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Die Staatsverschuldung beeinflusst Wachstum und Zinsen nicht | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Academic year: 2022

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Die Volkswirtschaft  6 / 2019 23 Unter dem Strich verringern sich die Betriebs- kosten des Versorgers – was der Bevölkerung in Form von tieferen Wasserrechnungen zugute- kommt.

Kapazitäten des Betreibers stärken

Um den langfristigen Betrieb der Anlage zu ge- währleisten, sollen die Kapazitäten der ARA- Betreiberin verbessert und deren finanzielle Si- tuation gesichert werden. Massnahmen betreffen die Finanz- oder Betriebsführung, das Personal- wesen und die Kundenbeziehungen. Im Fall von Kocani bestand die grösste Herausforderung da- rin, das Inkasso der Wasserrechnungen zu opti- mieren. Zu diesem Zweck aktualisierte das Seco zusammen mit dem Personal der ARA-Betrei- berin die Kundendatenbank, zudem wurde das Buchhaltungs- und Fakturierungssystem auf einen aktuellen Stand gebracht.

Nachdem die Daten von über 11 000  Kunden aktualisiert worden sind, steigen nun auch die Einnahmen, die neu auf einer genauen Abrech- nung des Wasserverbrauchs basieren. Parallel dazu wurde eine Sensibilisierungskampagne mit der Gemeinde Kocani lanciert. Die Bevölkerung wird dabei über den Nutzen der Abwasserreini- gungsanlage aufgeklärt und motiviert, die Was- serrechnungen zu bezahlen, um die Betriebs- und Unterhaltskosten der ARA zu decken.

Für den langfristig gesicherten Betrieb einer Anlage ist somit ein integrierter Ansatz gefragt, der sowohl wirtschaftlichen als auch ökologi- schen Aspekten Rechnung trägt: Die Produktion von erneuerbarer Energie ist nicht nur wichtig für das Klima, sondern auch für die langfristige Wirt- schaftlichkeit der Anlage.

I

m Januar 2014 sprach der Bundesrat 21  Mil- lionen Franken zur Finanzierung der Ab- wasserreinigungsanlage (ARA) der Stadt Koca- ni im Osten von Nordmazedonien. Das Projekt steht beispielhaft für die wirtschaftliche Ent- wicklungszusammenarbeit der Schweiz: Indem die Schweiz auf dem Balkan ein nachhaltiges Wachstum fördert, leistet sie einen Beitrag zur Sicherheit und Stabilität in Europa. Am 12.  Juli 2019 werden das Staatssekretariat für Wirt- schaft (Seco) und die nordmazedonischen Be- hörden die ARA einweihen. Die Anlage verfügt über die Kapazität, um das Abwasser von 65 000 Einwohnern zu reinigen. Bald soll auch die Nach- barstadt Vinica angeschlossen werden. Auch die Landwirtschaft profitiert: Sie kann das aufbe- reitete Abwasser aus Industrie- und Gewerbebe- trieben für die Bewässerung nutzen, unter ande- rem für die in der Region typischen Reisfelder.

Erneuerbare Energien

Ein zentrales Ziel der Schweizer Entwicklungs- zusammenarbeit besteht darin, den Betrieb von Anlagen wie der ARA in Kocani langfristig zu ge- währleisten. Das Seco setzt bei der ARA auf die Produktion erneuerbarer Energien. Für die Kon- zeptualisierung arbeitete es eng mit Schweizer Fachleuten zusammen.

Eine wichtige Rolle spielt die Energiegewin- nung. Einerseits wird das durch den Reinigungs- prozess entstehende Biogas (anaerober Abbau) zur Stromproduktion genutzt. Andererseits bau- te man eine Solaranlage mit einer Jahresleistung von 600 000 Kilowattstunden, um die hohe Son- neneinstrahlung der Region zu nutzen. Zusam- men decken die Biogas- und die Fotovoltaikanlage über 60 Prozent des Strombedarfs der Abwasser- reinigungsanlage. Kostensparend wirkt auch die Kompostierung, welche gleichzeitig die Emissio- nen der Treibhausgase CO2 und Methan wesent- lich reduziert.

Nachhaltige Abwasserreinigung in Kocani

Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit zielt auf eine langfristig nutzbare Infrastruk- tur ab. Dabei berücksichtigt sie Ökologie und Wirtschaft. Françoise Salamé Guex

Françoise Salamé Guex

Programmverantwortliche im Ressort Infrastruktur­

finanzierung und Verantwortliche des Netzwerks Klima der Wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung, Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Bern

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