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Die Herbstfeier. von Eduard Mörike. Notizen / Anmerkungen

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Academic year: 2022

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Die Herbstfeier

von Eduard Mörike

Notizen / Anmerkungen 1 Auf! im traubenschwersten Tale

2 Stellt ein Fest des Bacchus an!

3 Becher her und Opferschale!

4 Und des Gottes Bild voran!

5 Flöte mit Gesang verkünde 6 Gleich des Tages letzten Rest, 7 Mit dem Abendstern entzünde 8 Sich auch unser Freudenfest!

9 Braune Männer, schöne Frauen 10 Soll man hier versammelt sehn;

11 Greise auch, die ehrengrauen, 12 Dürfen nicht von ferne stehn;

13 Knaben, so die Krüge füllen, 14 Und, daß er vollkommen sei, 15 Treten zögernd auch die stillen 16 Mädchen unserm Kranze bei.

17 Noch ist vor der nahen Feier 18 Süß beklommen manche Brust, 19 Aber weiter bald und freier 20 Übergibt sie sich der Lust.

21 Taut euch nicht wie Frühlingsregen 22 Lieblicher Gedankenschwarm?

23 Erdenleben, laß dich hegen, 24 Uns ist wohl in deinem Arm!

25 Wahrlich und schon mit Entzücken 26 Ist der Gott im vollen Lauf,

27 Schließt vor den erwärmten Blicken 28 Seine goldnen Himmel auf.

29 Amor auch hat nichts dawider, 30 Wenn sich Wang an Wange neigt, 31 Und der Mund, im Takt der Lieder, 32 Sich dem Mund entgegenbeugt.

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33 Mädchen! schlingt die wildsten Tänze!

34 Reißt nur euren Kranz entzwei!

35 Ohne Furcht, denn solche Kränze 36 Flicht man immer wieder neu;

37 Doch den andern, den ich meine, 38 Nehmt, ihr Zärtlichen, in acht!

39 Und zumal im Mondenscheine, 40 Und zumal in solcher Nacht.

41 Laßt mir doch den Alten machen, 42 Der sich dort zum Korbe bückt 43 Und den Krug mit hellem Lachen 44 Kindisch an die Wange drückt!

45 Wie sein kleiner Sohn geschäftig 46 Sorge um den Zecher trägt 47 Und ihm mit der Fackel kräftig 48 Den gekrümmten Rücken schlägt!

49 Aber schaut nach dem Gebüsche, 50 Wo gedrungner Efeu webt,

51 Wie sich dort das träumerische 52 Marmorbild des Gottes hebt!

53 Lasset uns ihm näher treten, 54 Schließt mit Fackeln einen Kreis!

55 Flehet zu ihm in Gebeten, 56 Doch geheimnisvoll und leis.

57 Wie er lächelnd abwärts blicket!

58 Er besinnet sich nur kaum.

59 Herrlicher! dein Auge nicket, 60 Doch dies alles ist kein Traum;

61 Luna sucht mit frommer Leuchte 62 Dich, o schöner Jüngling, hier, 63 Schöpfet zärtlich ihre feuchte 64 Klarheit auf die Stirne dir.

65 Wie der Menschen, so der Götter 66 Liebster Liebling heißest du:

67 Selber Zeus rief seinem Retter 68 Herzliches Willkommen zu;

69 Dumpf ist des Olympus Dröhnen,

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70 Aber wie melodisch Gold 71 Muß sein starres Erz ertönen, 72 Wenn dein Thyrsus auf ihm rollt.

73 Und eh Mars im Kriegerschwarme 74 Sich zur Ebne niederläßt,

75 Schließet er in seine Arme 76 Dich, wie die Geliebte, fest, 77 Fühlet nun an Göttermarke 78 Sich gedoppelt einen Gott,

79 Und es brüllt der Himmlisch-Arge 80 Todeslust und Siegerspott.

81 Wie dir alle dienen müssen, 82 Schmiegt auch Eros' hohe Macht 83 Leise tot sich dir zu Füßen, 84 Oder schauert auf und wacht.

85 Und Apollo mit der Leier 86 Rufet Welt und Sternenbahn 87 Gern aus dem verklärten Feuer 88 Deines holden Wahnes an.

89 Vater! soll, zur Wut erhoben, 90 Jetzo mit zerschlagner Brust 91 Die Mänade um dich toben?

92 Fluchst du unsrer keuschen Lust?

93 Gib, o Fürst, gib uns ein Zeichen, 94 Daß wir deine Kinder sei'n!

95 Wundertäter ohnegleichen, 96 Laß ein Wunder uns erfreun!

97 Tritt in unsre bunte Mitte, 98 Oder winke mit der Hand, 99 Wandle drei gemeßne Schritte 100 Längs der hohen Rebenwand!

101 Ach, er läßt sich nicht bewegen...

102 Aber, horcht, es bebt das Tal!

103 Ja, das ist von Donnerschlägen:

104 Horch, und schon zum drittenmal!

105 Selber Zeus hat nun geschworen,

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106 Daß sein Sohn uns günstig sei.

107 So ist kein Gebet verloren, 108 So ist der Olymp getreu.

109 Doch nach solcher Götterfülle 110 Ungestümem Überschwang 111 Werden alle Herzen stille, 112 Alle Gäste zauberbang.

113 Stimmet an die letzten Lieder!

114 Und so, Paar an Paar gereiht, 115 Steiget nun zum Fluß hernieder, 116 Wo ein festlich Schiff bereit.

117 Auf dem vordern Rand erhebe 118 Sich der Gott und führ uns an, 119 Und der Kiel, mit Flüstern, schwebe 120 Durch die mondbeglänzte Bahn!

Das Gedicht „Die Herbstfeier“ von Eduard Mörike ist auf abi-pur.de veröffentlicht.

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Autor Eduard Mörike Titel „Die Herbstfeier“

Verse 120 Wörter 578

Strophen 15

Checkliste zur Analyse / Interpretation eines Gedichtes

Einleitung der Gedichtanalyse

Titel des Gedichtes, Name des Autors und Entstehungs- oder Erscheinungsjahr

Gedichtart (Sonett, Ode, Haiku, Ballade, Hymne usw.)

Thema des Gedichtes (Liebesgedicht, Naturgedicht, Krieg usw.)

zeitliche Einordnung / Literaturepoche benennen

kurze Beschreibung des Gedichtes

Absicht des Gedichtes

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Hauptteil der Gedichtanalyse

Inhalt

Thema des Gedichts

Was beschreibt das Gedicht (Erlebnis, Jahreszeit oder eine bestimmte Zeit)?

Zusammenhang zwischen Titel und Gedicht

Lyrisches Ich - Wer spricht im Gedicht? Woran erkennt man das?

(7)

Hauptteil der Gedichtanalyse

Aufbau

Verse und Strophen

Reimschema (Kreuzreim, Paarreim, umarmender Reim, Haufenreim, verschränkter Reim, Schweifreim etc.)

Gibt es ein Versmaß? Versmaß (Metrum) bestimmen.

Kadenz: Wie sind die Endsilben im Gedicht?

(8)

Hauptteil der Gedichtanalyse

Sprache

Auffälligkeiten der Sprache (Werden beispielsweise viele Adjektive, nur Substantive, Vokale etc. verwendet?)

Wie spricht das lyrische Ich (traurig oder fröhlich)?

Benenne die Stilmittel und Reimformen, die zum Einsatz kommen.

Satzbau: Parataktischer & hypotaktischer Satzbau

Welche Zeitform wird genutzt (Präsens, Präteritum, Futur)?

(9)

Hauptteil der Gedichtanalyse

Gedichtinterpretation

Was bewirken die Ergebnisse der vorangegangenen Analyse?

Welche Stimmung ruft die Sprache in uns hervor?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Inhalt und Funktion?

(10)

Schlussteil

Gedichtinterpretation

Intention des Gedichtes: Was will das Gedicht?

Wurde unsere Vermutung (Deutungshypothese Einleitung) darüber bestätigt?

Gibt es Fragen, die im Gedicht unbeantwortet bleiben?

Wertung: Ist das Gedicht typisch für die Epoche? Ist es charakteristisch für den Autor?

Ist das Gedicht (Form, Sprache, Inhalt, Aussage) aus heutiger Sicht noch bedeutungsvoll?

Persönliche Stellungnahme (sofern ausdrücklich verlangt)

Diese Checkliste kann von Dir unter Angabe der Quelle frei verwendet werden. Weitere Analysen und Interpretationen von Gedichten findest Du auf unserer Website abi-pur.de.

Zum Autor Eduard Mörike befinden sich in unserer Datenbank 171 Gedichte.

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