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Wenn ich sehe, wie Menschen anderen helfen - Elevation und der Zusammenhang mit prosozialem Verhalten

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Academic year: 2022

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Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science

an der Karl-Franzens-Universität Graz

Wenn ich sehe, wie Menschen anderen helfen - Elevation und der Zusammenhang mit

prosozialem Verhalten

vorgelegt von:

Lea Gutzke

Betreuung und Begutachtung:

Univ.-Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Katja Corcoran Institut für Psychologie

Arbeitsbereich Sozialpsychologie

Eingereicht: April 2019

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Danksagung

Wenn ich den Arbeitsprozess dieser Masterarbeit bedenke, möchte ich mich bei den Personen, die in dieses Projekt involviert waren, vor allem für eines bedanken: Die wertschätzende, soziale und ehrliche Art, die mich immer wieder unterstützt und motiviert hat.

Frau Prof. Corcoran, ich danke Ihnen für die viele Zeit, die Sie sich in so einigen Treffen genommen haben und Ihr Verständnis, das Sie mir stets entgegengebracht haben. Mir gefällt, wie auch Sie eine Liebe zum Detail haben und mir immer sehr wertvolles und konstruktives Feedback gegeben haben.

Hilmar, ich danke dir für deine schnellen Mailantworten. Ich hatte immer das Gefühl, mich auch mit augenscheinlich dummen Fragen an dich wenden zu können. Zudem mag ich deine Art, Dinge mit Humor zu sehen.

Und Kerstin, vor allem danke ich dir für die vielen gemeinsamen Diskussionen, die uns auch in so einigen Nächten wachgehalten haben. Ich weiß jetzt, wie schön Teamarbeit sein kann, wenn die andere Person einem selbst ähnlich ist in Arbeitstempo, -ansprüchen und - einstellungen. Und noch schöner ist es, wenn man die Person auch privat sehr gern hat.

Euer aller Verhalten war äußerst prosozial, das hat mich immer wieder positiv gestimmt.

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Zusammenfassung

Elevation ist jene Emotion, die bei der Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung entsteht. Angelehnt an das Broaden and Build Modell positiver Emotionen (Fredrickson, 2000) soll Elevation über emotionale und kognitive Mechanismen zu prosozialem Verhalten führen.

Diese theoretische Annahme untersuchte eine Online-Studie mit 261 TeilnehmerInnen. Auf der Basis von zwei vorgetesteten Videos wurden die ProbandInnen zufällig einer Experimental- (moralisches Video) oder einer Kontrollbedingung (amüsierendes Video) zugeordnet. Beide Gruppen gaben nach dem jeweiligen Video Auskunft über ihre emotionale Bewegtheit und ihre Intention, eine moralischere Person sein zu wollen. Diese zwei Komponenten werden hier als Elevation-Konstrukt zusammengefasst. Ein Gewinnspiel über 100 Euro wurde genutzt, um das prosoziale Verhalten der ProbandInnen zu ermitteln. Sie konnten einen beliebigen Betrag dieses Geldes an eine gemeinnützige Organisation spenden.

Die Ergebnisse unterstützen das Elevation-Konstrukt. In der Experimentalgruppe wurde mehr emotionale Bewegtheit und eher die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen, empfunden, als in der Kontrollgruppe. Es zeigte sich jedoch wider Erwarten kein Zusammenhang zwischen Elevation und dem prosozialen Verhalten. Daher wird diskutiert, inwiefern Spendenverhalten generell und konkret in einer österreichischen Kultur als prosoziales Verhalten angesehen werden kann.

Schlüsselbegriffe: Elevation, prosoziales Verhalten, emotionale Bewegtheit, moralische Intention, Broaden and Build Modell, Spenden

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Abstract

Elevation is defined as an emotion which occurs while witnessing an act of great moral behavior. According to the Broaden and Build model of positive emotions (Fredrickson, 2000) elevation supposedly leads to prosocial behavior by affecting emotional and cognitive processes. An online survey with 261 participants examined this theory. On the basis of two pre-tested videos the participants were randomly assigned to an experimental condition (moral video) or a control condition (amusing video). After watching the video, all participants reported their feelings of being moved and their intention to become a better person. These two components are defined as the elevation concept. A prize draw of 100 euros was used to examine the prosocial behavior of the participants. They were free to give any amount of this money to a charity. The results supported the elevation concept. Those participants in the experimental condition reported higher feelings of being moved and a greater intention to become a better person than those in the control condition. Contrary to expectations, no significant relation between elevation and prosocial behavior was found. This might be explained by the unclear definition of prosocial behavior. Thus, it is discussed if donating to charities is a prosocial behavior in general as well as in Austrian society in particular.

Keywords: elevation, prosocial behavior, being moved, moral intention, Broaden and Build model, donation

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Inhaltsverzeichnis

1. Theoretischer Hintergrund ... 1

1.1 Einleitende Gedanken ... 1

1.2 Strömungen der positiven Psychologie ... 2

1.3 Emotionen ... 3

1.3.1 Moralische Emotionen ... 4

1.4 Elevation – eine positive moralische Emotion ... 5

1.4.1 Emotionale Bewegtheit (affektive Komponente) ... 6

1.4.2 Moralische Intention (kognitive Komponente) ... 7

1.5 Theoretischer Ansatz: Broaden and Build Modell ... 9

1.6 Elevation und prosoziales Verhalten ... 10

1.6.1 Emotionale Bewegtheit und prosoziales Verhalten ... 14

1.6.2 Moralische Intention und prosoziales Verhalten ... 16

1.7 Fragestellungen und Hypothesen ... 18

2. Methode Vorstudie ... 20

2.1 Untersuchungsdesign ... 20

2.2 Stichprobe ... 21

2.3 Untersuchungsmaterial ... 22

2.4 Untersuchungsdurchführung ... 25

2.5 Datenparametrisierung und statistische Auswertung... 26

3. Ergebnisse Vorstudie ... 27

3.1 Auswahl des besser geeigneten moralischen Videos ... 27

3.2 Auswahl des besser geeigneten amüsierenden Videos ... 28

3.3 Unterschiede in der Experimental- und Kontrollbedingung ... 29

4. Methode Hauptstudie ... 31

4.1 Untersuchungsdesign ... 31

4.2 Stichprobe ... 32

4.3 Untersuchungsmaterial ... 33

4.4 Untersuchungsdurchführung ... 36

4.5 Datenparametrisierung und statistische Auswertung... 38

(6)

5. Ergebnisse Hauptstudie ... 39

5.1 Deskriptive Statistiken ... 39

5.2 Konfirmatorische Analysen ... 41

5.2.1 Unterschiede in der emotionalen Bewegtheit (Hypothese 1.1) ... 41

5.2.2 Unterschiede in der moralischen Intention (Hypothese 1.2) ... 43

5.2.3 Unterschiede im prosozialen Verhalten (Hypothese 2.1) ... 45

5.2.4 Überprüfung der Mediationsanalyse (Hypothese 2.2) ... 45

5.3 Weitere explorative Analysen ... 46

5.3.1 Zusammenhang zwischen emotionaler Bewegtheit und moralischer Intention .... 46

5.3.2 Einfluss der Fragebogenvorgabe auf prosoziales Verhalten ... 46

6. Diskussion ... 48

6.1 Bestätigung des Elevation-Konstrukts ... 48

6.1.1 Bestätigung der emotionalen Bewegtheit ... 48

6.1.2 Bestätigung der moralischen Intention ... 50

6.1.3 Zusammenhang zwischen emotionaler Bewegtheit und moralischer Intention .... 52

6.2 (Kein) Zusammenhang zwischen Elevation und prosozialem Verhalten ... 53

6.2.1 (Kein) Einfluss von Elevation auf prosoziales Verhalten ... 53

6.2.2 Operationalisierung des prosozialen Verhaltens ... 54

6.2.3 Zeitliche Dauer von Elevation ... 56

6.3 Einfluss der Fragebogenvorgabe auf das prosoziale Verhalten ... 58

6.4 Resümee und Ausblick ... 59

Literaturverzeichnis ... 60

Videoverzeichnis ... 67

Programmverzeichnis ... 68

Anhang... 69

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1. Theoretischer Hintergrund

1.1 Einleitende Gedanken

In der Psychologie liegt der Fokus häufig auf negativen Emotionen, denn an diesen manifestieren sich verschiedenste Krankheitsbilder. So definieren sich psychische Erkrankungen meistens darüber, dass die jeweiligen Personen einen Leidensdruck erleben.

Diesen Leidensdruck zu lindern, ist Aufgabe verschiedener Therapieformen. Sie sind meistens darauf ausgelegt, Lösungen für bestimmte Probleme zu finden (Fredrickson, 1998).

Dies ist ähnlich dem gesundheitsmedizinischen Vorgehen, bei dem die Behandlung von Krankheiten in den letzten Jahren oft im Vordergrund stand, statt auch präventiv diesen Krankheiten vorzubeugen. Während hier in den letzten Jahren vermehrt an Präventionsprogrammen gearbeitet wurde (vgl. Ratner & Prevention Program Research Group, 2006, Cohen et al., 2011, Mann et al., 2005), durchlebte auch die Psychologie einen Wandel. Auch hier entstand der Wunsch, sich auf positive Emotionen zu konzentrieren und mit PatientInnen ressourcenorientiert zu arbeiten (Seligmann, 2002).

Denn auch wenn Menschen unter schwierigen Lebenssituationen leiden, helfen ihnen ihre Ressourcen ihr Leiden zu mildern beziehungsweise trotz der Umstände positiver gestimmt zu sein. Da Menschen soziale Wesen sind, ist eine häufige Ressource ihr soziales Netz (Baumeister & Leary, 1995). Dieses erlaubt ihnen soziale Unterstützung wahrzunehmen. Das ist wichtig, da laut Uchino (2006) soziale Unterstützung im Zusammenhang mit einem langen und gesunden Leben steht. Jedoch scheint es nicht nur positiv zu wirken, soziale Unterstützung zu bekommen, sondern auch sie zu geben. Man spricht dabei von prosozialem Verhalten, das immer dann entsteht, wenn eigene Handlungen intendiert dem Wohlbefinden anderer Menschen dienen (Weinstein & Ryan, 2010). Es wurde bereits gezeigt, dass Menschen, die prosozial agieren, auch eher über eine hohe mentale Gesundheit (Schwartz, Meisenhelder, Yusheng & Reed, 2003), eine hohe Lebenszufriedenheit (Wheeler, Gorey &

Greenblatt, 1998) und einen hohen Selbstwert (Gecas & Burke, 1995) verfügen und weniger an Depressionen erkranken (Wilson & Musick, 1997). Daraus lässt sich schließen, dass prosoziales Verhalten eine positive Ressource, sowohl für den/die HilfeempfängerIn, als auch für den/die HilfegeberIn, darstellt.

Inwiefern das prosoziale Verhalten tatsächlich als Ressource in der Gesellschaft etabliert werden kann, ist davon abhängig, ob dieses von einem/r HilfegeberIn gezeigt werden kann. Das wird häufig durch die jeweilige Stimmungslage des/der HilfegeberIn beeinflusst.

So ergaben Studien, dass Menschen, die positiv gestimmt sind, auch eher in der Lage sind,

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prosozial zu handeln (Millon, Lerner & Weiner, 2003; Isen & Levin, 1972). Dabei kommt es laut George (1991) nicht darauf an, dass eine Person generell und durchgehend positiv gestimmt ist, sondern vielmehr darauf, dass ihre momentane Stimmung positiv ist, um das prosoziale Verhalten zeigen zu können. Eine positive Emotion, die besonders zu prosozialem Verhalten führen soll, ist Elevation. Sie entsteht bei der Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung und lässt sich als eine emotionale Bewegtheit mit dem Wunsch, selbst ein besserer Mensch sein zu wollen, beschreiben. Ziel dieser Studie ist es, diese affektiven und kognitiven Komponenten von Elevation besser zu verstehen. Zudem soll vor allem auch der Zusammenhang zwischen Elevation und dem prosozialen Verhalten genauer betrachtet werden.

1.2 Strömungen der positiven Psychologie

Die Emotion Elevation wurde erstmals zu Beginn des 21. Jahrhunderts beschrieben, daher ist sie derzeit noch nicht umfassend erforscht (Haidt, 2000). Sie lässt sich aber als eine positive Emotion klassifizieren und somit auch als aufkommendes Forschungsthema in den Strömungen der positiven Psychologie einordnen (Haidt, 2000). Die Wurzeln dieser Strömung sind religiösen Ursprungs und wurden von der Idee des gesunden Geistes geprägt, mit der der Psychologe William James eine Tendenz beschrieb, alle Geschehnisse im Leben als gut wahrzunehmen (Pawelski, 2003). Dies inkludiert zum einen auf positive Erlebnisse offen zu reagieren und diese annehmen zu können, zum anderen aber auch in den negativen Erlebnissen den positiven Wert sehen zu können. Ihm folgten die humanistischen Weltbilder Maslows und Rogers, die den Menschen als aktives Wesen wahrnahmen, das positiv an sich selbst wachsen kann (DeCarvhalho, 1991). Auch Studien über glückliche Ehen, gelungene Kindererziehung und den Sinn des Lebens standen im Zeichen der positiven Psychologie (Seligman & Csikszentmihalyi, 2000).

Diese Strömung verlor sich allerdings in den Zeiten nach dem zweiten Weltkrieg (Steinebach, Jungo & Zihlmann, 2012). Da hier viele Menschen von traumatischen Erfahrungen geprägt waren und es ihnen an etlichen Grundbedürfnissen mangelte, etablierte sich die damalige Psychologie wieder zu einer Wissenschaft mit dem Fokus auf das Heilen diverser psychischer Erkrankungen. Negative Emotionen standen durch die gesellschaftlichen Umstände im Vordergrund. Dies wurde unterstützt durch die verstärkte Finanzierung psychologischer Forschung, die an medizinischen Krankheitsmodellen orientiert war und dem Grundgedanken, dass die Psychologie jenen Menschen helfen soll, die unter negativen Emotionen leiden.

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Erst zu Beginn des zweiten Millenniums gewann die positive Psychologie wieder an Bedeutung und führte zu einem rasanten Forschungsaufkommen an Studien über positive Emotionen und deren Auswirkungen (Seligman, Steen, Park & Peterson, 2005). Dabei eine einschlägige Definition der heutigen positiven Psychologie zu finden, ist ein schweres Unterfangen. So gern positive PsychologInnen für die Notwendigkeit der positiven Psychologie plädieren, so schwer fällt es ihnen, deren Grundkonzept konkret zu benennen (Linley, Joseph, Harrington & Wood, 2006). Seligman, einer der einflussgebenden Wegbereiter in dem Wiederaufleben dieser Strömung, definiert die positive Psychologie durch ihr Ziel, die positiven Qualitäten eines Menschen zu stärken (Seligman &

Csikszentmihalyi, 2000). Sein Grundverständnis von Psychologie beinhaltet neben dem Heilen psychischer Erkrankungen die Aufgaben, Menschen zu unterstützen, ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen und ihre jeweiligen Talente und Begabungen zu fördern (Steinebach, Jungo & Zihlmann, 2012). Dies gelingt jedoch nur, wenn der Fokus der Psychologie und der damit eingesetzten Psychotherapie nicht ausschließlich auf den negativen Emotionen ruht, unter denen die Menschen leiden. Dabei ist es nicht im Sinne der positiven Psychologie negative Emotionen auszublenden, sie will lediglich den Blickwinkel der herkömmlichen Psychologie erweitern und ihr Augenmerk auf die Erforschung positiver Emotionen legen, die zu einem verbesserten persönlichen und gesellschaftlichen Wohlbefinden beitragen (Gable & Haidt, 2005). Bei dieser Forschung geht es zum einen darum, was (positive) Emotionen sind und wie sie entstehen, und zum anderen darum, welche Konsequenzen Emotionen mit sich bringen.

1.3 Emotionen

Generell werden Emotionen als eine affektive Reaktion auf Umweltereignisse bezeichnet (Shouse, 2005), sie sind jedoch mehr als ein reiner Affekt. So haben Emotionen meistens einen konkreten Auslöser. Sie lassen affektive und körperliche Empfindungen entstehen und gehen mit bestimmten kurzfristigen und langfristigen Kognitionen einher (Haidt, 2003). Dadurch können sie auch Wegbereiter für weitere Verhaltensmuster sein.

Zusammengefasst setzen sich Emotionen also aus affektiven, kognitiven und behavioralen Anteilen zusammen.

Dabei entsteht die affektive und kognitive Reaktion unmittelbar auf ein Umweltereignis folgend. Hülshoff (2012) fasst Emotionen auch als „körperlich-seelische Reaktionen, durch die ein Umweltereignis aufgenommen, verarbeitet, klassifiziert und interpretiert wird, wodurch eine Bewertung stattfindet“ (Hülshoff, 2012, S.13) zusammen.

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Diese Definition beinhaltet ebenfalls das Vorhandensein eines Auslösers („ein Umweltereignis aufgenommen“) und betont die Zusammensetzung einer Emotion aus physiologisch-affektiven („körperlich-seelische Reaktion“) und kognitiven Komponenten („eine Bewertung“). Diese beiden Komponenten lassen sich auch neurobiologisch zeigen, da im Gehirn auf verschiedenen Wegen Emotionen entstehen. Zum einen kann ein schneller, affektiver Weg gewählt werden, indem eine aufgenommene Information über den Thalamus direkt an die Amygdala geleitet werden (Hülshoff, 2012). Zum anderen kann die aufgenommene Information einen weiteren Weg über den präfrontalen Cortex zurücklegen, was darauf hinweist, dass die eingegangene Information kognitiv bewertet wird (Hülshoff, 2012). Denn auch wenn Menschen eine gleiche Situation erleben, reagieren sie mit unterschiedlichen Emotionen auf die dargebotene Situation. Das liegt vor allem daran, dass sie die dargebotene Situation unterschiedlich bewerten. So kann beispielsweise die Note

„gut“ in einer wichtigen Klausur bei einer Studentin Enttäuschung oder Erleichterung auslösen, je nachdem welche Erwartungen die Studentin hatte. Ein anderer Maßstab der Bewertung bezieht sich auf unsere moralischen Vorstellungen, welche insbesondere die Bewertung von sozialen Kontexten bestimmen. Je nachdem, wie das eigene Verhalten oder das Verhalten von anderen moralisch eingeschätzt wird, entstehen unterschiedliche moralische Emotionen (Haidt, 2003).

1.3.1 Moralische Emotionen

Moralische Emotionen orientieren sich laut Haidt (2003) nach dem subjektiven Verständnis von Moral. Dabei bezieht sich der Moralbegriff immer auf gesellschaftlich richtiges Verhalten, das je nach Individuum anders definiert ist (vgl. Brambilla, Sacchi, Rusconi, Cherubini & Yzerbyt, 2012; Decety & Cowell, 2014). Generell lassen sich moralische Emotionen laut Haidt (2003) in vier grobe Kategorien unterteilen. Auf der einen Seite kann das Verhalten anderer Menschen dem eigenen subjektiven Verständnis von Moral widersprechen. Wenn andere Menschen beispielsweise nicht reziprok agieren, werden bei der eigenen Person negative, verurteilende Gefühle von beispielsweise Ärger, Ekel oder Verachtung geweckt. Diese Emotionen ordnet Haidt (2003) der Kategorie „other- condemning“ (andere-verurteilend) zu. Wenn sich auf der anderen Seite die eigene Person in einem sozialen Kontext entgegen ihrer eigenen Moralvorstellung verhält und dadurch eventuell von anderen Menschen verurteilt wird, empfindet sie negative Emotionen gegenüber sich selbst, wie beispielsweise Schuld oder Scham. Dies fällt bei Haidt (2003) in die Kategorie „self-conscious“ (selbst-bewusst). Befindet sich eine andere Person in einer

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Situation, in der ihr etwas widerfährt, das aus der eigenen moralischen Empfindung heraus als unfair bezeichnet werden kann, so stellt sich schnell Mitleid ein, ein Gefühl der Kategorie

„other suffering“ (andere-leidend). Neben all diesen negativen Gefühlen, die aus moralischen Überzeugungen entstehen, existiert in Haidts Überlegungen auch die Kategorie „other praising“ (andere lobend). Diese beinhaltet Gefühle, die entstehen, wenn die Handlung anderer Menschen dem eigenen Verständnis von Moral entspricht. In diese Kategorie gehört beispielsweise das Gefühl von Dankbarkeit. Auch die Emotion Elevation wird dieser Kategorie zugeordnet.

1.4 Elevation - eine positive moralische Emotion

Elevation ist eine positive moralische Emotion, die von Haidt (2003) als warmes, erhebendes Gefühl beschrieben wird, das bei der Beobachtung einer moralisch guten Handlung entsteht und zu dem Wunsch führt, selbst ein besserer Mensch werden zu wollen.

Diese Definition beinhaltet bereits einige Kriterien, nach denen sich Emotionen allgemein einteilen lassen. So besteht bei Elevation der Auslöser in der Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung. Wenn eine Handlung als moralisch großartig beschrieben wird, dann ist, wie bereits erwähnt, ein gesellschaftlich richtiges Verhalten gemeint (vgl. Brambilla, Sacchi, Rusconi, Cherubini, Yzerbyt. 2012; Decety & Cowell, 2014), das bei anderen Menschen Bewunderung findet (Haidt, 2003). Exemplarisch wird hier von einer Situation gesprochen, in der jemand Zeuge davon wird, wie sich ein Mensch einem anderen gegenüber äußerst prosozial verhält, ohne dabei ein eigennütziges Ziel zu verfolgen. Ein Beispiel, das Haidt (2000) hierfür gibt, ist eine Geschichte von jemanden, der Zeuge davon wird, dass ein Mann seinen Taxifahrer auf dem Heimweg bittet, ihn vorher aussteigen zu lassen, da er gerade aus dem Fenster des Taxis eine alte Frau gesehen hat, die Schnee schippt und er ihr spontan helfen will. Auf Beobachtung dieser Art folgen dann affektive und kognitive Reaktionen, die zusammengesetzt als Elevation-Konstrukt verstanden werden.

Affektiv wird Elevation von Haidt (2003) als ein warmes, erhebendes Gefühl definiert.

Dabei kann die Beschreibung „erhebend“ laut Menninghaus und KollegInnen (2015) im Deutschen gleichgesetzt werden mit den Worten rührend, berührend oder ergreifend. Neben diesen Wörtern wird in bisheriger Literatur der entstehende Affekt auch noch mit den Adjektiven bewegend (Schnall, Roper & Fessler, 2010), inspirierend oder bewundernd (Freeman, Aquino & McFerran, 2009) beschrieben. Körperliche Empfindungen dabei sind beispielsweise ein warmes Gefühl in der Brust (Schnall, Roper & Fessler, 2010), Tränen in den Augen, Gänsehaut auf dem Körper oder einen Kloß im Hals (Landis et al., 2009). Dieser

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Affekt wurde in bisheriger Literatur (vgl. Schnall, Roper & Fessler, 2010; Amoyal, 2014) und wird daher auch in dieser Masterarbeit zusammenfassend mit dem Begriff der emotionalen Bewegtheit bezeichnet.

Kognitiv besteht laut Haidt (2003) die Emotion Elevation auch aus dem Wunsch, selbst ein besserer Mensch werden zu wollen. Diese Formulierung lässt viel Interpretationsspielraum, was genau es bedeutet, ein besserer Mensch sein zu wollen. In bisherigen Studien wurde häufig angegeben, ähnlichen Handlungsmotiven nachgehen zu wollen, die in der auslösenden Situation beobachtet wurden (Freeman, Aquino & McFerran, 2009). So ist der Wunsch häufig an der Ausübung konkreter, prosozialer Handlungen orientiert, die als moralisch gut bezeichnet werden können. Daher wird in dieser Masterarbeit auch immer von moralischer Intention geredet, die in diesem Fall bedeutet, dass eine Person die Absicht hegt, eine moralischere Person sein zu wollen.

1.4.1 Emotionale Bewegtheit (affektive Komponente)

Dass die Emotion Elevation in ihrem affektiven Erleben als emotionale Bewegtheit bezeichnet werden kann, ist eine Annahme von Cova, Deonna und Sander (2015). Dabei ist die emotionale Bewegtheit grundlegend als ein positiver Affekt zu verstehen, der jedoch aus einem Zusammenspiel der Basisemotionen Trauer und Freude resultiert (Hanich et al., 2014).

So beschreiben Cova und Deonna (2014) die emotionale Bewegtheit als eine affektive Reaktion auf Situationen, in denen positive Werte trotz negativer Umstände existieren.

Beispielsweise kann nach einem Streit die Versöhnung zweier Freunde emotional bewegend sein, wie auch die beruhigenden Worte, die eine Mutter auf dem Sterbebett ihren Kindern mitgibt. Somit tritt emotionale Bewegtheit in unterschiedlichen Kontexten auf. Man kann sowohl von dem Ausblick eines Berges, dem Hören einer schönen Musik als auch von einer moralisch großartigen Handlung emotional bewegt sein (Konečni, 2005).

Um emotionale Bewegtheit quantitativ zu erfassen, wurden unterschiedliche Fragebögen (z.B. Elevation-Scale, Haidt, 2003) konstruiert. Sie beinhalten weitere Affektwörter, die das Gefühl der emotionalen Bewegtheit beschreiben. Beispiele dafür sind berührend, bewegend oder inspirierend (vgl. Menninghaus et al., 2015; Schnall, Roper &

Fessler, 2010; Freeman, Aquino & McFerran, 2009). Diese Fragebögen wurden teilweise auch um körperliche Empfindungen ergänzt, da diese oftmals mit dem Affekt der emotionalen Bewegtheit einhergehen. So zeigte Zickefeld (2015), dass Menschen, die sich emotional bewegt fühlen, eher von einem warmen Gefühl in der Brust berichten als Menschen, die sich nicht emotional bewegt fühlen. Nach der Studie von Benedek und Kaernbach (2011) zeigt

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sich Gänsehaut als ein Indikator für die emotionale Bewegtheit. Auch können feuchte Augen oder Tränen laut Scherer, Zentner und Schacht (2001) während der emotionalen Bewegtheit auftreten.

Mittels dieser Fragebögen kann daher auch festgestellt werden, ob die Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung tatsächlich zu einer emotionalen Bewegtheit führt, so wie die Emotion Elevation affektiv definiert ist. Es existieren bereits Laborstudien, die unterschiedliches Text- und Videomaterial einsetzten, das moralisch großartige Handlungen darstellt. In der Studie von Aquino, McFerran und Laven (2011) handelte die eingesetzte Geschichte von einer amischen Gesellschaft, die bei einem erweiterten Suizid eines Mannes ihre Kinder verlor, aber dennoch die Frau des Täters aufsuchte und ihr finanzielle Hilfe anbot.

Auch Van de Vyer und Abrams (2015) wählten das Motiv der Vergebung, indem sie ein Video zeigten, das von einem Mann erzählt, der durch ein Gummigeschoss in seiner Kindheit erblindete und später dem damaligen Täter verzeihen konnte. Das am häufigsten eingesetzte Video war jenes über eine Show, in der sich ein Musiker bei seinem Mentor dafür bedankt, dass dieser ihn vor dem Leben in einer kriminellen Bande gerettet hat (z.B. Amoyal, 2014;

Lai, Haidt & Nosek, 2014; Silvers & Haidt, 2008; Schnall, Roper & Fessler, 2010). In all diesen Studien wurde gefunden, dass sich die UntersuchungsteilnehmerInnen, die der Experimentalbedingung (moralischer Text/Video) zugeteilt waren, nach dem Text- beziehungsweise Videomaterial berührt (Silvers &Haidt, 2008), bewegt (Amoyal, 2014, Schnall, Roper & Fessler, 2010) und inspiriert (Silvers &Haidt, 2008; Aquino, McFerran &

Laven, 2011; Van de Vyer & Abrahms, 2015) fühlten. In einigen Studien wurde berichtet, nach dem Text- beziehungsweise Videomaterial emotional erhoben zu sein (Lai, Haidt &

Nosek, 2014; Schnall, Roper & Fessler, 2010) und Bewunderung zu empfinden (Van de Vyer

& Abrahms, 2015; Aquino, McFerran & Laven, 2011). Auch körperliche Empfindungen, wie beispielsweise ein warmes Gefühl in der Brust, wurden angegeben (Amoyal, 2014; Schnall, Roper & Fessler, 2010). Daraus lässt sich schließen, dass Text- und Videomaterial, welches großartige moralische Handlungen darstellt, sowohl physisch als auch affektiv zu emotionaler Bewegtheit führt.

1.4.2 Moralische Intention (kognitive Komponente)

Neben der affektiven Komponente, aus der die Emotion Elevation besteht, definiert Haidt (2003) Elevation auch noch kognitiv mit dem entstehenden Wunsch, selbst ein besserer Mensch sein zu wollen. Dieser Wunsch sollte ebenfalls aus einer Situation hervorgehen, in der eine großartige moralische Handlung beobachtet wird. Um dies zu überprüfen, nutzten

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einige Studien (vgl. Algoe & Haidt, 2009; Schnall, Roper & Fessler, 2010; Amoyal, 2014) auch bereits Text- und Videomaterial, in dem großartige moralische Handlungen dargestellt wurden und befragten ihre ProbandInnen nach deren Wunsch, ein besserer Mensch sein zu wollen. In all diesen Studien ließ sich feststellen, dass Menschen, nachdem sie eine großartige moralische Handlung beobachteten, eher den Wunsch hatten, in ihrem weiteren Leben ein besserer Mensch zu sein, als wenn sie solche Handlungen nicht beobachteten.

Es wurde in diesen Studien jedoch nicht definiert, was es für die ProbandInnen bedeutet, ein besserer Mensch zu sein, sprich in welcher Hinsicht sie sich oder ihr Leben ändern wollten. Dies genauer zu beforschen, fand in einer Studie von Aquino, McFerran und Laven (2011) statt. Sie äußerten den Gedanken, dass Personen, die bei einer moralisch großartigen Handlung beobachtet werden, für die ZuseherInnen als positive Rollenvorbilder wahrgenommen werden können. Diese Annahme bestätigte sich auch in den Ergebnissen ihrer Studie, insofern, dass die ZuseherInnen solcher moralisch großartigen Handlungen eher angaben, die dargestellten Handlungen in ihr eigenes Leben integrieren zu wollen und von den dargestellten Personen lernen zu wollen. In einer Folgestudie (Aquino, McFerran &

Laven, 2011) gaben Menschen nach der Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung auch eher den Wunsch nach konkreten, moralischen Handlungen an. Sie besaßen eher die Intention, sich um andere Menschen zu sorgen, gute Dinge für andere Menschen zu tun und allgemein anderen Menschen zu helfen. Die Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung aktivierte hierbei also die Intention, moralisch zu handeln. Der in bisherigen Studien (vgl. Algoe & Haidt, 2009; Schnall, Roper & Fessler, 2010; Amoyal, 2014) angegebene Wunsch, ein besserer Mensch sein zu wollen, kann somit verstanden werden als die Intention, sich moralischer zu verhalten beziehungsweise eine moralischere Person sein zu wollen. Dies ist insofern naheliegend, als dass eine moralische Person als eine gute Person bezeichnet wird (vgl. Steger, Kashdan & Oishi, 2008; Vargas, 2013). Es gibt jedoch viele Theorien dazu, was zu den Charaktereigenschaften einer moralischen Person gehört. Als eine bekannte und einflussreiche gilt die Moral Foundation Theorie, da sie sich auf viele kulturübergreifende Beobachtungen stützt (Graham, Haidt & Nosek, 2009). Nach ihr lässt sich Moral in die Bereiche Sorge, Fairness, Loyalität, Respekt und Reinheit einteilen. Da jedoch auch solch eine Theorie nicht alle interindividuellen Unterschiede in den Moralvorstellungen erfassen kann, lässt sich keine klare Definition für Moral bestimmen. Den meisten Definitionsversuchen gemein ist die Auffassung, dass es sich bei der Moral um eine soziale Norm handelt, die gesellschaftlich richtiges Verhalten zu anderen Personen beschreibt

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(vgl. Brambilla, Sacchi, Rusconi, Cherubini & Yzerbyt, 2012; Decety & Cowell, 2014). Was gesellschaftlich richtiges Verhalten meint, belibt jeder Person für sich zu definieren. So gibt auch der auf die Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung folgende Wunsch, selbst ein besserer Mensch sein zu wollen, Raum für die individuelle Absicht, moralischer handeln beziehungsweise moralischer sein zu wollen.

1.5 Theoretischer Ansatz: Broaden and Build Modell

Mit der moralischen Absicht und der zuvor beschriebenen emotionalen Bewegtheit wird, wie bereits erwähnt, laut Haidt (2003) die Emotion Elevation definiert. Dies ist eine Sichtweise, mit der Emotionen generell beschrieben werden: Sie besitzen affektive und kognitive Komponenten (Hülshoff, 2012). Es folgt jedoch auch häufig noch eine behaviorale Komponente, mit der sich eine Emotion ausdrückt. Dies beschreibt zumindest auch das Broaden and Build Modell von Fredrickson (2000). Das Zusammenspiel aus affektiven, kognitiven und behavioralen Komponenten führt bei wiederholten gemeinsamen Auftreten zu bestimmten langfristigen Auswirkungen. Fredricksons Modell bezieht sich dabei konkret auf positive Emotionen und liegt dem Gedanken zugrunde, dass positive Emotionen auch langfristig positive Auswirkungen auf das Leben haben. Dies wird auch als die Aufwärtsspirale positiver Emotionen bezeichnet (Fredrickson, 2000). Die Aufwärtsspirale entsteht dadurch, dass positive Emotionen laut Fredrickson (2000) kognitiv und behavioral positive Veränderungen in dem jeweiligen Individuum erzeugen, die das Individuum langfristig stärken. Daher hat das Modell auch seinen Namen, so sollen positive Emotionen das Gedanken- und Handlungsrepertoire weiten (“broaden“) und dazu führen, persönliche Ressourcen zu bilden (“build“). Ressourcen sind dabei alle Umstände im Leben eines Menschen, die dazu beitragen, Bedürfnisse jeglicher Art zu befriedigen (Grawe & Grawe- Gebner, 1999). Sie werden als positiv erlebt, da sie helfen, Ziele zu verfolgen. Sie können also sowohl körperlicher, intellektueller oder sozialer Art sein (Fredrickson, 2000). So kann sowohl eine Wohnung, die im Winter vor der Kälte schützt, als auch Freunde, die sich Probleme anhören, als Ressourcen betrachtet werden.

Zusammengefasst besteht das Broaden and Build Modell damit aus drei zentralen Elementen: Auslöser der Emotion in der Umwelt, Veränderung des Gedanken- und Handlungsrepertoire, Ressourcenbildung als Konsequenz. Um zu verdeutlichen, wie dieses Modell in der Realität anwendbar wird, hat Fredrickson (2000) sich auf die drei positiven Emotionen Freude, Interesse und Zufriedenheit konzentriert. Am Beispiel der Freude erläutert sie die drei zentralen Elemente des Modells. So ist die Freude für Fredrickson eine Emotion,

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die ihren Ursprung in einem sicheren und familiären Umfeld hat, wobei sie auch oft im Prozess einer Zielerreichung steht und mit nur wenig Aufwand einhergeht. Die sichtbare Veränderung im Gedanken- und Handlungsrepertoire könnte dann beispielsweise bei Kindern in einer freien Aktivierung bei einem Spiel liegen. Diese Veränderung im Gedanken- und Handlungsrepertoire kann wiederum kurz- und langfristig als soziale Ressource zur Bildung von Freundschaften beitragen oder als eine physische Ressource das körperliche Geschick der Kinder fördern.

Dieses Modell lässt sich laut Haidt (2000) auch auf die Emotion Elevation anwenden.

Laut seiner Definition gibt es einen Auslöser der Emotion in der Umwelt, die Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung. Neben dem Affekt, der dabei auftritt, verändert sich seiner Definition nach zu diesem Zeitpunkt auch die Kognition. Es entsteht der Wunsch, ein besserer Mensch sein zu wollen. Dabei wurde bereits vorher dargelegt, dass dieser Wunsch mit der Intention konkreter prosozialer Handlungen einhergeht. Man kann hierbei also von einer Veränderung des Gedanken- und Handlungsrepertoires reden. Wird das intendierte prosoziale Verhalten dann auf die Emotion Elevation folgend ausgeübt, kann dies bei wiederholter Ausübung auch langfristig eine persönliche Ressource darstellen. Denn, wie eingangs erwähnt, führt das Zeigen von prosozialem Verhalten zu erhöhter psychischer Gesundheit.

1.6 Elevation und prosoziales Verhalten

Prosoziales Verhalten definiert sich laut Weinstein und Ryan (2010) als eine Handlung, die ausgeführt wird, um das Wohlbefinden anderer Menschen zu bewahren oder zu verbessern.

Dies kann beispielsweise durch alltägliche Hilfeleistungen, Freiwilligenarbeiten, Blutspenden oder Geldspenden geschehen. Es verbessert sich bei den ausgeführten Handlungen jedoch nicht nur das psychische Wohlbefinden des Hilfeempfängers beziehungsweise der Hilfeempfängerin, sondern auch jenes des Hilfegebers beziehungsweise der Hilfegeberin (Weinstein & Ryan, 2010). Dabei wurde erst angenommen, dass der Zusammenhang zwischen dem psychischen Wohlbefinden und dem prosozialen Verhalten damit erklärbar ist, dass Menschen soziale Wesen sind, die das Bedürfnis haben, zu anderen Menschen dazuzugehören (Baumeister & Leary, 1995). Dieses Bedürfnis scheint durch die Reziprozitätsnorm (Gouldner, 1960) erfüllt zu werden, die besagt, dass einem selbst mehr geholfen wird, wenn man Hilfe gibt (Deckop, Cirka & Andersson, 2003). Zudem bietet das prosoziales Verhalten die Möglichkeit zur sozialen Akzeptanz und Gruppenzugehörigkeit (Schonert-Reichl, 1999; Baumeister & Leary, 1995). Andersherum verhalten sich jene

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Menschen, die einer Gruppe zugehören, auch prosozialer als jene, die sich generell einem sozialen Rahmen ausgeschlossen fühlen (Twenge et al., 2007). Das prosoziale Verhalten richtet sich hierbei meistens an Gruppenmitglieder, mit denen sich der/die HilfegeberIn identifizieren kann. So konnte festgestellt werden, dass Freiwillige sich eher in Organisationen engagieren, mit deren Mitgliedern sie sich identifizieren können (Simon, Stürmer & Steffens, 2000). Häufig sind Menschen, zu denen sich ein/e HilfegeberIn zugehörig fühlt, auch der eigene Freundes- und Familienkreis. So berichten Aknin, Dunn, Sandstrom und Norton (2013), dass prosoziales Verhalten bei dem/der HilfegeberIn eher zu positiven Gefühlen führt, wenn sich diese/r in einer emotional nahen Beziehung zu dem/der HilfeempfängerIn befindet.

Dennoch scheint laut Martela und Ryan (2016) das Bedürfnis, zu anderen Menschen dazuzugehören, keine vollständige Erklärung für den Zusammenhang zwischen dem psychischen Wohlbefinden und dem prosozialen Verhalten zu sein. In ihrer Studie konnten sie feststellen, dass sich Menschen psychisch besser fühlen, wenn ihnen mitgeteilt wird, dass ihre erzielten Gewinne in einem durchgeführten Computerspiel zugunsten von Spenden an gemeinnützige Organisationen fallen. Da hierbei weder ein reziprokes Verhalten eines konkreten Gegenübers erwartet werden kann, noch die potenzielle Aufnahme in eine Gruppe besteht, scheint das prosoziale Verhalten allein zu dem psychischen Wohlbefinden beizutragen. Dieser Gedanke orientiert sich an dem Broaden and Build Modell (Fredrickson, 2000), welches prosoziales Verhalten als eine persönliche Ressource nennt, das aus der Aufwärtsspirale positiver Emotionen (z.B. Elevation) resultieren kann.

Dieser Zusammenhang zwischen der Emotion Elevation und dem prosozialen Verhalten wurde bereits in unterschiedlichen Studien (vgl. Schnall, Roper & Fessler, 2010;

Aquino, McFerran & Laven, 2011; Thomson & Siegel, 2013) bestätigt. Um Elevation auszulösen, wurde verschiedenes Text- und Videomaterial, welches moralisch großartige Handlungen darstellt, eingesetzt. Durch Fragen nach der emotionalen Bewegtheit und dem Wunsch, ein besserer Mensch sein zu wollen, galt das Material dahingehend bestätigt, Elevation ausgelöst zu haben. Das prosoziale Verhalten wurde je Studie anders operationalisiert und ist daher in seinen unterschiedlichsten Facetten im Zusammenhang mit Elevation untersucht.

So untersuchten beispielsweise Silvers und Haidt (2008) stillende Mütter in einem Labor hinsichtlich ihres Stillverhaltens und körperlichen Kontakts zu ihren Säuglingen, nachdem die Mütter ein moralisches Video oder ein amüsierendes Video angeschaut hatten.

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Sie fanden heraus, dass in fünf unbeobachteten Minuten nach dem jeweiligen Video mehr Mütter in der Experimentalbedingung (moralisches Video) ihr Kind stillten und in den Arm nahmen als Mütter in der Kontrollbedingung (amüsierendes Video). Wobei hier der Fokus auf das prosoziale Verhalten gegenüber eines Familienmitgliedes lag, konzentrierten sich andere Untersuchungen auf jenes prosoziale Verhalten gegenüber fremden Personen, wie beispielsweise gegenüber der UntersuchungsleiterInnen. Nach einer Studie von Schnall, Roper und Fessler (2010) gaben ProbandInnen in der Experimentalbedingung (moralisches Video) im Gegensatz zu ProbandInnen in der Kontrollbedingung (Naturvideo) auf die dichotome Frage, ob sie bereit wären, an einer weiteren unbezahlten Studie teilzunehmen häufiger an, dazu bereit zu sein. Um zu sehen, ob diese Bereitschaft tatsächlich besteht, wenn es zu einer konkreten Bitte dazu kommt, konzipierten Schnall, Roper und Fessler (2010) eine weitere Studie. In dieser wurde den ProbandInnen vorgetäuscht, dass aufgrund technischer Probleme die Studie, an der sie teilnehmen wollten, nicht fortführbar ist, sie aber stattdessen an einer anderen Studie teilnehmen könnten. Diese andere Studie beinhaltete stupide Rechenaufgaben und konnte jederzeit von den ProbandInnen beendet werden. Dabei ließ sich feststellen, dass jene ProbandInnen, die einer Experimentalbedingung (moralisches Video) zugeteilt waren, doppelt so viel Zeit mit der stupiden Rechenaufgabe verbrachten als jene, die einer Kontrollbedingung (Naturvideo oder amüsierendes Video) zugeordnet waren.

Um jedoch prosoziales Verhalten spezifischer zu erfassen, wurde häufig die materielle Ressource Geld genommen, die nach Belieben zugunsten der eigenen oder anderer Personen verteilt werden kann. So simulierten Aquino, McFerran und Laven (2011) ein so genanntes Diktatorspiel, bei dem in jedem Durchgang ein bestimmter Geldwert zwischen sich selbst und einer anderen fiktiven Person aufgeteilt werden musste. Wenn Menschen vor diesem Spiel mittels eines moralischen Texts in Elevation versetzt wurden, gaben sie mehr Geld an die andere fiktive Person. Auch in einer weiteren Studie von Aquino, McFerran und Laven (2011) wurde sich dieser Aufteilungsidee angenommen und dieser mehr Realitätsbezug gegeben. So konnten die UntersuchungsteilnehmerInnen das Geld, das sie als Dank für ihre Studienteilnahme erhielten, zwischen sich selbst und einer gemeinnützigen Organisation aufteilen. Auch in diesem Fall wurde mehr von dem Geld zugunsten der gemeinnützigen Organisation aufgeteilt, wenn vorher Elevation erlebt wurde. Freeman, Aquino und McFerran (2009) bestätigten diese Ergebnisse, indem auch in ihrer Studie, Menschen, die ein moralisches Video anschauten, mehr von dem Geld, das sie im Rahmen einer anschließenden

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Verlosung gewinnen konnten, an eine gemeinnützige Organisation spendeten, die Stipendien für dunkelhäutige StudentInnen ermöglichen, als Menschen, die dieses Video nicht ansahen.

Bei Thomson und Siegel (2013) gingen nach dem Lesen eines Elevation auslösenden Texts auch ein größerer Teil des Geldes, das als Dank für die Studienteilnahme gezahlt wurde, an Programme, die sich für Weihnachtsgeschenke von Kindern einsetzen, deren Eltern die finanziellen Mittel dazu fehlten. Allerdings handelte in dieser Studie der Elevation auslösende Text von einer Situation, in der Gäste einer Kellnerin Trinkgeld geben, damit diese ihren Kindern Weihnachtsgeschenke kaufen kann. So bestand die Möglichkeit, dass die Spende lediglich durch die thematische Ähnlichkeit zu der vorher gelesenen Geschichte entstand. Um das zu widerlegen, konzipierten Thomson und Siegel (2013) eine weitere Studie, in der sie einige ihrer UntersuchungsteilnehmerInnen selbst erlebte Elevation auslösende Situationen aufschreiben ließen, um sie wieder in diese Emotion zu versetzen. Daraufhin gaben sie ihnen die Option zur Spende an einen Verein, der schwerstkranken Kindern Wünsche erfüllt. Auch hier spendeten eher jene Menschen, welche vorher einen eigenen Text zu einer selbst erlebten Elevation auslösenden Situation schrieben, als jene, die dies nicht taten. Auch Van de Vyer und Abrams (2015) arbeiten mit der Möglichkeit, Geld, das im Rahmen einer Verlosung gewonnen werden konnte, an eine gemeinnützige Organisation zu spenden. Jedoch ließen sie den UntersuchungsteilnehmerInnen neben der Möglichkeit, das Geld selbst zu behalten auch die Wahl, welcher gemeinnützigen Organisation sie es stattdessen zukommen lassen wollen.

Mit der Wahlmöglichkeit der StudienteilnehmerInnen für die Organisation sollte die Überzeugung zu der Organisation gegeben sein, damit die Einstellung zu bestimmten Organisationen nicht als Störfaktor fungiert. Auch hier wurde deutlich, dass Menschen generell mehr spendeten, wenn sie vorher Elevation erlebten, unabhängig davon, welche Organisation sie auswählten.

Somit ist ein Zusammenhang zwischen Elevation und prosozialem Verhalten anzunehmen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie lang Elevation anhält und ob sich durch Elevation auch längerfristiges prosoziales Verhalten zeigen lässt (vgl. Thomson & Siegel, 2013; Schnall, Roper & Fessler, 2010). Dieser Frage ist Cox (2010) nachgegangen, indem er das prosoziale Verhalten von StudentInnen untersuchte, die im Rahmen einer Organisation für Waisenkinder auf einer einwöchigen Exkursion in Nicaragua waren. Diese Exkursion hatte, laut den eingesetzten Messmethoden, Elevation bei den StudentInnen ausgelöst. So wurden die StudentInnen eine Woche und drei Monate nach der Exkursion nach ihrem allgemeinen und exkursionsspezifischen prosozialen Verhalten befragt. Es wurde jeweils die Häufigkeit

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angegeben, mit der eine Person die abgefragten Verhaltensweisen gezeigt hatte (z.B.

allgemein: Als Fundraiser Geld für gemeinnützige Organisationen sammeln, exkursionsspezifisch: Ein Brief an ein besuchtes Waisenkind scrhreiben). Dabei ließ sich feststellen, dass auch eine Woche beziehungsweise drei Monate nach der Elevation auslösenden Exkursion exkursionsspezifisches prosoziales Verhalten gezeigt wurde.

In dieser Studie von Cox (2010) war auffällig, dass sich das prosoziale Verhalten nur auf Handlungen bezog, die mit der Exkursion nach Nicaragua in Verbindung standen. Auch in den davor erwähnten Studien (vgl. Thomson & Siegel, 2013, Studie 2) wurden bereits Parallelen zwischen dem Elevation induzierenden Text- und Videomaterial gesehen, die dann in weiteren Studien (vgl. Thomson & Siegel, 2013, Studie 3) jedoch widerlegt wurden.

Generell wurden unterschiedliche Text- und Videomaterialien als Elevation auslösende Situationen vorgegeben und auch prosoziales Verhalten in unterschiedlichsten Facetten untersucht. Durch diese Bandbreite an Studien lässt sich vermuten, dass ein Zusammenhang zwischen der Emotion Elevation und dem prosozialen Verhalten besteht. Dieser Zusammenhang wird unter anderem mittels des Broaden and Build Modells so erklärt, dass eine Emotion aus affektiven und kognitiven Komponenten besteht, die bestimmte behaviorale Komponenten aktivieren (Fredrickson, 2000). In dem Fall der Emotion Elevation soll demnach die emotionale Bewegtheit und die moralische Intention dazu führen, prosoziales Verhalten auszulösen.

1.6.1 Emotionale Bewegtheit und prosoziales Verhalten

Der Zusammenhang zwischen der emotionalen Bewegtheit und dem prosozialen Verhalten lässt sich durch empfundene Empathie und die damit einhergehende Verbundenheit erklären. Es wird davon ausgegangen, dass sich einige Menschen von der Beobachtung moralisch großartiger Handlung eher emotional bewegt fühlen, weil sie mehr dazu neigen, Empathie zu empfinden (Eerola, Vuoskoski & Kautiainen, 2016). Sie können sich in die Situation der beobachteten Menschen besser hineinversetzen und mit diesen mitfühlen, sodass sie selbst starke Emotionen spüren. Durch dieses Empfinden von Empathie, so wird weitergehend vermutet, sind sie eher bereit, anderen Menschen zu helfen (Eisenberg & Miller, 1987). Dies beschreibt auch Batson (1991) mit der Empathie-Altruismus-Hypothese, in der er die Motivation für prosoziale Handlungen in egoistische und altruistische unterteilt.

Altruistisch werden Handlungen dann, wenn Menschen Empathie empfinden und aus diesem Gefühl heraus agieren. In einer Studie von Johnson (2012) wurden eine eigens für die Studie geschriebene Geschichte vorgegeben, bei der die Möglichkeit bestand, Mitgefühl zu

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empfinden. Umso eher ProbandInnen beim Lesen der Geschichte Mitgefühl mit den dort beschriebenen Personen empfanden, desto eher neigten sie im weiteren Verlauf der Studie zu prosozialem Verhalten. Das wurde daran gemessen, wie viele der von dem Untersuchungsleiter intendiert fallengelassenen Stifte sie aufhoben. Stel, Baaren und Vonk (2008) ermittelten einen ähnlichen Zusammenhang, indem sie ProbandInnen ein Video zeigten, in dem eine Frau in einer Therapiesitzung von einem emotionalen Moment ihres Lebens erzählt. Diejenigen, die nach diesem Video die Emotionen der dargestellten Frau selbst mehr spüren konnten, spendeten mehr Geld an eine gemeinnützige Forschung für Krebs, als jene, die weniger mit der im Video dargestellten Frau mitfühlen konnten.

Es scheint, als würde das Empfinden von Empathie generell soziale Konzepte aktivieren, so auch jenes der Verbundenheit. Denn es wurde gezeigt, dass Menschen sich verbundener mit anderen Menschen fühlen, wenn sie Empathie empfinden (Pavlovich &

Krahnke, 2012). Auch Menschen, die angaben, sich in einem bestimmten Moment bewegt, berührt oder inspiriert zu fühlen, berichteten ebenfalls, sich in diesem Moment mehr mit anderen Menschen verbunden zu fühlen (Oliver et al., 2015). In der Studie von Oliver und KollegInnen, wurde die emotionale Bewegtheit durch ein moralisches Video ausgelöst. Die Verbundenheit hingegen wurde mittels eines Venn-Diagramms ermittelt, das mehrere Versionen zweier sich überlappender Kreise (Ich und Menschheit) darstellt und abfragt, welche Version der überlappenden Kreise am ehesten die Relation des jeweiligen Individuums zu der Menschheit abbildet. Je emotional bewegter sich die ProbandInnen zeigten, desto mehr überlappte sich ihr eigener Kreis mit dem Kreis der Menschheit. Damit scheint es für Oliver und KollegInnen (2015) erklärbar, dass Menschen sich in ihrer emotionalen Bewegtheit verbundener zu anderen fühlen und dadurch auch prosozialer agieren.

Diese Erklärung erscheint auch insofern sinnvoll, dass Menschen sich zu emotional nah verbundenen Menschen, wie Freunden oder Familie, oftmals besonders prosozial verhalten (Aknin, Dunn, Sandstrom & Norton, 2013).

Auch eine Studie von Landis und KollegInnen (2009) forschte zu dem Zusammenhang zwischen emotionaler Bewegtheit und prosozialem Verhalten. Hier sollten die ProbandInnen an Elevation auslösende Ereignisse in ihrer Vergangenheit denken. Dabei gaben sie nach der Elevation Skala (Haidt, 2003) an, wie bewegt sie von dem erinnerten Erlebnis waren. Die Items dieser Skala ließen sich grob in zwei Faktoren aufteilen, zum einen wurde die Verbundenheit zu anderen Menschen (z.B. „Ich fühle Offenheit und Liebe zu anderen Menschen“), zum anderen die eigene physiologische Reaktion (z.B. „Ich habe Tränen in den

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Augen“) gemessen. Daraufhin ließen sich Landis und KollegInnen (2009) von den gleichen ProbandInnen berichten, wie häufig diese in der Vergangenheit prosozial gehandelt hatten (z.B. Häufigkeit von Blutspenden). Die Ergebnisse zeigten, dass vor allem die Intensität der Verbundenheit zu anderen Menschen nach dem erinnerten Ereignis ein wichtiger Indikator für prosoziale Handlungen in der Vergangenheit war. Je stärker die Verbundenheit zu anderen Menschen in der emotionalen Reaktion genannt wurde, desto häufiger wurde auch angegeben, in der Vergangenheit prosozial gehandelt zu haben.

Daher wird also erwartet, dass emotionale Bewegtheit, die durch das Ansehen eines moralischen Videos entsteht, mit einer gewissen Empathie und einem Verbundenheitsgefühl zu anderen Menschen einhergeht und damit auch zu prosozialem Verhalten führt.

1.6.2 Moralische Intention und prosoziales Verhalten

Neben dem emotionalen Erleben, das mit dem prosozialen Verhalten in Zusammenhang zu stehen scheint, wird auch vermutet, dass die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen, auf das prosoziale Verhalten wirkt. Dies lässt sich so begründen, dass sich die Absicht, moralisch zu sein erst durch das Ausüben moralischer (z.B. prosozialer) Handlungen verwirklicht. Generell sind Handlungen laut Smith und McSweeney (2007) immer das Resultat eines Denkprozesses. Diesen Prozess beschreibt auch Ajzen (1991) in seiner Theorie des geplanten Verhalten. In dieser Theorie benennt er die Handlungsintention ebenfalls als wichtigsten Prädiktor für eine Handlung.

Um die Beziehung zwischen der Handlungsintention und der tatsächlichen Handlung besser zu verstehen, erklärt Ajzen (1991) die drei Komponenten Einstellungen, subjektive Norm und Verhaltenskontrolle, aus denen sich seiner Ansicht nach die Handlungsintention formt. Dabei meint die Einstellung, wie das Ergebnis des geplanten Verhaltens von der jeweiligen Person selbst bewertet wird. Dies ist eine sehr persönliche Einschätzung. Die subjektive Norm hingegen beschreibt die Annahme des Individuums, wie die Gesellschaft zu dem geplanten Verhalten steht. Die Verhaltenskontrolle bringt zudem den Aspekt hinein, wie kontrollierbar für einen selbst und andere Menschen das geplante Verhalten zu sein scheint.

Umso stärker die drei Komponenten ausgeprägt sind, umso wahrscheinlicher wird das geplante Verhalten ausgeführt. Smith und McSweeney (2007) erweiterten die Theorie des geplanten Verhaltens noch um die Komponente des vergangenen Verhaltens. Denn wenn eine Person zuvor bereits in einer ähnlichen Situation gewesen ist, ist ihre Erwartung an das Ergebnis des jetzt geplanten Verhaltens daran orientiert. Zudem befassten sich Smith und McSweeney (2007) mit dem Normbegriff und unterteilten diesen in moralische, injunktive

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und deskriptive Normen. Dabei handelt es sich um eine Differenzierung darin, wie das geplante Verhalten generell bewertet wird (moralische Norm), wie andere Menschen dazu stehen (injunktive Norm) und wie viele der anderen Menschen es ausführen würden (deskriptive Norm).

Mit all den Komponenten der erweiterten Theorie des geplanten Verhaltens untersuchten Smith und McSweeney (2007) das Spendenverhalten. So fragten sie vorab, wie es sich für die ProbandInnen anfühlen würde an eine gemeinnützige Organisation zu spenden (Einstellung). Sie fragten auch, wie die ProbandInnen generell zu Spenden an gemeinnützige Organisation stehen (moralische Normen). Ebenfalls interessierte sie, wie die Menschen in dem nahen Umfeld der ProbandInnen dazu stehen würden, wenn die ProbandInnen spenden würden (injunktive Normen) und wie viele der Menschen in dem nahen Umfeld der ProbandInnen selbst spenden würden (deskriptive Norm). Zudem wurde eruiert, wie einfach es den ProbandInnen fallen würde, in den nächsten vier Wochen zu spenden, sollten sie das wirklich wollen (Verhaltenskontrolle) und wie häufig sie in den vergangenen vier Wochen gespendet haben (vergangenes Verhalten). Als all diese Fragen damit in Zusammenhang gesetzt wurden, ob vier Wochen nach der Erhebung tatsächlich gespendet wurde, ergaben sich die Einstellung, die Verhaltenskontrolle, die moralischen Normen, die injunktiven Normen und das vergangene Verhalten als Prädiktoren für das tatsächliche Spendenverhalten.

Welcher dieser Prädiktoren am aussagekräftigsten ist, lässt sich nicht so einfach feststellen. Godin, Conner und Sheeran (2005) stellten weitere Untersuchungen an, die zwischen Einstellungen und moralischen Normen differenzierten. So erfragten sie die Einstellungen und moralischen Normen ihrer ProbandInnen über bestimmte gesundheitliche Themen wie beispielsweise Rauchen oder Sporttreiben. Dabei ließ sich feststellen, dass jene Handlungsintentionen, die sich stärker an moralische Normen orientierten, eher in tatsächliche Handlungen umgesetzt wurden, als jene, die eher mit den Einstellungen einhergingen.

Auch Baumsteiger und Siegel (2018) versuchten den aussagekräftigsten Prädiktor für das geplante Verhalten zu finden und beobachteten, dass Handlungsintentionen besonders aus vorherigem Verhalten und moralischen Kognitionen entstehen. Das Interessante an ihrer Studie war, dass die Fragen nach den Handlungsintentionen sehr konkrete Aktivitäten beschrieben (z.B. einem kranken Freund bzw. einer kranken Freundin helfen, einem Fremden beim Suchen seiner Schlüssel unterstützen). Es zeigte sich, dass ProbandInnen, die stärker angaben, die konkreten Handlungsintentionen zu haben, auch in einer zweiten Studie

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durchschnittlich mehr Zeit in einem Studienkontext für zwei freiwillig auszufüllende Zusatzfragen verbrachten als jene, die diese konkreten Handlungsintentionen weniger stark angaben. So schienen die konkreten Handlungsintentionen generell prosoziale Handlungen zu bedingen.

Wenn jedoch konkrete und abstrakte Handlungsintentionen in Bezug auf das prosoziale Verhalten, im Vergleich erhoben wurden, ergab sich laut einer Studie von Conway und Peetz (2012), dass abstrakte Intentionen eher zu prosozialen Handlungen führen als konkrete. Sie gaben ihren ProbandInnen moralische und auch unmoralische Charakterportraits fiktiver Personen vor, jeweils in einer von zwei Varianten – einmal abstrakt mit einem einfachen Adjektiv (z.B. mitfühlend) und einmal mit einer konkreteren Beschreibung des Adjektivs (z.B. mitfühlend sein zu einer Person, die traurig ist). Daraufhin wurde ihnen die Aufgabe gegeben, sich vorzustellen, diese präsentierte Charaktereigenschaft zu besitzen und darüber zu schreiben, welche Handlungen sie mit den Charaktereigenschaften ausüben würden. Es zeigte sich, dass Personen, denen das abstrakte moralische Portrait präsentiert wurde, mehr Geld eines Gewinnbetrages von 50 Euro an eine gemeinnützige Organisation spendeten als Personen, denen das konkrete moralische Portrait präsentiert wurde. Somit ist anzunehmen, dass vor allem die Vorstellung oder der Wunsch nach abstrakten moralischen Charaktereigenschaften als Auslöser prosozialen Verhaltens gilt. Dies bedeutet, dass eine Person, die beispielsweise den abstrakten Wunsch äußert, hilfsbereit sein zu wollen, sich auch generell prosozialer verhalten wird als eine Person, die eine bestimmte Handlung angibt, in der sie hilfsbereit sein möchte. Dieses Ergebnis unterstreicht die Annahme, dass die kognitive Komponente der Emotion Elevation, also die Intention, auf irgendeine Art eine moralischere Person sein zu wollen, zu konkretem prosozialen Verhalten führt.

1.7 Fragestellungen und Hypothesen

Auch wenn Elevation in eine affektive und eine kognitive Komponente eingeteilt werden kann, sind beide Komponenten noch nicht ausgiebig erforscht. Das kann daran liegen, dass die positive Psychologie erst in den letzten Jahren an Forschungsinteresse gewann und so auch die Emotion Elevation erst im Laufe dieser Strömungen als eigenständige, positive Emotion klassifiziert wurde. Ihr wurde per Definition ein warmes, erhebendes Gefühl zugeschrieben, das bei der Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung entsteht und zu dem Wunsch führt, selbst ein besserer Mensch sein zu wollen (Haidt, 2000). Daraus ergibt sich die Annahme, dass es ein so genanntes Elevation-Konstrukt geben könnte, das sich aus der emotionalen Bewegtheit und der Intention, eine moralischere Person sein zu wollen,

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zusammensetzt. Dieses Konstrukt fand zwar bereits in einigen Studien (vgl. Schnall, Roper &

Fessler, 2010; Amoyal, 2014) Bestätigung, soll hier jedoch noch eingehender betrachtet werden. Denn meistens diente die Abfrage nach der emotionalen Bewegtheit und der moralischen Intention eher als ein Manipulationscheck, der überprüfte, ob eingesetztes Text- oder Videomaterial die Emotion Elevation hat auslösen können. So wurde die emotionale Bewegtheit bisher mit unterschiedlichen Fragebögen ermittelt und die moralische Intention nur mit der Frage nach dem Wunsch, ein besserer Mensch sein zu wollen, abgehandelt. In dieser Studie soll den Konzepten der emotionalen Bewegtheit und der moralischen Intention mittels detaillierter Fragebögen mehr Raum gegeben werden. Um zu ermitteln, ob Elevation als eine eigenständige positive Emotion bezeichnet werden kann, sollen die emotionale Bewegtheit und die moralische Intention sowohl bei der Beobachtung einer moralisch großartigen Handlung, als auch bei der Beobachtung einer amüsierenden Situation erhoben und miteinander verglichen werden. Aus den Gedanken um die Definition eines Elevation- Konstruktes entsteht für diese Masterarbeit folgende Fragestellung mit folgenden Hypothesen:

Fragestellung 1: Besteht die Emotion Elevation aus der emotionalen Bewegtheit und der Intention, ein besserer Mensch sein zu wollen?

Hypothese 1.1: Personen, die ein moralisches Video ansehen, fühlen sich emotional bewegter als Personen, die ein amüsierendes Video ansehen.

Hypothese 1.2: Personen, die ein moralisches Video ansehen, haben eher die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen, als Personen, die ein amüsierendes Video ansehen.

Neben dem Vorliegen eines solchen vermuteten Elevation-Konstrukts, soll in dieser Masterarbeit auch der Zusammenhang zwischen Elevation und dem prosozialen Verhalten überprüft werden. Dieser wurde zwar auch bereits in einigen Studien gezeigt (vgl. Schnall, Roper & Fessler, 2010; Freemann, Aquino & McFerran, 2009; Thomson & Siegel, 2013), benötigt jedoch noch weitere Forschung, um aussagekräftig zu sein. Denn auch hier wurde in den bereits durchgeführten Studien prosoziales Verhalten auf unterschiedliche Weise erhoben, sodass die Studienergebnisse untereinander nicht immer vergleichbar sind. So will sich diese Studie mit der Höhe des Spendenbetrags von einem möglichen Gewinnspielbetrag beschäftigen, den ProbandInnen bereit sind, an eine gemeinnützige Organisation zu geben.

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Des Weiteren blieb in den vorherigen Studien noch offen, warum genau die Emotion Elevation zu dem prosozialen Verhalten führt. Aus dem Broaden and Build Modell (Fredrickson, 2000) lässt sich vermuten, dass der festgestellte Zusammenhang zwischen Elevation und dem prosozialen Verhalten durch eben dieses Elevation-Konstrukt erklärbar wird. So soll sich in der emotionalen Bewegtheit ein Empathievermögen ausdrücken (Eerola, Vuoskoski & Kautiainen, 2016), welches Bedürfnisse anderer Menschen erkennen und eine Verbundenheit zu anderen Menschen spüren lässt (Pavlovich & Krahnke, 2012). Durch das Gefühl der Empathie und der Verbundenheit wird das Ausführen des prosozialen Verhaltens naheliegend (Eisenberg & Miller, 1987; Oliver et al., 2015). Auch die Intention einer Handlung scheint für die tatsächliche Handlung besonders dann aussagekräftig, wenn sie aus dem aktivierten moralischen Denken entsteht (Baumsteiger & Siegel, 2018). Somit wird auch die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen, als ein guter Prädiktor für das tatsächliche, moralische Handeln wahrgenommen. Diese theoretische Annahme soll nun erstmals im Rahmen dieser Studie in einer quantitativen Analyse geprüft werden. Daher stellt diese Masterarbeit folgende Fragestellung und Hypothesen auf:

Fragestellung 2: Kann Elevation prosoziales Verhalten auslösen?

Hypothese 2.1: Personen, die ein moralisches Video ansehen, wollen mehr Geld eines potenziellen Gewinnes an eine gemeinnützige Organisation spenden als Personen, die ein amüsierendes Video ansehen.

Hypothese 2.2: Der Einfluss der Videobedingung auf das Spendenverhalten wird sowohl durch die emotionale Bewegtheit als auch durch die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen, vermittelt.

2. Methode Vorstudie

2.1 Untersuchungsdesign

Die Vorstudie diente hauptsächlich dazu, für die Unterteilung in eine Experimental- und Kontrollbedingung in der Hauptstudie, Videos auszuwählen, die am ehesten Elevation beziehungsweise Amüsiertheit auslösen. Dabei wurde die Vorstudie als randomisiertes Laborexperiment konzipiert, wobei die Untersuchungspersonen zufällig zu den verschiedenen Videobedingungen zugeordnet wurden.

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Für die Auswahl des passenderen Videos in der Experimentalbedingung wurden zwei moralische Videos gezeigt. Die Zuteilung zu einem dieser Videos stellte die unabhängige Variable dar. Als abhängige Variablen galten vier unterschiedliche Variablen, die alle Aspekte der Emotion Elevation darstellten. So stellten zum einen das gesamte Elevation- Empfinden und das Gefühl, in dem jeweiligen Video etwas moralisch Großartiges gesehen zu haben, abhängige Variablen dar. Zum anderen wurde auch die emotionale Bewegtheit und die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen, als abhängige Variablen verwendet. Für die Auswahl des passenderen Videos in der Kontrollbedingung wurden zwei amüsierende Videos gezeigt. In der Kontrollbedingung war dann ebenfalls die Zuordnung zu einem der beiden amüsierenden Videos die unabhängige Variable. Die abhängigen Variablen hierbei waren zum einen das gesamte Amüsiert-Empfinden, zum anderen die Empfindung

„amüsiert“ als auch die Empfindung „positiv gestimmt“.

Des Weiteren wurde die Vorstudie auch bereits dahingehend genutzt, zwischen der Experimental- und Kontrollbedingung Unterschiede in dem Elevation-Konstrukt zu finden.

So galt auch bei einer weiteren Berechnung die zufällige Zuordnung zu einer der beiden Videobedingungen als unabhängige Variable. Die abhängigen Variablen waren auch hier, wie bei der Auswahl des adäquateren moralischen Videos, das gesamte Elevation-Empfinden, das Gefühl, in dem jeweiligen Video etwas moralisch Großartiges gesehen zu haben, die emotionale Bewegtheit und die Intention, eine moralischere Person sein zu wollen.

2.2 Stichprobe

Um eine ungefähre Stichprobenanzahl bei der Rekrutierung abschätzen zu können, wurde vorab eine Poweranalyse mittels G*Power (Faul, Erdfelder, Lang & Buchner, 2007) berechnet. In bisheriger Literatur (Amoyal, 2014) wurde die emotionale Bewegtheit, sowie die moralische Intention als Manipulationscheck für die Videobedingungen angenommen.

Dabei ergaben sich für den Zusammenhang der Videobedingung mit den Manipulationschecks hohe Effektstärken (η² = .36), sodass auch für diese Vorstudie eine hohe Effektstärke (d = 0.85) für die Berechnung der Poweranalyse genutzt wurde. Daraus ergab sich eine geschätzte Mindestanzahl von 25 Personen pro Bedingung, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Da sechs verschiedene Videobedingungen (2x Elevation, 2x Kontrolle, 2x Awe für eine Kooperationsstudie) zur Testung standen, sollte die Vorstudie mindestens 150 Personen erfassen (siehe Anhang, S. 70).

In der Vorstudie, die in Kooperation mit einem weiteren Forschungsprojekt stand (Wratschko, 2019), konnten letztendlich gemeinsam 262 Personen rekrutiert werden. Diese

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wurden randomisiert auf die sechs verschiedenen Bedingungen aufgeteilt, von denen lediglich vier Bedingungen relevant waren für die hier beschriebene Vorstudie (n = 161). Aufgrund technischer Probleme (n = 15), Ablenkung während der Studie (n = 7), unvollständigen Anschauens eines zur Manipulation verwendeten Videos (n = 19), auffällig schneller oder langsamer Bearbeitungszeit der Studie (n = 2) und höheren bzw. niedrigeren Alters (n = 3) und Bildungsstands (n =3) als vorher festgelegt, wurden die Daten von 49 Personen gelöscht.

Somit setzte sich die Vorstudie letztendlich aus den Daten von 112 Personen zusammen. Die jeweilige Personenanzahl war gleichmäßig auf die vier Videobedingungen verteilt (nE1 = 32, nE2 = 24, nK1 = 28, nK2 = 28).

Die Stichprobe setzte sich insgesamt aus 87 Frauen (78%) und 25 Männern (22%) im Alter von 18 bis 32 Jahren zusammen. Das Durchschnittsalter lag bei 26 Jahren (M = 25.64, SD = 3.05). Die meisten ProbandInnen kamen aus Deutschland (n = 84, 75%), gefolgt von Österreich (n = 22, 20%), nur 6 Personen (5%) gaben an, aus einem anderen Land zu sein. 35 Personen (31%) hatten zu dem Messzeitpunkt bereits die Matura bzw. das Abitur absolviert, 76 Personen (68%) verfügten über einen Hochschulabschluss (Bachelor oder Master). Derzeit im Studium befanden sich 84 Personen (75%), wovon 13 Personen (16 %) Psychologie studierten. Diese demographischen Daten waren auf die vier Videobedingungen gleichverteilt (Geschlecht: X² (3, N = 112) = 5.28, p = .153, Alter: F (3, 111) = 0.65, p = .588 Nationalität:

X² (6, N = 112) = 2.19, p = .901, Bildungsabschluss: X² (6, N = 112) = 4.26, p = .642, Studiumsstand: X² (3, N = 112) = 7.37, p = .061).

Die teilnehmenden Personen wurden aus den Freundschafts- und Bekanntenkreisen der Untersuchungsleiterinnen, sowie über soziale Netzwerke und Forschungsplattformen rekrutiert. Ihre Teilnahme erfolgte auf freiwilliger und pseudonymisierter Basis und sie wurden nicht finanziell entlohnt.

2.3 Untersuchungsmaterial

Das in der Gesamtstudie verwendete Untersuchungsmaterial, der Reihenfolge nach aufgelistet, bestand aus sechs verschiedenen Videos (2x moralisch, 2x amüsierend, 2x Natur), zwei inhaltlichen Manipulationschecks (moralisch, naturbezogen), dem Fragebogen Emotion Ratings, dem Fragebogen Moral Person, dem Fragebogen Small Self und drei weiteren Fragen zum Empfinden gesamt (Elevation-, Amüsiert- und Awe-Empfinden). Im Folgenden werden nur die Materialien genauer beschrieben, die für die hier beschriebene Vorstudie bedeutsam waren. Alle anderen Materialien finden sich jedoch im Open Science Framework (https://osf.io/gehyu/?view_only=b7adb7649cab4e77843e326bc8cfb0b6).

Referenzen

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