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(1)439 Apollonius von Thyana (oder Baiinas) bei den Arabern

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(1)

439

Apollonius von Thyana (oder Baiinas) bei den Arabern.

Von M. Steinschneider.

„Apollonias v. Thyana (,j.,LuL v. ioUL) ist der erste Autor,

welcher über Talismane schrieb, und sein Werk über diesen Gegen¬

stand ist bekannt und berühmt" (jj^a o.^xx., Fihrist S. 312,

cf. II, 134). — Es ist auffallend, dass Baiinas (Belinus, Balienus etc.

in den arabisch-lateinischen Quellen) in dem Werke des Kifti keinen

Artikel aufzuweisen hat. Oseibia (I, p. 73 unten) berichtet nach

einem alten Ta'arikh, dass Baiinas oU-wJLLJl ,_.,_s»Lo ^.-OGäÜ ,

das ist sein Beinamen , unter Titus lebte '). Wenn auch der

griechische Autor der dem Baiinas beigelegten Bücher nach V.

Rose's Ansicht 2) ein Byzantiner Apollonius ist, so nennt ihn der

Fihrist ausdrücklich „von Thyana" , ebenso wie die Manuscripte

eines ihm beigelegten Werkes. Man findet nirgends eine wider¬

sprechende Angabe, und die Identification von Baiinas mit Plinius

wurde schliesslich auch von Flügel aufgegeben (Fihrist II, 154, wo

die arabischen Quellen nicht vollständig angegeben sind, s. ZDMG.

Bd. 29 S. 386; Virchow's Archiv, Bd. 85 S. 155 und 395, Bd. 86

S. 140). In dem Index zu Hagi Khalfa hatte Plügel die Stellen

in zwei Artikeln (Baiinas n. 2170 und Plinius n. 7328) angegeben,

ohne bei dem einen auf den anderen zu verweisen.

1) Bei Ja'aliiibi ed. Houtsma p. 134: ^Ls^äJ! (j*j.Ä>Jlj genannt ^»_yuJ(

als Cj'u«..«»JliaJt ist eine Verquickung von Apollonius Pergaeus und

Baiinas; Uber *aX^J! s. Klamroth in ZDM(?. XLI, 419.

2) Aristoteles de Lapidibus (Zeitschr. f. deutseh. Alterth.) p. 328; das.

p. 404 Art. dehenig ist Belenus et Virgilius offenbar ein Zusatz; vgl. ZDMG.

Bd. 32 S. 730.

Bd XLV 29

(2)

Man legt dem Baiinas Werke über mystische Philosophie,

Magie und Alchemie bei. Sprenger (Mohammed I, 349) scheint

ein mystisches Buch des Baiinas einer bedenklich frühen Zeit zu

zuweisen.

Leclerc, Hist. de la medecine arabe I, 215, bemerkt: „Les

6crits d'Apollonius durent fetre du nombre de ceux que l'on

traduisit pour Khaled ben Y6zid. La preuve en ressort im-

plicitement de ce fait que les ouvrages d'Apollonius „l'homme

aux talismans" furent connus de Geber". Leclerc stützt sich

hier auf ein unglaubwürdiges Verzeichniss der Werke des Dja¬

bir b. Hajjän (Pihrist S. 357 Z. 21, s. II, 194). Dieser be¬

behauptet dort, 10 Werke nach der Ansicht des Baiinas _o»-ljo

r-i; ,... Lt-.!j geschrieben zu haben, indem er hinzufügt : Baiinas ver¬

fasste noch 4 Werke Ii U, !j ^ (über Schatzgräberei?), nämlich

1. ^\^\, 2. JJUJI ^.,IJ^>-« (1. (jl^?), 3. ^^j.-jJ!, 4. ^JiJl.

Allein 7 dieser. 10 Werke beziehen sich auf die Planeten (anstatt

des Jupiter steht zweimal die Sonne) '). Diese beziehen sich also

eher auf Magie als auf Alchemie.

Man hat hervorgehoben, dass der Alchemist Artephius „Belenius

magister noster" citirt; in „Ai-tefius" habe ich aber eine wahrschein¬

liche Corruption von Stephanos gefunden (was Chevreul in

seinem Artikel über Artephius, M6m. de l'academie des sciences,

t. 36 p. 76, nicht errathen konnte). Und wenn auch Citate aus

Baiinas sich in einem griechischen Texte fänden *), so bewiesen sie

noch nichts für das Zeitalter der arabischen Uebersetzungen al¬

chemistischer Werke von Baiinas, deren Existenz sehr proble¬

matisch ist. Man kennt kein Manuscript eines solchen Werkes,

imd die arabischen Autoren, welche eines benutzt zu haben be¬

haupten , gehören einer sehr späten Zeit an und sind , wie alle

Schriftsteller dieser Klasse, sehr unzuverlässig. Eidemir Dj ild eki behauptet, in seinem Werke ^1 ^.^L^^JI "), das Buch des Baiinas

über die sieben |.U*o!, so wie das über die sieben oLm^^s-I von

Djäbir commentirt zu haben (Catal. mss. or. Lugd. III, 209; Hagi

1) Vergl. Jescharun, her. von J. Kobak IX, 83.

2) In Bertholet's Collection des anciens Alchimistes grecs, namentlich in der (schon bei Fabricius vorkommenden) Aufzählung (Berth. I p. IX) ist Balinas nicht genannt.

3) Vergl. Wenrich, de auctor. graecor. version, p. 249.

(3)

Steinschneider, Apollonius von Thyana bei den Arabern. 441

Khalfa II, 48 oder I, 152 ed. Bulak, wiederholt irrthümlich das

Wort oLwi»! , Uri n. 451 giebt Plinius an). Das ist wahrschein¬

lich dasselbe Werk, welches Alibeg Izniki ^fS\yJ\ ^ 'iiju^\ v-jo/

nennt, und welches er in seinem Werke Jyl"^] ^\.*3> erklärt zu

haben behauptet (s. ^Li^jlt Ms. Wien 1498, II, 574). Izniki

erwähnt auch Balinas in einem anderen Werke über Alchemie (Hagi

Khalfa III, 693, wo das Wort: logicae in den Noten VII, 757

nicht corrigirt ist); aber er giebt keinen Titel des betreffenden

Werkes. Ich glaube, dass die sieben Piguren (|.Luo!) bei Djildeki

die der Planeten sind, und dass es sich hier um ein, unter dem

Titel: liber imaginum lateinisch übersetztes Werk über Magie

handelt. Albert der Grosse citirt folgenden Anfang daraus : ,Dixit

Beleni qui et Apollo [für Apollonius] dicitur«*). U.~sj,Ij wird

citirt in einer anonymen astrologisch-magischen Compilation (Ms.

Leyden 946), iN-^babN in Djäbir ibn Allah's Buch der Palme^), B.

in einem Werke des Djauberi über die Charlatane, zusammen mit

^♦ip'), ijNyj.*s^ und ^.jötii (ob der Arat im Fihrist p. 288, bei

Oseibia I, 33 ^^.bS?). In einer castiliscben Uebersetzung eines

Werkes betitelt: Libro de las Formas e de los imagines que son

en los Celos etc., auf Befehl Alfons X verfasst, wird Plinius (?) und

Belyanus citirt. Immer schöpft aus Balinas die Magie, oder die

Astrologie , oder die Heilkunde , wenn es sich um sympathetische

oder magische Kuren handelt. — Eine Legende, welche sich in

der Geschichte, oder vielmehr in dem Bomane, von Alexander dem

Grossen findet , legt dem Balinas die Erbauung des Leuchtthurms

in Alexandria durch Magie bei <).

Wir besitzen in der That Werke über diese Art von Aber¬

glauben , die dem Balinas beigelegt sind ; die Manuscripte sind

jedoch noch nicht genügend bekannt, um mit Sicherheit classificirt

1) Zeitschr. fiir Mathematilc XVI, 369. 395.

2) Iklein: Zur pseudepigr. Lit. S. 16.

3) Zeitschr. für Mathem. XX, 476; Flügel, Or. Handschr. in Wien II, 502.

— üeber Tomtom (Ms. des Khedive V, 352), s. mein Polem. u. apologet. Lit.

S. 41; cf Slane, Catal. Par. 2850.

4) Mach dem angebl. Tagebuch des Damus (s. Osmond de Beauvoir

bei Priaulx, The Indian travels of ApoUonius ofTyana, London 1873 (früher im Journ. As. Soc.) p. 50, unterrichtet Jarchas den Apollonius in Astrologie und Divination.

29«

(4)

ZU werden; ich muss mich deshalb auf die folgenden Angaben beschränken.

1. ■••■l, ...iU\ \ ^ v_jLxJ', Abhandlung über die Talismane,

Ms. Berlin, Petermann 66. Balinas wird zu Anfang angeredet,

man weiss nicht von wem , und sonderbare Namen von Weisen

werden darin citirt, wie ^J.yy'^yi, (j«j.jJU.ij (f- 43), für jenen

^yhUA-i (f. 45), ^LbOxwjl (f. 46, 47, 51 ff.), oi'^ß

(f. 51—57); König Alexander frägt Aristoteles sAJi tLpjt Jcic

oU.»<iIaSt i_>v>L3; vielleicht eine Corruption von Balinas selbst?

Der Verf. spricht vom Mikrokosmos und Makrokosmos (f. 42 b).

Razi (Rhazes) citirt ein anonymes Buch über Talismane; Tira-

queau hält das Wort Talsamat im lateinischen Continens für

einen Autornamen '). Leclerc (Hist. 1 , 343) glaubt , man könne

dieses Buch auf ibn Wahschijja oder auf Apollonius beziehen, ebenso

wie einige andere Citate, die Leclerc uicht genau angiebt, und die

in Virchow's Archiv Bd. 85, S. 155 gesammelt sind.

2. üJ\ oLXil j oLJl»-5 J! jkOU ^ [l>"UJj.j] ^LyJ^ iJu*.^ ,

über den Einfluss dor Pneumatika (geistigen Wesen) auf

die zusammengesetzten (irdischen) Dinge, über die Composition der

Talismane und ihre Anwendung zur Heilung der Krankheiten.

Diese Abhandlung in 5 Abschnitten , welche angeblich von

Honein in's Arabische übersetzt wurde, findet sich in Ms. Escurial

916; Casiri (I, 361) identificirt sie mit den 5 Büchem ,de astro¬

logia apotelesmatica" des Apollonius von Laodicaea, welche

Paulus der Alexandriner im Vorworte zu seiner Isagoge citirt.

Das Fragmeut über die änoTskinfiaza im griechischen Manuscript

Paris 2419 f. 247 wird jedoch „dem Mathematiker" Apollonius

(also Pergaeus) =*) beigelegt.

Der Pariser Catalog der hebräischen Manuscripte identificirt

mit dieser Abhandlung die Nummer 1016, welche ein Werk ent¬

hält , das sich auch in anderen Manuscripten findet , nämlich Ms.

Schönblum 121 (jetzt Steinschneider 29) uud im Besitz von Jakob

1) Fabricius, Biblioth. graeca, XIII, 430; s. meine Bemerkung in Virchow's Archiv für Pathol. Anat. Bd. 8ü S. 155.

2) De Sacy, Notices et Extraits IV, 113. Die Namen dor 12 Stunden von Tag und Nacht sind angeblich in hebräischer Sprache angegeben; ich kenne solche hebr. Namon nicht.

(5)

Steinschneider, Apollonius von Thyana bei den Arabern. 443

Reifmann "), giebt sich für eine grosse Einleitung (biia Nia73) aus

zu einer früheren Abhandlung über die Talismane (cONba rriJN),

auf welche sehr häufig hingewiesen wird (oben n. 1 ?). Diese Ein¬

leitung, welche in 5 Abschnitte getheilt ist, giebt ebenfalls als

Uebersetzer y.n (Honein) b. Ishak, der hebräische Uebersetzer ist

nirgends genannt. Die Abhandlung beginnt folgendermassen : ,Das

ist das Buch der Einleitung, um zu wisseu mvm'nn mbircn

m23Ti'33'; diese Worte sind eine treue Uebersetzung von ebenso

vielen im oben gegebenen arabischen Titel. Die Uebersetzung ist

ebenfalls nach den Planeten eingetheilt und der Hauptgegenstand

ist die Verfertigung der Talismane.

Mein Ms. ist von einem sehr unwissenden Menschen geschrieben.

— Näheres findet sich in meinem autographii-ten Catalog der Schön-

blum'schen Handschr. (1872) S. 47 — ein anderes Ms. habe ich

noch nicht benutzen können und bin daher in manchen Einzelheiten

zweifelhaft, selbst nach den Parallelen, die sich in der zweimal

angefangenen Copie finden. Ich theile hier Einiges aus dem Ma¬

terial mit, welches iu § 520 meines unter der Presse befindlichen

Werkes über die hebräischen Uebersetzungen des Mittelalters ver¬

werthet werden soll.

Es handelt sich durchweg um die Anfertigung von Talismanen

mit Figuren der Sterne, theilweise auch mit magischen Inschriften,

welche die Arzneien überflüssig machen sollen. Der salbadernde

Verf giebt sich gerne den Anschein eines Theosophen (z. B. f 108

= f 137 über die Emanation der Seele aus dem activen Intellect).

Tract. I giebt 70 Talismane, Tract. II behandelt die Figuren des

Saturn, Tract. III des Jupiter, Tract. IV des Mars, Tract. 5 der

Sonne und, nach einer Lücke (Venus?), des Merkur; am Ende des

I. Tract, werden die 400 Figuren des Mondes versprochen, die ich

nicht finde. Fol. 132 verspricht der Verf eine Abhandlung über

Zauberei (qiTT^D, arab. -ino); nach f 137 soll am Ende dieses

(V.) Tractates gegeben werden: eine Unterweisung über die zur

Zauberei dienenden Pflanzen , welche von 0 N 1 ■>0 erwähnt werden,

eine Erläuterung zum Buche des Aristoteles über die Steine,

welche durch ihre Specialität wirken.

Aus deu, wohl zum Theil erfundenen oder aus Entstellung

herrührenden Curiositäten wähle ich folgende. Es erscheinen hier:

Der Philosoph ■p-\iiO-' und cn König von iNnpbN (der Kopten?),

Berachja (123b, wonach nXD; f 106 zu berichtigen),

welcher im I. Tract, seines Buches von Stier und Löwen handelt

— ob aus Hermes verstümmelt? Ob identisch mit csmT, dem

griechischen Weisen, Verfasser einer Epistel an einen gewissen

König (^:ibE, f 106)? Plato (f 134) erwähnt in D^bsun rovi'^:,

1) S. Literaturbl. des Orient 1844 (V) S. 481 und im bebr. Jeschurun her. von Kobali IV, 60.

(6)

oder C"''^nbN *), einen Menschen, der von den Dingen sprach, ehe sie entstanden; aus Plato's s^'Cn rr-iSN (f. 109) urd D-'33iD 't'n n^m

(7 Planeten, 226b) wird derselbe Spruch angeführt: „Wenn die

Menschen die Piguren kennten: so bedürften sie der Heilmittel

nicht", — Polemik gegen die Aerzte hricht oft hervor. — Die

Bücher der Juden enthalten Andeutungen , welche der Philosoph

versteht; dieser weiss, warum der Verfasser (oder Gesetzgeber,

ci7:^:r; brs) die Prophetien in Geheimniss gehüllt hat, und wider¬

spricht ihm nicht durch Enthüllung derselben vor dem Vulgus. —

Der Perser ri5:Nir;N",3 [Schahriar?] will •':N7:obN vertreiben und

wird durch einen Talisman getödtet (109 und 129 b); die Griechen

bekriegen die CJiiTJar (ib. ib.) ^) ; aus der „Chronik der persischen

Könige" wird von dem König CNno erzählt, der seinen Bruders¬

sohn ■'D:-)2bN erschlug (109b, 130); cimi, oder ri'^an schrieb

ein umfassendes Buch über die Figuren und Arten der Thiere [im

Zodiak?]: mTin ■'^7^1 mni:ri -nco (123b, cf. 122, 135b, 136b,

■wS-'lTi 133 b); nan-O schrieb über die Figuren des Mondes (123);

ein waia- C^n^arm ^'-.izn -^CO (die 7 Fürsten sind die Planeten)

scheint anonym (123 b), ehenso ein D-'nDnS!-: Ieo in VII Tractaten,

welches aus vielen Büchern ausgezogen worden (132 b); ■'a^pn pio

verfertigt einen Talisman gegen eine allgemeine Krankheit (133 b);

Hermes (::7;-,n, so) der Erste sagt 3 Worte (134b). — Ausser¬

dem ist von den Königen Indiens (109 b = 130), den Kopten

(aT^apn 128 b), den Weisen Indiens (132) die Bede. D^mbisn ^-\ito

sind Erzählungen der Gesandten (Gottes) (134 b) = Propheten, schwer¬

lich der Apostel, da sonst nirgends eine christliche Andeutung

zu finden ist.

3. Salomo ben Natan Orgiero^) aus Aix übersetzte im

XIV. Jahrhundert eine Abhandlung des Apollonius über Magie

(p'^rmin r;r6<b7:r:), wahrscheinlich aus dem Lateinischen, unter dem

Titel nbo\D'3 nrNb7j, woraus nur ein Pragment in Ms. Schönblum

79 P bekannt ist, dessen Beschreibung nicht genügt, um zu be¬

urtheilen, ob irgend eine Beziehung stattfindet zwischen dieser üeber¬

setzung, worin z. B. ein Jiber figurarum" und die Psalmen David's citirt werden, uud anderen hier erwähnten Schriften.

1) Das soll die Gesetze Plato's , im Gegensatz zu den magischen

,j^A\yJ hedeuten; s. ZDMG. XX, 470; Catal. Lugd. Bat. III, 306. Boi

ibn Sab'in (Journ. Asiat 1879, XIV, 384) möchte ich, gegen Mohren, an die echten Gesetze denlcen, woraus z. B. Biruni citirt (India, englisch bei Sachau 1, 105, II, 294).

2) Deut. 5, 20, obne Zweifel für '^J^) Zauberer (Flüsterer, cf. TCnb), wie z. B. in Kalila, Leben des Barzoje, span, bei Keith-Falconer, Fahles of Bidpai p. LXXXI; Jalcob b. Elasar ed. Derenb. S. 321 behält 'r;72T72Tn bei.

3) Ueber diesen nicht ganz sicheren Naraen s. Revue des Etudes juives V, 280.

(7)

Steinschneider, Apollonius von Thyana bei den Arabem. 445

4- Ä*i*05 jCiiJJ^Jt tLA-i^l j_/iLj> V*^.

vielleicht auch JJLjJ! uj'jci' (Buch der Ursachen),») von dem Adepten

Apollonius von Thyana über Theosophie, ist durch einen aus¬

gezeichneten Artikel von Silvestre de Sacy (Notices et Extr. t. IV)

bekannt, welcher darin Spuren des Poemander von Hermes fand.

Der Uebersetzer (in's Syrische oder in's Ai-abische?) wird

jj»»a:>L*« (Zachaeus oder Sergius) von Naplus genannt. Ausser

dem Pariser Ms. findet man eines in Leyden n. 1207, in Üpsala

336, im Br. Museum 424, im India Off. 472, Constantinopel,

jjiJ^l ^ H. Kh. vn, 251 n. 1160, p. 316 n. 871, p. 399

n. 593; Refaja § 15 n. 197 und mit and. Titel Gotha 82»,

(I, 145).

5. Eine Abhandlung über Zauberei (s. oben S. 443) ver¬

spricht der Verfasser von n. 3, Tr. V f. 132.

Man weiss nicht, welches dieser 5 Werke unter der einfachen

Angabe ^J-•l^ LjLXi' von Hagi Khalfa III, 54 (V, 59) gemeint sei.

6. Balinas erscheint als Entdecker des magischen Werkes

^JUJCw^i Ms. India Off 473 (Loth p. 130), das auch im

kleinen Katalog des Khedive p. 200, im grossen V, 265 vorkommt.

Dieses Buch wird, nach der zügellosen Betrügerei, oder Phantasie,

der Magiker, mit allerhand Personen in Verbindung gebracht. Es

ist verfasst von Hermes, dem Alexander gewidmet von Aristoteles,

entdeckt von Balinas, in einer christlichen Kirche in Amorium ge¬

funden , aus dem Griechischen und (!) .rumischen' auf Befehl des

Khalifen Mu'atasim ins Arabische übersetzt von dem .Geometer'

Muhammed b. Khalid, der die Vorrede geschrieben haben soll.

Letzterer soll wahrscheinlich der Astronom Muhammed b. Khalid

b. Abd al-Malik al-Merw-ruzi sein, dessen Vater (nach al-Kifti, bei

Casiri, I, 430, bei Hammer III, 259) ein Stembeobachter unter

Ma'amun war. Er ist wohl nicht identisch mitdem persischen

medicinischen Autor Muhammed b. [abi ?] Khalid, der meines Wissens

nur in Citaten bei Razi vorkommt , s. meine Nachweisungen in

Virchow's Archiv Bd. 52 S. 492, wonach Leclerc I, 273 zu er¬

gänzen ist. In ibn abi Oseibia scheint er nicht vorzukommen.

1) Ob dieser Titel nur einem Abschnitt des ,<t^LS>- entnommen sei, oder ursprünglich ein anderes Buch des Uebersetzers bedeuten sollte, scheint un¬

sicher; eigenthUmlich ist die Citationsformel bei al-Biruni, englisch I, 40 (II, 273): „the author of the book of Apoll, de causis rerum".

(8)

Nachtrag beim Abdruck. Zu den Quellen: Houzeau et Lan¬

caster, Biblioth. Astron. I, 496 (1887). Rothscholz, Glaube und

Brauch I, 80 wird citirt von Liebrecht in Germania XVIII, 359

zu Oesterley, Gesta Roman. — Zu S. 434 die Könige Sassan bei

Dieterici, der Streit S. 99; ^j^^y^ bei Pertsch, Catal. Gotha II,

447 n. 1261,'.

Dicsor Artikel sollto ursprünglich dem II. Ahschnitt moiner Pariser Preis¬

aufgabe über die arabischen Uebersetzungen aus dem Griechischen aiigehängt werden^); er hängt aber mit Jenem Abschnitt in keiner Weise zusammen, ich geho ihn also hier, um etwaige Belehrungen noch für mein Buch Uber dio hebräisclien Uebersetzungen benutzen zu künnen , mit dessen Ahschluss ich mich beschäftige.

1) I>ie Einleitung dazu ist in Hartwigs Centralbl. für Bibliothekswesen 1889 Beiheft 5, dor Artikel Euklid in der historisch-lit. Abtheil. dor Zeitschr.

für Mathematik u, Physik XXXI (18«G) abgedruckt, dor Iii. Abschnitt (Medicin) wird demnächst in Virchow's Archiv Bd. 124, 1891 erscheinen.

(9)

447

Die Parva Naturalia des Aristoteles bei den Arabern.

Von M. Steinschneider.

(Nachlese zu dein Artikel in der Ztschr. lid. .'i7 S. 477 ff.)

Während mein Artikel in Händen der Redaetion des Abdruckes

harrte, fand ich Einzelnes hie und da, dessen Ein- und Anfügung

nicht gut zu bewerkstelligen war, und das (S. 492 am Schluss) als

„Nachlese' am Ende des Bandes folgen sollte. In den seitdem

verflossenen beinahe 8 Jahren wartete ich einerseits etwaige Er¬

gänzungen oder Berichtigungen von anderer Seite ab, anderseits

glaubte ich selbst noch einige Nachforschungen anstellen zu sollen,

zu denen mir die Müsse fehlte*). Ich glaube nun nichts mehr

erwarten zu dürfen und schliesse mit der kleinen Nachlese meinen

Theil an dieser Forschung ab , indem ich gelegentlich den Prolog

des Avicenna anhänge, worüber das Nähere unten.

Ich ordne die sehr verschiedenartigen Notizen derart, dass

diejenigen , welche sich einzelnen Stellen des Artikels enger an¬

sehliessen , nach der Seitenzahl desselben aufeinanderfolgen ; eine

einzige, für die sich eine derartige Beziehung nicht leicht ergab,

ist zuletzt gestellt.

S. 478. Bei D. Kaufmann (Die Sinne, Budapest 1884, Pro¬

gramm, S. 109 A. 42) heisst es: „Schon Alfaräbi entscheidet

sich für ihn (Galen) in seiner Schrift: de sensu et sensato, wie

wir aus Albertus Magnus wissen, s. Vincentius a. a. 0. lib. 26 c. 29

und Werner, Sitzungsberichte (Wien 1873) 75 p. 390 n. 2.' Bei

Vincenz, Speculum natur. ed. 1494 p. 305 (nach anderer Zählung

XXV, 38) ist die Stelle offenbar aus Albert, der kurz vorher ge¬

nannt ist, wiederholt. Die Worte „in libro suo de sensu et sen¬

sato" sind aber wohl ein falscher Schluss , wegen der Mittelquelle,

oder Alpharabius ist eine falsche Auflösung einer Abbreviatur, was

noch zu untersuchen bleibt.

1) Abseits liegcndo Forschungen konnte ich nicht verfolgen; in Bezug auf die Zusammengehörigkeit der einzolneii Schrilten s. Froudentlial, Zur Kritik und Exegese von Aristoteles . . l'arva Naturalia; (lihein.) Museum für Philo¬

logie Bd. '24, ]8fi9 S. 81 (.•t'J2, 640).

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