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680 Bayerisches Ärzteblatt 12/2003

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AT-II-Rezeptorantagonisten

Fetotoxizität

Die Berliner Beratungsstelle für Embryonal- toxikologie empfiehlt eine Umstellung auf andere Antihypertensiva (unter anderem Me- toprolol, Methyldopa, Dihydralazin), wenn eine Hochdruckpatientin unter der Therapie mit einem Angiotensin-II-(AT-II)-Rezeptor- antagonisten schwanger wird. Der Abbruch einer intakten (und gewünschten) Schwan- gerschaft bei Exposition während der Em- bryogenese ist aufgrund bisher unzureichen- der Datenlage nicht indiziert. In der späteren Schwangerschaft (zweites und drittes Trime- non) ist die Einnahme eines AT-II-Rezeptor- antagonisten jedoch genauso riskant wie die eines ACE-Hemmers (zum Beispiel Oligo- hydramnion, dialysepflichtige Anurie, Ver- knöcherungsstörungen, Lungenhypoplasie, Extremitätenkontrakturen).

Handelsbezeichnungen: Candesartan (Ata- cand ®, Blopress ®), Eprosartan (Teveten ®), Irbesartan (Aprovel ®, Karvea ®), Losartan (Lorzaar ®), Olmesartan (Olmetec ®, Votum ®), Telmisartan (Kinzal ®, Micardis ®), Valsartan (Diovan ®, Provas ®)

Quelle: Bundesgesundheitsbl. 2003; 46: 751

Venlafaxin

Nicht für Kinder und Jugendliche

Der Hersteller des Antidepressivums Venlafa- xin (Trevilor ®, Serotonin- und in hohen Do- sen Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) weist darauf hin, dass Venlafaxin entspre- chend dem Zulassungsstatus nicht bei Kin- dern und Jugendlichen angewandt werden soll. Weder bei Depressionen noch bei gene- ralisierten Angststörungen konnte die Wirk- samkeit in Studien belegt werden. Uner- wünschte Wirkungen wie Feindseligkeit, Suizidgedanken und nicht normales Verhal- ten traten in Studien unter Venlafaxin dop- pelt so häufig auf wie unter Placebo. Bei Ab- setzen muss die Dosis unter ärztlicher Aufsicht schrittweise reduziert werden.

Quelle: Pharm. Ztg. 2003; 148: 3182

Salmeterol

Anwendungshinweise

Als Ergebnis einer großen Studie (SMART) mit Salmeterol (aeromax ®, Serevent ®) weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte (BfArM) auf folgende Aspekte der Asthmatherapie hin:

a) Langwirksame Betasympathomimetika wie Salmeterol sind kein Ersatz für eine Basistherapie mit Glukokortikoiden und dürfen nur in Kombination mit einem Glukokortikoid angewandt werden.

b) Bei deutlicher oder akuter Verschlechte- rung eines Asthmas darf nicht mit einer Salmeteroltherapie begonnen werden.

c) Salmeterol ist nicht geeignet zur Therapie akuter Asthmasymptome. Hier sind kurz- wirksame Betasympathomimetika erfor- derlich.

Quelle: Bundesgesundheitsbl. 2003; 46: 830 Anmerkungen:In einem kanadischen Infor- mationsschreiben des Herstellers wird noch darauf aufmerksam gemacht, dass ein Abset- zen der Therapie mit Salmeterol ohne ärzt- lichen Rat lebensgefährlich sein kann. Die Warnhinweise sollten sinngemäß auch für das langwirksame Betasympathomimetikum For- moterol (Foradil ®, Oxis ®), einen anderen so genannten „Controller“ in der Asthmathera- pie, gelten.

Hormontherapie im Klimakterium

Neue Informationen

Die neueste Ausgabe der Therapieempfeh- lungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft beschäftigt sich mit

der Hormontherapie im Klimakterium, einem Thema, das sich immer mehr zur Seite einer sehr restriktiven Gabe von Hormonen in den Wechseljahren neigt. Erst kürzlich hat unsere Arzneimittelüberwachungsbehörde BfArM ein Stufenplanverfahren zu den Risiken dieser Therapie in Gang gesetzt. Beide ausführ- lichen Informationen sind im Internet ein- sehbar unter www.akdae.de bzw. unter www.bfarm.de.

Diclofenac topisch

Chronische eosinophile Pneumonie

Bei einer 62-jährigen Patientin trat seit über elf Monaten vor allem bei körperlicher Belas- tung und Wetterwechsel ein persistierender Husten ohne Atembeschwerden auf. Nach Ausschluss einer Infektions- oder Systemer- krankung wurde eine Arzneimittel-induzierte chronische eosinophile Pneumonie diagnosti- ziert, bedingt durch eine zehnjährige lokale Therapie mit einem Diclofenac-haltigem Gel (Voltaren Emulgel ®) wegen arthrotischer Schmerzen. Alle nicht-steroidalen Antirheu- matika können pseudoallergische Reaktionen auslösen. Beschrieben sind allerdings bisher nur pulmonale Infiltrate mit Eosinophilie bei oraler Gabe (zum Beispiel Ibuprofen, Napro- xen). Bevorzugt betrifft es Patienten über 60 Jahren, bei lokaler Gabe könnten altersbe- dingte Hautveränderungen zu höheren Re- sorptionsraten führen. Therapie: kurzzeitig mit systemischen Glukokortikoiden (im be- schriebenen Fall: 14 Tage, initial 1 mg/kg KG, schnelle Dosisreduktion auf 20 mg/d).

Neben idiopathischen eosinophilen Pneumo- nien kommen auch spezifische Erkrankungen (zum Beispiel allergische bronchopulmonale Aspergillose in 80 % der Fälle), systemische Vaskulitiden wie Churg-Strauss-Syndrom als Ursache in Frage. Nachfolgend eine Auswahl weiterer Arzneistoffe als Auslöser eosinophi- ler Lungenerkrankungen: Ampicillin, Bleo- mycin, Carbamazepin, Clofibrat, Interleukin- 2 und -3, Methotrexat, Nitrofurantoin, Penicilline, Phenytoin, Salazosulfapyridin, Tamoxifen, Tetrazykline.

Quelle: Internist 2003; 44: 1037 Nachdruck aus „Rheinisches Ärzteblatt“, 11/2003

Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:

Dr. Günter Hopf, ÄK Nordrhein, Tersteegenstraße 9, 40474 Düsseldorf, Telefon 0211 4302-587

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