• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Arzneimittelverordnung: Deutlicher Anstieg durch hohe Morbidität" (26.05.1995)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Arzneimittelverordnung: Deutlicher Anstieg durch hohe Morbidität" (26.05.1995)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Systemische Antiinfektiva

Respirationssystem Verdauungstrakt

Zentralnervensystem Kardiovaskuläres System 30 —

20

10

0

-10

März

Januar Februar

Abb. 2: Die Entwicklung in den fünf umsatzstärksten Anwendungsbereichen von Januar bis März 1995

ditätsgipfel im Hinblick auf langwieri- ge antibiotikapflichtige Infektionen der Luftwege zu verzeichnen war — mit Mehrkosten allein für den budge- tierten GKV-Markt von mehr als 100 Millionen DM.

Die Folge: Nicht die eigentlich zuständigen Krankenkassen finanzie- ren diese ungewöhnlich hohen Thera- piekosten der Infektionswelle im März. Vielmehr zahlen die Kas- senärzte dafür. Die Budgetfalle, die das Morbiditätsrisiko von den Kran- kenkassen auf die Ärzteschaft verla- gert, hat demnach einmal mehr zuge- schlagen. Die Kassenärztlichen Verei- nigungen werden diese Zusammen- hänge im Rahmen der aktuellen Ver- handlungen zur Festlegung der Arz- neimittelbudgets nachdrücklich the- matisieren.

Magda Reiblich

Kassenärztliche Bundesvereinigung Herbert-Lewin-Str. 3

50931 Köln

t"»

Czi

Anschrift der Verfasserin:

3

Deutlicher Anstieg durch hohe Morbidität

Die pessimistischen Prognosen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für das Arznei- und Heilmittelbudget 1995 scheinen sich zu bestätigen. Die Ausgaben sind im ersten Quartal um 14 Prozent gestiegen. Inzwischen liegen fast alle KVen auf „Übersihreitungskurs".

Durchschnittliche Zunahme im Gesamtmarkt: + 5,6 %

O

Abb. 1: Zunahme der verkauften Arzneimittelpackungen in den acht größten Anwendungsbereichen in 1/95

POLITIK AKTUELL

I

n den alten Bundesländern sind nach Daten der Apothekerver- bände die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im 1. Quartal 1995 gegenüber dem Vorjahresquartal insgesamt um 14 Prozent gestiegen. Da die KBV bei ih- rer Prognose von einem Anstieg in der Größenordnung von lediglich 8 Prozent ausgegangen ist, müssen die voraussichtlichen Überschreitungs- beträge nach oben korrigiert werden.

Analysiert man für den Gesamt- markt (also einschließlich Selbstme- dikation) die Verordnungsentwick- lung nach unterschiedlichen Anwen- dungsbereichen, ist zu konstatieren, daß im 1. Quartal 1995 die Zahl der Verordnungen von Arzneimitteln ge- gen Infekte der oberen Luftwege dra- stisch zugenommen hat. So sind die verkauften Arzneimittelpackungen im Bereich „systemische Antiinfekti- va" (insbesondere Antibiotika) um 15,2 Prozent und im Bereich „Respi- rationssystem" (Antiasthmatika etc.) um 12,1 Prozent gestiegen (siehe Abb. 1). Weitgehend unverändert blieben dagegen die Verordnungs- mengen im Anwendungsbereich

„Zentralnervensystem" (Antiepilep- tika, Parkinsonmittel, Psychopharma- ka etc.) wie im Anwendungsbereich

„kardiovaskuläres System", dem um- satzstärksten Anwendungsbereich überhaupt, in dem Arzneimittelgrup- pen von den Nitraten bis zu den ACE- Hemmern geführt werden.

Die monatsbezogene Entwick- lung der verkauften Arzneimittel- packungen (siehe Abb. 2) zeigt im

Arzneimittelverordnung

Monat März für das gesamte Bundes- gebiet gegenüber dem Vorjahresmo- nat einen extremen Anstieg in den Anwendungsbereichen „Respirati- onssystem" (31,5 Prozent) und „sy- stemische Antiinfektiva" (35,5 Pro- zent). Dies läßt den Schluß zu, daß im März ein außergewöhnlicher Morbi-

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 21, 26. Mai 1995 (17) A-1487

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Seit Einführung der Kombina- tion Amoxicillin-Clavulansäure wird in der wissenschaftlichen Literatur kon- stant über neue Fälle mit Leberneben- wirkungen nach Einnahme von

 Verstopfung oder Verklausung eines Ablass- oder Entlastungsorgans Prozeduren des Wehrreglements allenfalls überlappend anwendbar, im Allgemeinen liegen die betrachteten Fälle

Das ist nicht nachweisbar, wu¨rde aber einem Anstieg des Wassers entgegenwirken, so dass dieser noch gro¨ßer sein mu¨sste als beobachtet.. Die Klimageschichte der Vergangenheit kann

Diese grössere Milch- produktion wurde durch einen grösse- ren Kuhbestand (+ 46 %), weiterhin stei- gende Milchproduktion pro Kuh und durch Flächenwachstum (im Mittel 48 Aren pro

Rainer Kluge, betont, „dass sich der steigende ökonomische Druck bisher nicht in den zahlen der Gutachterstelle niedergeschla- gen hat, liegt neben der verantwor-

Und auch wenn die abso- lute Zahl der tatsächlichen Behand- lungsfehler nicht gestiegen ist, sei die insgesamt geringe Anzahl an Fehlern trotz der extremen Arbeits- verdichtung

Die Gutachterstelle für Arzthaftungs- fragen der Sächsischen Landesärzte- kammer hat Anfang März 2015 ihren aktuellen Jahresbericht vorge- legt.. In 271 Fällen wurde auf Grund

Rainer Kluge, betont: „Dass sich der steigende ökonomische Druck bisher nicht in den Zahlen der Gutachter- stelle niedergeschlagen hat, liegt neben der verantwortungsvollen