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Beschr¨ankte, selbstadjungierte Operatoren

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Beschr¨ankte, selbstadjungierte Operatoren

S ¨ ATZE VON WEYL UND VON NEUMANN

Gudmund Pammer

15. April 2015

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Das wesentliche Spektrum 1

2.1 Definition (Wesentliches Spektrum) . . . 1

2.2 Definition (Fredholm-Operator) . . . 2

2.4 Satz (Wesentliches Spektrum und Fredholm-Operatoren) . . . 2

2.5 Definition (Singul¨are Folge) . . . 3

2.8 Satz (Weyl Kriterium) . . . 3

3 St¨orungss¨atze 4 3.1 Satz (Kompakte Resolvente) . . . 5

3.2 Satz (Satz von Weyl) . . . 5

3.3 Satz (Satz von von Neumann) . . . 6

4 Literaturverzeichnis 11

(4)

1 Einleitung

In dieser Seminararbeit befasse ich mich mit dem Spektrum und St¨orungen selbstadjungierter Operatoren, insbesondere mit dem Weyl-Kriterium, dem Satz von Weyl und einer Umkeh- rung dieser Aussage, dem Satz von von Neumann. Die Notationsweise ist angelehnt an das Funktionalanalysis 1-Skript von Woracek, Kaltenb¨ack und Bl¨umlinger [2]. Als Motivation zur St¨orungstheorie selbstadjungierter Operatoren dient der Schr¨odinger Operator:

A:L2(R3)→L2(R3) :Af =−∆f+q·f, wobei q:=q1+q2 mitq1 ∈L2(R3) und q2∈L(R3).

DurchFouriertransformation F erh¨alt man:

F(−∆)(f) =|k|2fˆ=:M◦F.

Man kann zeigen, dass der OperatorM auf entsprechendem Definitionsbereich selbstadjungiert ist und gilt:

σ(M) =σess(M) = [0,∞).

Weiters ist die Fouriertransformation ein unit¨arer Operator, also folgt:

[0,∞) =σess(M) =σess(F−1◦M◦F).

Ausgehend von diesen Ergebnissen kann man R¨uckschl¨usse auf das Spektrum des Schr¨odinger Operators ziehen, welcher auch ein selbstadjungierter Operator ist.

2 Das wesentliche Spektrum

Sei im folgendenH ein Hilbertraum undA ein selbstadjungierter Operator in B(H).

Definition 2.1 (Wesentliches Spektrum). Wir bezeichnen mit σd(A) das Punktspektrum und mitσess(A) daswesentliche Spektrum von A.

σd(A) :={λ∈σ(A) : dim ker(A)<∞ und λisoliert in σ(A)} (1)

σess(A) :=σ(A)\σd(A) (2)

(5)

Bemerkung. Diese Definitionen k¨onnen analog auch f¨ur unbeschr¨ankte, selbstadjungierte Ope- ratoren ¨ubernommen werden. In der Vorlesung von M. Langer: Spektraltheorie f¨ur Differen- tialoperatoren [1] wurde der Begriff des wesentlichen Spektrums ¨uber Fredholm-Operatoren ein- gef¨uhrt. Nat¨urlich ist es eine interessante Tatsache, dass diese Definitionen f¨ur selbstadjungierte Operatoren ¨ubereinstimmen.

Definition 2.2(Fredholm-Operator). Ein oBdA. unbeschr¨ankter Operator wird alsabgeschlos- sen bezeichnet, wenn f¨ur jede Folge (xn)n∈N, xn ∈dom(A) mitxn

n→∞−→ x und (Axn)n→∞−→ y ∈ ran (A) folgt, dassy=Ax, welches in nat¨urlicherweise f¨ur beschr¨ankte Operatoren immer gilt.

Wir nennen einen abgeschlossenen Operator Fredholm-Operator, wenn dim ker(A)<∞, dimH/ran (A)<∞und ran (A) abgeschlossen inH ist.

Um eine andere Charakterisierung des wesentlichen Spektrums zu beweisen, f¨uhre ich die Menge M bez¨uglich eines abgeschlossenen Operators A ein:

M :={λ∈C: (A−λ) ist kein Fredholm-Operator}

und greife auf Satz 2.28 aus [1] zur¨uck, der folgend lautet:

Satz 2.3. Sei A ein abgeschlossener Operator auf einem Hilbertraum H und Ω eine offene, zusammenh¨angende Teilmenge von C, sodass Ω∩M = ∅ und Ω∩ρ(A) 6= ∅. So beinhaltet Ω∩σ(A) h¨ochstens abz¨ahlbar-viele Eigenwerte endlicher Vielfachheit ohne H¨aufungspunkt in Ω. Weiters ist M eine abgeschlossene Teilmenge des Spektrums.

Satz 2.4 (Wesentliches Spektrum und Fredholm-Operatoren). Sie Aein abgeschlossener Ope- rator, so gilt σess(A) =M.

Beweis. Aus Satz 2.3 folgt, dass entweder M = R ist oder Ω := C\M eine offene, zusam- menh¨angende Teilmenge von C, welche die Voraussetzungen aus Satz 2.3 erf¨ullt, ist. So exis- tieren in Ω h¨ochstens abz¨ahlbar-viele Eigenwerte endlicher Vielfachheit ohne H¨aufungspunkt in Ω. Wir erhalten daher:

M ⊇σess(A).

Seiλ∈M und λ∈σd(A), so folgt durch Proposition 6.5.2 aus [2], dass ker(A−λ) = ran (A−λ).

Daher folgt, dass dim ker(A−λ) und dim H/ran (A−λ) kleiner als unendlich sind und das Bild von (A−λ) abgeschlossen ist. Weiters istA−λals Summe eines abgeschlossenen Operators und eines beschr¨ankten Operators wiederum abgeschlossen. Also ist (A−λ) ein Fredholm Operator, dh.λ /∈M. Dadurch erhalten wir die zweite Inklusion. Es folgt:

σess(A) =M.

2

(6)

Definition 2.5 (Singul¨are Folge). Sei λ ∈ R. Wir nennen eine Folge (xn)n∈N, xn ∈ D(A) singul¨are Folge, wenn:

lim inf

n→∞ kxnk>0; lim

n→∞hxn, yi= 0, y∈H; lim

n→∞k(A−λI)xnk= 0. (3) Wenn zus¨atzlich gilt, dass die Folgenglieder paarweise orthonormal aufeinanderstehen, nennt man die Folge orthonormale, singul¨are Folge.

Um das wesentliche Spektrum n¨aher zu verstehen, wollen wir ein einfaches Beispiel betrachten:

Beispiel 2.6. Wir betrachten den Multiplikationsoperator A mit einer beliebigen Nullfolge (xn)n=1, xn ∈ R auf l2(N). A ist offensichtlich beschr¨ankt und selbstadjungiert, weiters ist σ(A) ={xn:n∈N} ∪ {0}. Die erstere Menge ist das Punktspektrum, dh. isolierte Eigenwerte mit endlicher Vielfachheit. Das wesentliche Spektrum des Operators ist {0}, weil der Punkt 0 kein isolierter Punkt ist und auch nicht in der Resolventenmenge liegt. Weiters sieht man ein, dass die Folge (en)n∈Neine singul¨are Folge bez¨uglich 0 bildet. Dies dient als Motivation f¨ur das Weyl Kriterium.

Lemma 2.7. SeiAein selbstadjungierter, beschr¨ankter Operator undλ∈σ(A). Wir bezeichnen mitEA das Spektralmaß vonA, so gilt∀ >0:

EA({t∈C:|λ−t| ≤})6= 0 (4) Beweis. Wir definieren αc := ({t ∈ C : |λ−t| ≤ c}). Angenommen (4) w¨are falsch, dh. es existiert einc >0, sodassEAc) = 0 f¨urλaus dem Spektrum. Aufσ(A)\αcist|t−λ| ≥cund daher invertierbar mit:

Z

σ(A)\αc

1

t−λdEA(t) = Z 1

t−λdEA(t) = (A−λ)−1

Daraus folgt jedoch, dass (A−λ)−1 ∈B(H) und damit, dass auch λin der Resolventemenge, was ein Widerspruch zur Annahme ist.

Satz 2.8 (Weyl Kriterium). Seiλ∈R, so sind folgende Aussagen ¨aquivalent:

(i) λ∈σess(A);

(ii) Es existiert eine orthonormale, singul¨are Folge von Abei λ;

(iii) Es existiert eine singul¨are Folge vonA bei λ;

(iv) dim textrmran(EA((λ−, λ+))) =∞f¨ur alle >0.

Beweis. (i) ⇒ (ii): Sei λ ∈ σess(A). Wenn λ ein Eigenwert unendlicher Vielfachheit ist, so w¨ahle (xn)n∈N als beliebige orthonormale Folge im Kern von (A−λ). Es gilt kxnk = 1 und (A−λ)xn = 0. Wegen der Bessel’schen Ungleichung folgt, dass lim

n→∞hxn, yi = 0, y∈H, und es sich daher um eine orthonormale, singul¨are Folge handelt.

(7)

Sei nun λ ein H¨aufungspunkt von σ(A), so existiert eine monotone, paarweise-verschiedene Folge (λn)n∈N mit λn ∈ σ(A), sodass lim

n→∞λn=λ. W¨ahle eine positive Nullfolge (n)n∈N und Fn:= (λnn, λn+n), sodassFn∩Fm =∅f¨urm6=n. Wegen Lemma 8 existieren normierte xn∈ran (EA(Fn)) und auf Grund der paarweisen Disjunktheit derFnfolgt, dasshxn, xmi= 0.

Durch die Bessel’schen Ungleichung folgt wiederum, dass lim

n→∞hxn, yi,y∈H.

k(A−λ)xnk2 = Z

Fn

(t−λ)2dExn,xn ≤ Z

Fn

(|λn−λ|+n)2dExn,xn

≤(|λn−λ|+n)2· hEA(Fn)xn, xni= (|λn−λ|+n)2 n→∞−→ 0 Also handelt es sich um eine singul¨are Folge f¨urAbei λ.

(ii)⇒ (iii): Jede orthonormale, singul¨are Folge ist nat¨urlich eine singul¨are Folge.

(iii) ⇒ (iv): Sei (xn)n∈Neine singul¨are Folge f¨urA bei λ.

Angenommen es existiert ein > 0, sodass die Dimension des Bildes von EA((λ−, λ+)) endlich ist, folgt, dassEA((λ−, λ+)) kompakt ist. Weiters gilt:

2kxnk2 = Z

(λ−,λ+)

2dExn,xn+ Z

R\(λ−,λ+)

2dExn,xn

≤ Z

(λ−,λ+)

2dExn,xn+ Z

R

(t−λ)2dExn,xn

2· kEA((λ+, λ−))xnk2+k(A−λ)xnk2

Da der Operator EA((λ−, λ+)) kompakt und (xn)n∈N eine singul¨are Folge ist, und damit schwach gegen 0 konvergiert, folgt, dass die Norm von x beliebig klein wird und damit der Widerspruch zu lim inf

n→∞ kxnk>0 . (iv)⇒ (i): Angenommen λ /∈σess(A).

Sei λ∈ σd(A), so ist λ ein isolierter Eigenwert endlicher Vielfachheit. So folgt, dass ein > 0 existiert, sodass die Dimension des Bildes von EA((λ−, λ+)) gleich der Dimension von ker(A−λ) welche endlich ist, ist. Das steht jedoch im Widerspruch zu (iv).

Seiλ∈ρ(A). Da die Resolventenmenge eine offene Teilmenge der komplexen Zahlen ist, existiert eine offene-Kugel um λ, welche ganz in der Resolventenmenge liegt. Daraus folgt jedoch, dass das Spektralmaß von dieser -Kugel geschnitten mit dem Spektrum der Nulloperator ist, was den Beweis vervollst¨andigt.

3 St¨ orungss¨ atze

Unter Verwendung desWeyl Kriteriumsk¨onnen wir folgendes interessantes Resultat zeigen, mit welchem wir den Satz von Weyl beweisen werden:

4

(8)

Satz 3.1 (Kompakte Resolvente). Seien A und B zwei beschr¨ankte, selbstadjungierte Opera- toren auf H. Weiters sei µ ∈ ρ(A)∩ρ(B) gegeben, sodass K := (B −µ)−1−(A−µ)−1 ein kompakter Operator auf H ist, dann gilt:

σess(A) =σess(B) (5)

Beweis. Auf Grund der Symmetrie des Problems m¨ussen wir nur eine Inklusion beweisen. Die zweite folgt analog durch vertauschen der Rollen vonA undB.

Seiλ∈σess(A), so folgt durchWeyl’s Kriterium, dass eine singul¨are Folge (xn)n∈N f¨urA beiλ existiert. Wenn wir nun eine weitere Folge (yn)n∈N definieren, sodass diese eine singul¨are Folge f¨urB beiλist, w¨areλ∈σess(B) und wir h¨atten die Behauptung bewiesen. Wir definieren:

yn: = (B−µ)−1(A−µ)xn, n∈N yn−xn= (B−µ)−1(A−µ)xn−xn

= ((B−µ)−1−(A−µ)−1)(A−µ)xn

=K(A−λ+λ−µ)xn

=K(A−λ)xn+ (λ−µ)Kxn

Weilxn schwach gegen 0 konvergiert undK kompakt ist, folgt, dassKxn gegen 0 konvergiert.

Weiters konvergiert auch (A−λ)xngegen 0. Daraus k¨onnen wir schließen, dass lim

n→∞infkynk>0 und lim

n→∞hyn, yi= 0, y∈H.

(B−λ)yn=(B−µ)yn+ (µ−λ)yn

=(A−µ)xn+ (µ−λ)yn

=(A−λ)xn+ (µ−λ)(yn−xn)

Da (yn−xn) und (A−λ)xn gegen 0 konvergieren, folgt dass (yn)n∈N eine singul¨are Folge von B bei λist und damit die Behauptung.

Satz 3.2 (Satz von Weyl). Sei A ein beschr¨ankter, selbstadjungierter Operator und K ein kompakter, selbstadjungierter Operator auf H, so gilt

σess(A+K) =σess(A) (6)

Beweis. F¨ur beschr¨ankte Operatoren wissen wir, dass das Spektrum beschr¨ankt ist, daraus folgt, dass einµ∈ρ(A)∩ρ(A+K) existiert.

(A+K−µ)−1−(A−µ)−1 =(A+K−µ)−1−(A−µ)−1(A+K−µ)(A+K−µ)−1

=(I−I−(A−µ)−1)K(A+K−µ)−1

=−(A+K−µ)−1K(A−µ)−1

Das Produkt von einem beschr¨ankten und einem kompakten Operator ist wiederum kompakt, daher kann Satz 3.1 angewandt werden und es folgt die Behauptung.

(9)

Bemerkung. Diesen Satz kann man mit Hilfe des Satzes von Kato-Rellich in jene Richtung f¨ur unbeschr¨ankte Operatoren ”verallgemeinern”, wenn man anstatt der Kompaktheit vonK, A-Kompaktheit und Symmetrie vonK fordert.

Weiters kann man sich durch diese Resultate folgend weiter motivieren:

Sei A selbstadjungiert, K kompakt und selbstadjungiert, U ein beliebiger unit¨arer Operator und B folgend definiert

B :=U(A+K)U−1

Wegen unserer Charakterisierung des wesentlichen Spektrums, kann man sich leicht davon

¨

uberzeugen, dass dieses unter Anwendung unit¨arer Operatoren unver¨andert bleibt. Daher folgt unter Verwendung von (6):

σess(A) =σess(A+K) =σess(U(A+K)U−1) =σess(B) Das f¨uhrt uns zu einem interessanten Resultat vonvon Neumann.

Satz 3.3 (Satz von von Neumann). Seien A und B beschr¨ankte, selbstadjungierte Operato- ren auf einem separablen HilbertraumH mit gleichem wesentlichen Spektrum, so existiert ein unit¨arer OperatorU, sodass:

A=U(B+K)U−1. (7)

Bevor wir diesen Satz beweisen, ben¨otigen wir noch folgende Hilfsresultate:

Lemma 3.4. SeiAein beschr¨ankter, selbstadjungierter Operator auf einem separablen Hilber- traum H und 0 6= g ∈ H beliebig. So existiert f¨ur beliebiges δ > 0 ein endlich-dimensionaler Teilraum Gvon H und ein selbstadjungierter Operator endlichen RangesK, sodass:

(i) g∈G, (ii) GreduziertA+K, (iii) kKk ≤δ.

Beweis. Ich definiere γ0 := inf

λ∈σ(A)λ und γn := sup

λ∈σ(A)

λ. Diese Zahlen existieren, daσ(A) ⊆R und σ(A) beschr¨ankt ist. Weiters unterteile ich das Intervall [γ0, γn] in n-Teile mit n, einer beliebigen nat¨urlichen Zahl. Die so definierten Intervalle bezeichne ich mit ∆k:= [γk−1, γk], 1≤ k ≤ n. Wir betrachten nun die Projektion von g durch E(∆k) und definieren hk := E(∆k)g.

Im Falle, dass hk6= 0, erhalten wird durch normieren dieser eine Orthonormalbasis gk des von ihnen aufgespannten endlich-dimensionalen Unterraumes G 3 g mit Dimension kleiner bzw.

gleich n. F¨ur k > n definieren wir gk als die Elemente einer Orthonormalbasis von G und erhalten damit durch (gk)k∈N eine Orthonormalbasis vom gesamten Raum. Weiters sei P die Orthogonalprojektion auf G.

R:=−(I−P)AP

K :=R+R =−(I−P)AP −P A(I−P) A+K= (I−P)A(I−P) +P AP

6

(10)

Daher reduziert der UnterraumGden OperatorA+K, wobeiK ein Operator endlichen Ranges ist.

k(A−γj)gjk2= Z

j

(t−γj)2dEgj,gj ≤ Z

j

j−1−γj)2dEgj,gj

≤kgjk2·(γj−1−γj)2 = (γn−γ0)2 n2 Daraus folgt:

Agjjgj+fj mitkfjk ≤ γn−γ0 n kRgjk=k(I−P)AP gjk=k(I−P)Agjk

=k(I−P)(γjgj +fj)k ≤ kI−Pk · kfjk

≤γn−γ0 n

Seix beliebig und normiert in H, so gilt, weil das arithmetische Mittel kleiner als das quadra- tische Mittel ist:

kRxk2 =

X

j=1

* R

n

X

i=1

cigi, gj

+

2

X

j=1 n

X

i=1

|ci| · | hRgi, gji |2 =

n

X

i=1

kRgik2 ≤ (γn−γ0)2 n Danbeliebig war, kann ein K mit beliebig kleiner Norm gew¨ahlt werden:

kKk ≤ γn√−γ0

n .

Satz 3.5. Sei H ein separabler Hilbertraum und A ein beschr¨ankter, selbstadjungierter Ope- rator auf H, dann existiert ein kompakter, selbstadjungierter Operator K mit beliebig kleiner Norm, sodass die Eigenwerte des Operators A+K ein vollst¨andiges System inH bilden.

Beweis. Die Idee hinter diesem Beweis ist die Konstruktion eines Operators K in abz¨ahlbar vielen Schritten. Da H separabel ist, k¨onnen wir ein abz¨ahlbares, vollst¨andiges Orthonormal- system (en)n∈N voraussetzen. Beginnend mit f1 := e1 und δ :=/2 erhalten wir durch Lemma 3.4, einen kompakten Operator K1 mit Norm kleiner als/2 und einem endlich-dimensionalen Teilraum G1, welcher den OperatorA+K1 reduziert. Wir setzen rekursiv fort:

Wir setzen ˜H :=Tn−1

i=1 Gi , δ:= /2n−1 und ˜A:=A+Pn−1

i=1 Ki. Seien oBdA. nicht in Sn−1 i=1 Gi

enthalten, so definiere fn als die Projektion von en auf ˜H. Lemma 3.4 liefert uns hierf¨ur nun einen endlich-dimensionalen UnterraumGnvon ˜H, sodassfn∈Gnund dieser ˜A+Knreduziert.

Weiters k¨onnen wirKn auf ganz H mit null fortsetzen.

K:=

X

i=1

Ki, kKk ≤

X

i=1

kKik ≤

X

i=1

/2i=, K ist daher beschr¨ankt und linear.

K ist als Grenzwert von selbstadjungierten Operatoren endlichen Ranges selbstadjungiert und kompakt. Jeder TeilraumGi reduziert per KonstruktionA+K. Wegen der endlichen Dimension

(11)

von Gi existiert, daher f¨ur diese jeweils eine Orthonormalbasis aus Eigenvektoren (,wenn man 0 als Eigenwert zul¨asst).

Jetzt stellt sich noch die Frage, ob die so definierte Basis von G := L

i=1Gi vollst¨andig in H ist, dh. ob G trivial ist. Dazu w¨ahlen wir en = fn+hn mit hn ⊥ Tn−1

i=1 Gci und fn ∈ Gn. Daraus folgt, dassenorthogonal aufTn

i=1Gci steht und damit insbesondere, dassen orthogonal auf G steht. Da (en)n∈N eine Orthonormalbasis des Hilbertraumes H war, folgt, dassG der Nullraum ist und damit die Behauptung.

Beweis. Da das wesentliche Spektrum vonA undB ubereinstimmen, folgt, dass die Menge der¨ H¨aufungspunkte vonσ(A) gleich jener vonσ(B) ist. Der Beweis hierf¨ur ist einfach: Angenommen es g¨abe oBdA. einen H¨aufungspunkt in σ(A)\σ(B), so muss es eine Folge (λn)n∈N ⊂ σp(A) geben, die gegen ein λ konvergiert. Die Eigenvektoren bilden jedoch eine singul¨are Folge von A bei λ. Daraus folgt aber schon durch das Weyl Kriterium der Widerspruch, dass λ auch Element von σess(B) sein muss. An Hand von Satz 3.4 bezeichnen wir mit (en)n∈N die Basis aus Eigenvektoren zu den Eigenwerten (λn)n∈N von A+K1 und mit (fn)n∈N die Basis aus Eigenvektoren zu den Eigenwerten (γn)n∈NvonB+K2, wobeiK1 undK2die selbstadjungierten, kompakten Operatoren aus Satz 3.4 sind. Angenommen es w¨urde eine Folge von Eigenwerten geben, sodass lim

k→∞λk−γpk = 0 f¨ur eine Permutation pk, der nat¨urlichen Zahlen, so definiere:

U fpk :=ek ∀k∈N, welcher offensichtlich unit¨ar ist und weiters:

K3fpk := (λk−γpk)fpk k∈N,

welcher selbstadjungiert und wegen der Eigenschaft der Permutation folglich auch kompakt ist.

(B+K2+K3)fpkkfpk =U−1(A+K1)U fpk,

dh. die so definierten Operatoren besitzen die gew¨unschten Eigenschaften, wenn man sich ein neuen kompakten Operator K definiert als:

K:=K2+K3−U−1K1U

Nun stellt sich noch die Frage, ob eine solche Permutation ¨uberhaupt existiert. Diese Frage l¨asst sich mit Ja beantworten, da die Menge der H¨aufungspunkte ¨ubereinstimmen.

Um den Beweis von Satz 3.3 zu vervollst¨andigen, ben¨otigen wir noch dieses technische Hilfs- lemma aus der Analysis zur Konstruktion der Permutation:

Lemma 3.6. Seien (λk)k∈Nund (γk)k∈Nbeschr¨ankte Folgen reeller Zahlen, sodassM die Menge der H¨aufungspunkte beider Folgen zusammenfallen. So existiert eine Permutation (pk)k∈N der nat¨urlichen Zahlen mit:

k→∞lim(λk−γpk) = 0 (8)

Beweis. Seien x eine reelle Zahl undM Teilmenge von R, so definieren wir:

dist(x, M) := inf

y∈M|x−y|

8

(12)

Weiters seien:

k:=dist(λk, M) +1/k

νk :=dist(γk, M) +1/k

DaM die Menge der H¨aufungspunkte beider Folgen ist, existiert eink, sodass der Abstand von den restlichen Folgengliedern zuM beliebig klein wird. Damit folgt auch:

k→∞lim k= lim

k→∞νk= 0

Weiters folgt aus der Definition der Zahlenk und νk f¨ur eine beliebige nat¨urliche Zahl k, dass im Intervall (λkk, λk+k) ein Element der Menge M enth¨alt und damit auch unendliche viele Folgenglieder der Folge (γn)n∈N. Wir bezeichnen mit rk den kleinsten Index r f¨ur den γr

im Intervall (λkk, λk+k) liegt und das folgendes gilt:

r > rj f¨urj= 1, . . . , k−1; r >2k

Analog wirdskin Bezug auf das Intervall (γk−νk, γkk) definiert. Somit erhalten wir 2 Folgen paarweise-verschiedener Indizes und es gilt:

k→∞lim(λk−γrk) = lim

k→∞k−λsk) = 0.

Da keine der beiden Folgen gezwungener Maßen alle nat¨urlichen Zahlen enthalten muss, setzen wir die Konstruktion fort, indem wir uns zwei neue Folgen definieren

u1 := 1, v1 :=r1 (9)

v2k:=min(N\{vj :j= 1, . . . ,2k−1}) (10)

u2k:=sv2k (11)

u2k+1:=min(N\{uj :j = 1, . . . ,2k} (12)

v2k+1:=ru2k+1 (13)

Zuerst ¨uberzeugen wir uns induktiv davon, dass jede der Folgen alle nat¨urlichen Zahlen enth¨alt.

Seien in (uk)2(k−1)1 die nat¨urlichen Zahlen von 1 bis k−1 enthalten, so ist entweder k auch enthalten, oder es gilt wegen (12), dassu2k−1=k. In beiden F¨allen sind die nat¨urlichen Zahlen von 1 bis k in (uk)2k1 enthalten. Gleiches gilt auch f¨ur die Folge (vk)k∈N analog. Damit die so definierten Folgen Permutationen der nat¨urlichen Zahlen darstellen, darf jede nat¨urliche Zahl h¨ochstens einmal vorkommen:

Gem¨aß der Konstruktion von (uk)k∈N istu2k−16=u1, . . . , u2k. Definitionsgem¨aß giltu2k=sv2k, wobeisv2k 6=s1, . . . , sv2k−1 gilt. Damit folgt:

v2< v4<· · ·< v2(k−1). Wegen der Monotonie der Folge (sn)n∈Ngilt damit auch:

sv2k 6=sv2, sv4, . . . , sv2(k−1). Daraus folgt:

u2k6=u2, u4, . . . , u2(k−1).

(13)

Weilv2k≥k ist undsk≥2k ist, gilt daher:

u2k=sv2k ≥sk≥2k u1, u3, . . . , u2k−1≤2k−1 Es folgt u2k > u2k−1 und damitu2k6=u1, u3, . . . , u2k−1.

F¨ur die Folge (vk)k∈N gilt wegen (13) und dem vorangehenden Beweisteil:

v2k−1 =ru2k−1 6=r1, r2, . . . , ru2k−3 v2k−16=v1, v3, . . . , v2k−3

Weiters:

v2k−1=ru2k−1 ≥rk>2k v2, v4, . . . , v2k≤2k Es folgt:

v2k6=v1, v2, . . . , v2k−1

Somit erhalten wir durch diese Konstruktion zwei Permutationen der nat¨urlichen Zahlen.

Zuletzt bleibt zu zeigen, dass lim

k→∞uk −γvk) = 0.

Hierf¨ur betrachten wir gerade, sowie ungerade Folgenglieder separat und erhalten die Behaup- tung.

u2k−γv2k|=|λsv

2k −γv2k| →0

u2k+1−γv2k+1|=|λu2k+1−γru

2k+1| →0

10

(14)

4 Literaturverzeichnis

[1] M. Langer, Spektraltheorie f¨ur Differentialoperatoren, Vorlesung SS2014, Technische Universit¨at Wien

[2] Woracek, Kaltenb¨ack, Bl¨umlinger (2015), Funktionalanalysis 1, Vorlesungsskript, Technische Universit¨at Wien

[3] K. Schm¨udgen (2012),Unbounded self-adjoint operators on Hilbert space, Springer [4] N. I. Achiezer, I. M. Glazman (2011), Theorie der linearen Operatoren im Hilbert-Raum,

Akad.-Verl.

[5] T. Kato (1995),Perturbation theory for linear operators, Springer

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