Alte Feinde
von Ada Christen
Notizen / Anmerkungen 1 Wie mit einem einz’gen Schlag
2 Ist die Welt um mich verwandelt, 3 Lächelnd knixet Tag um Tag,
4 Was mich einst so schlecht behandelt.
5 Heute reichet mir die Hand,
6 Was einst Schmähungen gesendet, 7 Heute naht im Festgewand,
8 Was sich einst von mir gewendet.
9 Euer Haß war die Gewalt,
10 Die mich einst hinausgetrieben – 11 Aber unbewegt und kalt
12 Läßt mich heute Euer Lieben!
13 II.
14 Ei, wie mächtig und bezwingend 15 Dünkt Euch fast ein einzig Wort, 16 Glaubt Ihr wohl, es nehme plötzlich 17 Jahrelanges Elend fort?
18 Ei, versucht des Wortes Allmacht 19 An dem Meer, das wild empört, 20 Sturmgepeitscht so düster grollet, 21 Ob es Euer Wort beschwört.
22 Und Ihr wähnt, das Herz, das wilde, 23 Das die Bitterkeit gestählt,
24 Macht ein mildes Wort vergessen, 25 Wie Ihr es gepeitscht – gequält?!
26 III.
27 Wie so kleinlich, wie erbärmlich 28 Beugt Ihr Euch vor meiner Macht, 29 Vor den Herzblut-Purpurfetzen, 30 Vor der Dornenkrone Pracht.
31 O, ich hör’s, aus Eurem Lobe 32 Zuckt der alte Spott, die Schmach,
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33 Denn Ihr könnt es nimmer glauben, 34 Daß ich meine Ketten brach;
35 Ich zerbrach sie doch! O glaubet, 36 Meine Selbstverachtung schwand, 37 Als ich Euch so feig, so hündisch, 38 So verachtungswürdig fand.
39 IV.
40 Wohl könnt Ihr mäkeln jetzt an Wort und That,
41 Könnt mich verdammen, seht, es rührt mich nimmer;
42 Ich hasche nicht nach Eurem feilen Rath 43 Und morscher Tugend fahlen
Moderschimmer!
44 Ich trachte nimmermehr nach Eurer Lieb’, 45 Ich werde liebearm und einsam schreiten, 46 Doch jene Waffe, die einst fort mich trieb, 47 Sie wird nun stumpf von meinem Panzer
gleiten.
48 O, ich war elend! – jeder böse Zug
49 In Euren kalten Larven mahnt mich wieder, 50 Wie Jeder von Euch tückisch nach mir
schlug,
51 In mir vernichtet meine reinsten Lieder!
Das Gedicht „Alte Feinde“ von Ada Christen ist auf abi-pur.de veröffentlicht.
Autor Ada Christen Titel „Alte Feinde“
Verse 51 Wörter 270
Strophen 7
Checkliste zur Analyse / Interpretation eines Gedichtes
Einleitung der Gedichtanalyse
Titel des Gedichtes, Name des Autors und Entstehungs- oder Erscheinungsjahr
Gedichtart (Sonett, Ode, Haiku, Ballade, Hymne usw.)
Thema des Gedichtes (Liebesgedicht, Naturgedicht, Krieg usw.)
zeitliche Einordnung / Literaturepoche benennen
kurze Beschreibung des Gedichtes
Absicht des Gedichtes
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Hauptteil der Gedichtanalyse
Inhalt
Thema des Gedichts
Was beschreibt das Gedicht (Erlebnis, Jahreszeit oder eine bestimmte Zeit)?
Zusammenhang zwischen Titel und Gedicht
Lyrisches Ich - Wer spricht im Gedicht? Woran erkennt man das?
Hauptteil der Gedichtanalyse
Aufbau
Verse und Strophen
Reimschema (Kreuzreim, Paarreim, umarmender Reim, Haufenreim, verschränkter Reim, Schweifreim etc.)
Gibt es ein Versmaß? Versmaß (Metrum) bestimmen.
Kadenz: Wie sind die Endsilben im Gedicht?
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Hauptteil der Gedichtanalyse
Sprache
Auffälligkeiten der Sprache (Werden beispielsweise viele Adjektive, nur Substantive, Vokale etc. verwendet?)
Wie spricht das lyrische Ich (traurig oder fröhlich)?
Benenne die Stilmittel und Reimformen, die zum Einsatz kommen.
Satzbau: Parataktischer & hypotaktischer Satzbau
Welche Zeitform wird genutzt (Präsens, Präteritum, Futur)?
Hauptteil der Gedichtanalyse
Gedichtinterpretation
Was bewirken die Ergebnisse der vorangegangenen Analyse?
Welche Stimmung ruft die Sprache in uns hervor?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Inhalt und Funktion?
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Schlussteil
Gedichtinterpretation
Intention des Gedichtes: Was will das Gedicht?
Wurde unsere Vermutung (Deutungshypothese Einleitung) darüber bestätigt?
Gibt es Fragen, die im Gedicht unbeantwortet bleiben?
Wertung: Ist das Gedicht typisch für die Epoche? Ist es charakteristisch für den Autor?
Ist das Gedicht (Form, Sprache, Inhalt, Aussage) aus heutiger Sicht noch bedeutungsvoll?
Persönliche Stellungnahme (sofern ausdrücklich verlangt)
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