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In Österreich beträgt der durchschnittliche Fleischver-brauch pro Kopf etwa 100 kg

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Band 3: Klimawandel in Österreich: Vermeidung und Anpassung

828

AAR14

In Österreich beträgt der durchschnittliche Fleischver- brauch pro Kopf etwa 100 kg/Jahr (inkl. Knochen, Sehnen und weiteren nicht verzehrten Geweben), was deutlich über dem Niveau der Industrieländer mit ca. 79,2 kg/Kopf im Jahr 2010 liegt (FAO, 2012). Dabei entfallen 56,8 kg/Kopf/Jahr auf Schweinefleisch, 18,3  kg/Kopf/Jahr auf Rind- und Kalb fleisch, 20,1 kg/Kopf/Jahr auf Geflügel und der Rest auf andere Fleischsorten (Statistik Austria, 2014). In Öster- reich werden in einem Jahr über 70 Mio. Hühner, 5,6 Mio.

Schweine, 620 000 Rinder und 290 000 Schafe geschlachtet (Statistik Austria, 2010). Der direkte Verzehr (ohne Knochen, Sehnen und weiteren nicht verzehrten Geweben) liegt bei ca.

66 kg/Kopf/Jahr (AMA, 2013).

In einer Analyse von De Vries und De Boer (2010) wur- den 16 LCA-Studien miteinander verglichen, um die THG- Emissionen verschiedener tierischer Produkte abzuschätzen.

Demnach betragen die Emissionen bei der Produktion pro kg Fleisch bei Rindfleisch 14–32 kg CO2-Äq., bei Schweinefleisch 3,9–10,0 kg CO2-Äq. und bei Geflügel 3,7–6,9 kg CO2-Äq., was um ein Vielfaches höher liegt als bei pflanzlichen Pro- dukten. Die THG-Emissionen pro kg Milch betrugen 0,84–

1,3 kg CO2-Äq. und die von Eiern 3,9–4,9 kg CO2-Äq., beides deutlich unter den Werten von Fleisch, was zum Teil auch am relativ hohen Wassergehalt liegen dürfte. Die Resultate von De Vries und De Boer (2010) liegen weitgehend im Rahmen der Werte, die in anderen internationalen Studien angegeben wur- den (Tabelle 2.5).

Tierische Produkte weisen demnach im Durchschnitt um den Faktor 10–20 höhere THG-Emissionen pro Nahrungska- lorie auf als pflanzliche Produkte (Fritsche und Ebele, 2007;

Hörtenhuber et al., 2010, 2011; Lindenthal et al., 2010;

Schlatzer, 2011; Wiegmann et al., 2005). In absoluten Zah- len verursachen Milchprodukte hingegen in Deutschland auf Grund der großen Verzehrsmenge den größten Anteil an den

ernährungsbedingten THG-Emissionen; sie liegen noch vor Fleisch (Fritsche und Eberle, 2007; Wiegmann et al., 2005).

In Europa sind Tierhaltungssysteme und -strukturen auch innerhalb der einzelnen Fleischkategorien (Schwein, Huhn, Rind, etc.) sehr heterogen organisiert, was am Beispiel der Rinderhaltung ersichtlich wird. So waren etwa bei Rindfleisch die THG-Emissionen in Österreich mit 14,2 kg CO2-Äq./kg europaweit am niedrigsten (JRC, 2010). Dabei werden in Ös- terreich hohe CH4-Emissionen in der Rinderhaltung durch niedrigere Emissionen aus Veränderungen in der Landnut- zung und Landbedeckung kompensiert, was aus dem hohen Selbstversorgungsgrad bei Futtermitteln in der Weidehaltung resultiert, der sich unter anderem durch den hohen Anteil von Gras bei der Fütterung ergibt. Gleichzeitig importiert Öster- reich pro Jahr rund 550000 t Sojaschrot (mit einem Anteil von 90 % GMO12-Soja) für die Verwendung als Eiweiß-Fut- termittel. Davon stammen zwei Drittel aus Brasilien und Ar- gentinien und ein Drittel aus den USA (AGES, 2012). Der Großteil des Soja geht in die Futtermittelproduktion; global sind es 90 % (Steinfeld et al., 2006). Die rapide Expansion der Sojaproduktion in Brasilien wird in einer Reihe von Studien mit der global wachsenden Fleischproduktion in Verbindung gebracht (McAlpine et al., 2009; Soares-Filho et al., 2006).

Ein Wechsel von einer Mischkost auf eine ovo-lacto-vege- tarische Ernährung kann die THG-Emissionen in der Vorleis- tungskette um etwa 30–50 % vermindern (Hoffmann, 2002;

Taylor, 2000). Modellberechnungen zeigen, dass ein Umstieg auf vegane Ernährung zu noch größeren THG-Einsparungen führt (Baroni et al., 2006; Eshel und Martin, 2006).

Im Zuge der österreichischen Studie „GERN – Gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit“ wurden die Auswirkungen ei- ner Umstellung des österreichischen Ernährungsverhaltens auf

12 Genetic Modified Organisms

Abbildung 2.10 Anteil (%) der emittierten CO2-Äquivalente pro Jahr innerhalb von Landwirtschaft und Ernährung.

Quelle: Enquête-Kommission, 1994; Koerber und Kretsch- mer (2000, S. 40)

Figure 2.10 Share (%) of emitted greenhouse gases (CO2 equivalents per year) in the agriculture and food sector.

Source: Enquete-Kommission, 1994, Koerber and Kretsch- mer (2000, p. 40)

47%

5% 9%

5%

3%

10%

7%

4% 4% 3% 3%

Tierproduk!on (47%) P"anzenproduk!on (9%) Verpackung (5%) Transport (5%) Sons!ges (3%)

Küchen- und Essraumheizung (10%)

Kühlen (7%) Gastgewerbe (4%) Lebensmi#eleinkauf (4%) Kochen (3%)

Spülen (3%)

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