Erfahrungsbericht Erasmus+
Semester/Jahr: SoSe 2021 Dauer des Aufenthalts: 6 Monate
Name der Partneruniversität: Universität Stockholm Land: Schweden
Studiengang an der Universität Hamburg: Lehramt für Sonderpädagogik
Vorbereitung und Anreise:
1. Wie erfolgte die Bewerbung an der Partneruniversität? Welche Unterlagen wurden benötigt und wo sind diese zu finden?
Das kann ich leider nicht mehr genau sagen.
2. Welche Dokumente und Papiere sollte man sich vor Reisebeginn besorgen und mitnehmen?
Welche Ämter sind vor dem Aufenthalt aufzusuchen (Visum, Einwohnermeldeamt,...)?
Personalausweis, Gesundheitskarte, Kreditkarte – besondere Dokumente sind nicht notwendig
3. Wann beginnt das Semester an der Partneruniversität? Welche Fristen sind unbedingt zu beachten?
Das Frühlingssemester an der Uni Stockholm begann am 17.01.21
Zu beachtende Fristen: Bewerbungsfrist für Erasmus: 31.01. des vorherigen Jahres (31.01.2020) Bewerbungsfrist Uni Stockholm: 01.10.
4.Wie erfolgte die Anreise (Verkehrsmittel, Dauer, Kosten, …)?
Fähre: Rostock – Trelleborg, Dauer: 6-8 Stunden, Kosten: ab 17,50€
Zug: Trelleborg – Malmö – Stockholm, Dauer: 5,5 Stunden, Kosten: ca. 60€
5.Wo sollte man sich nach der Ankunft zuerst melden (Kontaktperson, Ämter,...)?
Schlüsselübergabe im Gebäude der Universitätsbibliothek
Registrierung bei der Uni mit Studierendennummer online oder im Studenthusset (genaue Beschreibung inkl. Video auf Internetseite der Uni)
6. Wurde ein Sprachkurs angeboten? Vor oder während des Semesters? Welche Kosten sind hier einzuplanen?
Sprachkurse an der Uni Hamburg jederzeit und unabhängig vom Erasmus möglich, Kosten 40-60€
Sprachkurse in Schwedisch an Uni Stockholm kostenlos, während Semester
Während des Auslandsaufenthalts:
1. Welche Kurse wurden gewählt und welche sind zu empfehlen (Kursangebot, Professoren)
Kurs Professor Angebot
(einsemestrig/
zweisemestrig)
Empfehlung, Kommentar Introduction to
Special Education
Kahleda Gani Dutt einsemestrig Grober, aber
vielseitiger und guter Überblick über Bereiche der Sonderpädagogik Education in a
multicultural society
Meeri Hellsten einsemestrig Kurs beinhaltet auch Einführung in
wissenschaftliches Arbeiten
2. Wie hat die Anerkennung von Kursen an der Universität Hamburg funktioniert?
Da ich alle Bachelorkurse an der Uni Hamburg bereits belegt und bestanden hatte, wurden mir die Kurse aus Stockholm als zusätzliche Leistung angerechnet
3.Welche Besonderheiten haben die gewählten Kurse (Niveau, Leistung, Dauer, Lernaufwand, Arbeitsmethoden,…)?
Keine
4. In welcher Unterrichtssprache waren die Kurse? Konnten auch Kurse in der landesheimischen Sprache besucht werden?
Nur in Englisch
5.Wie wurde der Auslandsaufenthalt in das Regelstudium an der Universität Hamburg integriert?
Was ist zu beachten?
Eine Integration in das Regelstudium währe zu kompliziert und arbeitsaufwendig gewesen, da es nur möglich war, in Stockholm Sonderpädagogik zu belegen. Alle Kurse für mein Unterrichtsfach
(Biologie) hätten in Hamburg nachgeholt werden müssen.
Unterbringung, Verpflegung und Alltägliches Leben:
1.Welche Art der Unterbringung wurde gewählt und wie wurde eine Unterkunft gefunden (Universität, Internet, ERASMUS-Büro, ...)?
Studierendenwohnheim Lappis (Lappkärsberget), Bewerbung über Housing office der Uni Stockholm
2. Ist die Unterkunft zu empfehlen (Stadtviertel, Kosten, Kaution, Mietbeginn, Größe, Ausstattung)?
Ja! Direkt neben der Uni, umgeben von Wald, eigener Strand, nah am botanischen Garten, ca. 20 Minuten bis Stadtzentrum, Kosten abhängig von Lage des Zimmers (ca. 350-450€), keine Kaution, Option auf Verlängerung nach Semesterende, Mietbeginn mit Semesterstart, Größe: 15m², Ausstattung: Bett, Schrank, Regal, Schreibtisch, Stuhl, Badezimmer mit Dusche, Toilette und Waschbecken
3.Wie wurde der Aufenthalt finanziert und welche Zahlungsmittel werden im Gastland akzeptiert und präferiert?
Privat finanziert, da Uni Hamburg wegen Corona die finanzielle Unterstützung über Erasmus zurückgezogen hat, solange Schweden als Risikogebiet galt, was die vollen sechs Monate der Fall war. Bestes Zahlungsmittel im Land ist die Kreditkarte. Bargeld wird an vielen Orten nicht mehr akzeptiert.
4.Wie erfolgte die Krankenversicherung und mit welchen Kosten ist hier zu rechnen?
Keine zusätzliche Krankenversicherung nötig, da innerhalb der EU
5.Wie hoch sind die Kosten für die Verpflegung und welche Einkaufsmöglichkeiten sind besonders zu empfehlen?
Lebensmittelkosten generell sehr hoch, günstigste Supermärkte: Lidl und Willy‘s
Freizeitmöglichkeiten
1.Welche Angebote für Freizeit und im kulturellen Bereich bietet die Stadt und welche die
Partneruniversität an? Wie ist das Kultur- und Freizeitangebot der Stadt? Was bietet die Universität an? Welche Mitgliedschaften lassen sich empfehlen?
Kultur und Freizeitprogramme waren durch corona etwas eingeschränkt. Oper, Theater und Clubs blieben geschlossen. Dafür waren Bars, Restaurants, Cafes, Museen und Kinos geöffnet. Stockholm bietet unendliche viel Kultur! Zu Beginn des Semesters wurden Erasmus-Veranstaltungen, wie Stadtrundgänge oder gemeinsames Kaffee trinken angeboten. Sehr zu empfehlen, um Menschen kennen zu lernen und Freund*innen zu finden. Von der Uni aus wurden Sportkurs angeboten. Ich hatte mich aber für eine Mitgliedschaft bei einer Boulderhalle (Kletterverket) entschieden und war sehr glücklich damit.
2.Wie ist die Infrastruktur aufgestellt (Preise, Fahrpläne, Ticketverkauf, Pünktlichkeit...)?
Monatskarte für Studierende: 640 Kronen (ca. 64€), einfache Fahrt 25 Kronen (2,5€), alles unkompliziert buchbar per App (SL) und grundsätzlich pünktlich
3. Wie konnte der Kontakt zu Einheimischen hergestellt werden?
Durch Parties, Café-Besuche und Sportkurse
4. Welche Möglichkeiten ergeben sich das Partnerland zu erkunden und welche Orte sind besonders empfehlenswert?
Mit dem Nachtzug nach Lappland (Kiruna), mit der Fähre nach Gotland, mit der Fähre auf Schären im Schärengarten Stockholms (Preis in Monatsticket für Nahverkehr inkludiert), zelten am Vättern, Lund, Norrköping, Malmö
5.Welche Umgangsregeln sollten beachtet werden, um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten?
Schwed*innen sind sehr darauf bedacht, anderen Menschen nicht unangenehm nahe zu kommen oder aufzufallen. Daher wird sich selten beschwert und vom Gegenüber erwartet sich entsprechend den auch in Deutschland geltenden Höflichkeitsregeln zu verhalten.
Fazit
1.Welche Erfahrungen konnten gesammelt werden?
Lebenserfahrungen in allen Bereichen: Sprache, Freundschaft, Kultur…
2.Welche Tipps gibt es für künftige Austauschstudierende?
Versucht zu Beginn so wenig wie möglich Kontakt zu anderen Studierenden aus Deutschland haben.
Das könnte schwierig werden, weil es so viele davon gibt, lohnt sich aber, um andere Kulturen und Sprachen besser kennen zu lernen und das ist ja der Sinn eines Auslands-Semesters.
3.Was hätte anders laufen oder gemacht werden können?
Nichts!
Dennoch wäre es schön gewesen, wenn die Uni Hamburg die Finanzierung nicht abgesagt hätte.
Andere Universitäten haben dies auch nicht getan. Dies war in meinen Augen komplett unangebracht, da es sich nicht um eine Reise, sondern um einen Umzug in ein anderes Land gehandelt hat. Eine solche Aktion trifft wieder einmal Studierende mit geringeren finanziellen Möglichkeiten. Das ist unglaublich ungerecht.
