleibcndcn Beslanclcs, cl. h. der sog. Reduktions- fnktot· fiir jede SUirkeklusse he1·ed111et.

Die Zuwud1sb<>red11111ng sliibd sid1 aber aussdiliefllid1 auf die Massenberedmung nad1 dem Mussentarif der 1. Aufnahme und zwar einheitlid1 fiir ,·erblcihcnclcn 1111d 11ussd1eiclemlen ßcsinncl.

(23)

55 Jeder nachfolgende Plenterhieb bietet Gelegenheit. vorn Aus- hiebsmaterinl hinreid1end viele Stämme zu benutzen, weld1e die Qualität von Probestämmen für den bleibenden Bestand vollauf nad1 Höhe, Sdiaftform, Derbholz- und Reisigmasse besitzen. Dies ermög- lid1t eine fortwährende Prüfung des Massentarifs der 1. Aufnahme und dessen Beziehung zur mittleren Mussencurve aller Aushiebe mit clen w i r k I i c h e n Massen von 1 zu 1 cm.

e) Es ist sehr empfehlenswert, in der Zwisd1enzeit von je zwei Durd1- hieben eine Bestandesaufnnhme cinzusdmltcn, etwa in die Mitte .der Umlaufszeit, um die seit dem letzten Durd1hieb eingetretenen Ver- änderungen festhalten zu können.

f) Für die Beurteilung des S t ä r k e g r u des der Plenterhiebe ist drnrnkteristisd1, weld1er Prozentsatz jeweils Yon den beiden oberen Stärkeklnssen 16- 24 und 8- 14 cm genutzt wird, deun einmal beteiligen sich diese beiden Klassen um Zustand vor dem Hieb:

un der gesamten Stummzuhl höd1stens mit 25 %, un der Gesumtmussc jedod1 mindestens mit 75-80

%.

Die weitere Nutzung im ~lutcriul unter der lliebsgrenzc ,·011 7 cm mittelst starker oder sd1wud1er I lod1cl11rd1forstung hezw. Plenterung besitzt mehr bcstnnclespncglic.hen Chnrnktcr: dies trifft namentlich fiir die Klasse 4- 6 cm zu.

In clen beiden Vcrs11d1sfüid1c11 198 uucl 199 von Cuclro wurden in den beiden oberen SHirkeklusscn 8- 14 und 16- 24 cm genutzt:

Bei der F'lüd1e:

198 (miHclstnrker Hieb) t. Hieb 1919

l) 1929 199 (stiirkerer Hieb)

1. Hieb 1919 2. 1929

1 m1 der 1·or dem ! lieh \"orhundcneu Stumm:whl Kreisflüche

59%

5'5 %

69 %

65 %

70%

70%

80%

70%

lm Interesse einer miiglid1si. dcutli<~tcn Differenzierung der Hiebs- stärken zur Untersudnmg ihres Einfü1t-:scs uu f Bcstunclesvorrnt, Nutzung und Zuwud1s erfolgte im April 1931 clie Anlnge einer weiteren Versud1~- l1iid1e mit dem stärksten lJiebsgrud unter ·wegnuhme u 11 er Stämme der beiden Klassen 8- 14 uncl 16- 24 cm. also IOO % an Stummzuhl und

100 % un KreisOädrn.

In methodischer Beziehung bildet der angewuncltc stärkste Grad eine klare reclmerisd1e Abgrenzung und Vergleic.hsbusis, wobei die ganze Derb h o I z muss e zur Nutzung gelnngt, wozu uod1 der

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