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Archiv "Medizingeschichte(n): Balneologie Karlsbad" (14.11.2003)

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wie auch in dieser Anwendungsbeob- achtung praktiziert, um 20 Prozent un- ter die NPH-Gesamtinsulindosis ge- senkt und dann nach den Blutzucker- werten des Patienten angepasst wer- den. Neue Daten zeigen, dass die Gabe von Insulin glargin morgens, vor dem Abendessen oder beim Zubettgehen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes, aber auch bei Patienten mit Typ-2-Diabetes unter Sulfonylharnstofftherapie gleich wirksam und sicher ist (6, 7). Insulin glargin liegt in saurer Lösung vor und kann daher bei einer Minderheit der Patienten (6 Prozent) nach Injektion ein leichtes Schmerzgefühl hervorru- fen (18). Der Einsatz von Insulin glar- gin dürfte nach dem derzeitigen Kenntnisstand besonders sinnvoll bei Patienten sein, die unter nächtlichen Hypoglykämien leiden, hohe mor- gendliche Blutzuckerwerte aufweisen beziehungsweise grundsätzlich einen labilen Stoffwechsel haben. Die Er- gebnisse dieser Anwendungsbeobach- tung bestätigen zudem, dass sich Insu- lin glargin mit hoher Therapiesicher- heit auch unter den heterogenen Ver- hältnissen der ärztlichen Praxis einset- zen lässt. Wegen seiner gleichmäßigen und langen Wirkung kommt Insulin glargin als Basalinsulin in Kombinati- on mit schnell wirksamen Insulinen den Anforderungen an eine möglichst physiologische Insulintherapie derzeit am nächsten (17).

M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4614. November 2003 AA3027

Manuskript eingereicht: 11. 6. 2002; revidierte Fassung angenommen: 31. 7. 2003

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2003; 100: A 3022–3027 [Heft 46]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit4603 abrufbar ist.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Hans Hauner

Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin Klinikum rechts der Isar der

Technischen Universität München Ismaninger Straße 22

81675 München

E-Mail: hauner@wzw.tum.de

MEDIZINGESCHICHTE(N) )

Psychoanalyse Selbstanalyse

Zitat:„Bei den psychoanalytischen Ar- beiten habe ich gemerkt, daß die psy- chische Verfassung des Mannes, wel- cher nachdenkt, eine ganz andere ist als die desjenigen, welcher seine psychi- schen Vorgänge beobachtet. Beim Nachdenken tritt eine psychische Akti- on mehr ins Spiel als bei der aufmerk- samsten Selbstbeobachtung, wie es auch die gespannte Miene und die in Falten gezogene Stirne des Nachdenkli- chen im Gegensatz zur mimischen Ru- he des Selbstbeobachters erweist. In beiden Fällen muß eine Sammlung der Aufmerksamkeit vorhanden sein, aber der Nachdenkende übt außerdem eine Kritik aus, infolge deren er einen Teil der ihm aufsteigenden Einfälle ver- wirft, nachdem er sie wahrgenommen hat, andere kurz abbricht, so daß er den Gedankenwegen nicht folgt, welche sie eröffnen würden,und gegen noch ande- re Gedanken weiß er sich so zu beneh- men, daß sie überhaupt nicht bewußt, also vor ihrer Wahrnehmung unter- drückt werden. Der Selbstbeobachter hingegen hat nur die Mühe, die Kritik zu unterdrücken; gelingt ihm dies, so kommt ihm eine Unzahl von Einfällen zum Bewußtsein,die sonst unfaßbar ge- blieben wären. Mit Hilfe dieses für die Selbstwahrnehmung neu gewonnenen Materials läßt sich die Deutung der pa- thologischen Ideen sowie der Traumge- bilde vollziehen.Wie man sieht, handelt es sich darum, einen psychischen Zu- stand herzustellen,der mit dem vor dem Einschlafen [...] eine gewisse Analogie in der Verteilung der psychischen Ener- gie [...] gemein hat. Beim Einschlafen treten die „ungewollten Vorstellungen“

hervor durch den Nachlaß einer gewis- sen willkürlichen (und gewiß auch kriti- schen) Aktion, die wir auf den Ablauf unserer Vorstellungen einwirken las- sen; als Grund dieses Nachlasses pfle- gen wir „Ermüdung“ anzugeben; die auftauchenden ungewollten Vorstel- lungen verwandeln sich in visuelle und akustische Bilder. Bei dem Zustand, den man zur Analyse der Träume und pathologischen Ideen benützt, verzich-

tet man absichtlich und willkürlich auf jene Aktivität und verwendet die er- sparte psychische Energie (oder ein Stück derselben) zur aufmerksamen Verfolgung der jetzt auftauchenden un- gewollten Gedanken,die ihren Charak- ter der Vorstellungen (dies der Unter- schied gegen den Zustand beim Ein- schlafen) beibehalten. Man macht so die „ungewollten“ Vorstellungen zu

„gewollten [...]“.

Und doch ist ein „solches Zurück- ziehen der Wache von den Toren des Verstandes“, wie Schiller es nennt, ein derartiges sich in den Zustand der kriti- klosen Selbstbeobachtung Versetzen keineswegs schwer.Die meisten meiner Patienten bringen es nach der ersten Unterweisung zustande; ich selbst kann es sehr vollkommen, wenn ich mich da- bei durch Niederschreiben meiner Ein- fälle unterstütze.“

Sigmund Freud: Die Traumdeutung. Leipzig, Wien: 1900.

In: Gesammelte Werke. Bd. 2/3, S. 106 ff. – Freud (1856–1939) begründete wesentlich durch die Selbst- analyse seiner eigenen Träume das Konzept der Psycho- analyse. Er beschreibt hier seine Technik der „kritiklosen Selbstbeobachtung“, die in der späteren Behandlungs- technik der Psychoanalyse der „freien Assoziation“ des Analysanden beziehungsweise der „gleichschwebenden Aufmerksamkeit“ des Analytikers entspricht. Freuds Hauptwerk entstand in der zweiten Hälfe der 1890er- Jahre. Selbstbewusst legte er für sein Jahrhundertwerk das Erscheinungsdatum 1900 fest (trotz seiner Fertig- stellung im Herbst 1899).

AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT

Balneologie Karlsbad

Zitat:„Wie es dampft und braust und sprühet

Aus der unbekannten Gruft!

Von geheimem Feuer glühet Heilsam Wasser, Erd' und Luft.

Hilfsbedürftge Schar vermehrt sich Täglich um den Wunderort, Und im Stillen heilt und nährt sich Unser Herz an Freundes Wort.“

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) verfasste als Kurgast in Karlsbad am 10. Juli 1806 dieses Ge- dicht. Am Tag zuvor hatte er eine chemische Analyse des Karlsbader Sprudels in sein Tagebuch eingetra- gen. – Vergleiche auch: Richard Koch: Der Zauber der Heilquellen. Eine Studie über Goethe als Badegast.

Stuttgart: 1933; S. 17.

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