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Beispiel: Dreiwertige Lukasiewicz-Logik

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Academic year: 2022

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(1)

Was bisher geschah

Wissensrepr¨asentation und -verarbeitung durch I K¨unstliche Neuronale Netze (insbes. auch CNN) I Zustands¨ubergangssysteme

I Klassische Logiken

I Regelsysteme in klassischer Aussagen- und Pr¨adikatenlogik I Logische Programme (Prolog, Datalog)

I Nichtmonotonen Schließens bei unvollst¨andigem Wissen (closed world assumption, schwache Negation)

I Beispiele zum Planen I Answer Set Programming

194

(2)

Unsicheres Wissen

Problem bei Antworten auf Fragen (Wahrheit von Fakten), falls Wert

I unbekannt I ungenau

I unsicher, unzuverl¨assig

I aus mehreren Quellen zusammengef¨ugt, evtl. widerspr¨uchlich I genauere Untersuchung unm¨oglich, zeitaufwendig, teuer

Abhilfe z.B. durch:

I Wahrscheinlichkeiten I Vermutungen, Annahmen

I Heuristiken: Erfahrungswerte, Sch¨atzungen

(3)

Mehrwertige Logiken

Erweiterung der klassischen Logiken mit Wahrheitswertbereich{0,1}

auf andere Wahrheitswertbereiche

I endlich-wertige Logiken z.B. 3- und 4-wertige Logiken I fuzzy Logiken

meist Wahrheitswertbereich [0,1]

I probabilistische Logiken

meist Wahrheitswertbereich [0,1]

196

(4)

Dreiwertige Logiken

Annahmen aus klassischen Logiken:

A1 Jede Aussage ist wahr oder falsch.

A2 Keine Aussage ist sowohl wahr als auch falsch.

Bei unvollst¨andigem Wissen gilt A1 nicht.

Dreiwertigen Logiken enthalten deshalb einen zus¨atzlichen Wahrheitswert f¨ur

”unbekannt“,

Wahrheitswertbereich meist{0,⊥,1}(auch {0,U,1},{0,1/2,1}) mit zwei Ordnungen:

I Wahrheits-Ordnung: 0<W ⊥<W 1 (total)

I Informations-Ordnung:⊥<I 0 und⊥<I 1 (partiell) prominente dreiwertige Logiken,

z.B. von Belnap, Peirce, Lukasiewicz, G¨odel, Kleene

unterscheiden sich in Wahrheitswertfunktionen der Junktoren

(5)

Beispiel: Dreiwertige Lukasiewicz-Logik

Jan Lukasiewicz and A. Tarski (1930):

Untersuchungen ¨uber den Aussagenkalk¨ul

Semantik ist definiert ¨uber die Wahrheitswertfunktion der Implikation

Semantik im Wahrheitswertbereich{0,1/2,1}(und auch in [0,1]):

JfK = 0

Jϕ→ψK = min(1,1−JϕK+JψK) =

1 falls JϕK≤JψK 1/2 falls JϕK−JψK= 1/2 0 sonst

definierte Junktoren:

¬ϕ := ϕ→f

ϕ∨ψ := ¬ϕ→ψ (starke Disjunktion) ϕNψ := ¬(ϕ→ ¬ψ) (starke Konjunktion) ϕ∨ψ := (ϕ→ψ)→ψ (schwache Disjunktion) ϕ∧ψ := ϕN(ϕ→ψ) (schwache Konjunktion)

198

(6)

Lukasiewicz-Logik: Wahrheitswertfunktionen

Aus der Definition der Junktoren lassen sich deren Wahrheitswertfunktionen berechnen:

¬x = 1−x

x→y = min(1,1−x+y) x∨y = max(x,y)

x∧y = min(x,y) x∨y = min{1,x+y}

xNy = max{0,x+y−1}

x↔y = 1− |x−y|

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 0

0.20.40.60.81 0

0.2 0.4 0.6 0.81

min(1,x+y)

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 0

0.20.40.60.81 0

0.2 0.4 0.6 0.81

max(0,x+y-1)

(7)

Semantik in dreiwertiger Lukasiewicz-Logik

Wahrheitswerttabellen:

¬ 0 1/2 1 1 1/2 0

→ 0 1/2 1

0 1 1 1

1/2 1/2 1 1

1 0 1/2 1

∧ 0 1/2 1

0 0 0 0

1/2 0 1/2 1/2

1 0 1/2 1

∨ 0 1/2 1

0 0 1/2 1

1/2 1/2 1/2 1

1 1 1 1

N 0 1/2 1

0 0 0 0

1/2 0 0 1/2

1 0 1/2 1

∨ 0 1/2 1

0 0 1/2 01

1/2 1/2 1 1

1 1 1 1

200

(8)

Mehrwertige Lukasiewicz-Logik

Die Wahrheitswertfunktionen der dreiwertigen Lukasiewicz-Logik sind auf dem ganzen Intervall [0,1] (und Teilmengen davon) definiert.

Semantik in[0,1]R(bzw. geeigneten Teilmengen davon)

JfK := 0

JϕψK := min(1,1JϕK+JψK) Definition der abgeleiteten Junktoren wie in der dreiwertigen Lukasiewicz-Logik.

zweiwertige Lukasiewicz-Logik:

Bei Einschr¨ankung der Wahrheitswertfunktionen auf die Menge{0,1}

I stimmen die Werte f¨ur schwache und starke Konjunktion ¨uberein, I stimmen die Werte f¨ur schwache und starke Disjunktion ¨uberein, I ergibt sich genau die klassische zweiwertige Logik.

Klassische zweiwertige Logik ist also ein Spezialfall (= zweiwertige Lukasiewicz-Logik)

(9)

Mehrwertige (Aussagen-)Logiken

AussagenlogikPL(P,W) mit Parametern P Aussagenvariablen

W Wahrheitswert-Bereich (algebraische Struktur) W= (W, . . .)

meist mitW ⊆[0,1]

mit Symbolen und Wahrheitswertfunktionen f¨ur I ein- und mehrstellige Junktoren, z.B. ¬,∨,∧, . . .

I nullstelligen Junktoren (Wahrheitswertkonstanten) f¨ur jedes Element (einer Teilmenge) von W, wenigstens aber 0 und 1 f¨ur Pr¨adikatenlogiken außerdem zu definieren:

Symbole und Wahrheitswertfunktionen f¨ur Quantoren

202

(10)

Mehrwertige Lukasiewicz-Logik(en)

Syntax:

Wahrheitswertkonstanten syntaktische Repr¨asentanten der Elemente inW

Aussagenvariablen P

Junktoren ¬,N,∨(stark), ∨,∧ (schwach)

Wahrheitswertkontantenc ∈W (nullstellig), Formeln ϕ::=p | ¬ϕ|ϕ∗ψ|c

mit Aussagenvariablen p∈P,

∗ ∈ {N,∨,∨,∧}, Formelnϕ, ψ und Wahrheitswertkontantenc ∈W NNF ϕ::=p | ¬p |ϕ∗ψ|c

Semantikvon Formeln definiert entsprechend der Wahrheitswertfunktionen aufW

(11)

Fuzzy-Logiken

Fuzzy-Logik: Sammelbegriff f¨ur verschiedene Logiken, meist mit

I Wahrheitswertbereich [0,1]⊆R(oder Teilmenge davon) I ¬x 7→1−x

I Wahrheitswertkonstanten 0 und 1

und definiert ¨uber Wahrheitswertfunktionen f¨ur andere Junktoren, oft∧,∨oder →

Beispiele:

I Standard-Fuzzy-Logik: ∧ 7→min,∨ 7→max I Produkt-Logik:x∧y7→xy

I Lukasiewicz-Logik:x →y 7→min(1,1−x+y)

204

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