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Ich finde es gut, dass auch mal über den Judas gepredigt werden soll.

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Predigt zu Johannes 13, 21-30 Für den 21.02.2021

Liebe Gemeinde!

Ich finde es gut,

dass auch mal über den Judas gepredigt werden soll.

Denn ich glaube,

ihm wird Unrecht getan.

Judas wird oft als Verräter bezeichnet,

der Jesus einen Kuss auf die Wange gegeben hat und dann allen klar war,

wer Jesus ist.

Und dass er den Römern verraten hat, wo Jesus steckt.

Schon unser Text sagt ja, dass der Satan in ihn fährt.

Ist Judas nun Täter oder Opfer?

Ist er wirklich verantwortlich für sein Handeln?

Und hat er das nur aus dem Grund gemacht, dass er Geld dafür bekommt.

30 Silberlinge,

(2)

das ist ein Spottgeld.

Dieser Betrag wurde damals bezahlt,

wenn ein Ochse einen Sklaven versehentlich tötet.

Oder wollte Judas Jesus zum Handeln herausfordern, ihn unter Druck setzen.

Nun mach mal etwas, sonst verrate ich dich.

Oder hat sich Judas schon lange innerlich von Jesus abgekehrt,

ist ihm nicht mehr gefolgt, hat er ihm nicht mehr geglaubt.

Und Jesus?

Hat er nicht vorher seinen Jüngern gesagt, dass er sein Leben gibt für seine Jünger, für die Menschen.

(Johannes 10,15).

Er selbst ist und bleibt der Handelnde, und es hätte den Verrat nicht gebraucht.

Fragen über Fragen, aber es ist gut zu fragen

und nicht alles einfach so dahin zu nehmen.

(3)

Wer Fragen stellt,

muss aber auch damit rechnen,

dass so manche Fragen unbeantwortet bleibt.

Ich denke,

so ist es auch hier.

Wer Judas wirklich war, was ihn bewegt hat,

was damals wirklich geschehen ist, das bleibt uns verborgen.

Aber eins weiß ich:

Dass im Judentum und in der katholischen Kirche nicht mehr beim Abendmahl vom Verrat gesprochen wird.

Sondern allgemein gesprochen wird von einem Überliefern, Übergeben.

Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Ein Ausgeliefertwerden,

von Menschen oder auch von Gott.

An die Feinde, an die Römer wird Jesus überliefert.

All das stellt eine Reputation des Judas dar.

Sein Ruf wird wiederhergestellt,

ihm wird zu Unrecht Schlechtes nachgesagt.

Aber blicken wir doch einmal weg von Judas

(4)

Und hin zu uns.

Ich möchte nicht wissen,

wie oft ich schon Jesus verleugnet habe.

Hans-Joachim Eckstein hat das einmal so gesagt:

„Ich bin von dem festen Vorsatz bestimmt, mich nicht mehr von dir, Jesus, abzuwenden-

aber wie oft habe ich meine eigenen Vorsätze schon aufgegeben…

Ich will unbedingt an dir festhalten…

Aber manchmal komme ich mir cwie ein kleines Kind vor,

das die Hand seines Vaters bei jeder Ablenkung loslassen und vergessen kann…

Ich fürchte,

ich wäre in der Lage,

selbst das Unvergessliche wieder zu vergessen

und das mir Wertvollste einmal zu gering zu schätzen…

Und dennoch bin ich zuversichtlich, ja gewiss,

dass ich dich, mein Herr, nicht mehr verlieren werde.

Kann ich mich schon auf mich selbst nicht mit Sicherheit verlassen,

so doch auf dich…

(5)

Sollte ich mich aber von dir und von mir selbst einmal so weit entfernen,

dass ich dich verrate-

dann stehe du bitte zu mir und halte mich!“

Selbstkritik schadet nicht.

Sondern sie lässt klarer sehen, ansetzen, wo man schuldig wird, und nachdenklich,

was zu ändern ist.

Das kann manchmal sehr heilsam und hilfreich sein.

Wo verrate ich Jesus mit meinen Gedanken und meinen Taten.

Wo vertraue ich,

wo habe ich nur meine eigenen Gedanken im Kopf, wo drehe ich nur um mich?

Ja,

in unserem Leben gibt es Brüche.

Das hätte ich nicht von mir gedacht, dass ich so handle.

Manchmal ist es,

dass man sich schämen muss.

(6)

Dann ist man erschrocken über sich selbst.

Bis dahin,

dass man seine Selbstachtung verlieren kann.

Wie konnte ich nur?

Gut,

dass wir dabei nicht stehen bleiben müssen.

Wie konnte ich nur?

Sondern dass es Versöhnung gibt.

Gott schenkt uns einen Ausweg aus Schuld.

Er schenkt uns neues Leben.

Vergebung.

Einen neuen Anfang.

Neues Denken, neues Handeln.

Gott sei Dank.

Dafür ist Jesus in die Welt gekommen, um uns die Versöhnung zuzusprechen.

(7)

Ich bin der gute Hirte, sagt er,

der sein Leben lässt für seine Schafe.

Ich bin der gute Hirte

Und ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt.

Und ich lasse mein Leben für die Schafe.

Jesus lässt sein Leben für uns,

damit wir einen Neuanfang machen können.

Wir müssen nicht stehenbleiben bei dem:

Wie konnte ich nur, und das ist unverzeihbar, da komme ich nie wieder raus.

Sondern:

Ja,

ich habe Fehler gemacht,

vielleicht habe ich auch da und dort versagt, aber es gibt Versöhnung,

einen Neuanfang, Gott liebt mich.

Damit kann man leben, mit dieser Zusage,

mit dieser frohen Nachricht, mit diesem Evangelium.

(8)

Und der Friede Gottes,

der höher ist als alle unsere Vernunft,

der wird meine Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.

Amen.

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