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365

Ueber das Zweidrachmenstück

des Hrn. Hofrath Dr. Stickel , nebst einer Beilage.

Von

Prof. Dr. Franz von Erdmann.

rtr. Hofralh Dr. Stichel hal in dieser Zeilschrifl, 1857, XI, S. 459 ff.

ein in der asialischen Müuzknnde völlig neues Factum aufzustellen versucht.

Aber die Gelehrsamkeit, welche er aufbietet, um zn beweisen, dass die in Frage stehende Münze den L'rinünzen des Islam angehöre und als ein 3l- Spniftov anzusehen sei , ist nach meiner Ueberzeugung irre gegangen.

Die Inschriften sind richtig gelesen, folgende:

A. 1. t «II 'Ü Es ist kein Gott au-

*JiJt tser Gott.

Ip ^(i.M, (jab)r 69.

A. II, i-^-*^ Muhammed ist der Gesand-

jj J te Gottes. Fürst/i(che)

(^j)jjL*fl> Hoßurg.

Das Stück isl demnach keine altarabische oder Umajjaden-, sondero eine Tsc h u 1 s ch i d e n - Münze.

Gehen wir alle sic betreffenden Umstände durch. Oie SchriftzUge so wie die Worttrennungen und die Inschriften lassen ibren Ursprung sogleich erkennen. Denn es stebt auf deu kupfernen Tschulscbiden-MUnzen dieser Zeil und auch schon früber seit Ixajaj^uddin Töklagu-Cb&n gewöhnlich nur xlll äJ' n' nc «tXA-jj und darauf folgt unten die Jahresbestimmung durch sJmi und die enisprechenden vollständigen oder unvollständigen, richtig oder verkehrt gesetzlen Ziffern. Hier eikennl mao deutlich: s^^Äm^, was aucb wohl auf der Münze Soret's steben mag, und die aovolisländig und Ibeil- wei.<e verkehrt gesetzlen Ziffern Ip"), d. h. 11 (69), und dies wieder für

vlH (769= 1367—8), wie dem Aehnliches io tausendfältigen Formen auf

den erwähnten Münzen vorkommt. Die Trennung des ^ von I in ')ll , so wie

des J vooin dy-^j ist sehr gewöhnlich. Auf diese Glauhensformel

folgt, dem Jabre gegenüber, die Aogabe des Prägeorls. Ich lese ihn

> . >

^^Ui^^v^J denn •—jy^ musste, wie ofl auf diesen MUnzen, wegen der

t) Eben so slehl diese Ziffer 1 in F. Erdmnnn, Nnmi Asislici. I, 2,

S. 482 ff. 487. 489 ff, 495 . 500; C. M. Frähn , Recensio Numorum

S. 339. 340.

fid. XVII, 85

(2)

366 t'- Erdmann, iiber das Zweidrarhmenslück des Hm. Dr. Slickel.

Ri-schränktheit des Raumes sowohl hier als bei jU.«« ausrallen und konnte leicht von selbsl bininveratanden werden. Uder auch, diese Münze wurde nicht (geschlagen, sondern gegossen, wie dies bei den spätern talariscben und durchgängig bei rien ältern russischen , nach den tatarischen gemodelten,

silbernen Kopeken der Fall war. Dieses ^j^iL».?'fürstliche Hof¬

burg, lürsllicbes Hoflager, — aus den.'ielben Beslandlbeilen gebildel

wie xy jo, X! y, y y, j'^y cr^ ^jU^*5 y,

»Li, jt> ^.^jjLä , ^^LoLi^ ^lo.» ') und dns auf diesen Münzen vor¬

kommende ij^L»^ l*^^ l^jii fürsl lic ber Befehl,

stehl eben so wie die seil dieser Zeil gebrnncblichen j^jjl i i'^)^ i

y.;i\,,^j'i\), (^^!, .iicyi) ^Wi oder(',,-,^U^

nur mit dem Unterschiede, dass jenes in Friedenszeilen, wenn der Fürsl sirb in der Residenzstadt selbst befand, dieses aber in Kriegszeilen, nenn der Fürst im Felde sland, oder anch in Friedenszeiten, wenn der Fürst sein HoAager nus.'ierliulb der Haupl- oder Residenzstadt aufgeschlagen halte, ge¬

braucbt wurde'). Es ist also unter \i die Sladt SerAi oder die

dortige Hofburg, in weicbe sich die Bege der goldenen Horde ilnmuls gerade eingeschlossen ballen, zu verstehen, und die in Belrelf dieser Worle seltene Münze, von der ich gleichwohl ein Paar andere Exemplare in Händen gehabt habe, als unter der Regierung des §eicb 'Aziz Cbin *) geschlagen oder gegossen zu betrachlen. Der Zustand des Reicbes unter ihm erklärt alle .Mängel der Münze

1) Vgl. mtc& in: Zur Gescbicbte Dscbingischan's (russ.) im Joursul des Ministeriums der Volksaufklärung, 1842, No. II, S. 4'2 ; Vullers, Historia Seldsrhnkidarum. fol. iir^ S. l46 not. I ; Hammer, Geschichte der Ilchane.

I, 145; W. Ouseley, Travels. II, ,S52. 386; Recensio Numorum. S. 4<4.

2) Numi Asialici. I, 2, S. 446. 447. 449. 450 451. 454. 467 470. 482;

Recensio .Numorum. S. 288. 290. 291. 2H2. 3.6. 340. 347. 4.35 u. a. — Ebendaselbst. S. 284. 287 IT. 310. 311. 317. .326. .339 ff. 349. 367. 372.

.378. 3«'.'. .390. 395. 435. 654; Numi Asialici. I, 2, S. 446. 447. 449 ff. 467 470. 483. 4.-*6 ff. 490 f. 496. 511. 518.

3) Quatremcre, Hislaire des Mqngols de la Perse. I, S. 21 , not. 27;

Bammer-Purgstall, Geschichte der goldenen Horde. S. 32; Piano Carpino, Relat. S, ,'^88; Äewiniid, Geographie d'Aboulfeda, II, 1, S. 324 not. 2.

J. Kowalewsky, Mongolische Chrestomathie (russ.). Kasan 1837. T. I, S. 501.

Hierber gehört aucb der Ordu Cadissy, Muradgea d'Ohsson, Beschrei¬

bung des Othomanischen Reicbs, Von Cb. D. Beck. Leipzig 1743, S 493

in spätem ■sialtseben Schriftileltern kommt sowohl in diesem als in

jenem Sinne vor.

4) Bammer-Purgstall, Geschiebte der goldenen Horde. S. 320 ff.

5) Die allgemeine Richtigkeit der gegebenen Erklärung angenommen,

•rlinbe icb mir nur die Frsge , ob es dena nichl viel nüber läge, das ,J

ganz einfach ji ^ Pforte, d. h. Hof, zu lesen? PI.

(3)

V, Erdmann, iiber das Zweidrachmensliick des Hm. Dr. Slieiiel 367 Di« zur Beslüligiiiig der Erklärung Hrn. Stickel's iingelüliilen Münzen sind unverkennbar Münzen Timur's, d. b. Timurleng's;

No. 5. A. I. Q A. II. Der Emir

j.*3 Timur.

No. H. A. I. Muhammed A. II. ^"Xi Der Emir

(ist) der Gesandte ^ Timur.

jJJI Gottes. o o o o

o o

Der Name Timur wird auf Münzen, wie dies die betrefi'enden Schriften

lehren, enlweder durcb , oder durch ^^ir , oder endlicb durch ')

ausgedrückt. Die^ grossen Scbriftzüge sowobl , als der beschränkte Raum er¬

laubten nicht die volle genbhnliche Schreibart. Ein Seitenslüek dazu ist das defectiv geschriebene ^-«"Ji für ^"Üi . Ausserdem sieben auf der .Münze

No. 6 noch die drei Ringe , welche vorzugsweise dem Timur angehö¬

ren '). L'nd dnss bierunter der Stierkopf, das Reichswappen Timor's';, zu verslehen • ist , slehl aller dagegen erhobenen Einwendungen ungeachtet fest. Denn selbsl alte asiatische Papiere jener Zeit enihalten diesen Stempel, der sicb , obenhin besehen , als drei Ringe , genuu hetrachtet aber als ein Stierkopf darstellt. Docb hierüber ausführlicher ein anderes Mal. — Uie Müuze No. 4 nher enthält die Inschrift:

A. \. Nnsr A. IL ! j-y«! des Kirsten der

J,yA der Client [J^J^ Gläubigen

und isl von dem turkestanischen Chün iNasr Ben 'Ali geprägt, um so

sicherer, da besonders diese Cbane sieh gewissenhaft immer so nannten*).

Icb muss diese meine Erklärung aucb gegen die Deutuog des Herro

Prof. Tomberg , obwobl diese nachträglich die Zustimmung des Herrn

Hofrath Stickel^) selbst erlangt hat, aufrecbt erbalten.

1) Vgl. Nnmi Asialici. I, 2, S. 42fi. 516. 517. 572; Recensio Numorum.

S. 431 IT-i 677. 678. Vgl. nocb micA in: Herodol bal seine Erzäblung über die alte persisebe lieschicbte ans persischen Quellen geschöpft. S. 33 ff.

(russ.) Reise nacb China durcb die Mongolei, (russ ) St. Petersburg 1824, S 244. '^*6 i ^oWmcr, Vollständiges Wörterbucb der .Mythologie. Slullgart 1851, S. 171. 825; Ztschr. d. DMG. XIII, S. 185, Anm. 6.

2) Nuini Asialici. 1,2, S. 477; Recensio Numorum. S. 435 ff.; üeber einige .Münzen Tamerlan's. Kasan 1837, S. 11; Die gedruckten Fucbsiscbeo Münztafeln. Tab. XII, No. 5.

3) Memoires de 1' Academie Imperiale des Scieoces de St. Petersbourg.

1835, Serie VI, Tom. 3, Livr. 2 a 5, S. 373, vgl. S. 107. 185; T. IV, Livr. 3, S. 251; F. «■ Erdmann, l'eber die historische Wichtigkeit des Namens der Stadl Dorpat. Mitau 1851, Hefl 8, S. 42. Es kommeo ja auch vollstäodig ausgebildete Stiere auf verschiedenen persiscben Münzen vor, wo der sei. Frähn sie nicbl bezweifelte. Vgl. Recensio Numorum. S. 486 f. 505.

4) Numi Asialici. 1, I, S. 102. 128. 136. 145; Receosio Numorum. S. 30.

33*. 18*". 77 . 91. 97. 109. HO. 124 125. 130. 136. 149. 595.

5) Zischr. XI, S. 7.35 ff.

61 Ztsebr, Xll, S. 175. 176.

(4)

368 V. Erdmann, iiber dat ZvoeidrachmenHück des Hm. Dr. Slickel.

Beilage.

Ich besitze in meiner Münzsammlung Tünf sebr seltene KupTer-

dirbeme des durcb seine Treulosigkeit und seine Zerwürfnisse mit Temu-

^in dem L'nerschütterlicben bekannten Cbärizmsüh Abulfeid Muhammed

ben Toküs (reg. von 590 bis 817= 1200 bis 1221). Diese mit schöner

kufiscber Quadratschrift im Jahre (ilO (121.3/14) geschlagenen, an I'mfang, aber nicbt an Dicke den Säbingirei'schen gleicben Kupfcrdirbeme ■) entbalten folgende Legenden :

No. I. A. I. «üi ^yi^ Lidini-Ilnh.

Ii! *ll K Es ist kein Gott ausser

^ \X*^ «Ul Gott. Muhammed ^isti der Ge-

sü! J^-w sandte Gottes.

j>öUJl En-nAsir.

.M. — — jUuy hJm/ {XXi^,mi lÄP '^1 I*—J

Im NnmcH Guttes ward dieser ^Dirbem) geschlayen in Saiiinrkand im Jahre

«ecAishiindert) und zehn.

A. II. (^^».XäX» Der dem Iskemler gleiche

JoL«JI ^Uaii-J! gerechte grossmächtige

^jaxftJI yi\ "ii SultAn .ibulfeiz

^UoLw Muhnmmed SoA» SullAns

^jmXj Toküs.

M. KjUXwj BjÄc jlXJ! IäP L_yo jJJt

Im Nnnieti Gottes ward dieser Dtr(hem) geschlagen sechshundert

trnd zehn.

No. 2. A. i. in einem Quadrate:

»Ut "^t sll "i Es ist kein Gott ausser Göll.

sUt liy^j lX«^ Muliammed ist der Gesandte Guiles.

«Ul j^lXJ j^LJI En-ttAsir lidini-llAh.

M. tt) oben: Vjm^ «lit Im Namen Gottes ward

6) links: |»^^kX!! ftX? dieier Dirhem geschlagen c) unten : S>äm iX^Sj »*» } iu Samarkand Jahr d) rechts : äjUämj s^^mc lechihunderl und zehn n. II. j_g>A* w.« >■ Der dm (jfniiid gleiche

l»^c^i hl IM.11 jroiimächtige SultAn 1^4^ O^'^j^l >}t Abulfeid Muhammed

I jäXi ^liaiM ^ SoAh SuIMiw ToiHii.

Zierratb. Zierratb.

I) S. eine Abbildung solcher Kapferdirbeme in: Numi Atiatici. J, 2.

Tab. IU.

(5)

V. Erdmann, über das Zweidrachmenslück elc. nebst Beilage. 369

\|. ü^U-Ä^-j 'ÜM, ') (sic) jAMt^i iAAä_j4J»*J ?j<>J' l<-^S> v_yi9 jJÜI

Im Numen Golles wnrd dieser üirhem geschlagen in Samarkand in Samar

Jahr sechshundert und zehn.

No. 3. A. I. Dasselbe was auf No. 2.

M. Dasselbe was auf No. 2.

A. II. Dasselbe was auf No. 2.

.M. (sic) KjUXwj 'ij<ii.c ÜÄm iAJLs^ajwj ?yXi\ l>X *o jJUI /m Numeu Gottes ward (dieiser Dirhem j/e(scblagen) t» Snmnriiin<l Jahr sechshundert dert und zehn.

No, 4. A. I. Dasselbe was auf No. 2.

M. Dasselbe was auf No. 2.

A. II. Dasselbe was auf No. 2.

M. ;<1I tiUHI ^il^ySyii .... (Sic) j.t.M^ J^i:ij*~>*i.) ^j'AJI \JS> ^jio M ftMt^

Im Namen Gottes wnrd dieser Dirhem geschlagen in Samarkand in Samar (Jahr) sechshundert und (ze)An. Die Herrschaft ist Gottes.

No, 5 A. I. Dasselbe was auf No. 2.

M. Dasselbe was auf No 2.

A. II. Dasselbe was auf No. 2.

M. *üU liUXI (s.jL)#iu-j Byäx oj:i(^^4.Mi ^.iXJI liÄ*)vyss*JLI'(^

Im Namen Goltes ward (dieser Dirhem) geschlagen (in Samar)irnn(i (Ja)Ar secAsAun(derti und zehn. Die Herrschaft ist Gottes.

Diese Münzen bielen verscbiedene Merkwürdigkeiten dar. Wir finden io demselben Jahre zwei verschiedene Slempel, den einen mit Iskenderi, den andern mit (iem sidi an der Spitze. Die Münzen werden, obgleicb voo Kupfer, Dirhem genannt. Ich glaobe nicht, dass diese Benenouog damals für

lj«Jb gebräuchlich gewesen sey und dass man i*'^.;'^ U"^

je rür identisch gehallen oder das eine Hir das andere gesetzt hahe. .Man

wussle deo Dinär vom Dirhem und Fels wohl zu unterscheiden Ich bin

1) Auflallend genng gieht aneh die mir zugehörige Hdschr. von Iskeoder

Munsi's .^JLc —3 T. II, Bl. Tl'l'r. in den Worlen:

\Xji, \Ji.^^L<i ^■^^Sf 8iAa*»j ^.iw) qL^aJUl^L^I den INimen Oi,iSj*.m in j^^jM abgekürzt. Wenn diess nicbt einfach für eine Nachlässigkeit des Ab¬

schreibers zu hallen ist, so mag ^*mi in Persien vielleicht eben so ge¬

braucht worden sein, wie man in Russland im gemeinen Lehen Piler Tür

I'elershurg sagt, um so mebr, da \Xa im Alltürkischen den Aufenthalts¬

ort bezeicbnet.

2) Vgl. über die Münzen der Chärizmsäbe : F. Erdmann, Numi Asialici I, I, S. 299 8'. Tab. III no. I ; Recensio Numorum. S. 146. 595; eil. Bnlletin scienlifiqoe. T IX, No. 205- 206. 213 (f.; Memoires de l'Acsdimle det Sciences de Sl. Pitershourg. T. IX, Serie 5. Tah. XXI ; Tk. Ck. Tgekstn,

2 5

(6)

370 «.Erdmann, über das Ztoeidrachmenslück elc. nebsl Beilage.

vielmehr der Ueherzeugung, das» diese, wegen Mangel an Silher, aus Kupfer geprägten Miinzen für silberne angesehen und an Wertb einem Dirbem gleich gehalten werden sollten, und dass sie eben deswegen so bedeutend gross geschlagen wurden. Die Glaubensformel findel sich auch hier ohne den damals schon müssig gewordenen Zusatz s.AÄ>-«, Von den Ehrentiteln der dem

Iskender gleiche und der dem Gern sid gleiche') giehl uns kein

Gescbichtswerk IVacbricht.

Besonders merkwürdig sind die vier mit dem (lemsidi-Stempel ausge¬

prägten Münzen. Wir finden auf ihnen verscbiedene Randinschriften, nämlich auf No. 2 nacb dem Worte lAÄäj » w«,i die Wiederholung der ersten Hälfle

dieses Wurtes w ; '), auf No. 4 dieselbe Wiederbolung, aber am Ende

nocb den Znsatz *U tiUit , auf No. 3 die Wiederholung der letzten .Sylbe von S.jL>. "«'"', nämlich Äj, und endlich aul !No. 5 die richlige Legende mit dem Zusatz &ü t^XUt . Icb kann die Wahrheit meiner Aussage verbürgen, weil ich die ziemlich wohl erhaltenen und gul lesbaren Vlünzen jeder nnr möglichen Prüfung unterworfen habe. Unmöglich kann man annehmen, dass die (lemiidi- Münzen mit vier verschiedenen .Stempeln ausgeprägt und so ansgegeben worden Seyen. Ich erkläre mir daher diese Erscheinung so. Es existirte uuch in Asien der Gehrauch oder das Gesetz, erst eine Probemünze zu schlagen, dieselbe der allerhöchsten Entscheidung zu unterwerfen, und ersl dann, wenn der Fürsl sie genehmigt hatle, mit dera belreffenden Stempel die verordnete Summe ausznprägen und durcb die Reicbsrenlerei in Umlauf zu setzen. Man legte dem zufolge die Münze No. 2, welche sicb als Prachtexemplar durch ibre Scbönheil vor den nbrigen auszeichnete, dem Sullan als Probedirhem vor.

Der Sultan fand auf derselben die, sey es aus Nachlässigkeit, sey es in der Absicht, den leeren Raum auszufüllen, von dem Stempelschneider hinznge- Tagte ganz unnütze und selbst lächerliche Wiederholung der ersten Hälfle des Wortes JüL3y».>>«.j ^ und befahl diesen Zusatz zu tilgen. Es geschah, aber der Slempelscbneider fügte nnn znr Ausfüllung des, ungeachtet seiner

gedehnten Züge , nocb immer übrigen Raumes das am Ende hinzu. Auf

eine neue missbiiligende Bemerkung des Sultans richtete nun wohl der Miinz- wardein , um weder den Slempelscbneider noch sich selbst der Ungnade uus- znsetzen , dessen Aufmerksamkeil auf die Leere, weicbe durch die Tilgung auch nocb dieses Zusatzes in der Handschrift entstehen würde, und der Sullan befahl, um die Lücke auszufüllen, den Zusatz idJ ijLUI . Der Slem¬

pelscbneider , der vielleichl den ibm mitgetheilten Befehl nicbt genau ver¬

stunden balle, beding ein neues Quid pro quo und fügte ansser dem sJLI i^UI

Commentation. X, Tab. 3, No. I9; Casliglioni, Tab. 17, iN'o. 9; Pietraszewsky, Numi Mohammedani. Berolini 184.3. Fasc. I. S. ti9.

1) Damit zu vergleichen sind ^_j^j.*a*.* der dem Mansür gleiche

und ijyS^J^M. der dem Senear gleiche. S. Numi Asialici, I, I,

S. m\. M2.

2) Ich la.<i 'Itesen Zusatz früher irrig ^^^.tJi', s. a. a. 0. S. 301.

(7)

Himly, das pers. Wort ^J\:lJJ in den verwandten Sprachen. 371

wieder das früliere j.4 .««*;' hinzn , bis er endlieh nach wiederholten Krörte¬

rungen seine Scbriftzüge genau dem alleihöchslen Willen gemäss einricblele, wenn nichl elwa die Ausführung scbliesslich eineni ganz andern übergeben wurde. Auf iliese und ähnliche Weise lässt sii'h auch noch mancbes andere Dunkel in der innhainmedaniscben Münzkunde aufhellen.

Zugleich liefern diese Münzen dnrch die Setzung des Kupfers an die Siegle des Sillicrs einen Beleg zu den mannigfaltigen, ans dem Conflicte des Sultans Abulfeid mit einer herrschsüchtigen Muller Turgän Cbatün hervor¬

gegangenen Unordnungen in der Verwaltung des Reiches, wovon ich an einem ,'indern geeignetem Orle banileln werde.

Uer sei. Frähn hat gleichfalls Münzen dieses Abulfeid Muhammed be¬

sehrieben , »ber dessen Nnmen nnrichtig >?' (Abulfalh) ') und wabr¬

scbeinlich aucb slall das Worl ^Uai^^j quod, wie er sagt,

quo Irahendum sit, non liquet, gele.'cn'j. Vielleicbt steckt auch

in seinem fj"-*^ gleichfalls j_j^x>i,«,s>. und in seinem , j^^"*

das VVorl

Friedricbslusl, am ^""'"^ 1858.

8. Julius

Das persische Wort ^yi>>j^ in den verwandten Sprachen.

Von tk. Himly.

Die Verbreitung des Wortes beziehungsweise ihm verwandter

Ausdrücke für den "i griff „Göll" ist wohl bedeutender, als die wissenscbaft¬

licbe Well bis Jelzt anerkannt bal; wenigstens sind im Osselischen nnd im Ungarischen Anklänge daran zu fiaden, die sich vielleichl bei näherer Prü¬

fung als nicbl bluss zufällig ausweisen dürften. Was den osselischen Aus¬

druck anlangt , so brauchl bei der anerkannten Zugehörigkeit des Ossetischen zum indisch-germanischen Sprachstamme , sowie der Nachbarschaft Persiens und der Kaukasusländer *) nicbt ersl die Mögliebkeit einer beiderseitigen Bewabrung, oder eines sehr frühen Ueberganges des ulten persischen Aus¬

druckes in das Ossetische bewiesen zu werden. Anders freilich verhält es sich mit der örtlichen und sprachlicben Stelinng des Ungarischen, üher die nusser dem unlen zu Krwähnenden noch Näheres vorbehalten bleiben müge.

In Sjögren's „Ossetischer Sprachlehre (S, 270) ist dem von lagauriseben Osseten dem Verfasser milgetbeilten Schwüre ,, tibutsawlstän !" „bei Gott!"

1) Recensio Numorum. S. 146 No. 9.

2) Ivbettdaa. S. 146 No 10.

3) Kbendas. S. 595 No. 14.

4) .Man denke auch an Jen Wallfahrtsort der Teucrsabeler Bskn auf der Halbinsel Apscheron.

Abbildung

Tab. IU.

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