• Keine Ergebnisse gefunden

Aus der Forschung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Aus der Forschung"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Aus der Forschung 23

BLUTALKOHOL VOL. 57/2020

Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin, Präsident: Prof Dr. Thomas Bajanowski, Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie, Präsident: Prof Dr. Stefan Tönnes

Deutsche Gesellschaft für Verkehrsmedizin, Präsident: Prof Dr. Matthias Graw

Thomas Bajanowski, sTefan Tönnes, maTThias Graw

Aktualisierung der Richtlinien zur Bestimmung der Blutalkoholkonzentration (BAK) für forensische Zwecke

– BAK-Richtlinien –

Die Aktualisierung der 2011 in der Zeitschrift Blutalkohol abgedruckten Richtlinien (Band 48, Heft 3, Seiten 137–143) dient der Präzisierung der in Kapitel 9 beschriebenen Vorgehensweisen bei der Blutalkoholbestimmung, insbesondere bzgl. des zu verwenden- den Materials, und einer Richtigstellung in Kapitel 7.

Der folgende Text ersetzt mit sofortiger Gültigkeit den dritten Absatz im Kapitel 7.1 („Allgemeine Vorgaben zur Messung von Kontrollproben“):

In jeder Analysenserie werden nach je höchstens 10 authentischen Proben (20 Einzel- bestimmungen) Kontrollproben eingefügt. Grundsätzlich hat die Sequenz mit einer Kontrollprobe abzuschließen.

Der im folgenden abgedruckte Text ersetzt mit sofortiger Gültigkeit das Kapitel 9.

9. Berechnung der Blutalkoholkonzentration und Befundbericht

Proben zur forensischen Blutalkoholbestimmung sind zeitnah nach Eingang im Labor zu zentrifugieren. Die Bestimmung der Blutalkoholkonzentration (BAK) er- folgt in Serum/Plasma, solange nach Zentrifugation noch eine Phasengrenze zu er- kennen ist. Im Befundbericht wird die Konzentration im Vollblut angegeben. Die Berechnung der Blutalkoholkonzentration aus der Serum- bzw. Plasmaalkoholkon- zentration erfolgt, dem Verteilungsverhältnis des Wassers zwischen Serum/Plasma und Vollblut entsprechend, durch Division mit 1,20. Werden Kalibrierlösungen verwendet, die Alkoholkonzentrationen in mg/mL oder g/L ausweisen, ist mit dem Divisor 1,03 (Dichte des Serums) auf mg/g bzw. auf g/kg umzurechnen. Der kombi- nierte Divisor beträgt demzufolge 1,236. Auch für hämolytisches Serum/Plasma ist ausschließlich der Serumdivisor zu verwenden.

Bei fehlender Phasengrenze nach Zentrifugation ist das vorher zentrifugierte vollständige Material zu homogenisieren und dann wie Vollblut zu behandeln. Bei Leichenblutproben kann die Analyse direkt aus Vollblut vorgenommen werden. Zur Berücksichtigung der Dichte (Vollblut) ist mit dem Divisor 1,06 auf mg/g bzw. g/kg umzurechnen. Abweichungen von den empfohlenen Analysengängen sind im Ergeb- nisbericht aufzuführen.

Aus der Forschung

Seiten 23–24

(2)

Aus der Forschung

24

BLUTALKOHOL VOL. 57/2020

Bei Einsatz verdünnter Proben im Dampfraumverfahren (Verdünnung um mindes- tens das 4fache) muss kein Korrekturfaktor für die Dampfdruckerhöhung berück- sichtigt werden. Die berechneten Vollblutalkoholkonzentrationen sind stets hinter der zweiten Stelle nach dem Komma zu schneiden. Aus den so ermittelten vier Ein- zelkonzentrationen wird das arithmetische Mittel errechnet und ebenfalls auf zwei Stellen nach dem Komma geschnitten. Alle Einzelwerte und ihr Mittelwert sind im Befundbericht in „Promille“ (g Ethanol pro kg Blut) anzugeben. Ergebnisse unter- halb des untersten Kalibrators (unterster Kalibrator größer gleich Bestimmungs- grenze) müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Im Befundbericht ist auf Besonderheiten hinzuweisen und zu versichern, dass gemäß aktuellen Richtlinien gearbeitet wurde und ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an Ringversu- chen für den Analysenzeitraum vorlag.

A n s c h r i f t d e r Ve r f a s s e r Prof. Dr. Thomas Bajanowski

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin Direktor des Instituts für Rechtsmedizin

Hufelandstr. 55 45122 Essen

E-Mail: thomas.bajanowski@uk-essen.de Prof. Dr. Stefan Tönnes

Präsident der Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie Institut für Rechtsmedizin

Abt. Forensische Toxikologie J. W. Goethe-Universität Kennedyallee 104 60596 Frankfurt/Main

E-Mail:toennes@em.uni-frankfurt.de Prof. Dr. Matthias Graw

Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V.

Institut für Rechtsmedizin, LMU Nußbaumstr. 26

80337 München

E-Mail: graw@dgvm-verkehrsmedizin.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

WENNIG berichtete über Resultate an 200 Tieruntersuchungen auf Giftstoffe und äußerte dazu, daß solche Analysen sehr nützlich seien, da es sich bei diesen Vergif-

Aber wir wären auch froh, von Ihnen Angaben über neue synthetische Drogen zu erhalten, um diese Infor- mationen im Toxichem+Krimtech allen zugänglich zu

Die Intoxikationsursachen waren zur Hälfte Me- dikamente und Drogen, zu einem l/iertel Alkohol und ein knappes Fünftel Kohlenmonoxidvergiftungen (KAMENCZAK). STIPEK und

Wenn ein Befund nur mit einer Methode erhalten wird und eine Absicherung nicht möglich ist, z.B. bei einer Spezialuntersuchung oder bei wenig Probenmateri- al, muß das im

D a d i e K o nzentrationen im GTFCh-Kontrollserum zwar realistisch aber für die Quantifizierung in einem Schritt zu unterschiedlich sind, wurden alle Proben zweimal

deutlichem Preisvorteil. Silanisiertem Material ist dabei der Vorzug zu geben. Als stationäre Flüssigphasen werden die unpolaren Methylsilikone OV 1 und SE-30 sowie das

Von insgesamt 33 Leichen wurde Glaskörperflüssigkeit und/oder Liquor sowie Gelenkflüssigkeit untersucht. Dabei zeigte sich, daß diese Körperflüssigkei- ten in gewissen Fällen zwar

Vielzahl der Poster zeigte jedoch eindeutig auf, daß gen Verfahren zunehmend im Kommen sind und si- in der chemischen Analytik die Anwendung sensori- cherlich sich auch auf