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Archiv "Vergütung: Mit Bürokratie leben lernen" (17.09.1993)

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SPEKTRUM LESERBRIEFE

schäftigen, indem ich dachte:

vielleicht hilft es wirklich, und schlimmstenfalls ist es ein gu- tes Placebo.

Dann. fühlte ich mich durch negative Erfahrungsbe- richte gedrängt, mich mit der Homöopathie intensiv zu be- fassen, und habe ein halbes Jahr studiert: Das „Organon"

von Hahnemann, die Hahne- mann-Biographie von Fritz- sche und andere Bücher von Insidern und Outsidern der Homöopathie.

Das Resultat meiner Stu- dien war der Entschluß, alle homöopathischen Arzneimit- tel aus meiner Praxis zu ver- bannen. Denn alle Theoreti- ker der Homöopathie, deren Bücher mir begegnet sind, machen für die Wirksamkeit ihrer Mittel ein geistiges Prin-

Vergütung

Zu den Leserbriefen „Legalisierte Nötigung" von Dr. Müller in Heft 19/1993 sowie „Unverschämtheit"

von Dr. Renker und „Leicht zu kom- pensieren" von Meinolf Küster in Heft 25-26/1993:

Mit Bürokratie leben lernen

. . . Für eine qualifizierte Beantwortung reichen selbst- verständlich Vergütungssätze zwischen 10 und 50 DM nicht aus. Falsch ist jedoch die Auf- fassung des Kollegen Renker, daß man „die Versorgungs- ämter konsequent einmal für längere Zeit hängen lassen"

sollte. Dann kann man näm- lich grundsätzlich als Zeuge geladen werden, ohne jedoch den Praxisumsatz ersetzt zu bekommen. Das wäre dann sicherlich ein Bumerang.

Ich habe vor einigen Jah- ren einen Sozialgerichtspro- zeß bezüglich der Honorie- rung gewonnen und im nach- hinein mehrere Befundbe- richte mit dem Höchstsatz von 50 DM vergütet bekom- men. Damals gab es noch zwei Unterscheidungen im Gesetz hinsichtlich der Be- fundberichte je nach Aus- führlichkeit.

zip verantwortlich, auch wenn die Bezeichnungen hierfür variieren: feinstoffliche Kraft, kosmische Kraft, Elementar- substanz oder Information.

Die letztgenannte Bezeich- nung ist dabei besonders täu- schend, weil man dabei sofort an das entsprechende Wort aus der Informationstheorie denkt. Die Homöopathen be- nutzen es aber mit einer völlig anderen Bedeutung!

Als Christ weiß ich, daß dieses geistige Prinzip nicht von Gott kommen kann . . . Wenn ich in meiner Praxis ein geistiges Prinzip anwenden will, verlasse ich mich lieber auf das Gebet, denn damit kann ich nicht schaden . . .

Dr. med. Winfried Giesel- mann, Finkenwiesenstraße 1, 75417 Mühlacker

Konsequenz war, daß das Versorgungsamt das Formu- lar geändert hat und den hö- her dotierten Rahmen gestri- chen hat.

Seitdem verfahre ich so, daß ich grundsätzlich nur noch handschriftlich den Be- handlungszeitraum, die Dia- gnosen, in Ausnahmefällen die Therapie und meinen Vorschlag des Grades der Be- hinderung auf das Formular eintrage. Dies ist eine Arbeit von 5 bis 10 Minuten. Grund- sätzlich liquidiere ich nur noch 10 DM dafür. Durch die Kürze des Berichtes entsteht kein Nachteil für den Patien- ten.

Denn nach meiner Erfah- rung als Sozialgerichtsgutach- ter haben die dortigen Büro- kraten ohnehin keine Ahnung von den Statements der Ärzte und entscheiden meist falsch.

Im Sozialgerichtsverfah- ren wird dann sowieso der ge- samte Fall neu aufgerollt, und eine Stellungnahme im Sozi- algerichtsverfahren wird auch ausreichend honoriert.

Dies allen Kollegen und Kolleginnen zum Trost, wie man auch mit der Bürokratie leben lernen kann.

Dr. med. Gundolf Breger, Schwerter Straße 138, 58099 Hagen

Endlich solidarisieren

Herr Küster, offensicht- lich hängen Sie demselben Klischee an, das uns die Poli- tik immer vorhält: Warum heißt der Hausarzt „Haus- arzt"? Weil, kaum ist er Arzt, hat er ein Haus! Und dann noch mit Kamin! Aber im Ernst: Um eine schlecht be- zahlte Leistung zu kompen- sieren, ist wenigstens eine gut- beziehungsweise überbe- zahlte erforderlich. Diese exi- stiert aber heute weniger denn je, schließlich ist der Punktwert bei RVO-Patien- ten heute 20 Prozent niedri- ger als 1987. Also nicht nur kein Inflationsausgleich!! Da- her geht es uns nicht um die Absicherung eines Luxus- anspruches, sondern um das betriebswirtschaftliche Über- leben. Das bedeutet nicht, daß ich nicht auch der Mei- nung wäre, ein AiP hätte mehr verdient, als er erhält.

Aber erleichtern wir doch bit- te nicht den Politikern ihr fragwürdiges Geschäft, indem wir uns im neidvollen Vertei- lungskampf aufreiben. Soli- darisieren wir uns doch end- lich! Die Widersacher sitzen nicht nebenan in der Praxis, sondern in Bonn und den Landeshauptstädten.

Klaus Schäfer, Fibigerstraße, 259, 22419 Hamburg

Noch viel lernen

. . . Die einzige Möglich- keit, miserable Bezahlungen unterschiedlicher Stellen zu kompensieren, ist, zusätzlich Fachgutachten zu überneh- men oder Prüfarzt zu werden.

Dann sitzt der Arzt an seinem sogenannten freien Wochen- ende „im Eigenheim am Ka- minfeuer" nach einer 65- bis 73-Stunden-Woche (ich habe es ein halbes Jahr lang exakt aufgeschrieben) und macht munter (?) weiter, damit die Schulden abgetragen werden können. Herr Seehofer hat dafür gesorgt, daß die grobe Planung, die man zur Zeit der Niederlassung gemacht hat, gründlich durchkreuzt wurde.

Ohne Groll auf Herrn Kü- ster muß ich ihm leider sagen,

daß er — falls er sich irgend- wann einmal niederlassen möchte — noch viel lernen wird, manche Wut schlucken muß und sicherlich noch so einige Enttäuschungen einzu- stecken hat!

Marlies Fergenbauer (für Fi- nanzen zuständige Arztfrau), Oranienstraße 31, 60349 Frankfurt

Ewiges Lamentieren

Ich kann das ewige La- mentieren der AiP im Ärzte- blatt über ihre schlechte Be- zahlung nicht mehr ertragen und wundere mich, daß Sie ihnen so viel Raum zubilli- gen! Der Kollege Müller, der natürlich auch furchtbar auf die Tränendrüse drückt, hat nach einem elf Semester plus ein Examenssemester dau- ernden Studium damals si- cher, wie auch ich, eine zwei- jährige Medizinalassistentenzeit

absolviert. Wir wären damals über 1800 DM/Monat hoch- erfreut gewesen!

Christoph Strüven, Am Burg- graben 1, 25348 Glückstadt

Post verdient mehr

Die Deutsche Bundespost verdient allein an den Porto- kosten für Anforderungen von Berichten und Unterla- gen sowie deren Versendung einschließlich Bescheiden mehr an einem solchen ver- sorgungsamtlichen Vorgang als der beteiligte Arzt für sei- ne immerhin „intellektuelle Tat".

Wolfgang Katte, Elsavastraße 99, 63863 Eschau

Primitive Attacke

Bei allem Verständnis über die Verärgerung wegen der skandalösen Unterbezah- lung der AiP ist die Attacke gegen den schon etablierten Kollegen wegen dessen be- rechtigter Unzufriedenheit primitiv. Herr Küster wird seine Meinung spätestens dann ändern, wenn er selbst am Kaminfeuer sitzt.

Priv.-Doz. Dr. med. R. Be- cher, Städtisches Kranken- haus, Bögelstraße 1, 21339 Lüneburg

Al -2356 (8) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 37, 17. September 1993

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